Es gibt Kombis, die erfüllen ihren Job; und es gibt Kombis wie das Mercedes-Benz E450d 4Matic T-Modell, die ihren Besitzern das Gefühl geben, als hätten sie die Business Class für die Straße gebucht. Die E-Klasse ist seit Jahrzehnten der Maßstab für jene Fahrerinnen und Fahrer, die Komfort, Nutzwert und technische Finesse nicht als Extras sehen, sondern als Grundsatz. Doch was passiert, wenn man diese Basis nimmt und mit einem der stärksten und effizientesten Reihensechszylinder-Dieselmotoren kombiniert, die im Mercedes-Portfolio aktuell zu finden sind?
Heraus kommt eine Art Langstrecken-Souverän, der mit 390 PS Systemleistung und 750 Nm Drehmoment nicht einfach Aufgaben erledigt, sondern Entfernungen verschluckt. Der E 450d ist ein Fahrzeug für Menschen, die viel fahren, gern fahren und komfortabel fahren wollen, ohne auf Leistung zu verzichten oder in die pompösen Dimensionen eines SUV ausweichen zu müssen. Und genau deshalb ist die Kombination aus T-Modell und starkem Diesel so faszinierend. Um herauszufinden, ob der große Diesel-Kombi tatsächlich die Krone unter den alltagstauglichen Reisekutschen verdient, haben wir den E 450d 4Matic intensiv über Stadt, Landstraße und Autobahn bewegt.
Mit an Bord: die erwartbaren Komfortfeatures, ein Interieur aus futuristischen Displays und luxuriösen Materialien sowie ein Fahrwerk, das Anspruch und Realität manchmal nicht ganz in Einklang bringt. Ein Kombi, der viel verspricht und fast alles hält. Schauen wir uns an, ob er auch dort glänzt, wo Mercedes traditionell unantastbar war. Bei Komfort, Effizienz und dem Gefühl, einfach angekommen zu sein. Fahrbericht.
Der Look
Als T-Modell wirkt die neue E-Klasse sofort vertraut und doch merklich weiterentwickelt. Der E 450d 4Matic tritt mit einer Mischung aus Eleganz und technischer Präsenz auf, die in dieser Klasse selten so balanciert gelingt. Was übrigens auch für die E-Klasse Limousine gilt. Die Front trägt die neue Mercedes-Designsprache mit scharf gezeichneten LED-Signaturen und einem Grill, der je nach Ausstattungslinie entweder klassisch zurückhaltend oder markant mit Mini-Sternen übersät ist.
Unser Testwagen, lackiert im sehr exklusiven Alpingrau Uni, zeigt, wie viel Wirkung eine Farbe haben kann, selbst wenn sie nahezu komplett auf Glamour verzichtet. Der Ton gibt dem Kombi eine fast militärische Ernsthaftigkeit, während Chromdetails und die glatte Linienführung die gewünschte Noblesse beisteuern. Von der Seite betrachtet, wirkt der E 450d lang, ruhig und nahezu majestätisch. Die leicht ausgestellten Radhäuser, die cleanen Flächen und die bündig ausfahrenden Türgriffe lassen gleichzeitig Modernität und Understatement zu. Die 19-Zöller unseres Testwagens verleihen dem Auftritt sportliche Substanz, ohne den Komfortanspruch infrage zu stellen. Am Heck wiederholt sich die neue Lichtsignatur mit den leuchtenden Sternmustern, die im Dunkeln mehr Kunstinstallation als Rückleuchte sind.
Die Proportionen bleiben trotz Überarbeitung klassisch E-Klasse. Weder protzig noch zurückhaltend, sondern solide, breit und selbstsicher. Dieses T-Modell möchte keine Diskussion darüber führen, ob Kombis noch zeitgemäß sind. Es beantwortet die Frage allein durch seine Präsenz. Und selbst wenn SUVs überall den Ton angeben, hat dieser Kombi etwas Zeitloses, das auf Dauer stärker wirkt. Eleganz, Funktion und ein Auftritt, der Professionalität ausstrahlt, ohne sie schreien zu müssen.
Und innen?
Im Innenraum zeigt das Mercedes-Benz E450d 4Matic T-Modell seine modernste und gleichzeitig umstrittenste Seite. Das MBUX-Cockpit mit großem Zentraldisplay, digitalem Kombiinstrument und optionalem Beifahrer-Screen wirkt wie ein futuristisches Interface aus einem Luxuszug, der gerade digitalisiert wurde. Die Ambientebeleuchtung rahmt dieses Technikpanorama eindrucksvoll ein und verleiht der Kabine abends eine Lounge-Atmosphäre, die an eine Mischung aus Business-Hotel und Cockpit eines Privatjets erinnert.
Dennoch bleibt ein Hauch Skepsis. Während einige Passagiere den Innenraum als hochmodern und beeindruckend beschrieben, gab es Stimmen, die ihn im Vergleich zum neuen GLC etwas weniger detailverliebt fanden. Ein Kritikpunkt betrifft die Sitze. Sie sind hochwertig verarbeitet und vielfach einstellbar, aber die Oberschenkelauflage könnte besser sein und manche Fahrer wünschten sich eine geringfügig breitere Sitzfläche. Ähnlich polarisiert die Rückbank. Der Platz ist gut, der Einstieg bequem, aber die Lehnen stehen relativ steil, was auf längeren Strecken nicht jedermanns Sache ist. Als positive Konstante bleibt jedoch die Geräuschdämmung. Sie ist exzellent, fernab von Windrauschen oder Dröhnen, selbst bei hohem Autobahntempo.
Gespräche gelingen mühelos und das Fahrgefühl bleibt stets souverän und gelassen. Und dann ist da noch der Kofferraum. 615 bis 1830 Liter, perfekt nutzbar, ohne störende Stufen, mit bequemer Umklappfunktion. Genau hier schlägt der Kombi den SUV-Trend souverän. Man spürt sofort, dass dieser E 450d nicht nur beeindrucken will. Er möchte in erster Linie funktionieren. Und das tut er außergewöhnlich gut.
Der Antrieb des Mercedes-Benz E450d 4Matic T-Modell
Der Reihensechszylinder-Diesel im E 450d 4Matic ist ein beeindruckendes Stück Ingenieurskunst, selbst wenn er im direkten Vergleich nicht ganz die seidige Perfektion eines BMW-Aggregats oder die sonore Fülle eines Land-Rover-Diesels erreicht. Dennoch läuft er ausgesprochen ruhig und kultiviert, mit einem warmen, sonoren Klang, der eher Souveränität als Sportlichkeit vermittelt.
Die 390 PS Systemleistung und vor allem die gewaltigen 750 Nm Drehmoment sorgen dafür, dass dieses T-Modell praktisch in jeder Lebenslage genügend Reserven bereithält. Der Motor lebt weniger vom Leistungsrausch als von seiner unerschütterlichen Gelassenheit. Auf der Autobahn reicht ein sanfter Druck aufs Pedal, um mühelos Geschwindigkeit aufzubauen, ohne dass der Motor angestrengt wirkt. Im Kickdown zeigt er dann jedoch, dass er mehr kann als gleiten. Die 9G-Tronic wirft blitzschnell bis zu vier Gänge zurück und der Kombi schiebt mit Nachdruck nach vorn.
Dennoch fühlt sich der Sportmodus wie ein Feature an, das man haben kann, aber nicht braucht. Der Charakter des 450d liegt eindeutig im entspannten Comfort-Modus, wo das Ansprechverhalten sanft, die Schaltvorgänge nahezu unsichtbar und die Drehzahlen angenehm niedrig bleiben. Auch der Allradantrieb 4Matic spielt eine zentrale Rolle. Er verleiht dem schweren Kombi eine fast schon stoische Traktion, selbst auf nasser Fahrbahn. Kurvenausgänge meistert der E 450d so souverän, als würde er die Physik kurzzeitig aushebeln.
Sportlich bewegen lässt sich der große Diesel durchaus, doch am wohlsten fühlt er sich als souveräner Gleiter, der weniger sprintet als vielmehr auf einer festen Welle aus Drehmoment dahinzieht. Das macht ihn zum perfekten Begleiter für Menschen, die viel Zeit auf der Straße verbringen und Wert auf Ruhe, Kraft und Effizienz legen.
Alltag & Verbrauch
Beeindruckend wird der E 450d dort, wo seine Technik spürbar wird: beim Verbrauch. Ein 390-PS-Diesel in einem über zwei Tonnen schweren Allrad-Kombi, der sich im Alltag mit rund 6,3 bis 6,4 Litern begnügt, klingt beinahe absurd – ist aber Realität. Wer sich zurückhält, sieht sogar Werte von 3,9 Litern. Auf der Autobahn erreicht man selbst bei zügiger Fahrt selten zweistellige Zahlen.
Nur wer dauerhaft jenseits der 200 km/h unterwegs ist, kratzt an der 10-Liter-Marke. Der E 450d ist damit nicht einfach effizient, er ist ein rollendes Argument dafür, warum der starke Diesel im Premium-Segment noch lange nicht ausgedient hat. Dazu kommt seine enorme Reichweite. Über 850 Kilometer ohne Stopp sind problemlos möglich, wer wirklich sparsam fährt, kann die 1000-Kilometer-Marke überschreiten. Der 66-Liter-Tank verwandelt den Kombi in eine Art Reichweiten-Korridor, der besonders Vielfahrern ein erleichtertes Lächeln entlockt. Im Alltag profitiert man zusätzlich davon, dass der E 450d trotz seines luxuriösen Aufbaus ein extrem praktisches Fahrzeug bleibt.
Hohe Zuladung, riesiger Kofferraum, souveräne Beladungsmöglichkeiten und ein Fahrverhalten, das selbst im vollgepackten Zustand nicht schwächelt, machen ihn zu einer klaren Alternative für alle, die ein SUV nur aus Platzgründen in Betracht ziehen würden. Und während manche Fahrzeuge Leistung und Nutzwert trennen, wirkt dieses T-Modell wie ein Fahrzeug, das sich weigert, einen Kompromiss einzugehen. Es fährt schnell, weit und entspannt. Kurz gesagt: Der E 450d ist das, was viele sich von modernen Premiumautos wünschen, aber nur wenige tatsächlich bieten können. Ein echter Langstreckenspezialist mit Alltagsverstand.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Technisch bringt das E 450d T-Modell nahezu alles mit, was Mercedes derzeit zu bieten hat. Besonders das Digital Light beeindruckt. Die Ausleuchtung ist homogen und hochpräzise, das Ausblenden anderer Verkehrsteilnehmer geschieht schnell und zuverlässig. Zwar erreicht die absolute Helligkeit nicht ganz die Strahlkraft eines VW Touareg, doch in Bezug auf Präzision und Komfort bleibt Mercedes weiterhin Spitzenklasse.
Die zusätzlich auf die Straße projizierten Symbole – etwa Pfeile oder Warnhinweise – wirken futuristisch und nützlich zugleich. Ebenfalls stark präsentiert sich die 360-Grad-Kamera, die mit ihrer extrem hohen Auflösung tatsächlich ein Gefühl von Echtzeit-Überblick vermittelt. Für enge Parkhäuser oder unübersichtliche Ausfahrten ist sie ein spürbarer Vorteil. Die Assistenzsysteme arbeiten – typisch Mercedes – weitgehend unauffällig und entspannt. Nur die Geschwindigkeitswarnung wurde schnell deaktiviert, da sie im Alltag eher störte als half. Erwähnenswert ist das Beifahrer-Display, das aufgrund seiner hohen Auflösung und klaren Darstellung selbst Passagiere beschäftigte, die sonst kaum Interesse an Fahrzeugtechnik haben. YouTube, Navigation oder Widgets – während der Fahrt sieht der Fahrer nur eine dunkle Fläche, aber akustisch ist alles präsent. Auch das optionale Burmester-System spielt eine große Rolle im Gesamterlebnis.
Der Klang ist voluminös und klar, der 4D-Körperbass sorgt für spürbare Vibrationen, die sich stufenweise einstellen lassen. Manche mochten die Intensität, anderen war sie zu viel. Dennoch bleibt die Anlage eine Bereicherung. Insgesamt zeigt der E 450d, wie viel Technik Mercedes in einen Kombi packen kann, ohne ihn zu überfrachten. Fast alles funktioniert intuitiv, fast alles bleibt unaufdringlich. Und fast alles steigert das Gefühl, in einer Art rollender Lounge unterwegs zu sein.
Varianten & Preise des Mercedes-Benz E450d 4Matic T-Modell
Mit einem Grundpreis von 88.762 Euro positioniert sich das Mercedes-Benz E 450d 4Matic T-Modell klar im oberen Premiumsegment. Der stärkste Diesel kommt ausschließlich mit Allradantrieb und bietet bereits in der Basis ein sehr umfangreiches Ausstattungsniveau, doch wie bei Mercedes üblich, entfalten sich die wahren Möglichkeiten erst durch die Aufpreisliste.
Unser Testwagen, der unter anderem mit Alpingrau Uni, Burmester-4D-Klang, MBUX Superscreen, 3D-Fahrerdisplay und HUD versehen war, landete schließlich bei rund 113.000 Euro. Besonders auffällig sind die Einzelpreise einiger Optionen. Die Lackierung für knapp 3.800 Euro ist ein Luxus, der eher Emotion als Vernunft bedient. Der MBUX-Superscreen kostet 1.773 Euro extra, das Head-up-Display rund 1.300 Euro. Für das 3D-Fahrerdisplay ruft Mercedes weitere etwa 1.200 Euro auf, wobei dessen realer Mehrwert im Alltag überschaubar bleibt. Die Airmatic, die im Testwagen verbaut war, schlägt mit rund 1.785 Euro zu Buche. Sie ist gleichzeitig eine jener Optionen, bei denen man sich fragt, ob der Aufpreis zwingend nötig ist, da das Serienfahrwerk bereits solide genug wäre.
Wer es darauf anlegt, kann das E 450d T-Modell problemlos Richtung 120.000 Euro treiben. Doch viel entscheidender ist die Tatsache, dass der Kombi schon unterhalb dieser Summe einen sehr hohen Nutzwert und ein Premiumgefühl vermittelt. Die E-Klasse war noch nie ein Schnäppchen, doch die Kombination aus Leistung, Effizienz, Platzangebot und Technik zeigt, dass der Preis zwar hoch, aber nicht ungerechtfertigt ist. Und wer bewusst einen starken Diesel im Premium-Segment sucht, hat heute ohnehin kaum Alternativen, die ähnlich konsequent auf Komfort und Langstreckentauglichkeit ausgelegt sind.
Kundenfeedback
Im Austausch mit Fahrern und Mitfahrern des E 450d zeigte sich ein klares Stimmungsbild. Der Innenraum beeindruckt durch seine moderne, fast futuristische Gestaltung, doch nicht jeder ist restlos begeistert. Viele loben die Ambientebeleuchtung, die Screens, die Materialqualität und den satten Klang beim Türenschließen.
Einige Stimmen vergleichen das Interieur allerdings mit anderen Modellen der Marke und bescheinigen diesen etwas mehr Detailverliebtheit und visuelle Raffinesse. Es entsteht der Eindruck, dass die E-Klasse im Generationswechsel bewusst etwas nüchterner, businessorientierter geworden ist. Gelobt wird der außergewöhnlich hohe Geräuschkomfort. Selbst bei Tempo 180 bleibt der Innenraum ruhig, windarm und gedämpft. Kritik betrifft vor allem die Sitze. Während einige Tester die straffe Polsterung und die Einstellbarkeit positiv hervorheben, klagen andere über zu wenig Oberschenkelauflage und ein insgesamt etwas enges Sitzgefühl. Auf der Rückbank ist das Platzangebot gut, doch die aufrechte Lehnengeometrie wirkt nicht für jeden ideal. Sehr positiv fallen die Assistenzsysteme und die Bedienlogik des MBUX aus, auch wenn der fehlende physische Lautstärkeregler wiederholt bemängelt wurde.
Die Touchfläche unterhalb des Screens vermittelt nicht die Präzision eines klassischen Drehreglers. Das Burmester-System wird insgesamt positiv bewertet, ebenso das Beifahrer-Display, das sich als echtes Highlight für Passagiere herausstellte. Was den Gesamteindruck betrifft, beschreiben Nutzer den E 450d T-Modell als erstklassigen Allrounder mit minimalen Schwächen. Ein S-Klasse-Gefühl erreicht der Kombi nicht ganz. Doch er bietet eine Mischung, die kaum ein Wettbewerber derzeit in dieser Form abdeckt. Die Kombination aus Leistung, Laufkultur, Raum und Effizienz wird fast durchgehend gelobt.
Fazit zum Mercedes-Benz E450d 4Matic T-Modell
Das Mercedes-Benz E450d 4Matic T-Modell ist ein Fahrzeug, das in einer Zeit voller elektrifizierter Experimente den Wert klassischer Langstreckenkompetenz neu bestätigt. Mit seinem kultivierten Reihensechszylinder, seiner enormen Reichweite und dem souveränen Fahrverhalten wirkt er wie der stille Held unter den modernen Premiumkombis. Er sprintet nicht in die Schlagzeilen, er glänzt nicht mit polarisierendem Design, und er versucht auch nicht, ein SUV zu sein. Stattdessen spielt er seine Stärken dort aus, wo Fahrfreude, Komfort und Ruhe ineinandergreifen.
Nicht alles ist perfekt. Das Fahrwerk dürfte gern sanfter federn, einige Sitzeinstellungen bleiben Geschmackssache und die Preisgestaltung ist selbst für Premiumverhältnisse teils selbstbewusst. Doch diese Kritikpunkte verblassen schnell, wenn man erlebt, wie mühelos der 450d Entfernungen verkleinert. Dieses T-Modell fühlt sich an wie ein Fahrzeug, das nicht beeindrucken möchte, sondern überzeugen will. Und das gelingt ihm nahezu mühelos. Für Vielfahrer ist er ein Geschenk, für Familien ein luxuriöser Gebrauchsgegenstand und für Fahrerinnen und Fahrer mit Anspruch ein Auto, das selten enttäuscht. In einer Welt, die SUVs glorifiziert, wirkt dieser Kombi wie ein wohltuendes Gegenprogramm.
Er zeigt, dass Praktikabilität und Eleganz sich nicht ausschließen, und dass Diesel – wenn gut gemacht – nicht rückständig, sondern beeindruckend modern sein können. Der E 450d beweist, dass die E-Klasse weiterhin das Rückgrat der Marke ist. Sie definiert Komfort nicht neu, aber sie interpretiert ihn mit technischer Finesse und einer Gelassenheit, die man erst erlebt haben muss. Wer den perfekten Begleiter für Strecke, Alltag und Anspruch sucht, findet ihn hier. Den Komfort-Kombi.
Konkurrenzmodelle
Im Segment der großen Premiumkombis bewegt sich das Mercedes-Benz E450d 4Matic T-Modell in einem Feld, das kleiner geworden ist, aber zugleich hochkarätig bleibt. Der wichtigste Gegner ist traditionell der BMW 540d xDrive Touring. Sein Reihensechszylinder gilt vielen als Referenz in Sachen Laufkultur und Spontanität. Er wirkt leichtfüßiger, direkter und sportlicher als der E 450d, ohne dessen Komfortniveau völlig zu verlassen. Bei hohem Tempo und im dynamischen Fahren gehört BMW weiterhin zur Spitze, beim Geräuschkomfort und der Gesamtentspannung wirkt der Mercedes gelassener.
Der Audi A6 Avant TDI quattro positioniert sich etwas nüchterner, aber technisch überaus präzise. Sein Innenraum ist kühler, sein Fahrwerk straffer und sein Infotainment auf Augenhöhe mit dem MBUX-System. Dafür überzeugt er mit solidem Langstreckenkomfort und hoher Verarbeitungsqualität. Besonders bei sportlicher Fahrt wirkt er weniger emotional als der BMW. Da er gerade erst neu aufgelegt wurde und der V6 TDI (wieder) ganz neu im Portfolio ist, muss er sich allerdings erst noch beweisen.
Etwas außerhalb des klassischen Trios spielt der Volvo V90, der sich durch seine skandinavische Ruhe und den speziellen Designansatz abhebt. Da er keinen Diesel mehr anbietet, bildet er jedoch nur eine indirekte Alternative. Zudem wurde er mittlerweile eingestellt.
Bleibt noch der BMW M340d Touring, der mit seinem überragenden Fahrdynamik-Potenzial und seinem sportlichen Charakter jene Kundschaft anspricht, die den Familienwagen nicht als Hemmschuh, sondern als Spielzeug sieht. Allerdings spielt der 3er auf C-Klasse-Level und ist daher kein direkter Konkurrent zur E-Klasse.
In Summe zeigt der Wettbewerb, dass die E-Klasse ihre Rolle zwischen Sport, Komfort und Technik bewusst wählt. Der E 450d ist nicht der dynamischste, nicht der günstigste und nicht der lauteste seiner Art. Aber er ist der überzeugendste Allrounder. Wer Leistung, Luxus, Effizienz und Nutzwert in einem harmonischen Gesamtpaket sucht, wird am stärksten Diesel-Kombi von Mercedes kaum vorbeikommen.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D


















