Subaru BRZ
,

Subaru BRZ Test – Der Sportwagen fürs Volk

Ein Sportwagen wie aus einer anderen Zeit: Der Subaru BRZ wirkt, als hätte jemand vergessen, ihn den Gesetzen der Moderne zu unterwerfen. Kein Hybrid, kein Allrad, kein digitaler Overkill. Stattdessen: ein flacher Zweitürer, ein röchelnder Boxer vorn, angetrieben wird das, was bei Subaru sonst fast nie angetrieben wird – die Hinterachse. Ein Auto, das sich dem Wandel entzieht, während ringsum alles elektrisiert, hybridisiert und entseelt wird.

Dass der BRZ heute in Deutschland nicht mehr bestellbar ist, wirkt dabei fast folgerichtig. Die kleine, für Europa gedachte Stückzahl ist längst vergriffen, die wenigen verbliebenen Neuwagen bei Händlern sind Überbleibsel einer aussterbenden Spezies. Und doch – oder gerade deshalb – ist dieses Coupé ein faszinierendes Relikt: ein fahrendes Bekenntnis zum Purismus.

In einer Welt, in der Leistung mit Komplexität erkauft wird, will der Subaru BRZ das Gegenteil sein: ein Sportwagen, der sich nicht an den Rand der Physik softwareseitig herantastet, sondern sie auf ehrliche Art fordert. Wer einsteigt, trifft auf das, was man früher schlicht „Fahrgefühl“ nannte. Keine Filter, kein Feenstaub – nur ein direkter Dialog zwischen Fahrer und Maschine.


Der Look

Man könnte sagen, der Subaru BRZ sei das letzte Kapitel einer alten Schule. Schon beim ersten Blick fällt auf, dass er kein Versuch ist, irgendwem gefallen zu wollen. Er ist niedrig, breit, fast schon trotzig in seiner Haltung. Das Auto duckt sich förmlich auf die Straße, als wolle es dem Fahrtwind zuvor kommen. Diese Silhouette mit der flach gezogenen Front, den muskulös ausgeformten Kotflügeln und dem elegant abfallenden Dachbogen ist so klar proportioniert, dass man unwillkürlich an eine Zeit denkt, in der Designer noch mit Zirkel und Zeichenbrett gearbeitet haben.

Die Front trägt ihren Ausdruck mit einer Selbstverständlichkeit, die kaum noch ein modernes Auto zeigt. Die neuen, schmal geschnittenen LED-Scheinwerfer blicken entschlossen nach vorn, der Grill wirkt tief angesetzt, fast schon gierig nach Luft. Und obwohl das Coupé keine Übertreibungen nötig hat, liegt in seiner gesamten Erscheinung eine subtile Aggression – als wüsste der BRZ genau, dass er die letzten seiner Art repräsentiert.

Je länger man ihn betrachtet, desto mehr entdeckt man die kleinen handwerklichen Eitelkeiten: die Linien, die sich wie Sehnen über die Karosserie spannen; die Wölbungen, die das Licht an der Flanke brechen; und dieses kurze, knackige Heck mit den zwei überdimensionierten Endrohren, die so tun, als käme hier gleich ein Sturm – während sie in Wahrheit nur dezent grollen. Der BRZ spielt keine digitale Soundkulisse ab. Er brüllt nicht. Er atmet. Und genau das macht ihn glaubwürdig.


Ignition Red steht dem Sportcoupé

In der Farbe Ignition Red, die so satt leuchtet, dass sie beinahe flüssig wirkt, zeigt sich der BRZ in seiner idealen Form. Kein Chrom, kein Glitter, kein modischer Zierrat. Nur Lack, Licht und Linie. Aus der Nähe erkennt man, dass die Designer Wert auf Balance gelegt haben: die kurze Motorhaube trifft auf eine knackig gestauchte Kabine, dahinter das Heck mit integriertem Spoiler, der ganz ohne Showeffekt echte Stabilität bringt. Ein Auto, das man nicht anschreit, sondern anschaut.

Und dann ist da diese Ironie: Während andere Marken den Windkanal mit Millionenstunden Simulation füttern, wirkt der Subaru BRZ, als sei er einfach von jemandem gezeichnet worden, der Autos liebt. Ein bisschen japanische Strenge, ein Hauch italienische Sinnlichkeit – und dazwischen eine Prise Ingenieursstolz. In Bewegung sieht der BRZ noch kompakter aus, als er ist. 4,27 Meter Länge reichen, um ihn mit der Straße verschmelzen zu lassen.

Man versteht sofort, warum dieser Subaru die Puristen so glücklich macht. Er ist kein Statement für Geschwindigkeit, sondern für Haltung. Und wenn er vorbeifährt, hebt kaum jemand das Handy – aber jeder, der Benzin im Blut hat, den Kopf.


Und innen?

Wer die Tür des Subaru BRZ öffnet, bekommt keine Inszenierung, sondern ein Versprechen: Hier geht es ums Fahren, nicht ums Darstellen. Keine flimmernden Lichtorgien, keine Touchpanels, die dich mit „Willkommen“-Animationen überfluten. Stattdessen empfängt einen ein Cockpit, das in seiner Schlichtheit fast altmodisch wirkt – und genau das macht es so sympathisch.

Man sitzt tief. Sehr tief. Fast so, als hätte man den Asphalt unter den Füßen. Das Lenkrad fällt perfekt in die Hände, klein, rund, griffig – kein überfrachteter Kommandostand mit 27 Knöpfen, sondern ein Werkzeug. Alles wirkt bewusst analog, mit klaren Bedienelementen und einem Hauch von mechanischem Widerstand, der dem Fahrer das Gefühl gibt, wirklich etwas zu tun.

Die Sitze? Ein Traum für Traditionalisten. Schmal geschnitten, straff gepolstert, mit Alcantara in der Mitte und Leder an den Flanken. Wer hier Platz nimmt, weiß sofort, dass Subaru seine Zielgruppe kennt. Kein Komfortthron, sondern ein Haltgeber – so eng umschließend, dass man sich schon nach wenigen Minuten mit dem Auto verbunden fühlt. Der Seitenhalt ist so perfekt, dass man ihn fast spürt, bevor man überhaupt losfährt.

Das Materialkonzept folgt dem gleichen Prinzip wie der Rest des Autos: lieber ehrlich als prätentiös. Die Oberflächen sind solide, nicht weichgespült. Hier wurde kein Klavierlack verteilt, um Wertigkeit zu suggerieren. Stattdessen trifft man auf Texturen, die nach Funktion aussehen. Ein bisschen Kunststoff? Ja. Aber gut gemachter Kunststoff. Und in Verbindung mit den roten Kontrastnähten, der Aluminium-Pedalerie und dem sportlichen Dreispeichenlenkrad entsteht eine Atmosphäre, die sofort klarstellt: Dies ist kein Lifestyle-Coupé. Dies ist ein Fahrerauto.


Die Rückbank ist eher ein zweiter Kofferraum

Hinten wird’s dagegen eng. Sehr eng. Erwachsene passen dort hinein wie in ein zu klein geratenes Modellauto. Doch ehrlich gesagt – das stört niemanden. Denn der BRZ ist kein Familienmitglied, er ist ein Solist. Wer sich hinten quetscht, darf das eher als symbolische Geste sehen. Immerhin lassen sich die Rücksitze umklappen, was den kleinen Kofferraum erweitert. So bekommt der Sportwagen fast schon etwas Praktisches, wenn man es darauf anlegt, ein paar Wochenendtaschen oder – typisch BRZ-Fahrer – einen Satz Trackreifen mitzunehmen.

Der Kofferraum selbst fasst 237 Liter – nicht viel, aber genug, um das Nötigste für ein paar Tage Freiheit zu transportieren. Ein Auto, das nicht fragt, was du mitnehmen willst, sondern wohin du fahren möchtest.

Ein Display gibt es natürlich auch, acht Zoll groß, mit klarer Grafik, aber ohne großes Aufsehen. Android Auto und Apple CarPlay funktionieren tadellos – allerdings nur per Kabel, was fast schon sinnbildlich ist für den Charakter dieses Autos. Hier will nichts „wireless“ sein. Hier zählt Verbindung – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.

Der Subaru BRZ macht aus seinem Innenraum keine Lounge, sondern ein Cockpit. Man spürt, dass er für Menschen gebaut wurde, die das Fahren als körperliche Tätigkeit begreifen. Jeder Handgriff, jeder Knopf, jeder Blick hat eine Funktion. Alles andere wäre Ballast.


Der Antrieb des Subaru BRZ

Es ist fast rührend, wie ehrlich dieser Motor arbeitet. Ein 2,4-Liter-Boxer, saugend, quer eingebaut, ohne Turbo, ohne künstliches Aufblasen – ein Dinosaurier, der sich weigert, auszusterben. Er startet mit einem tiefen, kehlig-rauen Grollen, das nicht laut, aber charaktervoll klingt. Kein synthetischer Motorsound, keine künstliche Akustikverstärkung über die Lautsprecher. Nur das, was aus zwei echten Endrohren kommt. Und das genügt.

234 PS stehen im Datenblatt, 250 Newtonmeter Drehmoment – Zahlen, die heute fast bescheiden wirken. Doch der BRZ ist kein Auto für Zahlenmenschen. Er ist ein Auto für jene, die wissen, was ein sauberer Schaltvorgang, eine perfekt dosierte Kupplung und eine präzise Rückmeldung bedeuten. Mit 1.275 Kilogramm Leergewicht ist er leicht wie ein Gedanke, und das spürt man in jeder Kurve, bei jedem Einlenken, bei jedem Gasstoß.

Die sechs Gänge des manuell geschalteten Getriebes flutschen so präzise durch die Gassen, dass man fast das Gefühl hat, das Auto lese einem die Bewegungen von den Fingerspitzen ab. Kein Weg zu weit, kein Widerstand zu groß. Es ist, als würde man mit einem mechanischen Instrument spielen, das auf jede Berührung reagiert. Diese Handschaltung ist so unmittelbar, dass sie süchtig macht.

Im normalen Modus zeigt sich der BRZ erstaunlich alltagstauglich. Der Boxer hängt fein am Gas, reagiert willig und lässt sich auch schaltfaul bewegen. Doch sobald man ihn jenseits der 4.000 Touren hält, verwandelt sich der brave Japaner in einen kleinen Rowdy. Dann wird er laut, lebendig, vibrierend – und das Heck beginnt zu flüstern, dass es jederzeit bereit wäre, mitzutanzen.


Wer braucht schon ESP im Subaru BRZ?

Im Sportmodus wird das ESP komplett deaktiviert – kein Sicherheitsnetz, kein pädagogischer Eingriff. Wer den BRZ in dieser Einstellung fährt, sollte wissen, was er tut. Aber wer es kann, wird mit einem der ehrlichsten Fahrgefühle belohnt, die ein modernes Auto zu bieten hat. Der Grenzbereich ist klar spürbar, das Heck kündigt jede Bewegung an, der Wagen bleibt berechenbar, spielerisch, fast grazil. Es ist dieser Moment, in dem sich Technik und Instinkt treffen – und das Ergebnis ist pures Fahren.

Natürlich gibt es heute Autos, die schneller sind, leiser, bequemer. Aber kaum eines, das so unmittelbar reagiert. Der BRZ will nicht beeindrucken, er will verstanden werden. Und wenn man sich auf ihn einlässt, merkt man schnell: Das hier ist keine Maschine, die für Geschwindigkeit gebaut wurde, sondern für Gefühl.

In 6,3 Sekunden schießt das Coupé aus dem Stand auf 100 km/h, 226 km/h Spitze sind möglich – nicht überwältigend, aber ehrlich verdient. Und beim Tritt aufs Gas spürt man, wie die Kurbelwelle direkt mit dem Herzen des Fahrers verbunden ist. Das ist kein digitaler Beschleunigungseffekt, das ist mechanische Romantik.


Der Verbrauch des Subaru BRZ

Ein Auto wie der Subaru BRZ ist kein Kostvermeider, sondern ein Charaktertest. Wer sich für ihn entscheidet, tut das nicht aus Vernunft, sondern aus Überzeugung. Und dennoch überrascht der kleine Japaner im Alltag mit einer Eigenschaft, die man ihm gar nicht zutraut: Er kann vernünftig sein – wenn man ihn lässt.

Im normalen Fahrbetrieb, bei Landstraßentempo und etwas Zurückhaltung mit dem Gasfuß, pendelt sich der Verbrauch zwischen sieben und acht Litern ein. Das ist respektabel, wenn man bedenkt, dass unter der Haube ein 2,4-Liter-Sauger arbeitet, der bei jedem Gaspedalstreicheln sofort zum Leben erwacht. Auf der Autobahn steigt der Verbrauch natürlich, besonders wenn man das hohe Drehzahlniveau des sechsten Gangs ausreizt. Doch wer den BRZ besitzt, nimmt das mit einem Lächeln hin – weil er weiß, dass jedes zusätzliche Deziliter den Spaß verlängert.

Subaru gibt 8,8 Liter nach WLTP an. In unserem Test waren es im Schnitt 9,3. Wer sich Mühe gibt, schafft locker Werte mit einer Sechs vor dem Komma. Wer hingegen den Boxer auf Touren hält, sollte zweistellig kalkulieren. Doch das passt irgendwie zu seinem Wesen: Der BRZ ist kein Auto, das etwas vorgaukelt. Er nimmt, was er braucht, und gibt dafür echtes Fahrerlebnis zurück.

Der Tank fasst 50 Liter – genug für rund 500 Kilometer, wenn man es nicht übertreibt. Danach folgt ein kurzer Boxenstopp, der fast ritualhaft wirkt. Man steigt aus, schaut sich das Auto an, wie es da steht – noch leicht nachwärmend, mit dieser tiefen Karosseriehaltung – und man weiß: Das war kein Kilometer zu viel.


Der Subaru BRZ ist auch als „Daily“ nutzbar

Im Alltag zeigt sich der BRZ erstaunlich zivil. Die Kupplung ist leichtgängig, die Lenkung präzise, das Fahrwerk straff, aber nicht bretthart. Über Querfugen und Gullideckel rollt er erstaunlich gelassen hinweg, ohne den Fahrer aus der Ruhe zu bringen. Nur beim Rangieren in der Stadt wünscht man sich manchmal etwas mehr Übersicht – die lange Motorhaube und die schmalen Fenster sorgen für eine eingeschränkte Rundumsicht. Zum Glück hilft eine Rückfahrkamera, die mit ordentlicher Auflösung arbeitet und selbst bei Regen ein sauberes Bild liefert.

Auf längeren Strecken wird klar, dass Komfort hier kein Fremdwort ist – er ist nur anders definiert. Die Sitze sind straff, aber ergonomisch nahezu perfekt, die Geräuschkulisse ist reduziert, wenn man es nicht übertreibt, und die Klimaanlage arbeitet zuverlässig, ohne den Innenraum in eine Windmaschine zu verwandeln.

Was fehlt, sind die kleinen Bequemlichkeiten, die man aus modernen Autos kennt: adaptive Tempomaten, 360-Grad-Kameras, Fahrmodi für jede Lebenslage. Der BRZ will so etwas nicht. Er will, dass man selbst denkt, selbst lenkt, selbst fährt.

Und genau das ist der Punkt: Wer mit dem Subaru BRZ im Alltag unterwegs ist, wird anders fahren. Bewusster. Aufmerksamer. Jeder Kilometer fühlt sich an wie ein kleiner Dialog zwischen Mensch und Maschine. Kein Auto für die Masse – aber eines, das den Fahrer daran erinnert, warum er überhaupt Auto fährt.


Assistenz, Technik & Ausstattung

In Zeiten, in denen jedes Mittelklasseauto mehr Prozessorleistung hat als ein NASA-Rechner der Achtziger, wirkt der Subaru BRZ wie ein Befreiungsschlag. Kein überambitioniertes Bedienkonzept, kein Digital-Overkill, kein Sprachassistent, der einem vorschreibt, wie man die Lüftung zu bedienen hat. Stattdessen: Schalter, Knöpfe, Regler. Dinge, die man anfassen, verdrehen, drücken kann. Und das fühlt sich – ironischerweise – futuristischer an als manch Touchdisplay.

Dabei ist der BRZ keineswegs karg ausgestattet. Im Gegenteil: Wer einsteigt, bekommt alles, was man zum Fahren braucht – und ein paar Dinge, die man wirklich zu schätzen weiß. LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, Sitzheizung, DAB-Radio, Rückfahrkamera, Smart-Key-System, 18-Zoll-Felgen und eine Alu-Pedalerie gehören zum Serienumfang. Auch das 8-Zoll-Infotainment mit Android Auto und Apple CarPlay ist serienmäßig, wenn auch kabelgebunden.

Was es nicht gibt: ein eingebautes Navigationssystem, Head-up Display oder gestengesteuerte Klimazonen. Subaru vertraut auf die Intelligenz seiner Fahrer – wer navigieren will, steckt das Smartphone an. Das mag altmodisch wirken, ist aber pragmatisch. Und genau das ist Teil des Charmes.

Das digitale Cockpit ist simpel, aber informativ. Im Zentrum thront ein großer Drehzahlmesser – so, wie es sich gehört. Daneben kleine Anzeigen für Öltemperatur, Kühlmittel und G-Kräfte. Alles klar ablesbar, ohne Spielereien. Der Fahrer soll sehen, was wichtig ist – nicht, was schick aussieht.


Die vorhandenen Assistenten funktionieren prima

Bei den Assistenzsystemen hält sich der BRZ zurück. Der Totwinkelassistent arbeitet zuverlässig, der Querverkehrwarner ebenfalls. Ein Notbremssystem ist an Bord, ebenso der obligatorische eCall. Doch adaptiven Tempomat, Spurführung oder Verkehrszeichenerkennung gibt es nur, wenn man das Automatikgetriebe wählt – und das ist fast schon ein philosophischer Entscheidungszwang. Will man Assistenz, verliert man ein Stück Purismus.

Und dennoch: Gerade diese Reduktion wirkt erfrischend. In einer Zeit, in der Autos versuchen, den Menschen zu ersetzen, verlangt der Subaru BRZ das Gegenteil – er will, dass man wieder selbst fährt, dass man wieder Verantwortung übernimmt. Seine Technik ist dazu da, zu unterstützen, nicht zu dominieren.

Das Soundsystem klingt ordentlich, aber nicht berauschend. Es liefert, was es soll – ein bisschen Bass, ein bisschen Klarheit, aber keine Konzertsaalakustik. Wer mehr will, kann mit Zubehör nachrüsten. Doch der BRZ will kein rollendes Wohnzimmer sein. Er will die Bühne für den eigenen Herzschlag bieten.

Und selbst das Bedienkonzept hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Die Menüführung ist einfach, logisch, fast altmodisch. Kein Overengineering, kein Touchslider, der mal reagiert und mal nicht. Alles funktioniert. Punkt.

Subaru beweist mit diesem Auto, dass „weniger“ nicht „billiger“ bedeutet, sondern „ehrlicher“. Der BRZ ist kein Technikmonster – aber das, was er hat, funktioniert kompromisslos gut. Und das, was er weglässt, vermisst man spätestens nach der ersten Kurve nicht mehr.


Varianten & Preise des Subaru BRZ

Wer sich heute einen Subaru BRZ sichern möchte, braucht vor allem eins: Glück. Und Entschlossenheit. Denn das Modell ist in Deutschland offiziell nicht mehr konfigurierbar – die geplante Stückzahl war klein, und sie ist inzwischen vergeben. Vielleicht steht noch irgendwo bei einem Händler ein Vorführwagen, vielleicht wartet noch ein unverkauftes Exemplar auf seinen Menschen. Aber bestellen? Fehlanzeige.

Dabei war der BRZ nie ein Auto für die Masse, sondern für die Minderheit derjenigen, die noch verstehen, was Handschaltung bedeutet. Subaru hat das Modell in Deutschland mit einer klaren Strategie eingeführt: 300 Fahrzeuge, fix, fertig, kein Nachschub. Wer zu lange gezögert hat, schaut jetzt zu, wie andere das Grinsen genießen.

Preislich war der BRZ fast schon eine Provokation an die Konkurrenz – im positiven Sinne. 38.990 Euro verlangte Subaru für die Handschalterversion, 41.990 Euro für die Automatik. Angesichts der gebotenen Qualität, Performance und Exklusivität war das fast ein Schnäppchen. Zum Vergleich: Ein BMW 230i Coupé startet bei über 53.000 Euro, und der fährt zwar schneller geradeaus, aber deutlich emotionsloser durch die Kurve.

Wer Lust auf etwas mehr Individualität hatte, konnte sich aus dem überschaubaren Zubehörregal bedienen. Aerodynamik-Add-ons, ein STI-Schaltknauf, Fußraumteppiche mit Logo – und fertig war das kleine, sehr persönliche Sportgerät. Wer alle Häkchen setzte, kam auf rund 45.000 Euro. Kein billiges Vergnügen, aber in einer Welt, in der selbst ein Golf GTI in ähnlichen Preisregionen fischt, erstaunlich fair bepreist.


BRZ bedeutet „nicht weichgespült“

Und das Schöne: Es gibt keine Ausstattungsversionen, über die man sich den Kopf zerbrechen müsste. Der BRZ kam in einer Linie – voll ausgestattet, ehrlich, klar. Kein Marketing-Jargon, kein „Edition Black Shadow Performance X“. Einfach nur: Subaru BRZ.

Natürlich hätte man sich eine minimal größere Auswahl gewünscht, etwa adaptive Dämpfer oder ein besseres Soundsystem. Aber das wäre nicht Subaru. Der BRZ bleibt sich treu: ein Auto ohne Kompromisse, das sich weder anpasst noch anbiedert.

Dass er nun schon wieder Geschichte ist, passt irgendwie zu seinem Charakter. Er kam, fuhr, faszinierte – und verschwand, bevor er banal werden konnte. Eine Art mechanischer Rockstar auf Abschiedstournee. Und genau das macht ihn so besonders.


Kundenfeedback

Es gibt Autos, die man fährt. Und es gibt Autos, die man erlebt. Der Subaru BRZ gehört ganz klar zur zweiten Kategorie – das sagen jedenfalls die, die einen ergattern konnten. Wer im Netz nach Erfahrungsberichten sucht, stößt auf eine bemerkenswerte Einigkeit: Der BRZ polarisiert kaum. Entweder man versteht ihn – oder gar nicht.

Die Besitzer sprechen von einem Fahrgefühl, das man heute kaum noch findet. Von einem Auto, das nichts beschönigt, nichts filtert und jede Bewegung unmittelbar zurückgibt. Viele loben das perfekte Zusammenspiel aus Lenkung, Fahrwerk und Schaltung – ein Dreiklang, der so harmonisch funktioniert, dass man das ESP gar nicht vermisst. Ganz im Gegenteil: Die meisten schalten es sofort aus, sobald sie den Startknopf drücken.

Natürlich gibt es auch Kritik. Manche Fahrer bemängeln den zu lauen Klang des Motors – zu brav für das, was optisch versprochen wird. Andere hätten sich gewünscht, dass Subaru wenigstens optional eine adaptive Dämpferregelung anbietet. Und ja, der Fond ist mehr theoretisch als praktisch nutzbar. Aber wer kauft schon ein Sportcoupé, um den Kinderwagen zu transportieren?

Interessant ist, dass viele Käufer den BRZ als eine Art „Anti-Tesla“ bezeichnen. Kein Over-the-Air-Update, kein Assistenzarsenal, keine Touchdisplay-Inflation. Stattdessen: Drehmoment, Drehzahl, Direktheit. Ein Auto, das nicht nach Aufmerksamkeit schreit, sondern einfach fährt – und genau damit fasziniert.

Auch die Zuverlässigkeit wird gelobt. Die Japaner haben offenbar ganze Arbeit geleistet, denn größere technische Probleme oder Rückrufe sind bisher nicht bekannt. Viele Fahrer berichten von solider Alltagstauglichkeit, überschaubaren Wartungskosten und einer überraschend robusten Verarbeitung.

Der Wiederverkaufswert? Schon jetzt interessant. Seit klar ist, dass der BRZ in Deutschland nicht mehr konfigurierbar ist, ziehen die Preise auf dem Gebrauchtmarkt leicht an. Die wenigen Fahrzeuge, die angeboten werden, erzielen erstaunlich stabile Werte – ein klares Zeichen dafür, dass Subaru hier ein modernes Sammlerstück geschaffen hat.


Fazit zum Subaru BRZ

Der Subaru BRZ ist das, was man einen Anachronismus im besten Sinne nennt. In einer Welt, die Strom zählt und Software updatet, kommt dieses Coupé mit einem simplen Versprechen: Fahr mich – und du verstehst wieder, warum du Autos liebst.

Er will nichts beweisen, keine Rundenrekorde brechen, kein Nachhaltigkeitszertifikat gewinnen. Er will nur fahren. Und das tut er so ehrlich, direkt und unverfälscht, dass man unwillkürlich anfängt zu grinsen. Der BRZ ist ein Purist, ein mechanisches Statement gegen den digitalen Overkill – ein Auto für Menschen, die lieber Benzin riechen als Apps scrollen.

Sein Zweieinhalb-Liter-Boxer schnurrt, dreht und lebt – nicht spektakulär laut, aber charismatisch genug, um die Ohren zu fesseln. Das knackige 6-Gang-Getriebe ist eine Erinnerung daran, dass Autofahren mal etwas Körperliches war. Und das Chassis? So fein ausbalanciert, dass man sich fragt, ob der japanische Autobauer heimlich Tänzer statt Ingenieure beschäftigt.

Natürlich ist der BRZ kein perfektes Auto. Er ist laut, unpraktisch, und wer viel Autobahn fährt, wird die Drehzahlen irgendwann verfluchen. Doch genau das macht ihn so charmant. Er ist ein Auto, das Ecken und Kanten hat – und das ist in einer Branche, die alles glätten will, fast schon revolutionär.

Dass er in Deutschland nicht mehr erhältlich ist, passt zu seiner Geschichte. Der BRZ verschwindet genauso leise, wie er gekommen ist – ohne großes PR-Feuerwerk, ohne Abschiedsversion. Einfach so. Und gerade deshalb wird man ihn vermissen.

Der BRZ war nie für die breite Masse gedacht. Aber für jene, die heute noch wissen, wie sich ein sauber gesetzter Gangwechsel anfühlt, war er ein Geschenk. Und wie so oft bei guten Geschenken – man merkt erst, wie wertvoll sie waren, wenn sie nicht mehr da sind.


Konkurrenzmodelle

So rar wie der Subaru BRZ geworden ist, so dünn ist auch das Feld seiner echten Rivalen. Denn wer heute ein klassisches, kompaktes Sportcoupé mit Hinterradantrieb, Saugmotor und Handschaltung sucht, steht fast schon allein auf weiter Flur.

Der wohl naheliegendste Gegenspieler ist der Toyota GR86, sein technischer Zwilling und Partner in der Entwicklung. 235 PS, gleiche Plattform, gleiches Herz – und doch ein anderer Charakter. Der Toyota wirkt etwas straffer, etwas lauter, vielleicht auch eine Spur aggressiver. Aber auch er ist in Deutschland inzwischen vergriffen; beide teilen also nicht nur ihre Gene, sondern auch ihr Schicksal.

Etwas anders positioniert ist das BMW 230i Coupé, das mit 245 PS aus einem Turbo-Vierzylinder antritt und im Gegensatz zum BRZ deutlich mehr Komfort und digitale Vernetzung bietet. Dafür fehlt ihm diese rohe, ungefilterte Ehrlichkeit, die den Subaru ausmacht. Der Münchener ist der kultivierte Cousin – stark, schnell, aber mit weniger Herzschlag.

Ein Dauerbrenner im Segment der puristischen Spaßmobile bleibt der Mazda MX-5 RF. Mit 132 PS ist er zwar deutlich schwächer motorisiert, doch durch sein niedriges Gewicht und das offene Dach liefert er den gleichen, fast vergessenen Fahrspaß. Und er ist – im Gegensatz zum BRZ – noch bestellbar.


Auch Z4 und Supra sind potentielle Alternativen

Der Mini John Cooper Works tritt als Hot Hatch mit 231 PS und Frontantrieb an. Emotional, quirlig und mit typischem Go-Kart-Feeling, aber im Vergleich zum BRZ weniger balanciert, mehr auf Show als auf Symmetrie.

Wer in Sachen Leistung, Heckantrieb und Kompaktheit weiterdenken möchte, könnte theoretisch in Richtung BMW Z4 sDrive20i oder Toyota Supra 2.0 blicken – beide turbogeladen, beide doppelt so teuer, beide weniger pur. Und so zeigt sich: Der BRZ spielt in einer Liga, die kaum noch existiert.

In einer Zeit, in der selbst sportliche Marken auf Elektropower umschwenken, bleibt der Subaru BRZ ein Relikt – aber eines, das man gerne aufbewahrt. Er erinnert daran, dass Fahrspaß nicht zwingend mit 500 PS oder Plug-in-Akku beginnt, sondern mit einem präzisen Schaltknauf, einer perfekt ausbalancierten Achse und dem Mut, gegen den Strom zu schwimmen.

Und während die Zukunft elektrisch surrt, hallt der letzte Boxer-Sound des BRZ in den Köpfen derer nach, die ihn gefahren sind. Vielleicht ein bisschen nostalgisch, sicher aber mit einem Lächeln.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner