Volkswagen zeigt auf der IAA MOBILITY 2025 ein Kompakt-SUV – called VW ID.Cross Concept – mit E-Antrieb – und wir sagen: Endlich geht’s in die richtige Richtung. Denn während andere Hersteller noch glauben, wir müssten mit 2,5 Tonnen Elektro-SUVs die Alpen überqueren, erkennt VW langsam, wo E-Mobilität wirklich hingehört: in die Stadt, in urbane Räume, in echte Alltagsrealität. Der neue ID. CROSS Concept verspricht genau das – und hat trotzdem das Zeug dazu, auch mal raus aufs Land zu kommen, ohne dass gleich die Reichweitenpanik ausbricht.
Wir waren live vor Ort und konnten einen ersten Blick auf das vermutlich erst Ende 2026 kommende Fahrzeug werfen. Dabei gab es dann doch den ein oder anderen Aha-Moment. Der Erstkontakt.
VW ID.Cross Concept – Sympathieträger mit C-Säulen-Erbe
Der erste Eindruck? Überraschend charmant. In „Urban Jungle“-Grün (könnte auch „Tinder für Pflanzenfreunde“ heißen) steht der ID. CROSS selbstbewusst auf der Messebühne. Die neue VW-Designsprache nennt sich „Pure Positive“, was ungefähr so klingt wie ein Detox-Getränk, funktioniert hier aber erstaunlich gut. Chefdesigner Andreas Mindt spricht von Stabilität, Sympathie und einer geheimen „Secret Sauce“.
Wir übersetzen: Der Kleine soll nett aussehen, nicht aggressiv wirken – und erinnert bewusst an echte Volkswagen-Ikonen wie Golf und Bulli. Die Fensterlinie: schnörkellos. Die Front: ein bisschen wie ein Lächeln. Ja, ein Auto, das dich freundlich anschaut – wir sind dabei.
Klein außen, groß innen: ein SUV für die Straße, nicht für den Wald
Mit knapp 4,16 Metern Länge bleibt der ID. CROSS kompakt und passt in städtische Parklücken, was man von vielen aktuellen „Stadt-SUVs“ nicht behaupten kann. Innen gibt’s dafür erstaunlich viel Platz: 450 Liter Kofferraum plus 25 Liter Frunk und eine umklappbare Sitzbank, die eher an einen Lounge-Sessel im VW Bus erinnert als an ein City-Car. Der Innenraum wirkt wie eine „Vanilla Chai“-Therapiestunde: weiche Stoffe, Pflanzen auf dem Screen und echte Grünpflanzen (!) in der Mittelkonsole. Urban Jungle eben.
Die Atmosphäre ist auf Knopfdruck anpassbar – mit Licht-, Sound- und Klima-Modi, die so heißen wie Spotify-Playlists für Digitalnomaden. Wir sagen: schön gedacht, VW.
Technik-Check: Kein Rennwagen, aber solide Technik
Unter dem Blech steckt die neue MEB+ Plattform, ein Upgrade des bekannten E-Baukastens von Volkswagen. Der Antrieb: Frontmotor mit 155 kW (211 PS). Die Reichweite: bis zu 420 km nach WLTP – was realistisch für Pendler und Stadtbewohner völlig ausreicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h, also schnell genug, um bei der A3 mal kurz zu überholen – und nicht so schnell, dass man sich gleich in einen Rennwagen wähnt.
Apropos praktisch: Der ID. CROSS darf 1.200 kg ziehen, also auch mal einen kleinen Wohnwagen oder zwei E-Bikes auf einem Träger (75 kg Stützlast). Das ist nicht unbedingt urban – aber sympathisch vorausschauend.
Ein E-SUV, das nicht so tut, als wäre es ein Raumschiff
Was wir besonders mögen: VW verabschiedet sich endlich von dem Trend, jedes E-Auto wie ein Science-Fiction-Projekt wirken zu lassen. Stattdessen gibt’s hier ein verständliches Cockpit mit echten Tasten (!) und klarer Menüstruktur. Zwei Bildschirme (11 und 13 Zoll) liefern alles, was man braucht – ohne dass man erst UX-Designer sein muss, um das Licht einzuschalten. Plus: Das neue Multifunktionslenkrad sieht aus, als hätte es endlich mal jemand mit Handschuhgröße M entworfen.
Preisfrage: Kommt mit dem VW ID.Cross Concept endlich ein bezahlbares E-SUV?
Die große Frage bleibt: Was wird das kosten? VW hält sich hier noch bedeckt, aber der ID. CROSS ist Teil einer konzernweiten „Einstiegsoffensive“. Zusammen mit Modellen wie dem ID. Polo oder dem ID. EVERY1 soll er ab 2026die E-Mobilität massentauglich machen – und das mit solider Technik und möglichst attraktiven Preisen.
Wenn Volkswagen das einhält, was sie versprechen – und das scheint bei diesem Fahrzeug realistischer denn je – dann könnte der ID. CROSS tatsächlich das erste E-SUV sein, das kein Statussymbol sein will, sondern ein echtes Alltagsauto. Und das ist, ehrlich gesagt, genau das, was wir jetzt brauchen.
Fazit: Guter Move, Volkswagen. Mehr davon.
Der ID. CROSS Concept ist nicht das spektakulärste Auto der IAA – aber vielleicht das vernünftigste. Kein übermotorisiertes E-Panzer, sondern ein sympathisches, kompaktes und dennoch praktisches SUV für urbane Menschen, die elektrisch fahren wollen, ohne gleich ein Statement gegen den gesunden Menschenverstand zu setzen.

Wenn VW das Auto 2026 so bringt, wie es auf der Messe steht – und zu einem fairen Preis – dann sehen wir keinen Grund mehr, warum ein elektrischer Alltag nicht schon morgen beginnen sollte.
Text: NEU!
Fotos: NEU! / Volkswagen