Wer sich auf die Suche nach einem Kleinbus begibt, der weder mit dem Design von gestern noch mit Kompromissen bei Komfort und Ausstattung glänzt, sollte dem Hyundai Staria dringend eine Chance geben. Mit seiner futuristischen Optik, die fast schon an ein Raumschiff erinnert, katapultiert sich der koreanische Van weit weg vom klassischen Bulli-Einerlei. Doch der Staria überzeugt nicht nur mit seinem spacigen Look, sondern auch mit einem beeindruckenden Raumangebot, das selbst Großfamilien oder Geschäftskunden begeistert. Innen findet man eine hochwertige Ausstattung, die locker mit Modellen aus der Premiumklasse mithalten kann – von edlem Leder über Premium-Relaxsitze bis hin zu modernster Technik und cleveren Details.
In unserem ausführlichen Testbericht gehen wir auf alle Facetten ein: vom markanten Exterieur über den großzügigen Innenraum bis hin zu Motorleistung und Fahrkomfort. Hier kommt allerdings der kleine Wermutstropfen: Wir haben den 2,2-Liter-Turbodiesel getestet, der hierzulande mittlerweile aus dem Programm genommen wurde. Für viele Anhänger des klassischen Dieselantriebs, vor allem auf langen Strecken, ein herber Verlust – ebenso wie das Fehlen des sonst verfügbaren Allradantriebs mit HTRAC-Technologie. Trotzdem beweist der Staria eindrucksvoll, dass er eine ernstzunehmende Alternative zu etablierten Größen wie dem VW T7 Multivan oder der Mercedes-Benz V-Klasse ist – und das zu einem bemerkenswert attraktiven Preis.
Ob sich der Staria als vielseitiger Allrounder für Familie, Freizeit und Business empfehlen kann oder doch eher eine nette Design-Studie bleibt, klären wir im folgenden Test. Fahrbericht.
Der Look
Es gibt Autos, die fahren. Und es gibt Autos, die auffallen – so wie der Hyundai Staria. Wer sich mit diesem futuristischen Raumgleiter auf vier Rädern in den Stadtverkehr wagt, braucht keine Aufmerksamkeit zu suchen – sie ist serienmäßig an Bord. Schon die Frontpartie des Vans wirkt wie ein Gruß aus der Zukunft: Ein tiefer, breiter Waben-Grill, darunter 8-teilige Scheinwerfer mit fast geheimdienstlicher Tarnung, darüber ein durchgehendes LED-Leuchtband, das im eingeschalteten Zustand so futuristisch strahlt, dass sich selbst Sci-Fi-Fans anerkennend umdrehen dürften.
Die Seitenansicht macht dann endgültig klar: Das hier ist kein Kleinwagen mit Größenwahn. Mit 5,25 Metern Längeund einer Höhe, die selbst gestandene Transporter in den Schatten stellt, bietet der Staria jede Menge Raumgefühl – optisch wie praktisch. Besonders markant: die fast panoramaartige Verglasung, ab B-Säule stark getönt für die nötige Privatsphäre – oder um die Blicke draußen zu lassen, die ohnehin nicht abreißen.
Am Heck setzt Hyundai auf Design mit Pixelpower: Vertikale LED-Rückleuchten im „Parametric Pixel“-Stil, bekannt aus dem IONIQ 5, verleihen dem Hinterteil einen klaren Hightech-Charakter. Dazu kommt eine gewaltige elektrische Heckklappe und – ganz praktisch gedacht – serienmäßige Schiebetüren auf beiden Seiten beim 7-Sitzer.
Wer also einen klassischen Van mit konventionellem Auftritt sucht, sollte vielleicht weiterscrollen. Der Staria ist kein Auto – er ist eine Designansage. Und das schon im Stand.
Und innen?
Beim Hyundai Staria ist es wie in einem guten Science-Fiction-Film: Die eigentliche Magie beginnt erst, wenn man an Bord geht. Der Innenraum des futuristischen Vans wirkt weniger wie ein klassischer Pkw und mehr wie ein mobiler Lounge-Bereich mit Steuerfunktion. Vorne erwartet die Crew ein aufgeräumtes, nahezu luxuriöses Cockpit mit hochwertigem Lederkomfort, beleuchteter Mittelkonsole und einem digitalen Armaturenbrett, das fast ein wenig nach Business Class auf vier Rädern aussieht.
Der Schaltbereich ist übrigens kein klassischer Hebel, sondern ein futuristisches Tasten-Ensemble – ein mutiger Designschritt, aber funktional durchdacht. Überall finden sich praktische Ablagen, verschließbare Fächer und Details, die im Alltag wirklich nützlich sind.
Die wahre Komfort-Offensive startet aber in Reihe zwei: Zwei elektrisch verstellbare Captain Chairs, beheizbar, belüftet und auf Wunsch in Liegeposition samt Beinauflage versetzbar. Diese Sessel sind drehbar – für intensive Bordkonferenzen mit den Mitreisenden auf der dritten Reihe. Wer hier sitzt, verlässt das Fahrzeug in der Regel entspannter als er eingestiegen ist. Selbst Basketballspieler finden hier Platz, und zwar ohne akrobatische Verrenkungen.
Einziger Wermutstropfen: Der Ausbau der hinteren Sitze ist kein Handgriff, sondern eher ein Werkzeugprojekt. Zudem wird der Kofferraum bei voller Bestuhlung mit maximal 431 Litern eher übersichtlich. Aber wer die Sitze entfernt, hat bis zu 5.000 Liter Ladevolumen – Platz für drei Europaletten oder eine mittelgroße Band auf Tournee.
Der Antrieb des Hyundai Staria
Zugegeben: Dynamik sieht anders aus. Aber der Hyundai Staria will auch gar kein Sprinter sein – sondern ein souveräner Gleiter, der mit Gelassenheit und Bodenhaftung überzeugt. Unter der Haube arbeitet ein 2.2-Liter-Turbodiesel mit 177 PS, der seine 430 Newtonmeter Drehmoment bereits ab 1.500 Umdrehungen zur Verfügung stellt. Und das merkt man auch: Der Staria setzt sich früh und kraftvoll in Bewegung – allerdings immer mit einer gewissen stoischen Ruhe, als wolle er sagen: „Wir haben Zeit. Und Platz.“
Die Kraftübertragung übernimmt eine sanft schaltende 8-Gang-Automatik, die in Kombination mit dem Allradantriebfür gute Traktion sorgt – auch bei Nässe oder leichtem Schneefall. Wer es ganz sicher haben will, aktiviert die „Lock“-Funktion, die aus dem zuschaltbaren Allrad einen echten Dauerläufer macht.
Fahrmodi gibt’s ebenfalls: Eco, Sport, Comfort und Smart. Letzterer analysiert das Fahrverhalten und passt sich intelligent an – allerdings ohne große Gefühlssprünge. Der Sportmodus klingt ambitionierter, als er ist. Wirklich sportlich wird’s nie, aber das komfortable Fahrwerk bügelt Unebenheiten erstaunlich souverän aus.
Klar: Mit über 2,4 Tonnen Gewicht, einem Wendekreis von rund 12 Metern und 13,5 Sekunden auf 100 ist der Staria kein Kurvenkünstler. Doch auf Autobahn und Landstraße spielt er seine Stärken aus – ruhig, sicher, entspannt. Die Assistenzsysteme, etwa der adaptive Tempomat, machen Langstrecken zum Kinderspiel.
Und der Verbrauch? Im Drittelmix liegt er bei 8,9 Litern, auf der Sparrunde waren es sogar glatte sieben. Für ein Fahrzeug dieser Größe absolut im Rahmen – vor allem, wenn man in einem fahrbaren Wohnzimmer unterwegs ist.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Im Hyundai Staria „Signature“ erwartet die Insassen kein schnödes Cockpit – sondern ein durchdacht ausgestattetes Komfortzentrum mit Premium-Ambitionen. Bereits serienmäßig ist so viel an Bord, dass sich manch teurer Konkurrent verschämt wegdrehen dürfte. Von der Nappaleder-Vollausstattung in vier wählbaren Farbtönen bis hin zur 64-farbigen Ambientebeleuchtung: Wer es gemütlich und stylisch mag, fühlt sich hier bestens aufgehoben.
Die vorderen und mittleren Sitze sind beheiz- und belüftbar, wobei die Belüftung so engagiert loslegt, dass man sie akustisch nicht ganz überhören kann – ein Luxusproblem in einem sehr gut gedämmten Innenraum, in dem sogar die Fensterheber wie aus der S-Klasse klingen. Zugegeben: Nicht jeder wird sofort die Taste über dem Rückspiegel entdecken, mit der sich die elektrischen Schiebetüren und die Heckklappe deaktivieren lassen – aber wer sucht, der findet. Irgendwann.
Technikfreunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Ein 10,25-Zoll-Touchscreen mit Online-Navigation, eine 360-Grad-Kamera, Android Auto (leider nur per Kabel), ein beheizbares Lederlenkrad sowie eine Insassenkamera mit Gegensprechanlage – praktisch, wenn im Fond Mini-Mitfahrer nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören sein sollen.
Und der Sound? Die BOSE-Anlage mit 12 Lautsprechern plus Subwoofer liefert einen so satten Klang, dass sich mancher Konzertsaal warm anziehen kann.
Einziger echter Kritikpunkt: die LED-Scheinwerfer. Trotz Voll-LED wirken sie in Reichweite und Homogenität etwas ambitioniert, aber nicht überzeugend. Dennoch: Mit 16 serienmäßigen Assistenzsystemen, darunter ein adaptiver Tempomat mit Verkehrszeichenerkennung, holt der Staria viele Pluspunkte zurück – ganz ohne Aufpreisliste.
Varianten & Preise des Hyundai Staria
Der Hyundai Staria hat sich gewandelt – und zwar in die Richtung, die viele erwartet haben: Verbrenner adé, Hybrid ole! Seit Kurzem wird der futuristische Van in Deutschland ausschließlich als (Voll-) Hybrid-Version angeboten. Der bisherige 2.2-Liter-Diesel ist Geschichte – zumindest auf dem deutschen Markt. Leider.
Die gute Nachricht: Raum, Ausstattung und Stil sind geblieben. Und auch die neue Hybridvariante kommt mit dem bewährten Staria-Charme – nur eben lokal emissionsärmer und zukunftstauglich.
Zwei Varianten – aber nur noch eine Antriebsform
Aktuell ist der Staria in Deutschland in zwei Sitzplatzkonfigurationen erhältlich:
- Als 9-Sitzer in den Varianten „Trend“ (ab rund 49.500 €) und „Prime“ (ab 55.000 €) – mit bereits üppiger Serienausstattung, darunter Navigationssystem, LED-Scheinwerfer, elektrische Schiebetüren und Lederkomfort.
- Und als edler 7-Sitzer „Signature“, der ab 58.950 € startet und mit allem kommt, was sonst auf Preislisten steht: von Bose-Sound bis 360-Grad-Kamera, von Relaxsitzen bis Ambiente-Beleuchtung.
Der bisherige Allradantrieb entfällt in der Hybrid-Version übrigens – aktuell ist der neue Staria nur mit Frontantrieberhältlich. Wer also gern auf Schneeberge klettert, muss (noch) auf eine neue Allradoption warten.
Trotzdem bleibt der große Vorteil bestehen: Im Vergleich zu einem ähnlich ausgestatteten VW Multivan spart man schnell über 16.000 Euro, zur Mercedes V-Klasse sind es fast 50 Prozent Preisunterschied – bei vergleichbarer Größe, Technik und Ausstattung.
Kurz: Der Hyundai Staria ist und bleibt ein Preis-Leistungs-Kracher mit Raumstation-Flair – nur eben ein Stück sauberer als zuvor.
Kundenfeedback
Hyundai Staria Besitzer zeigen sich überwiegend begeistert von ihrem ungewöhnlichen Kleinbus – und das aus gutem Grund. Viele loben das großzügige Raumangebot und den hohen Komfort, der besonders auf langen Fahrten zum echten Wohlfühlfaktor wird. Die Premium-Relaxsitze in der zweiten Reihe werden häufig als mobiles Wellness-Domizil beschrieben, was besonders Familien und Vielreisende zu schätzen wissen. Auch die hochwertige Verarbeitung und die edle Lederausstattung stoßen auf viel positive Resonanz.
Zahlreiche Nutzer heben die intuitive Bedienung des digitalen Cockpits und die praktische Ausstattung hervor, darunter die elektrischen Schiebetüren und die 360-Grad-Kamera, die das Rangieren selbst im urbanen Dschungel deutlich erleichtern. Das großzügige Glasdach sorgt für ein luftiges Raumgefühl, das immer wieder gelobt wird.
Kritik gibt es allerdings auch – vor allem beim Antrieb. Viele Fahrer vermissen den früheren Diesel, der in Sachen Reichweite und Durchzugskraft besser zu den schweren Van-Maßen passte. Der neue Hybridantrieb wird zwar als umweltfreundlicher gesehen, sorgt aber bei Langstreckenfahrern für ein etwas zwiespältiges Urteil. Der fehlende Allradantrieb in der Hybridversion wird ebenfalls bedauert, da dies die Flexibilität im Winter oder auf unbefestigten Wegen einschränkt.
Auch die LED-Scheinwerfer stehen öfter auf dem Prüfstand: Nutzer wünschen sich hier ein helleres, gleichmäßigeres Licht, vor allem für Fahrten in der Dunkelheit. Dennoch überwiegt die Zufriedenheit – der Staria überzeugt als ungewöhnlicher und praktischer Begleiter, der mit seinem Design und Komfort punktet und so manche Skeptiker in echte Fans verwandelt.
Fazit zum Hyundai Staria
Mit dem Staria hat Hyundai nicht nur ein neues Kapitel in Sachen Kleinbus aufgeschlagen – sie haben dem Segment gleich mal ein koreanisches Design-Statement mitgegeben. Und jetzt, mit dem neuen Hybrid-Antrieb, wird aus dem futuristischen Raumkreuzer auch noch ein Zukunftsversprechen auf Rädern.
Klar, der Staria ist nicht perfekt. Die LED-Scheinwerfer könnten mehr Leuchtkraft und Präzision vertragen – hier fährt der Wettbewerb (im wahrsten Sinne) ein paar Lichtjahre voraus. Auch beim Variieren und Ausbauen der Sitze haben andere Marken noch einen Tick mehr Alltagspraxis im Lastenheft.
Aber das große Ganze? Überzeugt – und zwar mit Nachdruck. Wer einen komfortablen, top ausgestatteten, extrem geräumigen und zugleich preislich fairen Van sucht, wird derzeit am Staria kaum vorbeikommen. Besonders in der „Signature“-Ausstattung gibt es Features satt, die bei vielen Mitbewerbern tief in der Optionsliste versteckt – oder schlicht nicht verfügbar – sind.
Allerdings hat Hyundai mit dem aktuellen Modelljahr auch Entscheidungen getroffen, die nicht nur Jubel auslösen. Der bisherige Dieselantrieb, gerade für Vielfahrer eine bewährte Langstreckenlösung, ist Geschichte – stattdessen gibt’s den Staria in Deutschland nur noch als Hybrid. Ein Schritt in Richtung Effizienz, gewiss, aber eben auch ein klarer Verzicht auf Reichweite, Durchzugskraft und einfache Langstreckentauglichkeit. Und mit dem Wegfall des HTRAC-Allradantriebs büßt der Van zusätzlich an Vielseitigkeit ein – gerade für alle, die regelmäßig auf Schnee, Schotter oder nassen Feldwegen unterwegs sind, ein echter Verlust.
Kurz gesagt: Der Hyundai Staria Hybrid ist keine günstige Alternative zu VW Multivan oder Mercedes V-Klasse – er ist in vielerlei Hinsicht deren stilvoller Gegenvorschlag. Und das zu einem Preis, der eher nach Kompaktklasse klingt als nach rollender Luxuslounge.
Konkurrenzmodelle
Im Segment der geräumigen Kleinbusse hat der Hyundai Staria eine spannende Aufgabe: Er tritt gegen einige namhafte Mitspieler an, die schon lange als Maßstab gelten. Ganz vorne mit dabei ist der VW T7 Multivan, der mit seiner hohen Variabilität, der soliden Verarbeitung und einer breiten Motorenpalette punktet. Der T7 ist mit seinem durchdachten Innenraumkonzept und moderner Assistenztechnik eine der beliebtesten Optionen für Familien und Geschäftsreisende – allerdings auch deutlich teurer als der Staria, was ihn für manche zur Kostenfrage macht.
Nicht minder beeindruckend ist die Mercedes-Benz V-Klasse, die als Inbegriff von Luxus und Komfort im Van-Segment gilt. Mit edlen Materialien, einer Vielzahl an Ausstattungsoptionen und besonders ausgefeilter Technik bietet die V-Klasse ein Premium-Erlebnis, das allerdings auch seinen Preis hat. Für alle, die Wert auf Prestige und höchste Qualität legen, bleibt die V-Klasse eine der ersten Adressen – wenngleich der Staria in puncto Preis-Leistung hier klar die Nase vorn hat.
Darüber hinaus sind Modelle wie der Ford Tourneo Custom oder der Opel Zafira Life erwähnenswert, die sich eher im praktischen und preisbewussten Bereich positionieren. Diese Vans bieten solide Ausstattung und gute Flexibilität, bleiben aber in Sachen Komfort und Design meist hinter Hyundai Staria und Co. zurück.
Elektrische Alternativen wie der Kia PV5 Passenger oder der Peugeot e-Traveller, wie auch der Citroën e-Spacetourer setzen auf zukunftsorientierte Antriebe, sind aber aufgrund der oft geringeren Reichweite oder höherer Preise keine direkten Konkurrenten für Käufer, die vor allem auf Langstreckenkomfort und ein großzügiges Raumangebot setzen.
Insgesamt hält der Hyundai Staria die Waage zwischen Komfort, Raum und einem attraktiven Preisniveau, wodurch er sich von der Konkurrenz abhebt und besonders für preisbewusste Käufer mit Anspruch eine echte Alternative darstellt.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D