Der VW ID.3, ein Fahrzeug, das als Schlüsselmodell für Volkswagen in der Elektromobilität gilt, hat sich bereits seit seiner Einführung als wichtiges Standbein der Marke etabliert. Als erster vollelektrischer Kompakter von VW stieß der ID.3 zunächst auf großes Interesse, musste jedoch auch erste Rückschläge in Bezug auf Technik und Design einstecken. Volkswagen hat auf das Feedback der Kunden reagiert und das Modell überarbeitet. Das Resultat ist das VW ID.3 Facelift, das mit einer verbesserten Technik, einem frischeren Design und neuen Ausstattungsmerkmalen aufwartet.
In diesem Testbericht werden wir alle wichtigen Aspekte des Facelift-Modells genauer unter die Lupe nehmen – vom Außendesign über die Fahrdynamik bis hin zur Ausstattung und den Preisen. So bieten wir einen umfassenden Überblick darüber, wie der VW ID.3 Facelift im Alltag abschneidet und ob er die Erwartungen an ein modernes Elektroauto erfüllen kann.
Der Look
Das Außendesign des VW ID.3 Facelift hebt sich deutlich vom Vorgängermodell ab. Besonders auffällig ist die Veränderung der Motorhaube. Der lange Zeit kritisierte Kunststoff-Höcker ist nun Geschichte, was dem Fahrzeug ein insgesamt klareres und eleganteres Aussehen verleiht. Besonders in Kombination mit der neuen Frontschürze wirkt das Facelift sportlicher und aerodynamischer. Der Fahrtwind wird nun effizienter durch die Radläufe geführt, was auch die Effizienz des Fahrzeugs steigern soll.
Die neuen Matrix-LED-Scheinwerfer mit einer durchgängigen Lichtsignatur sind ein weiteres Highlight, das dem ID.3 eine moderne und technikaffine Ausstrahlung verleiht. Die Frontpartie wurde insgesamt schärfer und dynamischer gestaltet. Der ID.3 Facelift ist in verschiedenen Lackierungen erhältlich, wobei die zweifarbige Variante mit schwarzem Dach und heller Karosseriefarbe besonders ins Auge sticht.
Auch das Heck des ID.3 wurde überarbeitet. Die neuen 3D-LED-Rücklichter sorgen für eine auffällige Optik und tragen mit ihrer durchgehenden roten Beleuchtung zur Wiedererkennbarkeit des Fahrzeugs bei. Insgesamt wirkt der ID.3 Facelift aufgeräumter, sportlicher und weniger verspielt als sein Vorgänger – ein klares Plus für die Wolfsburger Kompaktklasse.
Und innen?
Im Innenraum des ID.3 Facelift gibt es eine spürbare Verbesserung der Materialqualität. Die einfachen Kunststoffe, die in der ersten Version kritisiert wurden, wurden weitgehend durch hochwertigere Softtouch-Oberflächen ersetzt. Dies sorgt für eine angenehme haptische Wahrnehmung und ein insgesamt wertigeres Gefühl. Besonders auffällig ist der Einsatz von recycelten Mikrofasermaterialien, die dem Innenraum eine moderne und nachhaltige Note verleihen.
Die „ergoActive“-Sitze bieten einen hervorragenden Komfort, der sowohl auf kurzen als auch langen Fahrten überzeugt. Sie bieten nicht nur guten Seitenhalt, sondern auch eine ausgezeichnete Einstellbarkeit, um eine individuelle Sitzposition zu finden. Die leicht erhöhte Sitzposition ist besonders praktisch, da sie das Ein- und Aussteigen erleichtert und gleichzeitig für eine bessere Übersicht sorgt.
Das Cockpit bleibt trotz der Änderungen in den Materialien weitgehend unverändert. Das kleine Display bietet nun zusätzlich Informationen zum Bordcomputer, was die Übersichtlichkeit und den Informationsgehalt verbessert. Ein Kritikpunkt bleibt jedoch die Bedienung des Infotainmentsystems. Die Sensortasten am Lenkrad und das unbeleuchtete Sliderfeld unter dem Zentralbildschirm sorgen auch im Facelift-Modell für eine gewisse Eingewöhnungszeit und sind noch nicht optimal.
Kofferraum und Platzangebot
Der Kofferraum des ID.3 Facelift bietet ein Volumen von 385 Litern, was im Vergleich mit anderen Fahrzeugen der Kompaktklasse durchaus großzügig ausfällt. Die Rückbank lässt sich umklappen, wodurch sich das Ladevolumen auf bis zu 1.267 Liter vergrößern lässt. Besonders praktisch ist die Durchlademöglichkeit, die es ermöglicht, längere Gegenstände problemlos zu transportieren. Die Passagierkapazität des Fahrzeugs bleibt bei vier Sitzplätzen, wobei die Rücksitze genügend Platz für Erwachsene bieten.
Der Antrieb des VW ID.3 Facelift
Der VW ID.3 Facelift wird von einem Elektromotor mit 150 kW (204 PS) angetrieben, der das Fahrzeug in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Leistung wird über die Hinterachse auf die Straße gebracht, was für eine gute Traktion sorgt. In der Praxis zeigt der ID.3 ein dynamisches Fahrverhalten und lässt sich sowohl in der Stadt als auch auf der Autobahn mühelos bewegen.
Das Fahrwerk wurde so abgestimmt, dass der ID.3 auf der Straße ruhig und sicher liegt. Es gibt eine leichte Tendenz zum Untersteuern in extremen Fahrsituationen, was jedoch nicht negativ auffällt. Auch die Lenkung ist nicht ganz so präzise wie die eines Golf, aber dennoch sehr gutmütig. Die Rekuperation des Fahrzeugs erfolgt in mehreren Stufen, wobei der Fahrer zwischen den verschiedenen Intensitäten wählen kann. Es gibt jedoch kein echtes „One-Pedal-Feeling“, da das Fahrzeug nicht bis zum Stillstand abbremsen kann.
Die Geräuschkulisse im Innenraum bleibt selbst bei höheren Geschwindigkeiten angenehm leise, was dem ID.3 zu einem hohen Maß an Fahrkomfort verhilft. Besonders in städtischen Umgebungen zeigt der ID.3 seine Stärken, da er sich mit seinem kompakten Wendekreis und der einfachen Handhabung problemlos in engen Parklücken und auf knappen Straßen bewegen lässt.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Das VW ID.3 Facelift ist mit einer Vielzahl an modernen Assistenzsystemen ausgestattet. Dazu gehört unter anderem der adaptive Tempomat, der Parkassistent mit Memoryfunktion sowie ein Spurwechselassistent. Auch der Notbremsassistent und die 360-Grad-Kamera tragen zur Sicherheit des Fahrzeugs bei und sorgen für ein beruhigendes Gefühl hinter dem Steuer.
Das Infotainmentsystem im ID.3 wurde weiter optimiert und startet nun spürbar schneller. Auch Android Auto funktioniert nun kabellos, was die Nutzung des Smartphones im Fahrzeug erheblich vereinfacht. Die Integration von Augmented Reality in das Head-up-Display sorgt für eine noch bessere und intuitivere Navigation.
VW bietet zudem verschiedene Pakete an, mit denen die Ausstattung des ID.3 weiter individualisiert werden kann. So kann der Käufer unter anderem Matrix-LED-Scheinwerfer, eine Wärmepumpe oder ein verbessertes Navigationssystem hinzubuchen, um das Fahrerlebnis zu optimieren.
Varianten & Preise des VW ID.3 Facelift
Der VW ID.3 Facelift ist in mehreren Varianten erhältlich, die sich durch unterschiedliche Ausstattung und Batteriekapazitäten unterscheiden:
- Pure ab 33.330 €
- Ausstattung: LED-Scheinwerfer, elektrisch verstellbare Außenspiegel, automatisch abblendender Innenspiegel
- Batterie: 52 kWh
- Pro ab 36.425 €
- Ausstattung: Wie Pure, aber mit 59 kWh Batterie für mehr Reichweite
- Pro S ab 44.025 €
- Ausstattung: 20-Zoll-Räder, große 77 kWh Batterie für maximale Reichweite
- Sondermodell Goal ab 36.445 €
- Kombinierbar mit allen verfügbaren Batteriegrößen
- Ausstattungen: Fahrassistenzpaket, Discover Pro Navigationssystem, Sitzheizung vorne, 2-Zonen-Klimaautomatik, elektrische ergoActive Sitze vorn mit Memory-Funktion
Zusätzlich gibt es zwei sportliche GTX-Modelle:
- GTX ab 47.225 €
- Sportlichere Ausstattung und Performance
- GTX Performance ab 48.725 €
- Noch höhere Leistung und Performance
Alle Varianten sind mit modernen Assistenzsystemen und praktischen Komfortmerkmalen ausgestattet, sodass für jede Anforderung das passende Modell dabei ist.
Kundenfeedback
Das Feedback der Kunden zum VW ID.3 Facelift ist überwiegend positiv. Viele schätzen die Verbesserung der Materialqualität im Innenraum und die komfortablen Sitze. Auch die Fahreigenschaften werden gelobt, insbesondere das ruhige Fahrverhalten und die Handlichkeit in der Stadt. Ein häufiger Kritikpunkt bleibt jedoch das Bedienkonzept, insbesondere die Sensortasten und das unbeleuchtete Sliderfeld, das nach wie vor als wenig benutzerfreundlich empfunden wird.
Ein weiterer Punkt, der von Kunden angesprochen wird, ist die Reichweite des Fahrzeugs. Während die meisten Besitzer mit den angegebenen Reichweiten unter normalen Bedingungen zufrieden sind, gibt es insbesondere im Winter bei kühleren Temperaturen vereinzelt Bedenken hinsichtlich der tatsächlichen Reichweite. Trotz dieser kleineren Kritikpunkte sehen viele den ID.3 Facelift als eine sehr gute Wahl für den Einstieg in die Elektromobilität.
Fazit zum VW ID.3 Facelift
Das VW ID.3 Facelift hat in vielerlei Hinsicht überzeugt. Besonders hervorzuheben sind das überarbeitete Außendesign, die verbesserte Innenraumqualität und die umfangreiche technische Ausstattung. Auch die Fahreigenschaften und die Sicherheitsmerkmale sind auf einem sehr hohen Niveau, was den ID.3 zu einem komfortablen und sicheren Elektroauto für den Alltag macht.
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es noch einige kleinere Kritikpunkte, wie das Bedienkonzept und die Reichweite bei winterlichen Bedingungen. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass das ID.3 Facelift eine gelungene Weiterentwicklung darstellt und ein attraktives Angebot für Käufer im Bereich der Kompaktklasse-Elektroautos ist.
Konkurrenzmodelle
Der VW ID.3 Facelift steht in direkter Konkurrenz zu einer Reihe interessanter Modelle, die ebenfalls in der kompakten Elektrofahrzeugklasse spielen. Besonders hervorzuheben sind hier der GWM Ora 03, der Cupra Born, der Kia EV3, der Volvo EX30, der MG 4, der BYD Atto 3, der Skoda Elroq und der Fiat 600e.
Der Cupra Born ist ein sportlicherer Vertreter der Kompaktklasse und bietet eine aufregendere Fahrdynamik als der ID.3. Das Design ist markanter, die Fahrleistungen können ebenfalls mithalten, besonders wenn man die sportlicheren Varianten betrachtet.
Der Kia EV3 setzt auf moderne Technik, ein futuristisches Design und eine beeindruckende Reichweite. Mit seiner langen Reichweite und schnellen Ladezeiten bietet der EV3 eine interessante Option für Käufer, die sowohl auf Leistung als auch auf Praktikabilität Wert legen.
Der Ora 03 kommt mit einem charmanten Retro-Design und einer soliden Ausstattung daher. Er ist besonders attraktiv für Käufer, die ein kompaktes, stilvolles E-Auto suchen, das zugleich erschwinglicher ist als viele andere Modelle in dieser Klasse.
Der Volvo EX30 ist Volvos Einstieg in den Elektro-Markt und bietet eine starke Markenidentität, hohe Sicherheitsstandards und ein minimalistisches Innenraumdesign. Er könnte vor allem Käufer ansprechen, die ein sicherheitsorientiertes, gut verarbeitetes Fahrzeug suchen.
Der MG 4 ist ein weiteres gutes Beispiel für ein erschwingliches Elektroauto mit solider Ausstattung und ansprechendem Design. Es bietet eine ausgewogene Mischung aus Preis-Leistung und wird zunehmend beliebter als günstige Alternative im Elektrosegment.
Der BYD Atto 3 sticht mit einer hohen Reichweite und einem besonders praktischen Innenraum hervor. Er ist eine interessante Wahl für Käufer, die viel Wert auf Platz und Alltagstauglichkeit legen, ohne dabei auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu verzichten.
Der Skoda Elroq wird auf der gleichen Plattform wie der ID.3 gebaut, aber bietet eine größere Fahrzeuggröße und mehr Platz im Innenraum. Durch die SUV-ähnliche Form ist er besonders für Käufer attraktiv, die ein höheres Fahrzeug mit mehr Stauraum suchen.
Der Fiat 600e setzt auf ein kompaktes Design und moderne Technik, was ihn besonders für Stadtfahrer und junge Käufer interessant macht, die ein kleines und stylisches Elektrofahrzeug suchen.
Technische Daten des VW ID.3 Facelift
Modell | Volkswagen ID.3 Pro S 4-Sitzer |
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,26 x 1,81 (2,07 mit Außenspiegeln) x 1,56 |
Radstand (mm) | 2.770 |
Motor | Elektromotor (PSM) |
Hubraum (ccm) | — |
Leistung (kW / PS) | 150 / 204 |
Drehmoment (Nm) | 310 |
Getriebe | 1-Gang-Automatikgetriebe |
Antrieb | Heckantrieb |
Kraftstoffart | Strom |
Durchschnittsverbrauch (WLTP in kWh) | 14,9 |
Durchschnittsverbrauch (NEU! in kWh) | 20,0 |
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km) | 0 |
Abgasnorm | Elektrofahrzeug |
0 auf 100 km/h (in Sekunden) | 7,8 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 160 |
Leergewicht (kg) | 1.951 |
Kofferraumvolumen (l) | 385 – 1.267 |
Farbe | Gletscherweiß Metallic (Weiß) |
Grundpreis (Euro) | 33.330 |
Testwagenpreis (Euro) | 59.595 |
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D