Honda CR-V PHEV
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Honda CR-V PHEV Test – Das gemütliche SUV

Mit dem CR-V PHEV schickt Honda nicht einfach nur die sechste Generation seines beliebten SUV ins Rennen – es ist vielmehr ein klares Statement: „Wir können Komfort, Raum und Technik – und jetzt auch Stecker.“ Und so rollt das größte SUV der Marke selbstbewusst in die Liga der Plug-in Hybride ein, wo sich längst nicht mehr nur Dienstwagenfahrer und Technikfans tummeln, sondern auch jene, die Alltagstauglichkeit ohne Reichweitenroulette suchen.

Was früher als „komfortabler Flitzer“ durch die Stadt wuselte, ist heute ein erwachsener Mittelklasse-Kandidat mit deutlich mehr Platz, Ausstattung – und Preis. Der neue CR-V wirkt außen deutlich europäischer, innen herrlich aufgeräumt und unter der Haube? Da sorgt ein elektrifiziertes Doppelherz für Vortrieb, das nicht immer lautlos, aber fast immer effizient arbeitet.

Unser Testwagen kam im schicken „Platinum White Pearl“ – ein Name, der ein bisschen nach High-End-Kosmetik klingt, aber in der Sonne tatsächlich ordentlich funkelt. 800 Euro extra? Man gönnt sich ja sonst nichts.

Doch glänzt der CR-V nur im Prospekt oder auch im Alltag? Wir haben ihn quer durch Stadtverkehr, Autobahn und Ladekabel-Frust getestet – und geschaut, ob Honda hier den goldenen Mittelweg zwischen Komfortgleiter und Technologieträger gefunden hat. Oder ob der Funke – trotz Stecker – doch nicht so ganz überspringt. Fahrbericht.

Der Look

Der neue Honda CR-V PHEV präsentiert sich optisch markanter denn je – mit einem klar europäischen Designanspruch. Die sechste Generation des beliebten SUV-Modells ist nicht nur gewachsen, sondern wirkt in ihrer Linienführung deutlich moderner und selbstbewusster. Der große, hexagonale Frontgrill verleiht der Fahrzeugfront eine kraftvolle Präsenz, flankiert von schlanken LED-Scheinwerfern, die dem SUV einen zeitgemäß-dynamischen Ausdruck verleihen.

In der Seitenansicht zeigt der CR-V seine neue Größe deutlich – ohne jedoch wuchtig zu wirken. Honda verzichtet bewusst auf übertriebene Kunststoffverkleidungen an den Radläufen, was dem SUV eine elegante, urbane Note verleiht. Die dezent betonten Schweller deuten dezente Offroad-Kompetenzen an, ohne die Alltagstauglichkeit zu kompromittieren.

Am Heck setzt Honda auf eine dreiteilige Lichtsignatur, die bis in die C-Säule reicht – ein Designmerkmal, das an skandinavische Premium-SUVs erinnert. Die Rückleuchten greifen aktuelle Trends auf und zeigen subtile Parallelen zu etablierten europäischen Marken.

Die Entscheidung, den neuen CR-V ausschließlich in Europa, den USA und China anzubieten, unterstreicht seine internationale Ausrichtung – mit einem Look, der europäische wie globale Designvorlieben trifft.

Mit seinem stilvollen Auftritt positioniert sich der Honda CR-V PHEV als modernes SUV für anspruchsvolle Fahrerinnen und Fahrer, die Wert auf Ästhetik, Qualität und klare Linien legen, den Preis dabei aber nicht außer Acht lassen (wollen). Dazu später mehr.

Und innen?

Der Honda CR-V PHEV überzeugt im Innenraum mit einem klaren Fokus auf Komfort, Raumangebot und funktionale Bedienbarkeit – ganz ohne übertriebene Spielereien. Fahrer und Passagiere profitieren von großzügiger Kopf- und Beinfreiheit, sowohl vorn als auch auf den äußeren Plätzen der zweiten Sitzreihe. Die großen Fensterflächen sorgen dabei für eine ausgezeichnete Rundumsicht und ein helles, luftiges Raumgefühl.

Die Gestaltung des Cockpits folgt dem aktuellen Honda-Design: übersichtlich, klar strukturiert und angenehm reduziert. Die wabenförmigen Luftdüsen ziehen sich als horizontales Element über das Armaturenbrett und unterstreichen das aufgeräumte Erscheinungsbild. Besonders praktisch: Die Bedienung erfolgt überwiegend über physische Tasten und Drehregler – ein Pluspunkt in puncto Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit.

Die Sitze bieten hohen Langstreckenkomfort mit großzügiger Auflagefläche und gutem Seitenhalt. Auch im Fond reisen selbst großgewachsene Personen entspannt. Mit einem Kofferraumvolumen von 617 Litern gehört der CR-V zur Spitze seiner Klasse. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen wächst das Ladeabteil auf bis zu 1.710 Liter – nahezu eben und hervorragend nutzbar.

Ein cleveres Detail ist das integrierte Brillenfach mit Fischaugen-Spiegel – ideal, um den Fondbereich im Blick zu behalten. Der 9-Zoll-Zentralbildschirm fällt zwar kleiner aus als bei einigen Mitbewerbern, ist aber funktional durchdacht und ergänzt das digitale Cockpit sinnvoll.

Der Antrieb des Honda CR-V PHEV

Der Honda CR-V PHEV kombiniert moderne Hybridtechnologie mit bewährter Alltagstauglichkeit. Herzstück des Antriebs ist ein 2,0-Liter-Benzinmotor mit 148 PS, der in erster Linie als Generator für den 184 PS starken Elektromotor fungiert. Die Systemleistung entspricht der des E-Motors, da dieser den Großteil der Antriebsarbeit übernimmt. Mit einem Systemdrehmoment von 335 Newtonmetern beschleunigt das SUV kraftvoll und gleichmäßig – ideal für Stadtverkehr wie für Überlandfahrten.

Die Kraftübertragung erfolgt über eine stufenlose Automatik an die Vorderachse – einen Allradantrieb gibt es im Plug-in-Hybrid jedoch nicht, nur in der Vollhybrid-Variante. Im Fahrbetrieb bleibt der Innenraum angenehm leise; der Benziner meldet sich nur bei starker Last hörbar zu Wort.

Der CR-V bietet fünf Fahrmodi, darunter „Snow“ und „Tow“ für besondere Bedingungen sowie ein „Sport“-Modus, der das Ansprechverhalten spürbar dynamisiert. Die Gasannahme wird direkter, das Rekuperieren intensiver – Fahrspaß trifft Effizienz.

Trotz seiner Größe fährt sich der Honda CR-V ausgewogen und sicher. Das Fahrwerk ist straff, aber komfortabel abgestimmt, die Seitenneigung gering. Selbst schnelle Lastwechsel bringen das SUV kaum aus der Ruhe. Die Lenkung ist präzise, wenn auch nicht übermäßig kommunikativ – ein Kompromiss zwischen Komfort und Kontrolle.

Die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor beeindruckt. Übergänge sind kaum spürbar, auch die Kombination aus Rekuperation und mechanischem Bremsen gelingt Honda ausgesprochen harmonisch.

Das Laden dauert zu lange

Der Honda CR-V PHEV zeigt sich im Alltag effizient – zumindest unter optimalen Bedingungen. Im Drittelmix mit leerem Akku lag der Verbrauch bei 7,1 Litern pro 100 Kilometer. Das ist für ein SUV dieser Größe ein akzeptabler Wert und zeigt: Selbst ohne Stromvorrat funktioniert der Antrieb wie ein klassischer Vollhybrid. Auf einer besonders sparsamen Testrunde ließ sich der Verbrauch sogar auf beeindruckende 3,9 Liter senken.

Die elektrische Reichweite liegt laut Honda bei bis zu 82 Kilometern – in der Praxis waren es realistische 62 Kilometer. Geladen wird ausschließlich über einen Typ-2-Anschluss (AC); eine Schnellladefunktion fehlt. An einer 11-kW-Ladesäule dauerte der vollständige Ladevorgang rund vier Stunden. Das ist angesichts der aktuellen Marktentwicklung eher langsam. Besonders kritisch: Während des Ladevorgangs liefert das Fahrzeug keine Informationen zum Ladezustand oder zur verbleibenden Zeit – hier besteht Nachbesserungsbedarf.

Zudem erreichte das Fahrzeug im Test nie die angegebenen Ladeleistungen: Maximal 3,2 kW statt der theoretischen 6,8 kW. Ob dies auf ein Softwareproblem zurückzuführen ist, bleibt unklar – andere Fahrzeuge luden an derselben Säule deutlich schneller.

Trotz moderner Technik hinkt das Ladeerlebnis dem Stand der Zeit etwas hinterher. Für Nutzer mit regelmäßigem Zugang zu Heimladestationen bleibt der CR-V dennoch eine praktische, emissionsarme Lösung für den Alltag.

Assistenz, Technik & Ausstattung

Im Honda CR-V PHEV kommt nur das Beste an Bord: Die Topausstattung „Advance Tech“ ist serienmäßig und lässt kaum Wünsche offen. Voll-LED-Scheinwerfer mit adaptiver Ausleuchtung sorgen für exzellente Sicht bei Nacht – auch wenn das automatische Fernlicht gelegentlich zu spät reagiert. Ein Head-up-Display, Sitzklimatisierung, beheizbare Fondsitze und ein großes Panoramaglasdach unterstreichen den Premium-Anspruch.

Ein Highlight: das neue Querverkehrs-Warnsystem, das im Test zuverlässig arbeitete. Auch die serienmäßige 360-Grad-Kamera liefert ein klar aufgelöstes Bild, während der Totwinkelassistent mit Kamerabild auf dem Zentraldisplay beim Abbiegen leider die Kartennavigation unterbricht – eine suboptimale Lösung.

Der adaptive Tempomat erkennt unterschiedliche Fahrzeugtypen, zeigt aber in Kurven Schwächen bei der Abstandswahrung. Ein Manko, das kleinere Honda-Modelle inzwischen besser lösen. Dafür punktet das BOSE-Soundsystem mit klarem, dynamischem Klang und kräftigem Bass.

Das 9-Zoll-Infotainmentsystem bietet Apple CarPlay und Android Auto, wobei Letzteres nur per Kabel nutzbar ist. Das integrierte Navi ist funktional, aber bei Verkehrsstörungen weniger reaktionsschnell als die Smartphone-Alternativen. Positiv: Die Menüführung ist intuitiv, die Darstellung klar strukturiert.

Weitere Komfortdetails: Memory-Funktion für die Fahrersitze, induktives Smartphone-Laden, Ambientebeleuchtung (gegen Aufpreis) und eine effektive Lenkradheizung. Der Laderaum lässt sich elektrisch öffnen, allerdings sitzt die Fernentriegelung ungünstig tief in der Türverkleidung.

Insgesamt überzeugt der Honda CR-V PHEV mit umfangreicher Serienausstattung und hochwertigen Komfortdetails. Nur bei einigen digitalen Features besteht noch Optimierungspotenzial – insbesondere für eine Zielgruppe, die smarte Technik erwartet und nutzt.

Varianten & Preise des Honda CR-V PHEV

Der Einstieg in die Plug-in-Welt des Honda CR-V hat seinen Preis: Ab 60.800 Euro startet der CR-V PHEV – und damit ausschließlich in der umfangreichen Topausstattung „Advance Tech“. Für diesen Betrag erhalten Käufer ein vollausgestattetes SUV mit modernem Antriebskonzept, hochwertiger Komfortausstattung und umfangreicher Sicherheits- und Assistenztechnik.

Im Vergleich zum günstigeren Vollhybrid-Modell, dem CR-V e:HEV, ergibt sich ein deutlicher Aufpreis: Die Basisversion „Elegance“ beginnt bei 49.900 Euro. Der Preisunterschied von rund 11.000 Euro relativiert sich allerdings, wenn man die Ausstattungslinien vergleicht. Der PHEV bringt bereits serienmäßig Ausstattungsdetails mit, die bei anderen Varianten teils aufpreispflichtig sind oder erst gar nicht verfügbar.

Ein echter Wermutstropfen für Technikfreunde: Allradantrieb ist im PHEV-Modell nicht erhältlich. Wer auf vier angetriebene Räder nicht verzichten möchte, muss zur Vollhybridversion greifen und dafür nochmals mindestens 2.500 Euro zusätzlich einplanen.

Für wen lohnt sich also der CR-V PHEV? Vor allem für Pendler mit Lademöglichkeit zu Hause oder im Büro, die den SUV häufig im elektrischen Betrieb bewegen. Wer konsequent lädt, kann nicht nur lokal emissionsfrei unterwegs sein, sondern auch bei den Betriebskosten sparen.

Kundenfeedback

Kunden schätzen den Honda CR-V e:PHEV vor allem für sein großzügiges Platzangebot und die hochwertige Innenraumgestaltung. Viele loben das geräumige Cockpit und den flexiblen Kofferraum, der mit bis zu 1.700 Litern viel Raum für Gepäck bietet. Auch die angenehme Geräuschdämmung und der ausgewogene Fahrkomfort werden oft positiv hervorgehoben. Die Plug-in-Hybrid-Technik sorgt für eine ordentliche elektrische Reichweite, die für den täglichen Pendelverkehr meist ausreicht. Einige Nutzer berichten allerdings, dass die tatsächliche Reichweite im Alltag etwas unter den Herstellerangaben liegt – ein Punkt, der besonders bei kalten Temperaturen auffällt.

Das moderne Infotainment mit 9-Zoll-Bildschirm, Head-up-Display und Bose-Soundsystem findet bei vielen Fahrern ebenfalls Gefallen. Die Bedienung wird als intuitiv beschrieben, auch wenn manche sich eine schnellere Reaktion der Assistenzsysteme wünschen. Kritisch bemerkt wird gelegentlich die lange Ladezeit, die bei der täglichen Nutzung etwas mehr Geduld verlangt.

Im Großen und Ganzen wird der Japaner mit Stecker als zuverlässiger Begleiter empfunden, der Komfort und Effizienz miteinander verbindet. Besonders Familien und Vielfahrer profitieren vom großzügigen Raumangebot und dem sparsamen Hybridantrieb. Während der Preis für manchen ein Stolperstein sein mag, punktet das Modell durch seine Ausgewogenheit und Alltagstauglichkeit – für viele eine gute Wahl im wachsendem Markt der Plug-in-Hybride.

Fazit zum Honda CR-V PHEV

Der Honda CR-V PHEV inszeniert sich als technologisch gereiftes Statement für alle, die gerne elektrisch unterwegs wären, aber beim Tanken nicht ganz loslassen können – oder wollen. Optisch souverän und innen erfreulich geräumig, verspricht er viel, hält auch einiges, stößt aber an entscheidenden Stellen auf die Grenzen seiner Ladefähigkeit – im wahrsten Sinne des Wortes.

Denn so elegant der Hybridantrieb arbeitet, so altbacken mutet der Ladevorgang an. Wer beim Thema Elektromobilität Tempo und Komfort erwartet, sollte sich darauf einstellen, dass die Pause an der Ladesäule auch mal für ein Mittagsschläfchen reicht – oder zwei. Und wer bei „82 Kilometer Reichweite“ gedanklich bereits auf den E-Pendler-Olymp zusteuert, wird von der Realität (und dem Bordcomputer) sanft, aber bestimmt zurückgeholt.

Seine Stärken? Komfort, Geräuschkultur und ein Ausstattungspaket, das selbst deutschen Premiumherstellern ein anerkennendes Nicken entlocken dürfte – serienmäßig, wohlgemerkt. Schwächen? Ein Preis, der kein Sonderangebot ist und eine Elektromobilität, die eher zur Geduldsprobe als zur Revolution taugt.

Kurzum: Der CR-V PHEV ist ein Fahrzeug für Überzeugungstäter – oder solche, die es werden wollen. Wer ihn richtig einsetzt – als Pendlerfahrzeug mit Steckdose vor der Tür – kann ihm eine Bühne bieten, auf der er glänzen darf. Wer jedoch hofft, für 60.000 Euro die komplette Zukunft zu bekommen, wird feststellen: Die ist vielleicht schon einen Ladestecker weiter.

Konkurrenzmodelle

Der Honda CR-V e:PHEV bewegt sich in einem stark umkämpften Marktsegment, in dem zahlreiche Plug-in-Hybrid-SUVs um Aufmerksamkeit werben. Zu den direkten Konkurrenten zählen etwa der Hyundai Santa Fe PHEV und der Kia Sorento PHEV – beide bieten viel Platz, ordentliche elektrische Reichweiten und vor allem beim Sorento ein optionales drittes Sitzreihe, was für größere Familien ein echtes Plus ist.

Der VW Tayron e-Hybrid bringt hingegen ein solides Technikpaket und das vertraute Volkswagen-Gefühl mit, während der Nissan X-Trail mit seinem eigenwilligen e-POWER-Antrieb einen anderen Weg geht: Der Benziner treibt hier ausschließlich einen Generator, nicht aber direkt die Räder – ein technisches Alleinstellungsmerkmal.

Auch der Mitsubishi Outlander PHEV bleibt als alter Hase im Segment beliebt, nicht zuletzt wegen seiner bewährten Hybridtechnik und des attraktiven Preises. Wer es etwas eleganter mag, schaut zum Mazda CX-60 PHEV: ein Modell, das durch stilvolles Design und ein betont hochwertiges Interieur auf sich aufmerksam macht.

Der Toyota RAV4 PHEV und sein nahezu baugleicher Bruder, der Suzuki Across, bieten hingegen starke elektrische Reichweiten und solide Alltagstauglichkeit. Wer hingegen nach einer Prise Luxus sucht, findet im Lexus NX 450h+ einen edlen Vertreter mit viel Leistung und umfassender Ausstattung.

Im Vergleich zu diesen Mitbewerbern setzt der Honda CR-V e:PHEV auf eine besonders harmonische Gesamtabstimmung aus Komfort, Technik und Alltagstauglichkeit. Er ist weder der Reichweiten-Champion noch der sportlichste im Feld, bietet aber ein rundes Gesamtpaket – ideal für alle, die einen zuverlässigen Allrounder mit hohem Nutzwert suchen.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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