Kia EV6 Facelift
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Kia EV6 Facelift Test – Allrad, Platz und gute Laune

Der Kia EV6 Facelift kommt zu einer Zeit, in der viele Hersteller das E-SUV-Segment mit allerlei neuen Konzepten und Modellen überfluten. Doch statt wild zu überholen oder radikale Neuanfänge zu wagen, verfolgt Kia mit dem Facelift einen deutlich eleganteren Ansatz. Ein Modell, das bereits überzeugt hat, noch einmal mit Feinschliff versieht — optisch, technisch und alltagstauglich.

Der EV6 war von Anfang an mehr als ein Elektro-SUV: er war ein Statement, ein Statement für modernes Design, für 800-Volt-Schnellladen und für ein selbstbewusstes, elektrisches Fahren. In der GT-Line AWD-Variante mit der matten Yacht-Blau-Metallic-Lackierung fühlt sich das Facelift fast an wie die gereifte Version eines Pioniers — reifer, klarer, selbstsicherer. Dieses Auto will nicht mehr nur überraschen, es will überzeugen. Im täglichen Pendelverkehr, auf langen Strecken und bei jedem Licht- und Schattenwechsel.

Mit dem Facelift sendet der EV6 das Signal: Nicht lautlos neu starten, sondern souverän den Kurs fortsetzen. Mit Stil, Technik und einer Prise Coolness. Fahrbericht.


Der Look

Das Kia EV6 Facelift tritt auf wie ein Fahrzeug, das schon immer ein paar Jahre vorausliebte und nun beschlossen hat, sich noch ein Stück weiter in diese Richtung zu bewegen. Der EV6 war bereits vorher eines der progressivsten Elektroautos seiner Klasse, doch die Modellpflege verpasst ihm jene Art von optischer Präzision, die man spürt, bevor man sie bewusst wahrnimmt. Front, Heck und Proportionen wirken nun noch konsequenter, als hätte Kia dem Designteam erlaubt, eine Skizze fertigzuzeichnen, die sie beim Erstentwurf nur angedeutet hatten. Besonders auffällig ist die neue Star-Map-Lichtsignatur vorn, die dem Wagen ein markantes, fast ikonisches Erkennungsmerkmal mitgibt und gleichzeitig das futuristische Thema des Exterieurs weiter zementiert.

In der GT-Line trifft das Ganze auf eine sportliche Verschärfung. Die mattblaue Außenfarbe Yacht Blau Matt lässt den EV6 in einem eigenartigen Kontrast aus Understatement und Drama auftreten. Sie dämpft Reflexe, betont aber die Flächen, wodurch der Wagen gleichzeitig massiver und eleganter wirkt. Die 20-Zoll-Felgen, die schwarzen Akzente und die aggressiver modellierte Frontschürze machen klar, dass dieses Auto nicht versucht, neutral zu erscheinen. Es ist vielmehr ein Statement jener Art, die nicht schreit, sondern selbstbewusst lächelt.

Seitlich bleibt der EV6 eine Crossover-Limousine im besten Sinne. Die hohe Gürtellinie, die leicht verjüngte Fensterfläche und die dezente muskuläre Ausprägung über den Radläufen vermitteln Haltung. Am Heck zieht sich die Lichtleiste weiter nach unten als man es zunächst erwartet, sodass zwischen Dekor und aktiver Beleuchtung ein fast spielerisches Wechselspiel entsteht. Genau das macht den EV6 weiterhin unverwechselbar, ohne überladen zu wirken. Das Facelift verändert kein einziges zentrales Element radikal, sondern optimiert alles, was zuvor schon funktionierte. Wie ein Designer, der weiß, dass Eleganz manchmal im genau richtigen Maß an Zurückhaltung steckt.


Und innen?

Das Interieur des Kia EV6 Facelift vermittelt den Eindruck, dass Kia im Innenraum vor allem eines wollte: Ruhe durch Struktur. Die beiden 12,3-Zoll-Displays, leicht zum Fahrer geneigt, bilden das visuelle Zentrum eines Cockpits, das weder verspielt noch nüchtern ist, sondern bewusst modern. Die Materialqualität liegt auf dem Niveau, das man in dieser Klasse heute erwarten darf, doch die Mischung aus klaren Linien, verdeckter Beleuchtung und gut genutzten Digitalflächen verleiht dem Raum eine überraschende Tiefe. Das Facelift greift diese Atmosphäre auf und schärft sie leicht, ohne das grundlegende Konzept anzutasten.

Der vordere Bereich wirkt fast loungehaft. Die Sitze sind sportlich geformt, tragen die GT-Line-DNA, bleiben aber langstreckentauglich und bequem. Auch im Fond zeigt sich, dass Design und Nutzwert sich nicht ausschließen müssen. Obwohl die Linie des EV6 dynamisch abfällt, bleibt die Kopf- und Beinfreiheit gut. Die Ambientebeleuchtung setzt an Stellen Akzente, die man nicht erwartet, was dem Innenraum eine subtile technische Eleganz gibt.

Der Kofferraum fasst mit 490 Litern solide ein Wochenendgepäck oder den Einkauf, und bei umgeklappten Sitzen erweitert sich der Raum auf knapp 1.300 Liter. Die Durchreiche steigert die Alltagstauglichkeit, während der kleine Frunk beim Allradmodell mit 20 Litern eher symbolischen Charakter besitzt. Praktischer ist er in der Hinterradversion mit 52 Litern, doch das ändert nichts an der insgesamt hohen Nutzbarkeit des EV6.

Die Bedienung bleibt digital geprägt, aber zugänglich. Kia hält am cleveren Doppelbelegungsfeld fest, das je nach Modus entweder Klimatisierung oder Infotainment steuert. Der Innenraum wirkt somit wie ein Ort, an dem Hightech und pragmatische Funktion zusammenfinden. Das EV6 Facelift setzt diese Linie fort und wirkt ausgereifter, intuitiver und hochwertiger, ohne übertrieben futuristisch zu sein. Eine Balance, die vielen E-Modellen schwerer gelingt als diesem.


Der Antrieb des Kia EV6 Facelift

Der Kia EV6 Facelift GT-Line AWD tritt mit seiner bekannten Dual-Motor-Konfiguration an. Ein E-Motor pro Achse, zusammen 325 PS und 605 Nm Drehmoment. Dass diese Zahlen nicht nur auf dem Papier beeindrucken, zeigt der Wagen im Alltag sofort. Der Spurt auf 100 km/h gelingt in rund fünfeinhalb Sekunden, die Kraftentfaltung wirkt typisch elektrisch. Spontan, gleichmäßig und ohne jede Verzögerung. Doch das eigentlich Bemerkenswerte ist die Souveränität, mit der er diese Leistung abliefert. Nichts wirkt hektisch oder übermotiviert; vielmehr fühlt sich der EV6 wie ein Auto an, das jederzeit kann, aber nicht muss.

Das Fahrwerk hat Kia spürbar nachgeschärft. Die Abstimmung wirkt harmonischer, feiner gefiltert und gleichzeitig stabiler. Besonders auf welligen Landstraßen zeigt das Facelift, wie sehr kleine Modifikationen den Gesamtcharakter eines E-Fahrzeugs beeinflussen können. Die Lenkung arbeitet direkt genug, um dem Auto Sportlichkeit zu verleihen, bleibt aber leichtgängig genug für entspanntes Alltagsfahren. Das Gewicht kann der EV6 bauartbedingt nicht verstecken, doch er lässt es zumindest elegant vergessen.

Die verschiedenen Fahrmodi verändern den Charakter spürbar. Zwischen Eco, Normal, Sport, Snow und dem individuellen MyDrive entsteht ein Spektrum, das den EV6 sowohl alltagsfreundlich als auch engagiert sportlich auftreten lässt. Der Allradantrieb verteilt die Kraft intelligent, was auf Nässe wie trockenen Straßen für Vortrieb und Sicherheit sorgt.

Bei der Rekuperation zeigt sich ein zweischneidiges Bild. Die Automatik versucht, den Widerstand passend zur Situation zu variieren, trifft aber nicht immer die optimale Wahl. Deshalb ist der manuelle Eingriff über die Lenkradpaddles im Alltag oft angenehmer. Insgesamt fährt sich das Facelift wie ein hochentwickeltes, bis ins Detail durchdachtes Elektrofahrzeug, das seine Kraft nicht zur Schau trägt, sondern in eine souveräne Gelassenheit übersetzt. Genau darin liegt sein besonderer Reiz. Ein Auto, das nicht laut performt, sondern still überzeugt.


Alltag, Laden & Verbrauch

Der Verbrauch des Kia EV6 Facelift bleibt wie zuvor stark von der Fahrweise abhängig. Wer den GT-Line AWD über lange Autobahnetappen jagt, landet schnell bei 25 bis 27 kWh pro 100 Kilometer. Fährt man gemäßigt oder mischt Stadt-, Land- und Autobahnstrecken, rückt der EV6 Richtung 20 kWh. Ein Wert, der für ein allradgetriebenes Elektrofahrzeug dieser Größe nicht nur akzeptabel, sondern konkurrenzfähig ist. Auf einer bewussten Sparrunde lässt sich der Verbrauch sogar auf knapp über 23 kWh drücken, was zeigt, dass der EV6 in der Lage ist, relevante Effizienzspielräume zu nutzen.

Die Reichweite ist eines der großen Themen des Facelifts. Im WLTP erreicht der AWD bis zu 522 Kilometer, doch im realen Testumfeld bleibt dieser Wert theoretisch. Der Bordcomputer zeigt sich gern pessimistisch – mitunter nur rund 320 Kilometer bei voller Batterie – doch die Praxis entlarvt die Vorsicht als Schutzmechanismus. Rund 390 bis 450 Kilometer sind möglich, abhängig vom Mix und der Außentemperatur. Damit bleibt der EV6 alltagstauglich, auch wenn er nicht ganz an die Top-Werte einiger besonders effizienter Konkurrenten heranreicht.

Seine größte Stärke zeigt er jedoch beim Laden. Mit der 800-Volt-Architektur gehört der EV6 weiterhin zu den Schnellladern im Segment. Kia verspricht bis zu 258 kW, im Test kamen rund 225 kW an. Damit dauert der Sprung von 10 auf 80 Prozent etwa 24 Minuten. Nicht ganz Werksangabe, aber weiterhin beeindruckend. Bis 100 Prozent vergehen knapp 56 Minuten. Für den alltäglichen Rhythmus ist das perfekt: kurze Stopps, wenig Planung, hohe Flexibilität.

AC-seitig lädt der Kia mit 10,5 kW, womit eine vollständige Ladung über Nacht problemlos gelingt. Praktisch ist zudem die V2L-Funktion, die besonders im Camping- oder Arbeitskontext überrascht. Der EV6 wird zur mobilen Stromquelle und kann über 3,7 kW abgeben. Ein Detail, das viele E-Autos nicht bieten und das zeigt, wie praxisnah Kia denkt.


Assistenz, Technik & Ausstattung

Der Kia EV6 Facelift zeigt gerade in der GT-Line, warum Kia sich im Technikbereich inzwischen selbstbewusst neben Premiummarken positioniert. Die großen Displays bleiben das Wahrzeichen des Cockpits, doch das Infotainment arbeitet nach dem Facelift spürbar flüssiger, reagiert schneller und wirkt noch besser integriert. Die Logik des Systems bleibt übersichtlich, die Menüs sind klar strukturiert, und die Kombination aus Touchscreen und Doppelbelegungsleiste entpuppt sich als gelungener Kompromiss zwischen Ästhetik und Bedienbarkeit.

Hinzu kommt ein erweitertes Paket an Assistenzsystemen, die mittlerweile zu den besten im Segment gehören. Der Autobahnassistent hält die Spur zuverlässig, der Totwinkelmonitor mit Kamerabild gehört ohnehin zu den cleversten Lösungen auf dem Markt, und die 360-Grad-Kamera macht das Rangieren beinahe trivial. Die Matrix-LED-Scheinwerfer arbeiten präzise und ermöglichen auch auf dunklen Strecken entspanntes Fahren.

Komfortseitig bewegt sich die GT-Line auf einem Niveau, das viele Elektronovizen überraschen dürfte. Sitzbelüftung vorne, Sitzheizung auch hinten, Memory-Funktion, Privacy-Verglasung und ein angenehm abgestimmtes Meridian-Soundsystem schaffen ein Ambiente, das modern und hochwertig wirkt, ohne ins Luxussegment abzudriften. Die Smartphone-Integration funktioniert kabellos und zuverlässig, das Head-up-Display bringt klare Grafiken in die Sichtlinie, und die Möglichkeit, über Fingerprint zu starten, unterstreicht den futuristischen Charakter des EV6.

Das Laden lässt sich im EV-Menü fein konfigurieren, Routenplanting funktioniert inkl. vorkonditioniertem Akku, und die allgemeine Abstimmung des Systems wirkt durchdacht. Nur das kabellose Smartphone-Ladefeld zeigt im Test seine Grenzen. Geräte neigen bei längerer Nutzung zum Überhitzen und legen den Ladevorgang dann kurzzeitig lahm.

Unterm Strich präsentiert sich das EV6 Facelift technisch so rund wie kaum ein anderer Stromer dieser Klasse. Kia hat hier mehr als eine Modellpflege vorgenommen. Es ist eine Art Stilllegung der letzten Schwachstellen und eine Sanierung der Software-Baustellen, die dem EV6 nun endgültig ein erwachsenes Technikprofil verleihen.


Varianten & Preise des Kia EV6 Facelift

Kia verfolgt beim EV6 Facelift eine Preisstrategie, die in der Branche Seltenheitswert hat. Trotz umfangreicher Überarbeitung wurden die Preise nicht erhöht, teilweise sogar gesenkt. Das macht den EV6 zu einem der preislich interessantesten E-Modelle seiner Klasse, zumal das Angebot an Varianten breit aufgestellt ist und sowohl Effizienzfreunde als auch Leistungsfans bedient.

Die Basisversion Air startet mit 44.990 Euro in die 63-kWh-RWD-Welt und bietet schon serienmäßig LED-Licht, 19-Zoll-Räder, sämtliche relevanten Komfortfunktionen, Navigation, Klimaautomatik und ein gutes Assistenzpaket. Der 84-kWh-Akku beginnt ab 49.990 Euro, und die AWD-Variante mit 325 PS ab 53.990 Euro, was im Segment angesichts der gebotenen Plattform konkurrenzfähig wirkt.

Darüber positioniert sich Earth, die für rund 2.200 bis 2.500 Euro Aufpreis zusätzliche Assistenzen, mehr Komfortdetails, elektrische Heckklappe, V2L, induktives Laden, elektrische Türgriffe und diverse Extras liefert. Besonders für Vielfahrer oder Nutzer, die regelmäßig lange Strecken fahren, ergibt diese Ausstattung spürbaren Mehrwert.

Die GT-Line wiederum zielt auf Käufer, die Wert auf sportliches Design und gehobenen Komfort legen. Sitzbelüftung, Sportsitze, Memory-Funktion, Matrix-LED, Privacy-Glas, spezielle Felgen und diverse Innenraumdetails sind hier Standard. Der Einstieg beginnt bei 57.890 Euro (RWD). Der AWD mit 325 PS wandert auf 61.890 Euro und liegt damit im Preisbereich deutlich unter vergleichbar starken Konkurrenten anderer Marken.

Ganz oben rangiert der EV6 GT. Ein völlig anderes Auto, das mit 609 PS, 21-Zöllern und eigenständiger Hardware eine Art Elektro-Supersportler im SUV-Format darstellt. 69.990 Euro sind angesichts der Leistung fast schon absurd günstig.

Damit bietet das Kia EV6 Facelift eine bemerkenswert breite Auswahl für sehr unterschiedliche Käufergruppen. Es deckt den Bereich vom preisbewussten Einstieg bis zum hochperformanten E-Flaggschiff ab, bleibt dabei aber stets nachvollziehbar kalkuliert. In einem Markt, der oft durch steigende Preise Schlagzeilen macht, wirkt Kia fast rebellisch nüchtern. Und genau das macht den EV6 für viele Kunden attraktiv.


Kundenfeedback

Wer heute einen Kia EV6 fährt — egal ob Facelift oder „Classic“ — scheint größtenteils zufrieden: Viele berichten, dass das Auto vor allem dann brilliert, wenn Alltag und Langstrecke Hand in Hand gehen. Besitzer loben oft das ausgewogene Zusammenspiel aus Leistung, Komfort und Alltagstauglichkeit: Der EV6 fühlt sich nach ihren Erfahrungen nicht wie ein kompromissbehafteter Stromer an, sondern wie ein „richtiges“ Auto. Mit genügend Raum, komfortablen, gut abgestützten Sitzen und einem insgesamt soliden Fahrverhalten. Besonders häufig genannt werden die schnelle Ladefähigkeit und das 800-Volt-System. Für viele Nutzer ein echter Vorteil im Alltag und auf Reisen. Der Komfort bei längeren Fahrten, kombiniert mit der Haptik und Verarbeitung des Innenraums, wird ebenso oft positiv hervorgehoben wie die Alltagstauglichkeit. Viel Platz, ausreichend Stauraum und eine angenehme Balance zwischen Sportlichkeit und Fahrkomfort. Einige langjährige EV6-Fahrer berichten, sie würden sich heute wieder für genau dieses Auto entscheiden — trotz kleinerer Schwächen.

Kritik gibt es aber auch — und sie betrifft vor allem Aspekte, die im Alltag spürbar sind, aber nicht ganz dem Ideal entsprechen. Einige Nutzer beklagen, dass das Fahrwerk bei bestimmten Fahrbahnbedingungen zu weich oder zu „schwammig“ wirkt. Speziell in Kombination mit Reifen mit hohem Rollwiderstand, was Verbrauch und Reichweite negativ beeinflussen kann. Manche bemängeln, dass der Innenraum trotz des guten Gesamteindrucks Geräusche zeigt — etwa bei unebener Straße oder schneller Fahrt —, was dem ansonsten sehr hochwertigen Eindruck etwas widerspricht. Gelegentlich wird auch die Bedienlogik kritisiert. Das breite Funktions- und Einstellungsangebot macht die Steuerung mächtig. Aber nicht immer intuitiv. Für einige Nutzer bedeutet das eine kurze Eingewöhnungsphase, in der sie das Zusammenspiel aus Komfort, Funktion und Bedienung erst verstehen und optimieren müssen.


Fazit zum Kia EV6 Facelift

Das Kia EV6 Facelift zeigt eindrucksvoll, wie gut ein Elektrofahrzeug funktionieren kann, wenn ein Hersteller ein bereits überzeugendes Konzept mit Fingerspitzengefühl weiterentwickelt. Es ist kein radikaler Neuanfang, sondern eine präzise Modernisierung, die optisch, technisch und fahrdynamisch spürbar wirkt. Die GT-Line AWD-Version kombiniert Antrittskraft, Langstreckenfähigkeit, realistische Verbrauchswerte und ein hochwertiges Ambiente zu einem Paket, das im Alltag wie auf der Reise gleichermaßen überzeugt.

Designseitig bleibt der EV6 einer der mutigsten Stromer am Markt, ohne sich in futuristischen Extravaganzen zu verlieren. Innen zeigt er, wie moderner Minimalismus aussehen kann, ohne steril zu wirken. Dazu kommt eine im Segment außergewöhnlich leistungsstarke Ladefähigkeit, die den Alltag entlastet und den Kia klar vor vielen Wettbewerbern positioniert.

Der EV6 bietet nicht das letzte Quäntchen Effizienz und er ist nicht der leiseste Komfortgleiter im E-Universum, aber er ist einer der ausgewogensten elektrischen Allrounder, die man aktuell kaufen kann. Und dass Kia die Preise trotz Facelift stabil hält, macht das Angebot nahezu unschlagbar.

Wer ein Elektroauto sucht, das Technik, Stil, Dynamik und Praktikabilität gleichermaßen bedient, findet im Kia EV6 Facelift GT-Line AWD eine Option, die weit mehr ist als ein Logik-Kauf. Sie spricht die Ratio ebenso an wie die Lust auf ein modernes, gut durchdachtes, souveränes Stück Elektromobilität.


Konkurrenzmodelle

Im Wettbewerbsumfeld trifft das Kia EV6 Facelift auf eine Reihe profilierter Elektro-SUVs, die jeweils eigene Stärken ausspielen. Der VW ID.4 positioniert sich traditionell als solide, geräumige und effiziente Option, profitiert aber nicht von einer 800-Volt-Architektur und lädt daher deutlich langsamer, was dem EV6 auf der Langstrecke einen spürbaren Vorteil verschafft. Der Ford Mustang Mach-E tritt emotionaler auf, bietet je nach Version gute Reichweiten und ein sportliches Setup, wirkt im Bedienkonzept jedoch weniger stimmig und lädt ebenfalls langsamer.

Der Cupra Tavascan VZ als frischer Konkurrent betont Design und Dynamik, nutzt aber die MEB-Plattform und erreicht weder die Ladegeschwindigkeit noch die technische Souveränität des EV6. Der Hyundai Ioniq 5, der dem Kia technisch am nächsten steht, ist naturgemäß der engste Rivale. Er teilt Plattform, 800-Volt-Struktur und vieles an Hardwarelogik, wirkt aber im Design extrovertierter und im Straßenverhalten etwas weicher. Die Entscheidung fällt hier meist über Stilfragen.

Der Nissan Ariya punktet mit Komfort, gediegener Verarbeitung und optionalem e-4orce-Allrad, doch sein Verzicht auf High-Power-Charging begrenzt ihn auf langen Strecken. Der Skoda Enyaq iV bleibt der Pragmatiker des Feldes, effizient und sehr geräumig, aber technisch konventioneller. BYD Seal U und XPeng G6 wiederum bringen frische Konkurrenz aus China ins Segment. Stark beim Preis, modern in der Ausstattung, aber ohne die Reife und die Ladeperformance des Kia.

Damit zeigt sich das Kia EV6 Facelift im Wettbewerbsvergleich als eines der ausgewogensten Gesamtpakete. Es kombiniert Design, Schnellladefähigkeit, Technik und Fahrcharakter auf einem Niveau, das viele Rivalen jeweils nur in einzelnen Disziplinen erreichen. Besonders auf Reisen, im Alltag und beim Thema Preis-Leistung spielt es seine größten Trümpfe aus.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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