Der Suzuki Across Facelift zeigt eindrucksvoll, dass Effizienz und Alltagstauglichkeit auch ohne große Modellvielfalt funktionieren können. Statt verwirrender Ausstattungslinien gibt es hier: einmal alles, bitte – und zwar serienmäßig. Technisch eng mit dem Toyota RAV4 verwandt, bringt der Across dennoch eine eigenständige Note auf die Straße, die vor allem eines ist: unkompliziert.
Aber reicht das, um sich im Haifischbecken der Plug-in-SUVs zu behaupten? Schließlich tummeln sich dort klangvolle Namen wie Hyundai Tucson, VW Tayron, Skoda Kodiaq oder der Mitsubishi Outlander. Der Suzuki kontert mit Effizienz, Raumgefühl und einem Setup, das einfach funktioniert – zumindest meistens.
Im ausführlichen Test klären wir, was das Facelift tatsächlich verbessert hat, wie sich der Across im Alltag schlägt, ob sich die Investition lohnt und wie er im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet. Dazu gibt’s ehrliches Kundenfeedback, einen Blick auf die Technik und natürlich auch die Frage: Wie viel Suzuki steckt eigentlich wirklich im Suzuki Across? Fahrbericht.
Der Look
Zugegeben: Die genetische Nähe zum Toyota RAV4 ist nicht von der Hand zu weisen. Wer jedoch glaubt, Suzuki habe nur Logo und Typenschild getauscht, unterschätzt den Across – und den Mut zur feinen Differenzierung.
Die Front des Plug-in-Hybriden macht klar: Hier will jemand nicht einfach kopieren, sondern interpretieren. Flacher gezeichnete Scheinwerfer, ein Grill, der deutlich tiefer sitzt, und Lufteinlässe, die nicht nur der Optik dienen – das verleiht dem Suzuki einen eigenständigen Ausdruck, irgendwo zwischen gelassener Eleganz und souveräner Entschlossenheit. Während der RAV4 visuell mit den Muskeln spielt, bevorzugt der Across eher den feingeistigen Auftritt mit Understatement.
Wer beim Facelift allerdings auf dramatische Designrevolutionen hofft, etwa an den Flanken oder am Heck, wird enttäuscht – oder beruhigt, je nach Perspektive. Seitliche Linienführung, Rückleuchten, selbst die Embleme folgen weiterhin dem Prinzip der Kontinuität. Lediglich das Suzuki-Logo gibt diskret zu erkennen, wer hier das Sagen hat.
Die Ausstattung? Klar definiert. Es gibt den Across ausschließlich als Plug-in in der gehobenen „Comfort+“-Version. 19-Zoll-Leichtmetallräder gehören da ebenso zum guten Ton wie eine Prise Technikaffinität fürs grüne Gewissen.
Der Suzuki Across bleibt dem technischen Bauplan treu, verleiht ihm aber ein neues Gesicht. Nicht laut, aber deutlich. Und wer genau hinsieht, erkennt: Ein Zwilling kann durchaus ein eigenes Profil entwickeln – selbst mit vertrauten Genen.
Und innen?
Wer einsteigt, blickt nicht nur nach vorn, sondern auch in die digitale Zukunft: Der Suzuki Across präsentiert sich im Innenraum modernisiert, aufgeräumt und angenehm sachlich – mit einem neuen, 10,5 Zoll großen Zentralbildschirm, der samt überarbeitetem Infotainmentsystem das Kommando übernimmt. Das volldigitale Kombiinstrument bietet dabei Spielraum für Individualisten – wer will, passt Anzeige und Stil dem eigenen Geschmack an. Praktisch? Ja. Verspielt? Nur auf Wunsch.
Abgesehen vom Suzuki-Logo auf dem Lenkrad bleibt vieles vertraut – Kenner des RAV4 werden sich sofort heimisch fühlen. Und dennoch: Der Across setzt auf Komfort, nicht auf Spektakel. Die Vordersitze sind großzügig bemessen, angenehm gepolstert und auch nach mehreren hundert Kilometern noch einladend. Im Fond geht es ähnlich entspannt zu – mit reichlich Kopf- und Beinfreiheit sowie individuell einstellbaren Rückenlehnen.
Der Kofferraum? Ordentlich dimensioniert, wenn auch minimal kleiner als beim Toyota-Bruder: Zwischen 490 und 1.604 Liter Ladevolumen stehen zur Verfügung – ausreichend für Familien, Wochenmarkt-Großeinkäufe und spontane Baumarkt-Abenteuer. Praktisches Detail am Rande: Das Ladekabel für den Plug-in-Hybrid-Antrieb verschwindet dezent unter dem Laderaumboden. Keine Stolperfallen, keine Kabelsalatromantik.
Insgesamt überzeugt der Innenraum des Suzuki Across Facelift nicht durch revolutionäre Experimente, sondern durch bewusste Evolution – digitaler, bequemer, funktionaler. Wer Komfort mit klarem Layout und modernen Features sucht, findet hier sein mobiles Wohnzimmer.
Der Antrieb des Suzuki Across Facelift
Auch unter der Haube bietet das Suzuki Across Facelift keine radikalen Neuerungen, was aus Sicht der Redaktion auch vollkommen in Ordnung ist. Denn auch nach dem Facelift bleibt der Plug-in-Hybrid ein Modellfall für Beständigkeit. Unter dem Blech werkelt weiterhin der bekannte 2,5-Liter-Vierzylinder, unterstützt von zwei Elektromotoren, einer davon hinten – und gemeinsam bringen sie eine Systemleistung von 306 PS auf die Straße. Das reicht für einen Sprint auf 100 in sechs Sekunden. Nicht schlecht für ein SUV, das offiziell auf Familienfreund macht.
Oben raus? Bei 180 km/h soll Schluss sein – wobei der Tacho andere Geschichten erzählt. Wer genau hinsieht (und misst), landet eher bei realistischen 190 km/h. Nur, falls’s jemand eilig hat.
Das CVT-Getriebe zeigt sich im Alltag kooperativ, hält den Benziner dezent im Hintergrund – es sei denn, der rechte Fuß wird ungeduldig. Dann röhrt der Verbrenner los wie ein Schauspieler, der zu lange auf seinen Einsatz warten musste. Aber: Das Zusammenspiel aus Elektro- und Verbrennerantrieb wirkt auch nach dem Facelift angenehm fein abgestimmt, fast schon orchestral.
Drei Fahrmodi – Normal, Eco und Sport – stehen bereit, je nach Tagesform und Verkehrsaufkommen. Wer sich ins Abenteuer wagt, drückt auf „Trail“ und aktiviert den permanenten Allradantrieb. Nicht für die Rallyestrecke, aber ideal, wenn der Waldweg plötzlich beschließt, matschig zu sein.
Somit bleibt der Suzuki Across auch weiterhin ein pragmatisches SUV – selten laut, oft effizient, meist souverän. Wer clever fährt, fährt elektrisch. Zumindest meistens.
Die Ladeleistung ist mau
Wer dem Suzuki Across Facelift mangelnden Fortschritt unterstellt, sollte einen Blick auf den Verbrauch werfen – denn hier hat sich tatsächlich etwas getan. Trotz identischer Technik unter der Haube zeigte sich der Plug-in-Hybrid im Test spürbar effizienter. Im realitätsnahen Drittelmix genehmigte sich der Across bei leerer Batterie 6,9 Liter auf 100 Kilometer – ein klarer Fortschritt gegenüber dem Vorgänger.
Doch richtig glänzen kann der Japaner auf der Sparrunde: 3,8 Liter bei leerem Akku – ein Wert, den andere Plug-in-SUVs eher in der Theoriebroschüre vermuten würden. Suzuki zeigt hier, dass Feinjustierung oft mehr bringt als große Technik-Upgrades.
Weniger glänzend: das Lademanagement. Der Across bleibt beim Typ-2-Anschluss, Schnellladen ist weiterhin Fehlanzeige. An einer öffentlichen AC-Säule vergehen quälende 4 Stunden und 40 Minuten, bis die 18,1-kWh-Batterie wieder voll ist – vorausgesetzt, man meidet die gefürchteten Blockiergebühren, die nach vier Stunden drohen und Erinnerungen an ISDN-Tarife wecken.
Ist der Akku voll, verspricht der Bordcomputer 72 Kilometer Reichweite, die Praxis gibt sich mit rund 62 zufrieden. Immerhin: Auch rein elektrisch sind bis zu 135 km/h drin – ohne dass sich der Across dabei schlapper anfühlt. Mit 182 PS vorn und 54 PS hinten bringen die E-Motoren genug Schub für den Alltag.
Die Batterie per Benziner aufladen? Möglich, aber ineffizient. Der Verbrauch schnellt in den zweistelligen Bereich – geeignet also nur für Notfälle oder notorische Verdränger von Energiepreisen.
Heißt: Der Suzuki Across bleibt ein Effizienzprofi – solange man ihm beim Laden Geduld schenkt.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Wer gern in Konfiguratoren versinkt, darf beim Suzuki Across enttäuscht sein – oder erleichtert. Denn das Facelift-Modell wird konsequent in nur einer Variante angeboten: „Comfort+“. Und die trägt ihren Namen zu Recht. Alles Wichtige ist ab Werk an Bord – vom LED-Licht bis zur Rückfahrkamera, vom schlüssellosen Zugang bis zur Sitzheizung im Fond. Optional? Nur Zubehör. Selbst die Anhängerkupplung muss nachträglich montiert werden – gegen Aufpreis versteht sich.
Technisch gibt sich der Across großzügig – aber nicht makellos. Das neue Infotainmentsystem sieht moderner aus und bringt nun auch ein integriertes Navigationssystem mit, das sich immerhin nicht mehr hinter Drittanbietern verstecken muss. Doch die Kartenansicht bleibt gewöhnungsbedürftig, Echtzeit-Verkehrsinformationen kennt es nur vom Hörensagen. Ein Fortschritt, der noch nicht ganz ins Ziel gelaufen ist.
Apple CarPlay und Android Auto funktionieren jetzt kabellos – zumindest theoretisch. Im Test war eine erste Verbindung per USB nötig, bevor das System schließlich auf Bluetooth umschwenkte. Der spontane Wechsel zwischen Kabel- und Funkverbindung führte gelegentlich zur digitalen Selbstauflösung – sprich: Systemabsturz. Kleine Bugs im Komfortkuchen.
Komfort gibt es dennoch reichlich: schnelles Aufheizen dank drahtloser Frontscheibenheizung, Lenkrad- und Sitzheizung vorn wie hinten, dazu einfache Klimabedienung über echte Tasten – eine fast schon nostalgische Wohltat. Die serienmäßige Soundanlage ohne Markennamen überrascht mit solidem Klang, lässt aber Luft nach oben. Ein Upgrade auf ein Premiumsystem? Fehlanzeige. Das gilt übrigens auch für Liebhaber von Panorama-Glasdächern. Möchte man ein solches, muss man zwangsläufig auf den RAV4 wechseln.
Varianten & Preise des Suzuki Across Facelift
Manchmal ist Einfachheit ein Luxus. Beim Suzuki Across Facelift wird die Modellwahl zur Entscheidung light: eine Ausstattung, ein Antrieb, ein Preis. Wer sich den Kopf zerbrechen will, muss das anderswo tun – denn der Across kommt ausschließlich als Plug-in-Hybrid in der vollausgestatteten „Comfort+“-Version. Punkt.
Der Preis für dieses Rundum-sorglos-Paket liegt bei 58.190 Euro – das sind stolze 3.200 Euro mehr als vor dem Facelift. Dafür bekommt man allerdings auch ein SUV, das serienmäßig nahezu alles mitbringt, was im Alltag Freude macht – oder zumindest vermeidet, dass man nachrüsten muss. Von LED-Scheinwerfern über Rückfahrkamera bis zur Lenkradheizung ist alles drin. Nur bei der Anhängerkupplung wird’s optional – und kostenpflichtig.
Im Preisvergleich lohnt ein Seitenblick zum technischen Bruder: Der Toyota RAV4 Plug-in Hybrid in der „Team Player“-Variante startet ab 57.580 Euro. Der bietet zwar ein paar Extras wie einen digitalen Innenspiegel und ein Head-up Display. Doch der Across kontert mit 19-Zoll-Rädern, einer serienmäßigen Alarmanlage und der besonders alltagstauglichen drahtlosen Frontscheibenheizung – willkommen an frostigen Morgenden.
Kundenfeedback
Wer den Suzuki Across Facelift fährt, weiß meist genau, worauf er sich einlässt – und das macht sich im Kundenfeedback deutlich bemerkbar. Viele Besitzer loben die gelungene Kombination aus Alltagstauglichkeit, effizientem Plug-in-Hybrid-Antrieb und großzügigem Platzangebot. Besonders der elektrische Fahranteil im Stadtverkehr wird positiv hervorgehoben. Der leise, nahezu lautlose Betrieb im EV-Modus sorgt für entspannte Fahrten, während der kräftige Schub beim Beschleunigen überrascht – gerade für ein SUV dieser Größe.
Auch das Raumgefühl im Innenraum kommt gut an: Vorn wie hinten ist genügend Platz, und selbst mit Kindersitzen, Gepäck oder Hund bleibt der Eindruck eines gut durchdachten Familienautos bestehen. Als äußerst komfortabel gelten auch die Sitze, die selbst auf längeren Strecken nicht ermüden lassen. Die einfache Bedienung vieler Funktionen und die solide Verarbeitung verstärken den Eindruck eines robusten, verlässlichen Alltagsbegleiters.
Weniger Lob gibt es für das Infotainmentsystem, das stellenweise als träge oder unausgereift beschrieben wird. Manche Nutzer berichten von Aussetzern oder Abstürzen bei der Smartphone-Integration. Auch das stufenlose Getriebe sorgt für gemischte Gefühle – vor allem bei stärkerer Beschleunigung, wenn der Verbrenner akustisch deutlich auf sich aufmerksam macht. Einige Fahrer bemängeln zudem eine etwas dürftige Geräuschdämmung bei Autobahntempo.
Unterm Strich zeigt sich jedoch: Der Suzuki Across erfüllt die Erwartungen seiner Käufer. Kein Showcar, aber ein ehrlicher Arbeiter mit Fokus auf Effizienz, Komfort und Platz. Ein SUV, der zwar keine Emotionen entfacht – dafür aber verlässlich, durchdacht und angenehm unaufgeregt seinen Job erledigt. Und das, so sagen es viele, sei letztlich das Wichtigste.
Fazit zum Suzuki Across Facelift
Der Suzuki Across Facelift ist kein SUV für Selbstdarsteller – sondern für Menschen, die wissen, was sie wollen: Effizienz, Komfort und Alltagstauglichkeit, verpackt in einem technisch bewährten Konzept. Dass dabei Know-how von Toyota unter der Haube mitfährt, merkt man deutlich – vor allem im souveränen Antriebskonzept und der exzellent abgestimmten Fahrcharakteristik.
Der Plug-in-Hybrid fährt jetzt noch effizienter, federt komfortabel, bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten stabil – und bietet innen wie außen Platz, wo andere SUVs zur Enge neigen. Die Fahrwerksabstimmung ist gelungen, der Allradantrieb sorgt für beruhigende Traktion auch abseits des Asphalts, und das Raumangebot ist nahezu klassenführend.
Natürlich gibt’s auch Schatten im LED-Licht: Die Ladezeiten erinnern an vergangene Zeiten, die elektrische Reichweite ist solide, aber nicht mehr topaktuell. Das neue Infotainmentsystem bringt Fortschritt, zeigt sich jedoch im Detail noch ausbaufähig. Und auf der Autobahn wünscht man sich manchmal etwas mehr akustische Zurückhaltung vom Benziner.
Preislich? Kein Schnäppchen. Mit über 58.000 Euro ist der Japaner der mit Abstand teuerste Suzuki im Portfolio – aber auch der am besten ausgestattete. Keine Optionen, kein Rätselraten, alles drin.
Unterm Strich ist das Suzuki Across Facelift kein Trendsetter, aber ein verlässlicher Begleiter – solide, sparsam, geräumig. Er macht nichts Spektakuläres, aber fast alles richtig. Und manchmal ist genau das das bessere Argument.
Konkurrenzmodelle
Der Suzuki Across Facelift spielt in einer Klasse, die sich vor spannenden Alternativen kaum retten kann. Allen voran steht der Toyota RAV4 Plug-in Hybrid – technisch fast identisch, aber mit mehr Ausstattungsvarianten und etwas höherem Marktprestige. Wer sich etwas mehr Individualisierung wünscht und vielleicht ein Head-up-Display oder einen digitalen Innenspiegel schätzt, wird beim RAV4 eher fündig.
Nicht minder konkurrenzfähig zeigt sich der Mitsubishi Outlander PHEV, der mit einem ebenfalls ausgereiften Plug-in-System und serienmäßigem Allradantrieb punktet. Sein Vorteil liegt im variableren Lademanagement, allerdings ist das Interieur weniger hochwertig als beim Suzuki.
Der Hyundai Tucson wiederum bringt modernes Design und ein etwas verspielteres Interieur mit. Als Plug-in-Hybrid ist er günstiger, aber dafür auch kompakter und mit weniger Ladevolumen gesegnet. Hier entscheidet oft der persönliche Geschmack zwischen kantiger Klarheit und stylischer Dynamik.
Skoda Kodiaq und VW Tayron zielen vor allem auf Käufer, die mehr Raum und Variabilität suchen. In Sachen Alltagsnutzen und Verarbeitung gehören beide zu den stärksten Konkurrenten – vor allem, wenn auch mal sieben Sitze gefragt sind.
Der Opel Grandland schließlich überzeugt mit solidem Technikpaket, eigenständigem Design und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Allerdings bietet er nicht ganz die elektrische Reichweite und Systemleistung des Suzuki.
Fazit: Der Suzuki Across hält sich souverän in einem hart umkämpften Feld. Er punktet mit Komplettausstattung, Effizienz und Alltagstauglichkeit – doch wer mehr Auswahl oder stärkere Individualisierung sucht, wird bei der Konkurrenz ebenfalls fündig.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D