Hyundai i30 Fastback N
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Hyundai i30 Fastback N – Die kleine Power-Limousine

Der Hyundai i30 Fastback N ist eines dieser Autos, das man leicht unterschätzt – bis man es einmal gefahren ist. Auf dem Papier „nur“ ein Fronttriebler mit 280 PS und sportlicher Optik, in der Realität aber ein echter Alltagsathlet mit Doppelleben. Denn was äußerlich wie ein eleganter Fastback mit dezentem Understatement wirkt, entpuppt sich spätestens nach einem Druck auf die „N“-Taste am Lenkrad als waschechter Kurvenräuber – mit bissiger Lenkung, präzisem Fahrwerk und einem Sound, der nicht prollt, aber Präsenz zeigt.

Im Zeitalter hochgezüchteter Allradraketen und volldigitalisierter Fahrassistenzpanzer geht der i30 Fastback N einen eigenen Weg: Er verbindet pure Fahrfreude mit Alltagstauglichkeit und bleibt dabei ehrlich, bezahlbar und erstaunlich vielseitig. Kein Wunder also, dass er sich schnell eine treue Fangemeinde aufgebaut hat – auch wenn das Modell inzwischen nicht mehr neu bestellbar ist. Schade eigentlich.

In diesem Test nehmen wir den Hyundai i30 Fastback N noch einmal ganz genau unter die Lupe: von Design und Verarbeitung über Fahrverhalten und Verbrauch bis hin zu Ausstattung, Preis-Leistungs-Verhältnis und Konkurrenz. Außerdem werfen wir einen Blick auf echtes Kundenfeedback – und die Frage, warum dieses Auto mehr denn je das Potenzial zum modernen Klassiker hat.

Wer also wissen will, warum so viele dem i30 Fastback N heute noch hinterhertrauern, sollte jetzt weiterlesen. Fahrbericht.

Der Look

Der Hyundai i30 Fastback N kleidet sich wie ein Kompaktwagen, träumt aber eindeutig vom Coupé-Dasein – und genau dieses kleine Identitätsproblem macht ihn so spannend. Die langgezogene Dachlinie streckt die Silhouette, während dezente Shooting-Brake-Anklänge für eine Prise Extravaganz sorgen. Kein Design-Gebrüll, eher ein durchtrainierter Auftritt mit Understatement – aber eben mit sichtbaren Muskeln.

Vorn thront das N-Emblem stolz im Grill, flankiert von großzügigen Lufteinlässen, die nicht nur Show sind, sondern tatsächlich Luft schlucken. Eine feine rote Linie zieht sich als optischer Pulsgeber einmal rund ums Auto – wie ein Rahmen für die sportliche Ambition.

Von der Seite wirkt das Ganze am stimmigsten: Flach, gestreckt, fast wie gezeichnet. Und spätestens beim Blick auf die vorderen Bremsscheiben – 360 mm! – wird klar, dass hier nicht nur die Optik bremst. Das Heck? Eine klare Ansage. Zwei fette Endrohre, ein dezent integrierter Spoiler und der modelltypische Hinweis auf die Karosserieform machen unmissverständlich klar: Dieser Fastback hat Biss, aber kein Geltungsbedürfnis.

Zwischen Golf GTI und Civic Type R positioniert sich der i30 Fastback N als sportlicher Gentleman. Er trägt Turnschuhe zum Maßanzug – und sieht verdammt gut dabei aus. Ganz anders übrigens als sein Kompakt-Bruder ohne Fastback-Zusatz. Der nämlich mimt eher den koreanischen GTI – und wirkt dadurch ein wenig prolliger.

Und innen?

Im Cockpit des Hyundai i30 Fastback N geht’s zur Sache – und zwar sportlich. Die optionalen N-Sportschalensitze sind weniger Sessel, mehr Trainingsgerät: Sie halten Fahrer und Beifahrer so fest im Griff, dass selbst ambitioniertes Kurvenräubern ohne Bodycheck möglich ist. Und keine Sorge – trotz ihrer Haltungsschärfe lassen sie den Komfort nicht auf der Strecke. Das beleuchtete „N“-Logo in den Lehnen? Sagen wir’s so: Wer’s nachts sieht, ist definitiv auf dem richtigen Platz gelandet. Und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass der ein oder andere Ingenieur mal einen „M“ gefahren ist.

Rund um das gut geformte Sportlenkrad – samt zweier babyblauer Schnellfeuer-Tasten für die Fahrprogramme – herrscht Klarheit. Alles sitzt da, wo es hingehört, die Ergonomie funktioniert, die Bedienung ebenso. Überall verteilt: dezente N-Logos – falls man mal kurz vergisst, worin man da eigentlich sitzt.

Hinten wird’s bei über 1,80 Metern Körpergröße etwas eng am Kopf – dem schick gestreckten Dachverlauf sei „dank“. Dafür ist der Kofferraum mit 450 Litern alltagstauglich, notfalls auf über 1.350 Liter erweiterbar. Einziger Wermutstropfen: Die optionale Querverstrebung im Laderaum. Sie bringt zwar 6 Prozent mehr Verwindungssteifigkeit, nimmt aber 14 Liter Stauraum und stört beim Beladen. Dafür gibt’s mehr Fahrdynamik – also quasi ein Muskeltraining mit kleinem Platzverlust.

Der Antrieb des Hyundai i30 Fastback N

280 PS aus einem zwei Liter großen Vierzylinder – klingt bekannt? Klar. Aber was der Hyundai i30 Fastback N daraus macht, ist mehr als nur Zahlenkosmetik. Mit 392 Newtonmetern Drehmoment schiebt er schon ab 2.100 Touren kräftig an und hält das Niveau, bis die Nadel fast bei 5.000 steht. Wer sich in den präzise geführten Handschalter einklinkt, erlebt eine Schaltkulisse, die in ihrer Direktheit fast schon pädagogisch wirkt: knackig, kurz, sportlich. Rev-Matching? Serienmäßig – und sorgt für die Art von Zwischengas, die selbst alteingesessene Handschaltromantiker zum Grinsen bringt.

Doch das wahre Talent des Fastback N ist seine Wandlungsfähigkeit: Im Eco-Modus rollt er entspannt über den Asphalt, ohne ständig nach Drehzahl zu gieren. Im N-Modus dagegen verwandelt er sich in einen Krawallbruder auf Speed: straffes Fahrwerk, ultra-direkte Lenkung, aktive Klappenabgasanlage – und auf Knopfdruck alles noch schärfer. Dank elektronischem Sperrdifferenzial und bombenfestem Fahrwerk beißt sich der Fronttriebler auch durch enge Kurven, ohne dass das Lenkrad nervös zuckt. Die Bremsen? Ein Gedicht. Standfest, brachial, exzellent dosierbar. Verbrauch? dazu kommen wir gleich. Aber so viel vorab: der i30 Fastback N ist ein echtes Chamäleon mit Benzin im Blut.

Zwischen 6 und 15 Litern ist alles machbar

Wer denkt, 280 PS seien ein Dauerabo für die linke Spur und hohe Verbrauchswerte, wird vom i30 Fastback N angenehm überrascht – oder zumindest leicht verwirrt. Denn der Kompaktsportler kann auch zurückhaltend. Auf der gemütlichen Eco-Runde flossen im Test gerade mal 5,7 Liter durch die Injektoren – ein Wert, bei dem sogar mancher Diesel neidisch wird. Natürlich nur, wenn man es wirklich gut mit dem Tank meint und dem Gasfuß einen halben Tag Urlaub gönnt.

Sobald allerdings das rechte Pedal ernst genommen wird – und das wird es oft – steigen die Werte in sportlich angemessene Regionen. Zehn bis zwölf Liter sind beim engagierten Fahren völlig normal, bei Trackdays oder Vollgasorgien in der Autobahn-Bundesliga auch mal 15. Aber ganz ehrlich: Wer einen Hot Hatch wie den i30 Fastback N kauft, rechnet nicht mit Verbräuchen auf Kleinwagenniveau. Vielmehr geht’s hier um Emotion, Punch und Präzision. Und dafür liefert der Hyundai jede Menge Argumente – mal leise schnurrend, mal laut grollend. Immer bereit, sich dem Stil seines Fahrers anzupassen. Nur langweilig wird’s mit ihm nie.

Assistenz, Technik & Ausstattung

Im i30 Fastback N gibt’s nicht nur Drehmoment satt, sondern auch digitale Streicheleinheiten. Serienmäßig an Bord: das Navigationspaket mit 10,25-Zoll-Touchscreen, das nicht nur hübsch aussieht, sondern auch funktioniert – und das ist im Jahr 2025 ja nicht immer selbstverständlich. Dank Echtzeitdaten weiß das System, wo’s staut, wo’s regnet und wo vielleicht noch ein freier Parkplatz auf der faulen Haut liegt. Verkehrszeichenerkennung? Treffsicher wie ein Schweizer Uhrwerk. Fehlerquote: null.

Auch sonst zeigt sich der Hyundai erstaunlich erwachsen. Eine 2-Zonen-Klimaautomatik sorgt für wohltemperierte Fronten, auch wenn der Lüfter bei Laune gern mal etwas lauter wird. Die optionalen N-Sportschalensitze in Alcantara-Leder kosten zwar 1.400 Euro extra, sind aber das ergonomische Sahnehäubchen für alle, die wissen, wie sich echter Seitenhalt anfühlen muss. Serienmäßig rollt der Fastback übrigens auf geschmiedeten 19-Zöllern – leicht, schick, kompromisslos.

Für Freunde des gehobenen Komforts gibt’s optional ein Ausstattungspaket mit elektrischen Sitzen samt Memory-Funktion und Stoff-Leder-Mix. Klingt luxuriös, war im Testwagen allerdings nicht verbaut – ebenso wenig wie das aufpreispflichtige Glasschiebedach. Dafür kann der Sound auf Wunsch in zwei Stufen hochgerüstet werden: mit 400-Watt-Verstärker oder der Pioneer-Variante samt „Sound Tune“-App. So klingt selbst der tägliche Stau fast wie ein Festival – wenn man’s drauf anlegt.

Varianten & Preise des Hyundai i30 Fastback N

Eines muss man vorwegnehmen: Wer jetzt noch versucht, einen neuen Hyundai i30 Fastback N zu ergattern, kann’s auch gleich mit Einhörnern auf eBay probieren. Der Verkauf ist eingestellt – endgültig. Die letzte Konfiguration ist Geschichte, aber in manch gut sortierter Garage steht vielleicht noch einer mit niedriger Laufleistung und Liebe im Herzen.

Als er noch neu zu haben war, startete der Fahrspaß bei 38.850 Euro – Handschaltung inklusive. Zugegeben: rund 7.000 Euro mehr als ein braver Einstiegs-Fastback, aber im Vergleich zur Konkurrenz? Fast schon ein Geschenk. Ein Civic Type R verlangte gut 20.000 Euro mehr, ein Golf R lag ebenfalls solide fünfstellig darüber. Selbst der normale i30 N – ohne das Fastback-Heck und die Extraportion Understatement – war mit 33.650 Euro günstiger, aber eben auch ein bisschen weniger „N“.

Die Automatik-Variante schlug mit zusätzlichen 1.950 Euro zu Buche – gut investiertes Geld für alle, die gerne mit links entspannen. Wer es vollausgestattet mochte, konnte den N Performance bis knapp unter 50.000 Euro treiben: mit Soundpaket, Aktiv-Subwoofer, Dashcam, Standheizung, Anhängerkupplung und – ja, wirklich – beleuchteten Velours-Fußmatten.

Und dann war da noch die Zubehörliste: Domstreben, Carbon, Gewindefahrwerk, Tieferlegung, Ansaugkits, Frontsplitter – alles da für jene, die lieber schrauben als reden. Kurz gesagt: Der Fastback N war ein seltener Fall von „viel Auto fürs Geld“. Nur eben leider Geschichte.

Kundenfeedback

Besitzer des Hyundai i30 Fastback N zeigen sich vor allem von der Fahrdynamik begeistert. Immer wieder fällt das Stichwort „Kurvengier“, begleitet von Aussagen, dass das Fahrzeug wie auf Schienen durch enge Kehren zieht. Die Kombination aus präziser Lenkung, bissiger Bremse und stabilem Fahrwerk erzeugt ein Fahrgefühl, das man eher in deutlich teureren Segmenten vermuten würde. Viele Fahrer loben die Abstimmung des Fahrwerks – straff, aber nicht unangenehm – und berichten, dass sich der Fastback N trotz seiner Sportlichkeit erstaunlich gut für den Alltag eignet. Der Innenraum wird als aufgeräumt, sportlich und gut verarbeitet empfunden, wobei die optionalen Sportsitze besonders häufig positiv hervorgehoben werden. Auch die Bedienung des Infotainments, die Konnektivität und die allgemeine Nutzerfreundlichkeit bekommen von Fahrern gute Noten.

Kritische Stimmen betreffen eher Details als Grundsätzliches: Der Geräuschpegel im Innenraum bei hohem Tempo wird von einigen als erhöht beschrieben, ebenso wird der Kofferraum durch die optionale Strebe im Alltag etwas eingeschränkt. Auch die Fahrwerksabstimmung ist nicht jedermanns Sache – wer ein weiches, komfortbetontes Fahrerlebnis sucht, wird hier nicht unbedingt glücklich. Doch genau das sehen viele Fans als Pluspunkt: Der i30 Fastback N ist kein weichgespülter Kompromiss, sondern ein Auto mit Charakter, Ecken und Kanten – im besten Sinne. Wer sich auf ihn einlässt, bekommt laut Kundenmeinung ein echtes Fahrerauto, das Emotion, Präzision und Alltagstauglichkeit auf bemerkenswerte Weise kombiniert. Ein Fahrzeug, das man nicht einfach fährt, sondern erlebt – Tag für

Fazit zum Hyundai i30 Fastback N

Der Hyundai i30 Fastback N war so etwas wie der ehrliche Arbeiter unter den Hot Hatches: immer einsatzbereit, nie zu teuer, überraschend vielseitig und bei Bedarf schlicht gnadenlos schnell. Ein Kompaktsportler, der sich nicht damit begnügte, nur mitfahren zu dürfen – er wollte mitspielen, mitmischen, manchmal sogar mitmischen lassen. Ob als unaufgeregter Alltagsbegleiter mit großem Kofferraum oder als Asphalt-Berserker im N-Modus: Dieser Fastback konnte beides. Und zwar richtig gut.

Dass hier Know-how aus der M-GmbH eingeflossen ist, merkt man sofort – nicht nur an den beleuchteten N-Logos oder den dicken Endrohren, sondern am gesamten Fahrverhalten. Lenkung, Fahrwerk, Bremse – alles wirkt auf den Punkt, nichts ist Spielerei. Die Handschaltung? Ein Gedicht für Puristen. Das Doppelkupplungsgetriebe? Ein Segen für Pendler mit Leistungsanspruch. Dazu ein Preis, der bei Erscheinen fast schon unanständig günstig war – zumindest gemessen an dem, was man dafür bekam: echte Performance, echtes Format und ein echter Charakter.

Leider ist der i30 Fastback N mittlerweile Geschichte. Kein Neuwagen mehr zu haben, keine Konfiguration mehr möglich. Erhältlich ist nur noch der zivile Bruder. Schade – denn mit seinem Abschied verschwindet ein seltenes Exemplar: ein Sportler mit Manieren, Charme und einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das heute fast schon absurd wirkt. Wer einen hat, sollte ihn gut behandeln. Und wer keinen hat… tja, der hat jetzt einen echten Grund für Autoliebe mit Retro-Charme.

Konkurrenzmodelle

Im Segment der kompakten Kraftpakete hatte es der Hyundai i30 Fastback N mit einer Riege hochkarätiger Wettbewerber zu tun – und genau darin lag sein Reiz. Allen voran der VW Golf GTI Clubsport: mit DSG, 300 PS und typischer VW-Präzision, allerdings auch mit einem Preis ab knapp 50.000 Euro deutlich teurer. Deutlich radikaler ging es beim Honda Civic Type R zur Sache. Ebenfalls mit Frontantrieb und Handschalter, bringt er pures Fahrgefühl – aber zu einem Einstiegspreis ab 58.900 Euro und mit dem Wissen, dass auch dieses Modell bald Geschichte ist.

Wer lieber auf Allrad vertraut, landet beim BMW M135 xDrive oder dem Mercedes-AMG A35 4Matic. Beide bieten 300+ PS, Automatik und maximale Traktion, verlangen aber ebenfalls deutlich über 56.000 Euro Startpreis. Hinzu kommt: Die emotionale Direktheit eines echten Fronttriebler-Hothatches geht bei diesen Modellen etwas verloren – sie wirken eher wie kleine Luxusautos mit Sportlizenz.

Etwas näher am Charakter des Hyundai bewegt sich der Ford Focus ST. Auch dieser bietet 280 PS, Handschaltung und eine Prise Understatement, startet aber bei rund 43.400 Euro – und steht ebenfalls kurz vor dem Aus. Eine weitere interessante Alternative: der Cupra Leon VZ. Mit 300 PS, DSG und scharfer Optik überzeugt er technisch wie optisch – allerdings auch hier wieder: kein Handschalter, kein Schnäppchen.

Was bleibt? Der Hyundai i30 Fastback N war nicht nur eine günstigere Alternative, sondern ein echtes Statement: puristisch, eigenständig, emotional. Seine Mitbewerber mögen teurer, schneller oder aufwendiger sein – aber kaum einer bot das gleiche Maß an Charakter, Alltagstauglichkeit und Fahrspaß zum fairen Kurs.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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