Der DS 7 4×4 ist eines dieser Autos, die man nicht einfach „kauft“, sondern bewusst auswählt. Schon die erste Generation war eine elegante Alternative zum deutschen Premium-Mainstream. Das große Update, das DS beim Facelift geschnürt hat, hebt dieses Selbstverständnis allerdings auf ein neues Niveau. Mehr Licht, mehr Schärfe, mehr Technik und vor allem: ein deutlich gereiftes Profil, das den DS 7 vom stylischen Außenseiter zum vollwertigen Vertreter der gehobenen SUV-Klasse macht.
Mit dem Wegfall des Namenszusatzes „Crossback“ wurde der Auftritt klarer, moderner, fast schon erwachsener. Und gleichzeitig blieb der französische Charakter unverändert erhalten: ein bisschen mutiger, ein bisschen verspielter, ein bisschen mehr Couture als die konservativen Pendants von Audi, BMW oder Mercedes. Genau das macht den DS 7 4×4spannend. Besonders in der Topmotorisierung, bei der das Plug-in-Hybrid-System 360 PS auf alle vier Räder verteilt und dem edlen SUV eine überraschend explosive Note verleiht.
Unser Testwagen trat in der Ausstattungslinie La Première an, einem Sondermodell zur Einführung des Facelifts. Lackiert war er in „Seiden-Grau“, einer zurückhaltenden Metallic-Farbe, die dem Fahrzeug eine noble, fast skulpturale Präsenz verleiht. Dass DS für dieses Finish 750 Euro berechnet, überrascht bei einem Modell dieser Liga nicht. Zumal das Gesamtbild durch die typischen DS-Details und die neu gezeichneten Lichtsignaturen noch stärker betont wird.
Was also bietet der überarbeitete DS 7 4×4 heute? Wie viel Premium steckt hinter dem versprochenen „savoir-faire à la française“? Und vor allem: Kann der stärkste Plug-in-Hybrid den hohen Anspruch auch fahrdynamisch erfüllen?
Der Look
Schon beim ersten Blick wird klar: Der DS 7 4×4 hat vom Facelift enorm profitiert. Die Front trägt jetzt ein markanteres Gesicht – eckiger, griffiger, erwachsener. Die schmalen Matrix-LED-Scheinwerfer wirken fast wie präzise geschliffene Kristalle und ersetzen die früheren drehbaren Module, die optisch beeindruckten, technisch aber überholt waren. Dazu kommen die spektakulären vertikalen LED-Stripes, die DS „Light Veil“ nennt. Sie verleihen dem SUV aus jeder Perspektive einen sofortigen Wiedererkennungswert und lassen das Vor-Facelift fast wie ein Preview wirken.
Der Grill wirkt breiter und klarer konturiert, die unteren Lufteinlässe sind kantiger modelliert, und das gesamte Front-Paket erzeugt eine Präsenz, die man im Straßenverkehr kaum übersieht. Gerade in Kombination mit der stoisch-kühlen Farbe Seiden-Grau wirkt der DS 7 wie ein rollender Designansatz. Elegant und modern, aber nicht aufdringlich.
In der Seitenansicht dominieren beim Testwagen die optionalen 21-Zoll-Leichtmetallräder, die exklusiv der Topmotorisierung vorbehalten sind. Sie füllen die Radhäuser exzellent, betonen die muskulöse Schulterpartie und verleihen dem SUV einen Hauch Dynamik, der gut zur 360-PS-Version passt. Trotz der großen Räder bleibt die Silhouette fließend und stilvoll – DS verzichtet bewusst auf harte SUV-Kanten und orientiert sich eher am französischen Anspruch an Form und Mode als an klassischer Zweckoptik.
Am Heck fällt sofort der neue „DS Automobiles“-Schriftzug auf, der den bisherigen „Crossback“-Zusatz ersetzt. Auch die Rückleuchten wurden modernisiert, behalten aber ihr ikonisches Rautenmuster, das im Dunkeln außergewöhnlich fein wirkt. Dazu zwei echte Endrohre. Ein Signal, dass der DS 7 4×4 trotz Hybridtechnik durchaus leisten will.
Insgesamt präsentiert sich der überarbeitete DS 7 wie ein maßgeschneidertes Stück Pariser Haute Couture: extravagant, hochwertig und mit einem Look, der sich deutlicher denn je vom massenkompatiblen Mainstream absetzt.
Und innen?
Der Innenraum des DS 7 4×4 bleibt auch nach dem Facelift das, was er immer sein wollte: ein Statement. Französische Premium-Hersteller gehen selten den deutschen Weg der kühlen Perfektion. Sie zelebrieren Atmosphäre, Materialität und Inszenierung. Genau das spürt man hier vom ersten Moment an. Die Verarbeitung ist exzellent, die Flächen soft, die Haptik hochwertig. In der getesteten Ausstattungsvariante „La Première“ steigert sich das Ambiente nochmals, denn feines Leder, kontrastierende Nähte, edle Applikationen und ein sehr eigenständiges Gesamtdesign füllen den Innenraum mit Charakter.
Das Cockpit wurde durch das 12,3-Zoll-Infotainment neu strukturiert. Die Software wirkt moderner, Farben und Icons sind klarer gestaltet, und auch die Sprachassistentin „DS Iris“ macht das System deutlich intuitiver. Auch wenn sie noch nicht ganz auf Augenhöhe mit den besten Premiumsystemen arbeitet. Die Bedienlogik benötigt trotzdem etwas Eingewöhnung, da das Infotainment an einigen Stellen komplexer geraten ist, als nötig wäre.
Die AGR-zertifizierten Sitze gehören zu den größten Stärken des DS 7. Sie sind weich gepolstert, bieten starke Seitenführung und kommen mit Sitzheizung, Belüftung und einer angenehm wirkenden Massagefunktion. Im Fond bleibt das Platzangebot sehr gut, da sich die Abmessungen beim Facelift nicht verändert haben. Die Kopffreiheit reicht auch für größere Personen, die Beinfreiheit überrascht positiv für ein Mittelklasse-SUV.
Der analoge, elektrisch ausfahrende Chronograph in der Mitte des Armaturenbretts ist ein Gimmick, das man eigentlich nicht braucht. Aber genau deshalb liebt. Er unterstreicht den Anspruch, etwas Besonderes zu bauen, statt sich an Vorgaben des Mainstreams anzupassen.
Der Kofferraum bleibt mit 555 bis 1.750 Litern praktisch und alltagstauglich. Ein kleiner Schönheitsfehler: Die mitgelieferten Ladekabel liegen ungeschützt im Hauptladeraum und reduzieren das nutzbare Volumen spürbar.
Der Antrieb des DS 7 4×4
Unter der Haube des DS 7 4×4 arbeitet die stärkste verfügbare Plug-in-Hybridkonfiguration – und sie liefert genau das Gefühl, das man von einem französischen Spitzenmodell erwartet: Souveränität, Gelassenheit und im richtigen Moment eine ordentliche Portion Punch. Die Kombination aus 1.6-Liter-Turbobenziner mit 200 PS und zwei Elektromotoren (110 PS vorn, 113 PS hinten) erzeugt gemeinsam 360 PS Systemleistung und 520 Nm Systemdrehmoment. Der hintere E-Motor macht den DS 7 zum Allradler; der vordere unterstützt vor allem beim Anfahren und Zwischenspurten.
Solange der Akku ausreichend Energie hat, fühlt sich der DS 7 4×4 tatsächlich wie ein kleiner Performer an. Der Sprint auf 100 km/h in 5,7 Sekunden zeigt, wozu der Antriebsstrang fähig ist. Im Sportmodus wirken die Leistungsreserven erstaunlich spontan, Überholmanöver gehen mühelos von der Hand und das SUV wirkt trotz seines Gewichts leichtfüßiger, als es der Datenblattwert vermuten lässt.
Das Bild kippt, sobald der Akku leer ist. Dann bleibt nur der Verbrenner als Hauptantrieb, der ohne elektrische Unterstützung hörbar arbeiten muss. Der zuvor beeindruckende Gesamtvortrieb verwandelt sich in spürbare Anstrengung, der Motor dreht höher, wirkt angestrengt und kann das Leistungsversprechen nicht mehr im Ansatz halten. Auch das 8-Gang-Automatikgetriebe zeigt dann eine rauere Seite: Bei forcierter Fahrweise schaltet es teils spürbar, im Alltag bleibt es aber angenehm unauffällig.
Positiv: Das Fahrwerk der 360-PS-Version ist um 15 Millimeter tiefer und straffer abgestimmt. Zusammen mit der großen Bremsanlage und den optionalen 21-Zoll-Rädern ergibt sich ein überraschend verbindliches Fahrgefühl. Kurze Querfugen werden allerdings deutlich weitergegeben. Typisch für sportlich ausgelegte Plug-in-Hybride.
Kurz gesagt: Mit vollem Akku ein energischer, kultivierter Antrieb. Ohne Strom ein schöner Franzose, der plötzlich sehr deutsch diszipliniert werden muss.
Alltag, Laden & Verbrauch
Im Alltag zeigt der DS 7 4×4 sehr deutlich, was viele Plug-in-Hybride kennzeichnet: Er kann beeindruckend effizient sein – aber nur, wenn man ihn konsequent lädt. Die 14,2-kWh-Batterie (netto rund 12,9 kWh) liefert im Alltag gute Voraussetzungen, um Kurzstrecken elektrisch zu fahren. DS gibt bis zu 58 Kilometer elektrische Reichweite an. In der Realität ergeben sich eher 42 Kilometer, gemessen bei zurückhaltender Fahrweise, milden Temperaturen und ohne längere Autobahnpassagen. Damit deckt der DS 7 4×4 die meisten Pendelstrecken locker ab, solange der Akku regelmäßig an die Steckdose kommt.
Geladen wird ausschließlich per AC, denn eine Schnellladefunktion (DC) bietet das Modell nicht. Serienmäßig fließen 3,7 kW, optional sind 7,4 kW möglich – eine Investition, die man aufgrund der Ladezeiten dringend erwägen sollte. Mit dem großen Onboard-Charger dauert eine vollständige Ladung 2:33 Stunden (gemessen), wobei DS 2:09 Stunden angibt. Bis 80 Prozent sind es realistische 1:50 Stunden. Danach verlängern die letzten Prozent den Ladevorgang unverhältnismäßig. Eine klassische PHEV-Eigenheit, die man im Alltag einfach ignoriert: Bis 80 Prozent laden, losfahren, fertig.
Beim Verbrauch entscheidet am Ende das Ladeverhalten:
– Mit vollem Akku und typischer Hybridstrategie sind 3,0–3,5 Liter/100 km realistisch, solange der Verbrenner nicht dauerhaft gefordert wird.
– Mit leerem Akku steigt der Konsum klar an: Im Test lagen wir im Drittelmix bei 8,1 Litern, auf der Sparrunde (ebenfalls leerer Akku) bei 6,1 Litern.
– Unter Volllast oder bei längeren Autobahnetappen sind zweistellige Werte keine Seltenheit.
Eine Besonderheit: Obwohl der EV-Modus aktiv war, sprang im Test vereinzelt der Verbrenner kurzzeitig an – vermutlich zur Temperaturregelung des Systems. Das beeinflusste die Messung minimal, zeigt aber, dass das Hybridkonzept mitunter eigene Regeln verfolgt.
Alltagstauglich ist der DS 7 4×4 allemal. Vorausgesetzt, man nutzt ihn wie vorgesehen. Als Plug-in und nicht als schweren Benziner mit gelegentlichem Stromkontakt.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Der DS 7 4×4 setzt im Innenraum klar auf die für DS typische Mischung aus französischem Chic, hohem Komfortanspruch und unverwechselbarer Designsprache. Schon das Basiskonzept wirkt wie eine bewusste Abgrenzung von deutschen Mitbewerbern, denn hier wird nicht nur funktional gedacht – hier wird inszeniert. Die Materialien sind hochwertig, dicht verarbeitet und durchzogen von kleinen, liebevollen Details, die das Interieur eher wie ein Boutique-Hotel wirken lassen. Besonders in den gehobenen Linien zeigt der DS 7, dass er Premium nicht nur behauptet, sondern konsequent lebt.
Der 12,3-Zoll-Touchscreen wurde im Facelift aufgewertet und fügt sich harmonisch in das digitale Gesamtkonzept ein. Die Menüstruktur bleibt stellenweise komplex, doch mit der neuen Sprachassistentin „DS Iris“ gelingen viele Bedienvorgänge inzwischen schneller. Sie versteht Kommandos verlässlich, bleibt aber noch etwas hinter den besten Systemen von BMW, Mercedes-Benz und Audi zurück. Dafür sind Android Auto und Apple CarPlay nun kabellos integriert – und stabiler als im Vorfacelift.
Ein echtes Highlight bleibt die luxuriöse Sitzlandschaft. In der vergleichbaren „Opéra“-Ausstattung (Nachfolger der hier getesteten „La Première“) sind die belüfteten, beheizten und massierenden Ledersitze serienmäßig und sorgen für echten Oberklasse-Komfort. Die AGR-Zertifizierung zahlt zudem auf längere Strecken ein – ideal für Vielfahrer. Auch hinten sitzt man großzügig, mit guter Bein- und Kopffreiheit. Eine elektrisch verschiebbare Rückbank gibt es zwar nicht, aber der DS 7 kompensiert das mit 555 Litern Kofferraumvolumen, das für ein PHEV absolut konkurrenzfähig ist.
Technisch glänzen vor allem die DS Pixel LED Vision 3.0-Scheinwerfer, die mit hoher Reichweite und sauberer Ausblendlogik überzeugen. Noch wichtiger: das optionale Night Vision, das Fußgänger, Radfahrer und Tiere bei Dunkelheit frühzeitig erkennt und im Cockpit markiert.
Dazu kommen fein abgestimmte Assistenzsysteme, ein angenehm ruhiges Geräuschniveau und ein Infotainment, das nach kurzer Eingewöhnung zuverlässig arbeitet. In Summe wirkt der DS 7 4×4 damit wie ein Statement gegen nüchterne Zweckmäßigkeit. Und für entspannten Premium-Komfort auf französische Art.
Varianten & Preise des DS 7 4×4
Kurios, aber Realität: Der DS 7 4×4 in seinen Plug-in-Hybrid-Versionen ist Geschichte. Seit der Modellpflege hat Stellantis das Portfolio ausgedünnt – übrig bleibt nur noch der 130-PS-Diesel, der den DS 7 in seiner finalen Lebensphase fast schon museal wirken lässt. Ein Premium-SUV, das einst mit drei PHEVs und einem Benziner antrat, verabschiedet sich nun mit einem einzigen Aggregat. Paradox, aber irgendwie typisch für die turbulenten Zeiten der Antriebswende.
Der neue Einstieg beginnt mit der Linie Pallas ab 48.910 Euro. Sie markiert die Basis, bringt aber bereits LED-Scheinwerfer, digitale Instrumente, Komfortsitze, eine solide Assistenzgrundausstattung und den bekannten Dieselmotor mit 8-Gang-Automatik. Darüber rangiert die Édition France ab 49.610 Euro, die optisch wie technisch etwas nachlegt und dem DS 7 ein spürbar wertigeres Auftreten verleiht.
Für viele dürfte die dritte Linie, Jules Verne ab 51.510 Euro, den „Sweet Spot“ darstellen: mehr Ausstattung, edlere Materialien, markantere Optik – und genau jener Hauch von französischem Esprit, der DS Kunden besonders anspricht. Die Spitze übernimmt die Étoile ab 53.810 Euro, die den DS 7 endgültig in den Premiumbereich hebt. Hier dominieren Leder, Dekoreinlagen, das hochwertigste Lichtpaket und eine fast komplette Assistenzarmada.
Optionen gibt es – passend zum Abschiedsmodell – nur noch wenige. Die Metallicfarbe Seidengrau kostet inzwischen 850 Euro, die 20-Zoll-Räder 1.000 Euro. Hinzu kommen zwei finale Ausstattungspakete:
• Absolute Tech Pack (2.050 Euro) – Nachtsichtassistent, 360-Grad-Kamera, Alarmanlage, Wireless Charging.
• Absolute Comfort Pack (1.650 Euro) – Akustikverglasung, Focal Electra Soundsystem, belüftete Massagesitze.
Inklusive aller Optionen landet ein vollausgestatteter DS 7 Diesel bei 60.260 Euro. Der letzte große Auftritt eines Modells, das einst mit viel Ambition gestartet war und nun als rare, gut ausgestattete Premiumnische ausläuft.
Kundenfeedback
Der Abschied des DS 7 4×4 hinterlässt bei vielen Besitzern gemischte Gefühle. Auf der einen Seite steht hohe Zustimmung: Käufer loben regelmäßig das markante Design, die edle Verarbeitung und das besondere Flair, das der Franzose auf der Straße verströmt. In Foren und Tester-Berichten ist oft die Rede davon, dass der DS 7 „endlich Premium, aber anders“ sei. Ein Kompliment, das zeigt, dass das Modell seine Nische gefunden hat. Besonders hervorgehoben wird die hochwertige Lichttechnik, die exklusive Linienführung und das luxuriöse Interieur mit vielen liebevollen Details.
Auch der Alltag weiß zu überzeugen: Die Sitze mit Massage- und Belüftungsfunktion bringen Komfort auf Oberklasse-Niveau, das Navigations- und Infotainmentsystem wird als hochwertig empfunden, und das Raumangebot gilt vielen als völlig ausreichend. Dank der sichtbaren Optionen im letzten Modelljahr gelten viele DS-7-Fahrer als Sammler oder Kenner. Sie freuen sich über ein seltenes Fahrzeug mit guter Ausstattung, das nicht jeden Tag auf dem Parkplatz steht.
Doch nicht alle Stimmen sind bedingungslos euphorisch. Kritiker bemängeln insbesondere die eingeschränkte Modellvielfalt: Dass mittlerweile nur noch der 130-PS-Diesel verfügbar ist, wird als Rückschritt empfunden. Wer den PHEV oder den Benziner fahren wollte, steht heute vor der Wahl: gebraucht oder Modellwechsel. Zudem taucht regelmäßig die Kritik auf, dass der Akku der damaligen Hybridversionen im Alltag eher kurz bemessen war – und dass das Preisniveau trotz Auslaufmodell nicht mehr spürbar rabattiert wurde. Einige berichten auch von etwas komplexer Menüführung im System oder leicht polternder Federung in der Version mit großen Rädern.
In Summe bleibt das Feedback dennoch positiv. Viele Kunden betonen, dass sie den DS 7 bewusst ausgewählt haben. Weil er auffällt und weil er Premium mit Charakter bietet. Auch wenn er nicht mehr weiterentwickelt wird, wirkt er für viele eher wie ein exklusiver Kulthersteller denn wie ein ausgestorbenes Modell. Und genau das macht ihn in der letzten Auflage besonders attraktiv.
Fazit zum DS 7 4×4
Der DS 7 4×4 verabschiedet sich aus dem Markt, aber sicher nicht aus den Köpfen. Das Facelift hat dem SUV genau jene Reife mitgegeben, die es brauchte, um sich endgültig als eigenständige Premium-Alternative abseits des deutschen Mainstreams zu etablieren. Mit seiner skulpturalen Optik, der lichtstarken Frontpartie und den feinen innenarchitektonischen Details zeigt der DS 7, wie französische Interpretation von Luxus funktioniert. Weniger laut, weniger protzig. Aber dafür stilvoll, elegant und emotional aufgeladen.
Besonders die Plug-in-Hybrid-Versionen, die es heute nicht mehr neu gibt, hinterlassen ein kleines Vakuum. Sie kombinierten souveräne Leistung, alltagstaugliche elektrische Reichweite und ein sehr hochwertiges Gesamtpaket. Wer damals regelmäßig geladen hat, bekam ein kultiviertes, kräftiges und überraschend effizientes SUV. Die Technik war nicht perfekt – Ladezeiten, E-Reichweite und das gelegentlich unharmonische Zusammenspiel der Antriebe hatten Luft nach oben –, doch im Gesamtbild bot der DS 7 genau jene Mischung aus Charakter und Komfort, die viele Käufer gesucht haben.
Dass heute nur noch der 130-PS-Diesel im Konfigurator steht, wirkt wie ein stiller Abschied, aber gleichzeitig wie ein Konservieren dessen, was den DS 7 so besonders macht. Die aktuellen Ausstattungslinien wie Pallas, Édition France, Jules Verne oder Étoile zeigen, dass DS zum Schluss noch einmal alles an Materialqualität, Lichttechnik und Komfort gebündelt hat. Wer eines der letzten Exemplare kauft, erhält nicht nur ein Premium-SUV, sondern ein Modell, das in dieser Form nicht wiederkommen wird.
Am Ende bleibt der DS 7 4×4 ein Auto für Menschen, die bewusst abseits des Mainstreams unterwegs sind – für alle, die Wert auf ein unverwechselbares Design legen und eine Prise französischer Exklusivität suchen. Ein schönes Schlusskapitel für ein SUV, das mehr Charakter hatte als viele seiner Konkurrenten.
Konkurrenzmodelle
Im Wettbewerbsumfeld des DS 7 4×4 tummeln sich Namen, die auf dem Papier mächtiger wirken. Und dennoch nicht zwingend souveräner auftreten. Die Premium-Trinität aus Mercedes-Benz GLC, Audi Q5 und BMW X3 bildet traditionell das Zentrum des Segments. Der GLC punktet mit hochentwickelter Fahrassistenz und futuristischem Bedienkonzept, der Q5 mit sehr sauberer Technik und feinem Handling, während der X3 mit klassischer BMW-DNA und starker Antriebsvielfalt überzeugt. Doch wo diese Modelle oft den Weg der Vernunft gehen, setzt der DS 7 auf Stil, Emotionalität und eine bewusst andere Interpretation von Premium, die man kaum mit deutscher Perfektion vergleichen kann. Weil sie einem anderen Anspruch folgt.
Der Volvo XC60 ist ebenfalls ein starker Gegner: skandinavisch reduziert, sicherheitsversessen und mit sehr ausgewogenem Komfort. Der XC60 überholt den DS 7 in der Bedienlogik und Effizienz, doch der Franzose kontert mit extrovertierterem Design und spürbar weicherer, luxuriöserer Anmutung.
Im Volumenfeld trifft der DS 7 auf VW Tiguan, Skoda Karoq, Seat Ateca, Cupra Ateca, Opel Grandland, Citroën C5 Aircross, Renault Austral, Peugeot 3008, Mazda CX-5 und den Lexus NX als edleren Grenzgänger. Der Tiguan bleibt der Klassenbeste in Sachen Pragmatismus, der Karoq ein Raumwunder, der Ateca sachlich-sportlich, während der Cupra brüllend dynamisch auftritt. Der Grandland bietet viel Auto fürs Geld, der C5 Aircross maximalen Komfort, der Austral moderne Hybridtechnik. Der 3008 kommt mit Design-Mut, der CX-5 bringt bodenständige Zuverlässigkeit. Der Lexus NX wiederum gibt den stillen, hochqualitativen Premium-Outsider.
Und genau hier findet der DS 7 seine Nische. Er ist nicht der Vernunft-König, nicht der Sportler, nicht der Technikprotz – sondern das stilvollere, emotionalere und feinere Statement. Die Alternative für alle, die sich im SUV-Einerlei nach Charakter sehnen.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D
