Sie haben´s wieder getan – mit dem Leapmotor B05 bringt der chinesische Elektropionier ein Kompakt‑Steilheckmodell auf den Markt, das nicht einfach nur „nett ausschaut“, sondern ziemlich klar festlegt: Hier will jemand in der Kompaktklasse mitmischen. Und das nicht mit halben Sachen.
Wir waren auf der IAA Mobility in München, wo der Kleine seine Premiere feierte und haben uns den potentiellen ID.3-Gegner einmal genau angeschaut.
Der Look
Der Leapmotor B05 ist nicht bloß ein weiteres Elektroauto – er will das Elektroauto für Leute sein, die mehr wollen als ein bisschen Farbe und ein paar LEDs. Auf der großen Bühne der IAA Mobility 2025 in München hat er mit seiner markanten Front, dem schärferen Blick und einem Heck, das mit durchgehender Lichtleiste und sattem Unterfahrschutz aufwartet, ordentlich Eindruck gemacht. Blasses Gelb? Ja – kein Feuerwerk. Aber ganz ehrlich: besser als Silber und besser als Schwarz. Der B05 wirkt, als hätte er Stil.
Wenn man von der Seite auf den B05 blickt, überrascht das Gesamtbild. Er wirkt etwas SUV‑ig, weniger steilheck‑Nervösität, mehr selbstbewusste Präsenz. Die Form: 4,43 Meter lang, 1,88 Meter breit, 1,52 Meter hoch – das macht ihn größer als so mancher C‑Wagen, ohne protzig zu sein. Die Proportionen stimmen: breite Schultern, schlanker Dachbereich, runde Übergänge, die trotzdem stark und definiert bleiben. Die Rahmenlosen Türen und die 19‑Zoll „Swift‑Wing“ Felgen bringen Dynamik ins Spiel. Kurzum: der B05 sieht aus, als hätte er Ambitionen.
Der Antrieb des Leapmotor B05
Offizielle Zahlen von Leapmotor fehlen noch, aber man kann erwarten, dass der B05 technisch ziemlich nah am B10 hängt: also zwei Hinterrad‑Antriebsvarianten, etwa 132 kW (ca. 180 PS) und 160 kW (ca. 218 PS), zwei LFP‑Batteriegrößen (ca. 56 und 67 kWh), und Reichweiten von etwa 510 bis 600 km nach chinesischem CLTC-Zyklus – was realistisch etwas darunter liegen dürfte in Europa. Die Höchstgeschwindigkeit ist vermutlich bei 170 km/h abgeregelt.
Akku- und Plattformtechnologie stammen von Leap 3.5 mit 400‑Volt Technik – solide Basis, keine exotischen Hochspannungsexperimente, aber genug Leistung, um den Alltag zu meistern.
Preis & Marktstart
Der Marktstart des Leapmotor B05 ist für Anfang 2026 geplant, ein genaues Datum gibt es noch nicht. Allerdings ist der Kleine schon auf der offiziellen Leapmotor-Homepage vertreten, kann aber noch nicht konfiguriert werden. Preislich wird der B05 unter dem B10 angesiedelt sein. Dieser startet mit kleinerer Batterie in Deutschland bei 29.900 Euro. Dementsprechend dürfte der B05 voraussichtlich bei rund 25.000 Euro liegen, was deutlich unterhalb des VW ID.3 liegt. Sollte dann auch noch die Ladeleistung und bestenfalls die Ausstattung passen, ist das Rüstzeug mehr als passabel, um gegen die Platzhirsche auf dem Markt anzutreten.
Die Konkurrenz des Leapmotor B05
Der Leapmotor B05 betritt eine Arena, in der die Wölfe längst ihre Reviere markiert haben – pardon, die Kompakten. VW ID.3, Cupra Born, MG 4, Opel Astra Electric, BYD Atto 3 – sie alle schnuppern schon nervös, ob da ein neuer Player ihre Ladestation streitig machen will.
Und siehe da: Der B05 ist nicht nur gekommen, um zu schnuppern, sondern um zu beißen. Während der ID.3 mit seinem Image kämpft („Mutti fährt jetzt auch elektrisch“) und der MG 4 mit viel Auto für wenig Geld wirbt, bringt der B05 frischen Wind – und zwar aus Fernost mit ordentlich Stellantis-Rückenwind. Ob das genügt? Wer weiß. Aber mal ehrlich: Wenn ein Opel Astra Electric im Jahr 2025 noch fast 40.000 Euro kostet und der Leapmotor womöglich für unter 25.000 Euro startet, dann wird’s zumindest für das deutsche Portemonnaie plötzlich emotional.

Auch gegen den designverliebten Kia EV4 tritt Mr. Charming an – allerdings mit deutlich weniger Premium-Allüren. Stattdessen: Preis runter, Bildschirm groß, Felgen schick. Für viele reicht das schon für die erste Verliebtheit.
Und dann wäre da noch das kleine Detail, dass Leapmotor sich einfach mal frech bei Stellantis eingemietet hat. Bedeutet: Der B05 steht bald in Peugeot-, Fiat- oder Opel-Schaufenstern. Unterwandert das System quasi von innen. Revolutionär? Vielleicht. Clever? Auf jeden Fall.
Erstes Fazit
Also was bleibt nach dem kurzen Flirt auf der IAA? Der Leapmotor B05 ist so ein bisschen wie der neue Typ in der Schule, der am ersten Tag mit stylischem Rucksack, freshen Sneakern und einem geheimnisvollen Lächeln auftaucht. Keiner weiß so recht, was er kann – aber alle wollen irgendwie wissen, woher er kommt.
Und ja, natürlich ist noch vieles Spekulation. Die genauen Preise? Noch nicht offiziell. Die Ladezeiten? Im Nebel der Zukunft. Die Ausstattung? Angeblich schick, mit großem Bildschirm und rahmenlosen Türen – klingt eher nach Instagram als nach Alltag. Aber vielleicht ist genau das die neue Normalität.

Fest steht: Der Leapmotor B05 ist gekommen, um zu stören. Nicht laut, nicht mit Pauken und Trompeten – sondern leise, mit einem charmanten Augenzwinkern, einem ziemlich gelungenen Design und einer Preisaussicht, die in diesen Zeiten fast schon revolutionär wirkt.
Er ist vielleicht nicht der Größte, nicht der Schnellste, nicht der Reichweiten-König. Aber er ist smart. Und manchmal ist das alles, was man braucht, um Herzen (und Märkte) zu erobern.
Text: NEU!
Fotos: NEU! / Leapmotor
Kamera: Canon EOS 6D