Der Skoda Kodiaq 4×4 ist in seiner zweiten Generation erwachsener, luxuriöser und digitaler geworden – und bleibt dennoch das, was ihn schon immer auszeichnete: ein souveräner Familien-Allrounder mit Platz, Kraft und Pragmatismus. Diesmal stand uns der stärkste Diesel mit 193 PS zur Verfügung, jener Motor, der im Modellprogramm gemeinsam mit dem 204-PS-Benziner und dem sportlichen RS die Allradfahne hochhält. In der Farbe Race-Blau Metallic, kombiniert mit der Ausstattungslinie Sportline, will der Tscheche zeigen, dass Vernunft und Dynamik keine Gegensätze sind.
Nach dem ersten Blick auf die Neuauflage des größten Skoda stellt sich die Frage, ob er im Zeitalter von Elektro-SUVs und Plug-in-Hybriden überhaupt noch relevant ist. Die Antwort liefert er selbst: mit sattem Drehmoment, viel Komfort und einer Portion Bodenständigkeit, die man in dieser Klasse selten findet. Von der Effizienz – vor allem auf Langstrecken – ganz zu schweigen. Fahrbericht.
Der Look
Schon beim ersten Rundgang um den Kodiaq fällt auf: Das SUV ist gewachsen – und das nicht nur gefühlt. Sechs Zentimeter mehr Länge, eine markanter gezeichnete Front und schärfere Linien verleihen ihm mehr Präsenz als je zuvor. Der Kühlergrill wirkt breiter, die Lichtsignatur filigraner, und die Proportionen sind so stimmig, dass man kaum glaubt, hier ein Fahrzeug aus dem einstigen „preiswerten“ VW-Ableger zu sehen.
Das Race-Blau steht ihm dabei ausgezeichnet. Wo andere Lackierungen den Kodiaq schnell klobig wirken lassen, unterstreicht das Blau die sportlichen Ambitionen der Sportline-Version. Kombiniert mit schwarzen Akzenten an Grill, Außenspiegeln und Fensterrahmen ergibt sich ein Auftritt, der eher an ein Premium-SUV erinnert als an einen nüchternen Lastenträger.
An der Seite zeigen die neuen Konturen, dass Skoda gelernt hat, wie man große Flächen spannend gestaltet. Die leicht nach hinten ansteigende Gürtellinie und die ausgeprägten Radhäuser verleihen Dynamik, während die Dachlinie harmonisch ins Heck übergeht. Und dort findet man – wie es sich für einen echten Kodiaq gehört – die klare Ansage: 4×4. Das Badge ist dezent, aber unmissverständlich.
Kritik? Vielleicht nur am Detail: Die Türgriffe besitzen Einkerbungen für das berührungslose Öffnen via KESSY, aber eben nur an den Vordertüren funktioniert es wirklich. Hinten sind die Einkerbungen nur optisches Beiwerk – ein Spartrick, der anfangs für Verwirrung sorgt. Doch das fällt eher in die Kategorie „Charmanter Spleen“ als ernsthafte Schwäche.
Insgesamt wirkt der neue Kodiaq stämmiger, präsenter und ausgereifter als je zuvor. Er ist ein Auto, das den Begriff SUV ernst nimmt – ohne übertrieben protzig zu wirken. Skoda hat geschafft, was vielen Wettbewerbern misslingt: Größe mit Eleganz zu verbinden.
Und innen?
Wer einsteigt, merkt sofort: Hier hat sich richtig etwas getan. Der Innenraum ist nicht mehr nur funktional, sondern auch emotional. Materialien, Verarbeitung und Design bewegen sich auf einem Niveau, das vor ein paar Jahren noch Audis vorbehalten war. Alcantara, Kontrastnähte in Senfgelb und eine aufgeräumte Mittelkonsole schaffen eine Atmosphäre, die gleichzeitig modern und vertraut wirkt.
Die neuen „Smart Dials“ – drei runde Multifunktionsregler unter dem Zentralbildschirm – sind ein Paradebeispiel für Skodas Philosophie: einfach, clever, nützlich. Lautstärke, Klimafunktion, Fahrmodi – alles lässt sich hier über Drehbewegungen und Tasten steuern, ohne dass man sich durch Untermenüs hangeln muss. In Zeiten, in denen viele Hersteller jedes Bedienelement aufs Touchdisplay verlagern, wirkt das fast schon revolutionär pragmatisch.
Die Sportsitze der Sportline-Version sind ein echtes Highlight. Straff, aber bequem, mit ausziehbarer Beinauflage und elektrischer Verstellung samt Memory-Funktion – sie könnten auch in einem Audi Q5 stehen. Selbst lange Etappen sind kein Problem; der Rücken dankt es.
Hinten geht es fast schon verschwenderisch zu. Die Beinfreiheit ist enorm, die Kopffreiheit selbst für große Mitreisende üppig. Nur die breiten C-Säulen schränken die Sicht leicht ein, was aber durch die gute Kameraunterstützung kompensiert wird. Auf Wunsch lässt sich eine dritte Sitzreihe ordern, womit der Skoda Kodiaq 4×4 bis zu sieben Personen befördert – ein echtes Familienversprechen.
Das Raumgefühl im Skoda Kodiaq 4×4
Das Raumgefühl ist großartig. Durch die großen Glasflächen wirkt der Innenraum lichtdurchflutet, und wer das optionale Panoramadach wählt, bekommt fast Cabrio-Feeling. Gut, das ist ein wenig übertrieben. Aber dennoch eine echte Empfehlung. Der Kofferraum? Ein Statement: 910 Liter bei aufgestellten Sitzen, bis zu 2.105 Liter, wenn man die Rückbank umlegt. Nur der Skoda Superb übertrifft das noch – und der ist ja bekanntlich ein halber Lieferwagen.
Im Alltag fällt auf, dass die Ergonomie stimmt. Alles ist dort, wo man es intuitiv erwartet. Der Startknopf, das DSG-Hebelchen an der Lenksäule, die perfekt greifenden Türgriffe – man merkt, dass hier Ingenieure am Werk waren, die auch selbst Autofahren. Dazu gesellen sich kleine, aber geniale Details wie die in den Türen integrierten Regenschirme, der ausfahrende Türkantenschutz oder der Eiskratzer im Tankdeckel – Skoda bleibt sich auch in zweiter Generation treu.
Der Antrieb des Skoda Kodiaq 4×4
Der 2.0 TDI mit 193 PS ist so etwas wie das Rückgrat des Kodiaq-Programms – zumindest für jene, die regelmäßig lange Strecken zurücklegen oder häufig Anhänger ziehen. Der Vierzylinder stammt aus dem bewährten VW-Regal, wurde aber akustisch und technisch überarbeitet. Und das merkt man schon beim Start: Wo frühere Diesel noch leicht nagelten, hört man hier nur ein sonores Brummen, das sich im Innenraum rasch verflüchtigt.
Über ein Siebengang-DSG gelangt die Kraft an alle vier Räder – und das spürbar souverän. Das Getriebe arbeitet im Alltag kaum merklich, sortiert die Gänge intelligent und hält den Motor meist im Bereich seines vollen Drehmoments. 400 Newtonmeter liegen ab 1.750 Umdrehungen an, was dem Kodiaq einen kräftigen Schub verleiht.
Auf dem Papier klingt eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 7,8 Sekunden vielleicht unspektakulär, doch in der Praxis fühlt es sich nach mehr an. Der Diesel packt energisch zu, vor allem im „Sport“-Modus, wo das DSG die Gänge länger hält und der Allradantrieb das SUV förmlich aus den Kurven zieht. Das Fahrgefühl erinnert eher an einen souveränen Gran-Tourer als an ein 1,8-Tonnen-SUV.
Dabei bleibt das Aggregat immer kultiviert. Selbst bei Vollgas und Autobahntempo 200 klingt der Motor gedämpft – nur ein tiefes, gleichmäßiges Grollen erinnert daran, dass hier ein Selbstzünder arbeitet. Bei 220 km/h ist Schluss, aber bis dahin hat der Kodiaq leichtes Spiel.
Der 4×4-Antrieb sorgt für Traktion auf allen Wegen
Das optionale DCC Plus sorgt für eine große Bandbreite an Charakter. In „Komfort“ gleitet der Kodiaq weich über Unebenheiten hinweg, in „Sport“ strafft sich das Fahrwerk spürbar. Im neuen „Offroad“-Modus werden die Dämpfer länger offen gehalten, die Traktionskontrolle lockert den Zügel und das DSG schaltet später. Wer also doch mal einen matschigen Waldweg befährt oder auf verschneiten Alpenstraßen unterwegs ist, wird überrascht sein, wie souverän der Allrad arbeitet.
Die Progressivlenkung verdient ebenfalls ein Lob: leichtgängig im Stadtverkehr, direkt auf der Landstraße. Der Kodiaq vermittelt eine Natürlichkeit, die man in dieser Fahrzeuggröße selten erlebt. Selbst beim schnellen Kurvenwechsel bleibt das SUV stabil und gutmütig.
Interessant ist, dass der 4×4-Antrieb sich voll variabel zuschaltet. Im Normalfall läuft der Kodiaq als Fronttriebler, um Sprit zu sparen. Erst wenn die Hinterräder Traktion brauchen, wird die Kraft blitzschnell nach hinten geleitet. In der Praxis funktioniert das perfekt – man spürt es kaum, aber man merkt den Grip.
Einen kleinen Kritikpunkt gibt es beim DSG: In seltenen Momenten zeigt sich bei abruptem Lastwechsel noch eine winzige Gedenksekunde. Doch die ist so kurz, dass sie nur aufmerksamen Testern auffällt. Und ehrlich: Wer sich im Alltag darüber aufregt, hat vermutlich ganz andere Probleme.
Verbrauch & Alltag des Skoda Kodiaq 4×4
So viel Kraft, so viel Gewicht – das klingt nach hohem Durst. Doch der Skoda Kodiaq 4×4 zeigt, dass Power und Effizienz sich nicht ausschließen müssen. Im Test errechneten wir im Drittelmix 6,6 Liter pro 100 Kilometer, was erstaunlich nah an den WLTP-Wert von 6,0 Litern herankommt. Auf der Sparrunde sank der Verbrauch sogar auf 3,8 Liter. Das ist – für einen 193-PS-Allrad-Diesel mit fast fünf Metern Länge – schlicht beeindruckend.
Im Alltagsbetrieb pendelte sich der Wert bei rund 6,5 bis 7,0 Litern ein. Wer häufig Autobahn fährt und den Tempomat bei 140 km/h belässt, wird damit locker 900 Kilometer Reichweite schaffen. Der 58-Liter-Dieseltank und der 20-Liter-AdBlue-Vorrat passen perfekt ins Konzept des Vielfahrers.
Im Stadtverkehr lässt sich der Kodiaq naturgemäß nicht ganz so sparsam bewegen, aber auch hier bleibt er unter acht Litern. Dank Start-Stopp-System, Segelfunktion und verbesserter Thermodynamik ist der Diesel erstaunlich genügsam. Und weil das DSG die Gänge blitzschnell wechselt, bleibt der Motor meist im idealen Drehmomentfenster.
Im Alltag überzeugt der Skoda nicht nur mit Effizienz, sondern mit Alltagstauglichkeit, die diesen Namen verdient. Die erhöhte Sitzposition, die hervorragende Rundumsicht (abgesehen von den breiten C-Säulen) und die gute Übersicht machen ihn auch in engen Straßen angenehm handhabbar. Die 360-Grad-Kamera liefert gestochen scharfe Bilder, der Parkassistent arbeitet präzise, und selbst große Parkhäuser verlieren ihren Schrecken.
Für die Langstrecke bestens geeignet
Die Federung ist so abgestimmt, dass Schlaglöcher kaum ins Fahrzeug durchdringen. Selbst mit 19-Zoll-Felgen bleibt der Komfort hoch, das Fahrwerk bügelt Unebenheiten souverän aus. Nur im Sportmodus wird es spürbar straffer – dann erinnert der Kodiaq daran, dass er in dieser Variante eben „Sportline“ heißt.
Auf der Langstrecke zeigt der Tscheche seine besten Seiten: Er fährt leise, stabil und mit einer Gelassenheit, die man sonst eher bei Oberklasse-SUVs erwartet. Das Geräuschniveau ist niedrig, Windgeräusche werden von der verbesserten Dämmung effektiv abgefangen.
Besonders angenehm: die Sitze. Auch nach mehreren Stunden bleibt der Rücken entspannt, die Seitenwangen geben guten Halt, und die Sitzheizung arbeitet schnell. Auf Wunsch gibt’s sogar eine Massagefunktion – allerdings nur in höheren Ausstattungslinien.
Wer oft in kälteren Regionen unterwegs ist, wird die beheizbare Frontscheibe lieben. Sie funktioniert zuverlässig und ohne das bekannte „Fädenmuster“ mancher Konkurrenzmodelle. Ebenso praktisch: die beiden klimatisierten Ladefelder in der Mittelkonsole, die Smartphones nicht nur kabellos, sondern auch kühlend laden – ein kleines, aber typisches „Simply Clever“-Detail.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Auch wenn unser Testwagen nicht in der obersten Ausstattungsliga spielte, überraschte der Skoda Kodiaq 4×4 mit einer beeindruckenden Zahl an Annehmlichkeiten, die man in dieser Klasse längst nicht überall serienmäßig findet. Selbst die Ausstattungslinie Sportline verwöhnt ihre Insassen mit zahlreichen Komfort- und Sicherheitsdetails – und das auf eine Art, die Skoda-typisch durchdacht und alltagstauglich bleibt.
Schon serienmäßig sind Voll-LED-Scheinwerfer, ein digitales Kombiinstrument, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, Parksensoren an beiden Fahrzeugenden und eine Rückfahrkamera an Bord. Hinzu kommen eine induktive Ladeschale für zwei Smartphones, SmartLink mit kabelloser Android-Auto- und Apple-CarPlay-Anbindung sowie DAB+-Radioempfang. Wer den Wagen startet, bekommt das Gefühl, in einem fast voll ausgestatteten SUV zu sitzen – selbst, wenn es noch Luft nach oben gibt.
Die Bedienung gelingt dabei erfreulich intuitiv. Das Infotainmentsystem mit 13-Zoll-Touchscreen reagiert schnell, und die Menüstruktur ist logisch aufgebaut. Besonders praktisch sind die neuen „Smart Dials“ – kleine Multifunktionsdrehräder, die in der Praxis deutlich besser funktionieren als rein digitale Schieberegler. Darüber steuert man etwa Temperatur, Lüfterstärke oder das Fahrprofil. Es ist eines dieser „Warum hat das sonst keiner?“-Details, die Skoda zu einer der sympathischsten Marken im VW-Konzern machen.
Die Verarbeitungsqualität im Innenraum wirkt solide und hochwertig. Weiche Oberflächen, saubere Spaltmaße und Alcantara-Elemente vermitteln den Eindruck, dass Skoda das Premiumsegment ernsthaft ins Visier genommen hat. Auch die Geräuschdämmung wurde verbessert – vor allem auf der Autobahn herrscht eine wohltuende Ruhe.
Das Matrixlicht ist hervorragend
Für mehr Sicherheit und Fahrkomfort sorgt das aufpreispflichtige „Sport“-Paket, das neben adaptivem DCC Plus auch eine Progressivlenkung umfasst. Beides sind sinnvolle Investitionen: Das Fahrverhalten wird agiler, die Rückmeldung direkter, und selbst auf langen Strecken vermittelt der Kodiaq das Gefühl, ein deutlich kleineres Auto zu fahren.
Ebenfalls empfehlenswert ist das Paket „Licht & Sicht Plus“. Für 1.510 Euro gibt es nicht nur die markanten durchgehenden Lichtbänder an Front und Heck, sondern vor allem das hervorragende Matrix-LED-Licht, das die Straße gleichmäßig ausleuchtet und bei Gegenverkehr gezielt abblendet. In der Praxis macht das nächtliche Fahren fast schon Spaß – und man fragt sich, wie man je ohne ausgekommen ist.
Wem Komfort wichtiger ist als Dynamik, kann den Kodiaq noch reichhaltiger ausstatten: elektrisch öffnende Heckklappe mit Fußsensor, ab der B-Säule getönte Akustikverglasung, Head-up-Display, Canton-Soundsystem mit 14 Lautsprechern – alles erhältlich, wenn auch nicht günstig. Die Preisstruktur folgt der bekannten Skoda-Logik: attraktive Basisausstattung, aber ambitionierte Paketpreise. So summieren sich die Optionen schnell auf mehrere Tausend Euro.
Doch die Investition lohnt sich. Der Kodiaq vermittelt das Gefühl eines souveränen, technisch ausgereiften Fahrzeugs, das in der Mittelklasse längst über seinen Schatten hinausgewachsen ist. Es ist eines dieser Autos, in denen man sich nach 500 Kilometern fragt, warum man eigentlich ausgestiegen ist.
Varianten & Preise des Skoda Kodiaq 4×4
Der Skoda Kodiaq bleibt auch in seiner zweiten Generation ein Musterbeispiel für Variantenvielfalt – allerdings mit klarer Hierarchie. Nur die drei stärksten Motorisierungen dürfen das 4×4-Badge tragen: der 2.0 TSI mit 204 PS, der 2.0 TDI mit 193 PS und der RS mit 265 PS.
Unser Testwagen – der 2.0 TDI 4×4 – startet in der Ausstattungslinie Selection bei 50.700 Euro. Wer sich für die Sportlineentscheidet, zahlt mindestens 55.200 Euro. Das Topmodell RS kostet mit seinem Benziner und 265 PS ab 57.900 Euro, bringt dann aber auch sportlichere Optik, exklusives Interieur und das DCC Plus serienmäßig mit.
Damit positioniert sich der große Skoda klar im oberen Mittelfeld des SUV-Segments: günstiger als ein BMW X3 oder Volvo XC60, aber teurer als ein Seat Ateca oder Mazda CX-5. Der Aufpreis für den Allradantrieb beträgt rund 4.000 Euro gegenüber der frontgetriebenen Variante – Geld, das man gut investiert, wenn man regelmäßig Anhänger zieht, im Winter in die Berge fährt oder einfach ein Plus an Traktion wünscht.
Natürlich lässt sich der Preis durch Optionen schnell in andere Regionen katapultieren. Mit Matrixlicht, Canton-Sound, Head-up-Display, Glasdach und Komfortpaket kratzt der Skoda Kodiaq 4×4 problemlos an der 70.000-Euro-Marke. Ein Preis, der manchem Skoda-Käufer früher ein Stirnrunzeln entlockt hätte – heute aber kaum noch überrascht, denn das Niveau, auf dem dieses SUV spielt, ist klar Premium.
Dafür bekommt man ein Auto, das in fast allen Disziplinen überzeugt. Platzangebot, Verarbeitung, Antrieb, Fahreigenschaften, Effizienz und Sicherheit. Der Kodiaq 4×4 ist kein Schnäppchen, aber ein faires Angebot. Und genau das war schon immer die Stärke dieser Marke.
Kundenfeedback
Wer mit aktuellen Kodiaq-Fahrern spricht, hört vor allem eines: Zufriedenheit. Viele loben die Alltagstauglichkeit, die klare Bedienung und das Raumgefühl, das selbst in der SUV-Mittelklasse seinesgleichen sucht. Besonders Familien schätzen die Übersichtlichkeit, die cleveren Ablagen und die robuste, aber hochwertige Anmutung. „Man merkt einfach, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat“, lautet ein typisches Fazit.
Vielfahrer und Dienstwagenlenker betonen die Effizienz des Diesels, der im Alltag mühelos unter sieben Litern bleibt und auf der Autobahn erstaunlich leise arbeitet. Auch das DCC Plus kommt gut an – es verleiht dem großen SUV eine Vielseitigkeit, die von gemütlich bis sportlich reicht. Viele sehen darin den besten Kompromiss zwischen Komfort und Kontrolle, den es aktuell in dieser Klasse gibt.
Kritik gibt es vereinzelt für Kleinigkeiten – etwa die fehlende Bedienbarkeit der hinteren Türgriffe via KESSY oder den leicht verspäteten Antritt des DSG bei plötzlichen Lastwechseln. Auch die Preispolitik sorgt gelegentlich für Stirnrunzeln: „Ein Skoda für über 60.000 Euro?“, fragt manch einer – bis er einsteigt und merkt, dass der Vergleich mit Audi und BMW längst nicht mehr vermessen ist.
Langzeitnutzer der ersten Generation berichten zudem von hoher Zuverlässigkeit, und genau das erwarten viele nun auch vom Nachfolger. Erste Rückmeldungen deuten darauf hin, dass sich daran wenig geändert hat. Der Kodiaq bleibt ein Auto, auf das man sich verlassen kann – technisch wie emotional.
Fazit zum Skoda Kodiaq 4×4
Mit der zweiten Generation des Kodiaq hat Skoda den Sprung vom praktischen Familien-SUV zum vollwertigen Premium-Allrounder geschafft – ohne dabei seine Bodenständigkeit zu verlieren. Der 4×4-Diesel ist dabei der vielleicht ehrlichste Vertreter der Baureihe: stark, effizient und unaufgeregt.
Er überzeugt mit viel Platz, hervorragender Verarbeitungsqualität und einer angenehmen Mischung aus Komfort und Dynamik. Das DCC Plus hebt das Fahrverhalten auf ein Niveau, das man sonst eher in deutlich teureren Fahrzeugen findet. Die Progressivlenkung, die ruhige Laufruhe und die präzise Federung machen jede Strecke zum Genuss, selbst wenn’s mal über Schotter oder Waldwege geht.
Natürlich hat das alles seinen Preis – Skoda ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern selbstbewusst im oberen Segment angekommen. Wer jedoch bereit ist, etwas mehr zu investieren, bekommt ein SUV, das kaum Schwächen zeigt. Ein Fahrzeug, das sich mühelos in jeden Alltag einfügt, ohne dabei langweilig zu werden.
Der Skoda Kodiaq 4×4 ist das perfekte Auto für Menschen, die gerne reisen, aber auf Bodenhaftung nicht verzichten wollen. Ein großer Allrounder mit Charakter – vernünftig, aber nicht nüchtern.
Konkurrenzmodelle
Das Wettbewerbsumfeld des Skoda Kodiaq 4×4 ist breit gefächert – und zugleich im Wandel. Viele seiner Rivalen haben sich längst von klassischen Dieseln verabschiedet, was den bärenstarken TDI fast schon zu einem automobilen Relikt mit Seltenheitswert macht.
Der Peugeot 5008 etwa tritt nur noch als Hybrid oder Mildhybrid an, wer dort Allradantrieb möchte, muss gleich zum Elektro-SUV greifen. Der VW Tayron, der kürzlich auch hierzulande eingeführt wurde, ist dagegen konventioneller aufgestellt: Er kommt wahlweise mit Benziner oder Diesel – und ja, auch mit Allrad. Damit dürfte er im eigenen Konzern zum engsten Rivalen des Kodiaq avancieren.
Aus Spanien bleibt der Seat Ateca als kompakterer Bruder im Rennen, denn der größere Tarraco wurde eingestellt. Er bietet weniger Platz, wirkt dafür handlicher und etwas dynamischer, verzichtet aber auf echte Allradoptionen im Topsegment.
Etwas luxuriöser geht es beim Volvo XC60 zu, der zwar weiterhin mit Allrad zu haben ist, aber keinen Diesel mehr im Angebot hat – typisch für die neue Ausrichtung der Schweden. Ganz anders der BMW X3, der mit seinem xDrive-System und kräftigen Sechszylinder-Dieseln nach wie vor klassische Tugenden pflegt und dabei deutlich teurer positioniert ist.
In Ingolstadt bleibt der Audi Q5 dem Diesel ebenfalls treu und bietet je nach Motorisierung sogar den bewährten quattro-Antrieb – ein direkter Konkurrent also, wenn auch mit höherem Premium-Aufschlag. Ähnlich sieht es beim Mercedes-Benz GLC aus: Er ist als Diesel oder Diesel-Plug-in erhältlich, beide Varianten können mit Allrad kombiniert werden. Das Resultat ist ein technisch brillantes, aber kostspieliges SUV.
Auch die Koreaner spielen mit
Der Genesis GV70 wiederum hat seine Dieselzeit hinter sich gelassen und wird inzwischen ausschließlich vollelektrisch angeboten – elegant, aber eine völlig andere Baustelle. Deutlich näher am Kodiaq bleibt der Kia Sorento, der weiterhin als klassischer Diesel mit optionalem Allrad zu haben ist und sich als koreanische Alternative mit viel Ausstattung und Familienfokus behauptet.
Auch der Hyundai Santa Fe ist technisch eng verwandt, bietet aber keinen Diesel mehr. Dafür bleibt der Allradantrieb verfügbar, wenn auch gekoppelt an Hybridantriebe. Ein Sonderfall ist schließlich der Mazda CX-60, der mit seinem Reihensechszylinder-Diesel den vielleicht edelsten Selbstzünder der Mittelklasse bietet – wahlweise mit oder ohne Allradantrieb.
Der Kodiaq 4×4 spielt in einem Segment, in dem der klassische Diesel immer seltener wird. Viele Wettbewerber elektrifizieren sich, verlieren dabei aber ein Stück jener bodenständigen Vielseitigkeit, die der Skoda konsequent bewahrt – egal ob mit oder ohne Allradantrieb. Vielleicht ist genau das sein größter Trumpf. Er bleibt ein SUV für Menschen, die Leistung, Platz und echte Traktion noch zu schätzen wissen.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D