Porsche 911 Turbo S IAA 2025 Front
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IAA 2025: Porsche 911 Turbo S – Der Porsche, der den Atem raubt

München, IAA 2025. In einer Halle voller Zukunftsversprechen, Konzept-Studien und E-Mobilitäts-Visionen schlägt Porsche mit brutalem Selbstbewusstsein zurück – und bringt einen Klassiker in neuer Höchstform: Den stärksten 911 Turbo S, den es je gab. 711 PS. Zwei elektrische Turbos. 0 auf 100 in 2,5 Sekunden. Und das alles mit Hybridtechnik, die mehr auf Attacke als auf Ökobilanz ausgelegt ist. Wer hier nicht kurz den Atem anhält, hat sich mit Sportwagen nie wirklich beschäftigt.

Wir konnten uns den Über-Elfer bereits live und in Farbe anschauen und haben dies auch ausführlich getan. Unsere ersten Eindrücke haben wir im folgenden Bericht einmal zusammengefasst.

Kein Understatement. Kein Zweifel. Turbo.

Schon beim ersten Blick wird klar: Porsche spielt nicht auf Zurückhaltung. Der neue Porsche 911 Turbo S ist aggressiver gezeichnet, maskuliner, athletischer – und er weiß das. Die breitere Spur, die tiefer gezogenen Lufteinlässe, die muskulös modellierten Kotflügel – dieser Elfer will nicht gefallen. Er will Respekt.

Porsche 911 Turbo S IAA 2025 Coupé

Und er bekommt ihn. Vor allem am Heck: Hier tobt das neue Design. Die Luftauslässe sind mehr Designmerkmal als Funktion, die Lichtsignatur zieht sich kompromisslos durch das breite Heckband – und dazwischen sitzen Auspuffblenden aus Titan, die schon im Stand nach 300 km/h klingen.

Porsche 911 Turbo S IAA 2025 vorne

Ein exklusiver Farbton namens Turbonit verleiht dem Ganzen die finale Kante: dezent, aber scharf wie ein Skalpell. Wenn ein Porsche Turbo S je aussah wie seine Datenblätter klingen – dann dieser.

Der Antrieb des Porsche 911 Turbo S

Was hier unter der Haube (besser gesagt: im Heck) werkelt, gehört zur Speerspitze dessen, was aktuell technisch möglich ist. Der neue Porsche 911 Turbo S kombiniert einen überarbeiteten 3,6-Liter-Boxer mit zwei elektrischen Turboladern – sogenannte eTurbos – und einer E-Maschine im Getriebe. Das Ganze nennt Porsche T-Hybrid. Wir nennen es: Wahnsinn auf vier Rädern.

Porsche 911 Turbo S IAA 2025 Seitenansicht

Die nackten Zahlen? 711 PS800 Nm Drehmoment8-Gang-PDKAllradantrieb. Der Sprint auf 100 km/h? In 2,5 Sekunden. Bis Tempo 200 dauert’s keine neun Sekunden – und bei 322 km/h ist erst Schluss. Dass dieses Geschoss auf der Nordschleife mal eben 14 Sekunden schneller ist als sein Vorgänger? Fast schon eine Randnotiz.

Porsche 911 Turbo S IAA 2025 hinten

Und ja: All das mit einem Gewichtszuwachs von gerade mal 85 Kilogramm. Porsche hat beim T-Hybrid keinen Plug-in-Antrieb gebaut, sondern ein Leistungswerkzeug – kompromisslos, hochpräzise, motorsportnah. Keine Spielerei. Ein echtes Statement.

Fahrverhalten: Schärfer, härter, präziser

Wer Turbo fährt, will es wissen – und Porsche liefert. Das neue Fahrwerk mit ehPDCC (elektrohydraulische Wankstabilisierung) hält den Wagen selbst bei Höchsttempo wie festgetackert auf der Straße. Das System wirkt beinahe hellseherisch, verteilt die Kräfte blitzschnell, stützt Kurvenlagen ab – und sorgt für ein Maß an Kontrolle, das fast schon übernatürlich wirkt.

Dazu kommen:

  • Neue Keramik-Bremsen mit riesigen 420-mm-Scheiben vorne und 410 mm hinten
  • Reifen mit noch mehr Grip, jetzt bis zu 325 mm breit an der Hinterachse
  • Eine aktive Aerodynamik, die je nach Fahrmodus Flügel ausfährt oder Kühlluftkanäle schließt

PCCB

Der Turbo S fährt sich nicht wie ein großes Coupé – er fährt sich wie ein scharf gemachtes Tracktool mit Sitzheizung. Wer denkt, dass 711 PS zu viel sind, hat dieses Fahrwerk noch nicht erlebt.

Soundtrack: Besser als Spotify

Ein echtes Highlight ist der Sound – und das nicht nur, weil Porsche eine neue Titan-Abgasanlage verbaut hat. Der Boxer selbst wurde überarbeitet, bekommt durch asymmetrische Steuerzeiten zusätzliche Klangfarben – tiefer, rauer, echter. Kein künstliches Gedröhne, sondern authentischer Boxer-Sound, der unter Last fast martialisch wird.

Endrohre Titan

Was auch hilft: Die neue Abgasanlage spart 6,8 Kilo Gewicht. In einem Fahrzeug, das in jeder Ecke auf Leistung getrimmt wurde, ist selbst das ein Statement. Hier zählt jedes Gramm – und jeder Ton.

Cockpit & Komfortzone: Turbo trifft Luxus

Innen bleibt es Porsche-typisch edel – aber mit ordentlich Turbo-DNA. Schon beim Einsteigen spürt man: Hier regiert Sportlichkeit. 18-Wege-Sitze, geprägte Logos, Ziernähte in Turbonit, Carbon-Inlays und ein neuer Dachhimmel aus Mikrofaser. Selbst die Gurtfarbe sagt: Du sitzt in etwas Besonderem.

Natürlich ist das Infotainment topmodern, die Displays hochauflösend, die Menüführung intuitiv. Aber ehrlich: Wer im Turbo S sitzt, interessiert sich weniger für Touchscreens – sondern für Drehzahlen.

Porsche 911 Turbo S IAA 2025 Innenraum

Optional gibt’s alles, was das Herz begehrt – vom GT3-Schalensitz über ein Burmester High-End Soundsystem (konnten wir bereits im Vorgänger ausgiebig testen) bis zu Carbon-Scheibenwischerarmen, die 50 % leichter sind als die Standardteile.
Selbst die Uhr gibt’s passend zum Auto – als Maßanfertigung von Porsche Design mit „turbo S“-Gravur und Rad-Design im Rotor. Wer’s braucht? Wahrscheinlich keiner. Wer’s will? Wahrscheinlich alle.

Preis & Prestige des neuen Porsche 911 Turbo S

Der Turbo S ist kein Schnäppchen – aber das war er nie. Ab 271.000 Euro (Coupé) bzw. 285.200 Euro (Cabrio) geht es los. Die meisten Kunden werden wohl jenseits der 300.000 Euro landen – spätestens, wenn die Exclusive Manufaktur ins Spiel kommt.

Porsche 911 Turbo S IAA 2025 Coupé und Cabrio

Doch eines ist sicher: Für diesen Preis bekommt man mehr Performance pro Gramm CO₂, mehr Alltagstauglichkeit pro PS und mehr Perfektion pro Quadratmillimeter als bei fast jedem anderen Sportwagen auf dem Planeten.

Porsche 911 Turbo S 2025 – Was bleibt?

Der neue 911 Turbo S ist eine Machtdemonstration. Porsche zeigt hier nicht nur, dass Hybridisierung auch im Hochleistungssegment funktioniert – sondern wie sie aussehen muss: Schnell, spitz, sauber integriert. Keine Spielerei, kein Rechentrick, sondern eine echte Fahrmaschine.

Porsche 911 Turbo S IAA 2025 Heck

Wer dachte, dass der Turbo S nicht mehr viel besser werden kann, hat sich geirrt. 2025 steht er da – stärker, schneller, smarter als je zuvor. Und zeigt: Elektrifizierung kann laut sein. Und verdammt schnell.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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