Der DS No.8 ist das neue Flaggschiff der französischen Premiummarke DS Automobiles – und er will vor allem eines: zeigen, dass Luxus und Elektromobilität sich nicht ausschließen. Mit seinem eigenständigen Design, einer Reichweite von bis zu 664 Kilometern und 350 PS Leistung tritt der No.8 an, um den großen Namen der Branche Konkurrenz zu machen – von Mercedes EQE bis BMW i4.
Doch der DS No.8 ist kein Auto für Tabellen, sondern für Menschen, die das Besondere suchen. Er mischt die Grenzen zwischen SUV und Limousine, verbindet Komfort mit Technik und trägt dabei so viel französische Eleganz in sich, dass selbst ein Blick auf seine Türgriffe nach Savoir-vivre aussieht. Er ist kein Lautsprecher, sondern ein Statement – und vielleicht gerade deshalb eines der interessantesten Elektroautos seiner Klasse. Gerade deshalb hatten wir ein erstes Rendezvous mit dem Crossover. Fahrbericht.
Der Look
Man sieht es sofort: Der DS No.8 will anders sein. Während andere Premium-Elektroautos nach Schema F gezeichnet wirken, kommt der Franzose mit einer Haltung daher, die irgendwo zwischen Couture und Konzeptkunst liegt. Mit 4,82 Metern Länge, einer flach auslaufenden Dachlinie und einer Front, die fast schon skulptural anmutet, steht er auf der Straße wie ein Exponat aus einem Pariser Designmuseum.
Seine Silhouette spielt mit Gegensätzen. Langgestreckt und fließend, gleichzeitig robust und muskulös. Das macht ihn schwer einzuordnen. Weder klassische Limousine noch typisches SUV-Coupé. Vielleicht ist das genau die Idee. Der DS No.8 schafft sich seine eigene Form, irgendwo zwischen Reiselimousine und Crossover für Feingeister.
Besonders in der Lackierung „Kristall Grau“ (1.180 Euro Aufpreis) entfaltet das Design seine volle Wirkung. Der matte Schimmer wirkt edel und gleichzeitig dezent. Auf Wunsch kann man mit der „Bi-Ton Laser Gravur“ (450 Euro) Dach und Motorhaube in Schwarz kontrastieren lassen. Eine Option, die nicht zufällig an Maybach erinnert, sondern bewusst französischen Luxus mit einem Hauch Dekadenz zitiert.
Die Front wirkt wie gemeißelt. Zwischen den scharf geschnittenen LED-Scheinwerfern spannt sich ein filigraner Grill, der an ein fein gearbeitetes Schmuckstück erinnert. DS nennt das Ganze „Lichtsignatur“ – ein Begriff, der hier tatsächlich Sinn ergibt, denn die Leuchten sind mehr als reine Funktion. Sie sind Gestaltung in Bewegung.
An der Seite fällt der Blick auf geschwungene Linien, die über sanfte Schultern laufen und an den muskulös ausgestellten Radkästen enden. 21-Zoll-Felgen füllen die Bögen so präzise, dass man fast glauben könnte, Designer und Ingenieure hätten sie gemeinsam auf Maß entworfen. Der No.8 steht satt, aber nicht schwer – wie ein Model in perfekt geschnittener Kleidung.
Hinten zieht sich ein durchgehendes Lichtband über das Heck, flankiert von schmalen LED-Einheiten, die nachts wie Juwelen glimmen. Darunter: eine betont klare, fast minimalistische Fläche, die Ruhe und Selbstbewusstsein ausstrahlt. Der DS-Schriftzug prangt dezent, aber unmissverständlich.
Und innen?
Der Innenraum des DS No.8 ist weniger Auto, mehr Salon. Wer die Tür öffnet, betritt keine Fahrerkabine, sondern eine Lounge, die eher an ein Pariser Boutique-Hotel erinnert als an ein Elektroauto. Leder, Alcantara, Metall – jedes Material wurde mit einem Auge für Details verarbeitet, das man so nur aus der Haute Couture kennt.
Die Sitze sind wahre Kunstwerke. Ergonomisch geformt, mit Heizung, Belüftung und Massagefunktion ausgestattet, auf Wunsch sogar mit einem „DS Neck Warmer“ – einer Nackenheizung, die sonst nur Cabriolets vorbehalten ist. Damit ist der DS No.8 das erste Serienfahrzeug, das auch bei geschlossener Karosserie für warmen Wind im Nacken sorgt. Kleine Idee, große Wirkung. Was wir schon beim statischen Erstkontakt so sahen.
Vor dem Fahrer spannt sich das „DS Iris System“ auf. Ein volldigitales Cockpit mit gestochen scharfen Anzeigen und intuitiver Bedienung. Das große Zentraldisplay fügt sich elegant in die Mittelkonsole ein, ohne sie zu dominieren. Wer lieber spricht als tippt, kann das dank der zuverlässig arbeitenden Sprachsteuerung tun. Apple CarPlay und Android Auto sind serienmäßig integriert – kabellos, versteht sich.
Besonders auffällig ist die Ruhe. Akustikglas und Dämmmaterialien sorgen dafür, dass selbst bei 130 km/h kaum Außengeräusche in den Innenraum dringen. Das serienmäßige Focal-Electra-3D-Soundsystem verwandelt jede Fahrt in ein Privatkonzert. 14 Lautsprecher, 690 Watt Leistung und ein Klangbild, das selbst verwöhnte Ohren zufriedenstellt.
Im Fond herrschen überraschend großzügige Platzverhältnisse. Selbst größere Mitfahrer sitzen bequem, die Beinfreiheit ist exzellent, und dank des flachen Fahrzeugbodens gibt es keine ungemütliche Mittelplatz-Erhebung.
Der Antrieb des DS No.8
Unter der eleganten Hülle steckt Hightech: Der DS No.8 AWD Long Range kombiniert zwei Elektromotoren mit einer Systemleistung von 350 PS und Allradantrieb. Der große 97,2-kWh-Akku verspricht bis zu 664 Kilometer Reichweite nach WLTP und sorgt für souveräne Kraftreserven auf jeder Strecke. Geladen wird mit bis zu 160 kW Gleichstrom – in rund 27 Minuten sind 80 Prozent im Akku.
Das Fahrgefühl ist typisch DS: komfortbetont, aber mit spürbarer Präzision. Das adaptive Fahrwerk liest mithilfe von Kameras die Straße voraus und stellt die Dämpfer blitzschnell auf kommende Unebenheiten ein. DS nennt das „Active Scan Suspension“ – eine Art digitales Samtpolster, das die Fahrbahnfehler einfach wegbügelt.
Die Lenkung arbeitet angenehm direkt und bietet für ein Elektrofahrzeug erfreulich viel Rückmeldung. Besonders auf kurvigen Landstraßen zeigt der No.8, dass er nicht nur gleiten, sondern auch zupacken kann. Der tiefe Schwerpunkt und der Allradantrieb sorgen für ein neutrales Fahrverhalten, auch wenn man es eilig hat.
Trotz seiner Größe wirkt der No.8 nie behäbig. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in rund 5,7 Sekunden, und die Kraftentfaltung ist dabei so gleichmäßig, dass selbst empfindliche Mitfahrer keinen Grund zum Klagen haben. Beim Verzögern überzeugt die Bremsanlage mit klarer Dosierbarkeit – ein Punkt, den viele Stromer bis heute nicht perfekt beherrschen.
Das akustische Niveau ist beeindruckend niedrig. Selbst bei hohem Tempo bleibt der Innenraum flüsterleise, unterstützt von der guten Dämmung und der optionalen Akustikverglasung. Der gemessene Verbrauch im Kurztest lag bei 20,3 kWh auf 100 Kilometer – ein realistischer Wert für ein 350-PS-Allradmodell dieser Größe.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Der DS No.8 tritt mit einem Anspruch an, der selbst im Premiumsegment auffällt: Luxus und Technologie sollen nicht nebeneinander existieren, sondern sich gegenseitig ergänzen. Und genau das gelingt ihm erstaunlich gut. Schon beim Start fällt die Ruhe auf, mit der sich das digitale Cockpit zum Leben erweckt. Das System reagiert ohne Verzögerung, die Menüs sind logisch aufgebaut, und die Grafik erinnert eher an eine Designstudie als an ein Serienauto.
Zum echten Komfortfaktor wird der Franzose durch das optionale „Absolute Comfort Pack“. Darin enthalten sind beheizte, belüftete und massierende Sitze, eine Lenkradheizung und der bereits erwähnte DS Neck Warmer. Ergänzt wird das Ganze durch das Focal Electra 3D Soundsystem, das die Fahrt in einen Konzertsaal verwandelt – glasklar, satt und raumfüllend. Das System gehört zu den besten, die derzeit in dieser Klasse verbaut werden.
Für Technik-Fans gibt es zusätzlich das „Absolute Tech Pack“. Darin stecken unter anderem ein Nachtsichtassistent, der Personen und Tiere bei Dunkelheit erkennt, sowie der „Attention Assist“, der die Aufmerksamkeit des Fahrers überwacht. Auch automatisch abblendende Außenspiegel gehören hier dazu. Dass DS solche Details nicht als Nebensache sieht, zeigt die Sorgfalt, mit der sie umgesetzt wurden.
Die Bedienung des Infotainments erfolgt über den großen Touchscreen oder per Sprachsteuerung. Letztere funktioniert im Test zuverlässig, wenn auch mit einem charmanten französischen Akzent in der Aussprache. Das Navigationssystem nutzt Echtzeitdaten, plant Routen mit Ladestopps und zeigt die Auslastung von Schnellladesäulen an – ein Detail, das viele Mitbewerber bis heute vernachlässigen.
DS beweist, dass Hightech auch stilvoll sein kann. Kein blinkendes Übermaß an Funktionen, sondern elegante Integration. Technik als Teil des Designs – und nicht als dessen Gegner.
Varianten & Preise des DS No.8
Der DS No.8 positioniert sich klar im oberen Premiumsegment – und das merkt man auch an der Preisliste. Los geht’s bei 57.700 Euro für die Ausstattungslinie Pallas mit Frontantrieb und 230 PS. In dieser Version verspricht DS eine Reichweite von rund 550 Kilometern nach WLTP. Wer mehr möchte, steigt auf die Variante Étoile ab 65.100 Euro um, die ebenfalls als Fronttriebler mit 230 PS startet, dafür aber luxuriöser ausgestattet ist.
Darüber rangiert die Linie Jules Verne – sie tritt als Long-Range-Variante mit 245 PS an und erlaubt dank größerer Batterie bis zu 692 Kilometer Reichweite. Ihr Einstiegspreis liegt bei 77.000 Euro.
Wer lieber auf Allrad und noch mehr Leistung setzt, greift zum AWD Long Range, wie in unserem Testwagen. Mit 350 PS Systemleistung und der großen Batterie (97,2 kWh) schafft er laut Hersteller 664 Kilometer Reichweite. Diese Kombination startet bei 68.100 Euro in der Linie Pallas, kostet mindestens 75.000 Euro als Étoile und erreicht in der Topausstattung Jules Verne stolze 81.000 Euro.
Unser Testwagen kam in Kristall Grau (1.180 Euro) mit den optionalen 21-Zoll-Rädern (1.100 Euro) und beiden Ausstattungspaketen – Absolute Comfort (2.750 Euro) und Absolute Tech (1.700 Euro). Damit landete der Gesamtpreis bei 81.730 Euro.
Zwar ist das kein Schnäppchen, doch angesichts des Komfortniveaus, der Reichweite und der hochwertigen Verarbeitung wirkt der Preis im Premiumvergleich konkurrenzfähig. DS spielt hier selbstbewusst in einer Liga mit den großen Namen – und das merkt man.
Kundenfeedback
Das Echo auf den DS No.8 fällt überwiegend positiv aus – und das in einem Segment, in dem sich Luxusmarken selten Fehler erlauben dürfen. Viele Fahrer und Interessenten loben das elegante Design, das sich bewusst von der Masse abhebt. Der große Franzose zieht Blicke auf sich, ganz gleich, ob in der Stadt oder auf der Landstraße. Besonders die geschwungene Silhouette und die aufwendig gestaltete Lichtsignatur sorgen für einen starken Auftritt, der an klassisch französische Designkunst erinnert.
Auch das Interieur erhält viel Zuspruch. Materialien, Verarbeitung und die Atmosphäre im Innenraum werden häufig als „loungeartig“ beschrieben. Sitze mit Massage-, Heiz- und Belüftungsfunktion, die exzellente Geräuschdämmung und das Focal-Electra-Soundsystem schaffen ein Komfortniveau, das viele mit Oberklassefahrzeugen vergleichen. Gerade Vielfahrer und Pendler berichten von der außergewöhnlichen Ruhe im Innenraum, die lange Strecken spürbar entspannter macht.
In puncto Fahrverhalten wird der DS No.8 als souverän, aber nicht übermäßig sportlich beschrieben. Seine Stärke liegt klar im Komfort – er gleitet, statt zu hetzen. Die adaptive Dämpfung und der präzise arbeitende Allradantrieb sorgen für ein stabiles, harmonisches Fahrgefühl, selbst auf schlechteren Straßen. Wer also Wert auf Entspannung statt Adrenalin legt, dürfte hier sein passendes Fahrzeug finden.
Kritik gibt es nur in Nuancen: Der Preis liegt im oberen Bereich, und manchen fehlt es an der Markenbekanntheit, um DS als gleichwertige Alternative zu BMW, Mercedes oder Audi wahrzunehmen. Dennoch wird der No.8 als mutiges, charakterstarkes Statement gewertet – ein Fahrzeug für Individualisten, die französische Eleganz und Technik zu schätzen wissen.
Der Tenor ist eindeutig: Der DS No.8 überzeugt mit Stil, Komfort und Charakter – und bringt frischen Wind in ein Segment, das sonst oft von nüchterner Effizienz geprägt ist.
Erstes Fazit zum DS No.8
Der DS No.8 ist mehr als nur ein weiteres Elektroauto. Er ist ein Statement. Ein bewusst anderes Verständnis von Premium, das sich nicht über Performance oder Markenimage definiert, sondern über Stil, Komfort und Charakter. Während andere Hersteller auf nüchterne Effizienz oder kühle Technik setzen, geht DS einen emotionaleren Weg – mit einem Auto, das man nicht einfach fährt, sondern erlebt.
Schon das Design macht klar, dass hier jemand Mut zur Individualität beweist. Die elegante Silhouette, die markante Front mit ihrer leuchtenden Lichtsignatur und die Liebe zum Detail erinnern daran, dass französischer Luxus immer auch ein wenig Kunst ist. Innen führt sich dieser Eindruck fort: samtig-weiche Materialien, handwerkliche Präzision und ein Komfortniveau, das sich eher an einer S-Klasse als an einem Model Y orientiert.
Auch technisch ist der DS No.8 auf der Höhe der Zeit. Reichweiten bis zu 664 Kilometer, kurze Ladezeiten und ein souveräner Allradantrieb machen ihn alltagstauglich – trotz seiner auffälligen Eleganz. Das Fahrwerk, das permanent die Straße abtastet und den Komfort intelligent anpasst, unterstreicht, dass dieser Wagen lieber schwebt als sprintet.
Natürlich hat Exklusivität ihren Preis: Über 80.000 Euro für unseren Testwagen sind eine klare Ansage. Doch wer sich für den DS No.8 entscheidet, bekommt kein Auto von der Stange, sondern ein bewusst stilvolles Gegengewicht zur deutschen Premiumroutine. Ein Fahrzeug für alle, die keine Zahlenkolonnen beeindrucken müssen, sondern das Besondere suchen – und finden.
Konkurrenzmodelle
Der DS No.8 stellt sich einer Reihe namhafter Wettbewerber im Premium-Elektrosegment, bei denen Komfort, Technik und Reichweite im Fokus stehen. Der Audi Q6 e‑tron Sportback etwa bietet eine sportlichere Designsprache und hohe Marken-Vertrautheit, verzichtet aber auf die direkte Komfortoffensive des DS. Der Mercedes‑Benz EQE positioniert sich klar im Luxussegment und liefert eine fast ebenso große Batterie mit bis zu 700 km Reichweite – doch wirkt er konservativer im Design und kostet häufig mehr als der Franzose.
Mit dem BMW i4 kommt wieder Dynamik ins Spiel; sportlich abgestimmt und markentypisch bei Fahrfreude, doch innen meist weniger auf Komfort und exklusives Finish ausgelegt als der DS No.8. Auch das Polestar 4 darf als Alternative gelten – minimalistisch skandinavisch im Stil, ebenso elektrisch stark, aber mit weniger opulentem Innenraum und Komfortfokus.
Wer also beim DS No.8 zuschlägt, bekommt nicht nur elektrische Leistung, sondern ein luxuriöses Erlebnis mit Design-Individualität – gegenüber Wettbewerbern, die teils auf Performance, teils auf Marke setzen.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D
























