Alfa Romeo Giulia Quadrofoglio - Frontansicht
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Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio – Macchina focosa 

Mit der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio haben die Italiener einen ernstzunehmenden Gegner für BMW M3 und Co. auf die Räder gestellt. Ein kräftiger Sechszylinder und Heckantrieb sind nur zwei von einem ganzen Potpourri an Zutaten für eine Performance-Limousine mit dem gewissen Italo-Flair.

Wir haben die leidenschaftliche Italienerin in einer schicken Lackierung in Rosso Alfa einem Test unterzogen. Fahrbericht.

Der Look 

Schon auf den ersten Blick verkörpert die Giulia das, was viele andere Fahrzeuge in dieser Klasse vermissen lassen: Leidenschaft. Die Italiener können Design, das steht außer Frage und bei der Giulia scheint es, als hätten sie hier ihr ganzes Wissen samt Heritage einbezogen. Die Front trägt formschön integrierte Scheinwerfer, während der markentypische Frontgrill absolute CI-Konformität wahrt.

Anmerkung der Redaktion: Mittlerweile hat die klassische Giulia ein Facelift erhalten, welches sich unter anderem durch LED-Scheinwerfer und geänderte Rückleuchten zu erkennen gibt. Die Quadrifoglio rollt allerdings nach wie vor bisweilen mit Bi-Xenon-Scheinwerfern vom Band, was wir sehr gut finden, da die Xenonlinse der Italienerin einen herrlich giftigen Blick verleiht.

Die Seitenansicht zeigt eine dynamische Limousine mit einer zum Heck ansteigenden Gürtellinie, deren betonte Radhäuser und 19-Zoll-Räder für einen extravaganten Eindruck sorgen. Unser Testwagen verfügte zudem über die optionale Carbon-Keramik-Bremse sowie über rot lackierte Bremssättel, die unter den Felgen hervorblitzen. Am Heck gibt es die markante Vierrohr-Anlage mit schräg übereinander angeordneten Endrohren. Auf Wunsch auch mit Carbon-Dekor und von Akrapovic. Ein großer Diffusor sowie ein kleiner Dachkantenspoiler aus Carbon runden den Eindruck zusammen mit den geschwärzten Heckleuchten ab.

Das Interieur – Mit viel Liebe zum Detail

Im Innenraum gibt es ebenfalls viel Kohlefaser-Verbundstoff, unter anderem in der Mittelkonsole, als Zierleisten auf dem Armaturenbrett sowie in den Türverkleidungen. Auch Applikationen im Lenkrad in Form von Spangen wurden aus dem teuren Material gebacken. Ansonsten bleibt die Aura im Alfa recht kühl und nüchtern. Fahrer und Beifahrer nehmen Platz auf sportlich ausgeformtem Gestühl – hier als optionale Sportsitze im Alcantara-Leder-Mix mit Carbon-Rückseiten. Auch im Fond geht es platztechnisch ganz ordentlich zu, sodass man mit vier erwachsenen Personen gut reisen kann. Der Kofferraum stellt ein Ladevolumen von 480 Litern bereit – exakt so viel, wie der aktuelle BMW 3er. 

Auch die Liebe zum Detail fehlt nicht: Das vierblättrige Kleeblatt (italienisch: Quadrifoglio) kommt sowohl außen an den Flanken zum Einsatz, wie auch innen, unter anderem als kleine Intarsie am Lenkrad sowie im Cockpit.

Der Antrieb der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio

Angetrieben wird die Giulia Quadrifoglio von einem 2,9-Liter-V6-Motor, der nicht weniger als 510 PS generiert. Der edle Spender kommt ebenfalls aus Italien: Das Aggregat wird von Ferrari zugeliefert. Das maximale Drehmoment beträgt 600 Newtonmeter. Von Null auf 100 km/h geht es in gerade einmal 3,9 Sekunden, Schluss mit Vortrieb ist erst bei 307 Stundenkilometern. Heckantrieb gilt bei der Quadrifoglio als gesetzt. Dies gilt auch für das Achtgang-Automatikgetriebe von ZF.

Der V6 ist eine Wucht – damit könnte man dieses Kapitel auch schon wieder beenden. Doch wir möchten etwas tiefer ins Detail gehen. Nach dem Druck auf den Startknopf erwacht das italienische Aggregat mit einem kräftigen Fauchen und fällt danach in einen ruhigen, aber vernehmbaren Rhythmus. Die ersten Meter in der Giulia sind von einem hohen Maß an Komfort geprägt, wirklich wild und ungezähmt wirkt sie keinesfalls.

Im Stadtverkehr lässt sich die 510-PS-Limousine sogar ziemlich handlich bewegen, selbst bei weniger gut ausgebauten Straßen oder Kopfsteinpflaster müssen hier keine Kompromisse gemacht werden. Erst abseits der Stadt schalten wir in den Dynamikmodus, der die Quadrifoglio scharf schaltet. Das heißt, Fahrwerk, Lenkung, Gasannahme und Sound werden geschärft, was sich beim Fahren sehr deutlich bemerkbar macht. Apropos Fahrmodus: die Quadrifoglio-Modelle von Alfa Romeo verfügen neben den drei Standard-Modi „Dynamic“, „Advanced Efficiency“ und „Natural“ auch über einen Sondermodus namens „Race“. Dieser sollte allerdings nur auf abgesperrter Strecke aktiviert werden, da die Giulia dann keinerlei elektronische Eingriffe mehr unternimmt.

Präzise Lenkung und angemessenes Fahrwerk

Besonderes Lob erhält von uns die extrem präzise Lenkung, die selbst einem BMW M3 Competition locker das Wasser reichen kann. Außerdem glänzte das Fahrwerk nicht mit übertriebener Härte, sondern mit einer Verbindlichkeit, die jeder Petrol Head nur genießen kann. Allerdings müssen beim Kapitel Sound ein paar Abstriche gemacht werden – zumindest mit der Standard-Abgasanlage. Das hat allerdings weniger mit dem Auto zu tun, sondern mit den strengen EU-Vorschriften. Soll heißen, so richtig laut wird’s erst jenseits der 4.000 Umdrehungen. Gegebenenfalls schafft hier die Akrapovic-Anlage etwas Abhilfe.

In Sachen Verbrauch erwartet den Besitzer ein durchschnittlicher Konsum von circa zwölf Litern pro 100 Kilometer. Hält man sich zurück, sind auch einstellige Werte kein Hexenwerk. Wer der heißblütigen Italienerin allerdings ständig die Sporen gibt, sollte sich nicht über Werte jenseits der 15 Liter wundern.

Die Ausstattung der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio

Der Grundpreis für die Giulia Quadrifoglio beträgt aktuell 91.500 Euro, was erst einmal ziemlich happig klingt. Ausstattungstechnisch ist die Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio allerdings bereits nahezu voll. Sehr gute Bi-Xenon-Scheinwerfer, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, eine Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung sowie ein mittlerweile sehr gut zu bedienendes und einwandfrei funktionierendes Navi auf TomTom-Basis mit Echtzeit-Verkehrsinfos und samt voluminös klingendem Harman/Kardon Soundsystem sind nur einige der Features, die jeder Quadrifoglio-Pilot ab Werk erhält. Optional steht derweil unter anderem das sehr empfehlenswerte Assistenz-Paket bereit, welches unter anderem einen Spurhalte- und Spurwechselassistent, eine Verkehrszeichenerkennung, einen Stauassistent sowie einen adaptiven Tempomaten beinhaltet.

Ansonsten bietet die Optionsliste eine Handvoll Extras, die sich hauptsächlich auf Optik und Performance beschränken. So dürfen auf Wunsch eine Carbon-Keramik-Bremse (9.000 Euro) und die besagte Akrapovic-Abgasanlage (6.000 Euro) Einzug in der Giulia halten. Auch ein Carbondach (4.000 Euro), welches gut mit dem roten Außenlack harmoniert, ist im Angebot. Und für die schicken Sportsitze mit Carbon-Rückseiten (4.500 Euro) gibt es sicherlich auch genügend Fans. 

Sinnvolle Konfiguration der Giulia Quadrifoglio

Wie im vorherigen Kapitel beschrieben, gibt es nur wenige Features, welche für die Quadrifoglio erhältlich sind. Wir empfehlen die folgenden Optionen:

  • Assistenz-Paket (1.750 Euro)
  • Carbon-Keramik-Bremse (9.000 Euro)
  • Rot lackierte Bremssättel mit Alfa-Romeo-Schriftzug (500 Euro)
  • Alarmanlage (500 Euro)

Fazit zur Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio

Die Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio ist eine Performance-Limousine für Genießer. Ihre bildschöne Optik und ihr heißblütiger Antrieb sind ein Garant für Fahrfreude in jeder Lebenslage – mit so gut wie keinen Kompromissen.

Wer gute alte Hausmannskost wünscht, ist sicherlich mit einem BMW M3 besser bedient. Wer jedoch einen Faible für Drama und Emotionen hat, wird mit der puristischen Giulia eine vermutlich lange und glückliche Liaison eingehen.

In Sachen Ausstattung und Infotainment ist sie mittlerweile auf Höhe der Zeit, was sie in Summe wieder ins Rennen schickt und eine Klientel bedient, die abseits des Mainstream auf die Suche geht.

Konkurrenzmodelle: BMW M3 Competition, Mercedes-AMG C 63, Audi RS 4

Technische Daten

ModellAlfa Romeo Giulia Quadrifoglio
Länge x Breite x Höhe (m)4,64 x 2,02 x 1,43
Radstand (mm)2.820
MotorSechszylinder-V-Motor
Hubraum (ccm)2.891
Leistung (kW / PS)375 / 510
Drehmoment (Nm)600
Getriebe8-Gang-Automatikgetriebe (ZF)
AntriebHeckantrieb
KraftstoffartSuper E10
Durchschnittsverbrauch (WLTP in Liter)10,3
Durchschnittsverbrauch (NEU! in Liter)11,8
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km)233
AbgasnormEuro 6d-ISC-FCM
0 auf 100 km/h (in Sekunden)3,9
Höchstgeschwindigkeit (km/h)307
Leergewicht (kg)1.735
Kofferraumvolumen (l)480
FarbeRosso Alfa (Rot)
Grundpreis (Euro)91.500
Testwagenpreis (Euro)ca. 116.250
Technische Daten der Alfa Romeo Guilia Quadrofoglio

Test / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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