Kia Ceed Sportswagon
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Kia Ceed Sportswagon Test – Der vergessene Kombi

Mit dem Facelift präsentiert Kia den Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI als frischen Benziner, der den bisherigen 1.4 T-GDI ersetzt und damit eine zentrale Position im Motorenangebot einnimmt. Dieses Modell verbindet moderne Technik mit einem ansprechenden Design und richtet sich an Käufer, die Wert auf Alltagstauglichkeit und Effizienz legen.

Für unseren ausführlichen Test stand uns der Kia Ceed Sportswagon in der dynamischen GT-line-Ausstattung zur Verfügung, dessen markanter Auftritt in einem leuchtenden Blue Flame Metallic sofort ins Auge fällt. Wie sich der Kompakt-Kombi im Test schlägt und mit welchen Mittbewerbern er sich messen muss, zeigt dieser Fahrbericht.

Der Look

Beim aktuellen Facelift des Kia Ceed Sportswagon sticht vor allem das neue Lichtdesign ins Auge: Die überarbeiteten LED-Tagfahrlichter im markanten „Tigerkrallen“-Look verleihen der Front nicht nur mehr Ausdruck, sondern sorgen auch für verbesserte Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Ergänzt wird das Ganze durch den typischen Tigernasen-Kühlergrill, der zugunsten der modernisierten Scheinwerfer dezent angepasst wurde.

Die Ausstattungslinie GT-line verleiht dem Kombi zusätzlichen Charakter: Schwarze Applikationen an der Frontschürze und sportliche Akzente unterstreichen den dynamischen Anspruch. Auch seitlich bleibt der Ceed Sportswagon seinem Image als praktischer, aber eleganter Familienkombi treu. Die gestreckte Silhouette – rund 30 Zentimeter länger als beim Fünftürer – sorgt für großzügigen Stauraum und unterstreicht die Alltagstauglichkeit.

Am Heck wurden ebenfalls feine Änderungen vorgenommen. Die neue LED-Lichtsignatur verleiht dem Auftritt mehr Modernität, auch wenn die Blinker weiterhin auf klassische Glühlampen setzen – ein kleiner Wermutstropfen im sonst durchdachten Designkonzept.

Abgerundet wird das Exterieur von optionalen 18-Zoll-Leichtmetallrädern, die dem Kombi einen sportlich-eleganten Touch verleihen. Sie sind allerdings mit einem gewissen Aufpreis verbunden – mehr dazu im Ausstattungsvergleich.

Mit seinem frischen Look, der hochwertigen Verarbeitung und praktischen Details bleibt der Kia Ceed Sportswagon eine attraktive Wahl für alle, die im Alltag weder auf Stil noch auf Funktion verzichten möchten.

Und innen?

Im überarbeiteten Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI zeigt sich der Innenraum deutlich hochwertiger als zuvor – vor allem durch neue Materialien und eine verbesserte Verarbeitung. Kia hat hier spürbar nachgelegt und positioniert sich damit auf Augenhöhe mit etablierten Kompakt-Kombis wie dem VW Golf Variant oder dem Opel Astra Sports Tourer.

Besonders in der GT-line-Ausstattung überzeugt das Interieur durch sportliche Akzente: Das unten abgeflachte Sportlenkrad mit edlem Lederbezug liegt angenehm in der Hand und punktet mit stilvoller Intarsie. Auch die ergonomisch geformten Sportsitze bieten nicht nur einen sehr guten Seitenhalt, sondern auch ein hohes Maß an Komfort – selbst auf längeren Strecken.

Der Fahrer blickt auf ein modernes digitales Cockpit, ergänzt durch einen zentral positionierten Infotainment-Bildschirm mit scharfer Auflösung und intuitiver Bedienung. Die Platzverhältnisse im Fond sind großzügig, die Rundumsicht dank zusätzlicher Verglasung besser als im Fünftürer-Modell.

Ein echtes Highlight bleibt der Kofferraum: Mit einem Basisvolumen von 625 Litern – und bis zu 1.700 Litern bei umgeklappten Sitzen – bietet der Ceed Sportswagon erstaunlich viel Stauraum für einen Kompaktkombi. Unter dem Ladeboden lassen sich kleinere Gegenstände sicher verstauen, und der ebene Ladeboden sorgt für maximale Nutzbarkeit auch bei sperrigem Gepäck.

Insgesamt präsentiert sich der Innenraum des Ceed Sportswagon als durchdachte Kombination aus Funktion, Komfort und Stil – ideal für Familien und Vielfahrer mit Anspruch.

Der Antrieb des Kia Reed Sportswagon

Mit dem neuen 1.5 T-GDI-Turbobenziner geht der Kia Ceed Sportswagon den nächsten Entwicklungsschritt. Der Reihenvierzylinder liefert jetzt 160 PS und 253 Nm Drehmoment, was ein Plus von 20 PS und 11 Newtonmetern gegenüber dem vorherigen 1.4-Liter-Motor bedeutet. Das Ergebnis: bessere Fahrleistungen bei gleichzeitig reduziertem Verbrauch.

Gekoppelt ist der Motor an ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT), das im Test allerdings nicht ganz überzeugen konnte. Beim Wechsel von Rollen zu Beschleunigen oder beim Umschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang zeigt sich eine merkliche Verzögerung – eine sogenannte „Gedenksekunde“. Ein Rückschritt, der vermutlich auf eine noch nicht final abgestimmte Getriebesoftware zurückzuführen ist.

Positiv hingegen: Die Fahrwerksabstimmung ist gelungen. Unebenheiten werden souverän ausgeglichen, die Karosserie bleibt auch bei schnellen Richtungswechseln stabil. Die Lenkung reagiert direkt und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl. Der Ceed bleibt trotz Sportmodus ein komfortorientierter Kompaktkombi – kein Sportwagen, aber ein angenehmer Alltagsbegleiter.

Der Sprint auf 100 km/h gelingt in knapp 9 Sekunden, bei rund 210 km/h ist Schluss. Besonders erfreulich: Der Durchschnittsverbrauch lag im Test bei 6,7 Litern – das sind 0,3 Liter weniger als beim Vorgänger. Auf einer besonders sparsamen Testrunde wurden sogar nur 4,2 Liter erreicht – ein echter Fortschritt in Sachen Effizienz.

Assistenz, Technik & Ausstattung

In der Ausstattungslinie GT-line präsentiert sich der Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI mit sportlicher Optik und praktischen Features. Zur Serienausstattung gehören u. a. 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein digitales Cockpit, Alu-Sportpedale und markante GT-line-Designelemente außen. Unser Testwagen trug zusätzlich dynamisch gestaltete 18-Zoll-Felgen – allerdings nur in Kombination mit dem rund 2.100 Euro teuren Technologie-Paket erhältlich.

Dieses Paket beinhaltet zwar sinnvolle Extras wie einen Autobahnassistenten, ein intelligentes Parksystem, eine elektrische Heckklappe mit Annäherungssensor, induktives Laden und diverse Assistenzsysteme. Wer jedoch nur die 18-Zöller möchte, steht vor einem Dilemma: Einzelkauf für 490 Euro ist theoretisch möglich, praktisch aber nur mit Paketbuchung – eine unglückliche Entscheidung seitens Kia.

Ähnlich verhält es sich beim optionalen Leder-Paket (1.490 Euro), das ebenfalls das Technologie-Paket voraussetzt. Funktionen wie das digitale Cockpit wechseln je nach Fahrmodus ihre Anzeige und reagieren sogar auf Wetter und Tageszeit – ein gelungenes Detail.

Android Auto und Apple CarPlay funktionieren weiterhin nur kabelgebunden, was angesichts der Online-Funktionalität des Fahrzeugs enttäuschend wirkt. Immerhin bietet Kia eine solide Serienausstattung: Totwinkel- und QuerverkehrswarnerVerkehrszeichenerkennung, ein teilweise überempfindlicher Spurhalteassistent und ein zuverlässiger Müdigkeitswarner.

Der Klang des optionalen JBL-Soundsystems überzeugt mit Tiefe und Klarheit. Auch Lenkrad-, Sitz- und Fondheizungen arbeiten schnell und gleichmäßig. Voll-LED-Scheinwerfer sorgen für gute Fernsicht, und das schlüssellose Zugangssystem funktionierte im Test einwandfrei – ebenso wie der automatisch abblendende Innenspiegel.

Varianten & Preise des Kia Ceed Sportswagon

Der neue 1.5 T-GDI-Benziner mit 160 PS positionierte sich als perfekte Mitte im Leistungsspektrum des Kia Ceed Sportswagon, das einst von 100 bis 204 PS reichte. Mittlerweile wurde das Antriebsportfolio eingedampft und es stehen noch genau zwei Antriebe zur Wahl: Ein 1.0-Liter-Dreizylinder mit 100 PS, der immer an ein manuelles Getriebe gekoppelt ist sowie ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 140 PS.

Bereits in der Ausstattungslinie Vision startet der Ceed Sportswagon als 1.0 T-GDI mit 6-Gang-Schaltung ab 27.990 Euro. Wer sich für die DCT-Automatik entscheidet, zahlt 30.890 Euro und wählt automatisch den 1,5er mit 140 PS – eine lohnenswerte Investition für mehr Fahrkomfort, auch wenn das Getriebe nicht völlig frei von Schwächen ist.

In der mittleren Ausstattung Spirit steigt der Einstiegspreis auf 32.090 Euro mit Handschaltung bzw. 34.690 Euro mit DCT – ein Unterschied von 2.000 Euro, der sich vor allem durch zusätzliche Ausstattung rechtfertigt.

Die sportlich orientierte GT-line beginnt bei 32.990 Euro, mit Automatik bei 34.990 Euro. Wer Wert auf dynamisches Design und moderne Features legt, findet hier eine attraktive Kombination. Die Topausstattung Platinum ist ausschließlich mit Automatikgetriebe erhältlich und startet ab 37.990 Euro – dafür gibt es nahezu Vollausstattung ab Werk.

Zusätzlich gibt es noch zwei Sondermodelle: Die sogenannte Ultimate Edition ab 28.390 Euro sowie die besonders dunkel ausgelegte Nightline Edition ab 30.790 Euro.

Damit bleibt der Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI ein attraktiver Kompakt-Kombi mit klarem Preis-Leistungs-Vorteil. Besonders für Familien, Pendler und Qualitätskäufer, die ein gutes Gesamtpaket mit Technik, Raum und Design suchen, ist der Ceed eine ernstzunehmende Alternative zu VW Golf Variant und Co.

Kundenfeedback

Besitzer des Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI schätzen besonders das ausgewogene Verhältnis von Leistung, Komfort und Ausstattung. Ein Nutzer hebt hervor: „Für den Preis bekommt man echt viel – modernes Auto, fairer Preis, gute Ausstattung.“ Ein anderer ergänzt: „Ich fahre seit 7 Jahren Kia Ceed SW (JD) und hatte nie größere Probleme – klasse Auto mit langer Garantiezeit.“

Das Platzangebot wird vielfach gelobt: „625 bis 1.700 Liter Kofferraumvolumen – das ist mehr als fair.“ Auch die Bedienung des Infotainmentsystems wird positiv bewertet: „Android Auto und Apple CarPlay funktionieren kabellos – sehr praktisch.“

Einige Fahrer berichten von erhöhten Geräuschen bei höheren Geschwindigkeiten: „Die Dämmung könnte besser sein, besonders bei höheren Autobahngeschwindigkeiten oder schlechtem Fahrbahnbelag.“ Allerdings wird dies nicht als gravierendes Manko empfunden: „Mich persönlich stört es nicht, aber eben die Beifahrer.“

Einige Nutzer haben die Anfahrschwäche des DCT-Getriebes bemerkt: „Beim Kaltstart oder langsamen Anfahren gibt es ein leichtes Ruckeln.“ Dies wird jedoch nicht als dauerhaftes Problem wahrgenommen: „Einmal warm gefahren, läuft er rund.“

Insgesamt zeigt sich, dass der Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI bei seinen Besitzern durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis, die Ausstattung und die Alltagstauglichkeit überzeugt.

Fazit zum Kia Ceed Sportswagon

Die Bezeichnung als „koreanischer Golf Variant“ ist beim Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI längst keine Übertreibung mehr. Spätestens mit der aktuellen Generation schließt Kia in den entscheidenden Disziplinen konsequent zur europäischen Konkurrenz auf. Design, Materialqualität, Verarbeitungspräzision und technische Ausstattung bewegen sich auf einem Niveau, das den Vergleich mit einem VW Golf Variant nicht scheuen muss.

Gerade als Kombi punktet der Ceed mit viel Raum, effizientem Antrieb und einer durchdachten Serien- wie optionalen Ausstattung. Der neue 1.5 T-GDI-Benziner liefert genau das richtige Maß an Leistung und bleibt dabei erfreulich sparsam – im Alltag wie auf der Sparrunde. Einziger Wermutstropfen: Das DCT-Getriebe zeigt bei Lastwechseln ungewohnte Verzögerungen, was dem ansonsten runden Gesamtbild etwas die Dynamik nimmt.

Doch was der koreanische Kompaktkombi möglicherweise an letzter technischer Perfektion vermissen lässt, macht er an anderer Stelle wieder wett: mit seiner 7-Jahre-Herstellergarantie, die in der Kompaktklasse weiterhin Maßstäbe setzt. Auch preislich bleibt er attraktiv – besonders in Basis- und mittleren Ausstattungslinien, wo viele Features bereits enthalten sind.

Unterm Strich ist der Kia Ceed Sportswagon ein ausgereifter Kompaktkombi, der für Familien, Pendler und preisbewusste Qualitätskäufer eine überzeugende Alternative zu den Klassikern aus Wolfsburg, Rüsselsheim oder Köln darstellt – mit mehr Garantie und einem Hauch Fernost-Selbstbewusstsein.

Konkurrenzmodelle

Der Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI tritt in einem hart umkämpften Segment an, in dem etablierte Modelle wie der VW Golf Variant, Skoda Octavia Combi, Opel Astra Sports Tourer, Peugeot 308 SW, Hyundai i30 Kombi, Toyota Corolla Touring Sports und Suzuki Swace ebenfalls vertreten sind.

Der VW Golf Variant überzeugt mit hoher Verarbeitungsqualität, umfangreicher Ausstattung und einem effizienten Antrieb. Allerdings liegt sein Einstiegspreis deutlich über dem des Kia Ceed Sportswagon, was ihn für preisbewusste Käufer weniger attraktiv macht. Der Skoda Octavia Combi bietet ein großzügiges Platzangebot und eine komfortable Fahrweise. Sein höherer Preis und die komplexe Bedienung könnten jedoch potenzielle Käufer abschrecken. Der Opel Astra Sports Tourer punktet mit einem modernen Design und einer soliden Ausstattung, während der Peugeot 308 SW mit einem ansprechenden Innenraum und effizienten Motoren überzeugt.

Der Hyundai i30 Kombi teilt sich viele technische Komponenten mit dem Kia Ceed Sportswagon und bietet ähnliche Fahreigenschaften. Die Toyota Corolla Touring Sports hebt sich durch ihren Hybridantrieb hervor, was zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch führt. Allerdings ist der Einstiegspreis höher, und die Motorleistung könnte für einige Käufer weniger attraktiv sein. Der Suzuki Swace, ebenfalls ein Hybridmodell, bietet eine ähnliche Effizienz wie die Toyota-Variante, jedoch mit weniger Ausstattung und einer weniger breit gefächerten Farbwahl.

Insgesamt bietet der Kia Ceed Sportswagon 1.5 T-GDI ein ausgewogenes Paket aus Leistung, Ausstattung und Preis-Leistungs-Verhältnis. Für Käufer, die Wert auf ein gutes Handling, ein großzügiges Platzangebot und eine benutzerfreundliche Bedienung legen, stellt der Ceed eine attraktive Alternative zu seinen Wettbewerbern dar.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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