Kia Proceed GT
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Kia Proceed GT – Der kleine Shooting Brake

Es ist kaum zu fassen, wie schnell die Zeit vergeht: Nur drei Jahre nach dem Debüt des sportlichen Lifestyle-Kombis kommt nun das Kia ProCeed GT Facelift auf den Markt. Doch die Modellpflege bringt nicht nur optische Änderungen mit sich – auch technologische Neuerungen wurden umgesetzt, die wir in diesem Fahrbericht genauer unter die Lupe nehmen.

Unser Testwagen kam in der auffälligen Farbe Pentametal Metallic daher, die irgendwo zwischen Anthrazit und Gunmetal schillert. Für einen Aufpreis von 650 Euro bietet Kia diese elegante Lackierung für den ProCeed GT an – und wir können bestätigen: Sie macht das bereits sportlich-dynamische Erscheinungsbild des Kombis noch schicker.

Der Look

Der überarbeitete Kia ProCeed GT setzt klare Designakzente: kraftvoll, modern und unverkennbar sportlich. Besonders prägnant ist die neue Lichtsignatur – drei vertikale LED-Stäbe ersetzen die bisherigen vier Punkte pro Scheinwerfer und geben der Front einen markanten Wiedererkennungswert. Das überarbeitete Tagfahrlicht macht das Facelift auf den ersten Blick erkennbar.

Auch der Frontgrill wurde neu gestaltet. Eine dezente Chromspange verleiht ihm einen edleren Look, während die modifizierte Frontschürze mit breiter wirkenden, angedeuteten Lufteinlässen auftritt. Die roten Akzentlinien verlaufen nun diagonal durch die Frontpartie und betonen den sportlichen Charakter des GT. Sie setzen sich entlang der Seitenschweller fort, die ebenfalls neu akzentuiert wurden.

In der Seitenansicht tritt die flache, gestreckte Silhouette des ProCeed besonders deutlich hervor. Die fließende Dachlinie unterstreicht den Shooting-Brake-Charakter. Serienmäßig rollt der GT auf 18-Zoll-Leichtmetallfelgen – eine stimmige Größe, auch wenn sich manche für optional größere Räder interessiert hätten.

Am Heck zeigt sich das Facelift mit einer leicht modifizierten Schürze, die ebenfalls rote Zierlinien trägt. Die trapezförmigen Endrohrblenden des Vorgängermodells wurden durch runde, leicht ovale Varianten ersetzt. Das lässt das Heck stimmiger und etwas reifer wirken. Die Rückleuchten selbst blieben unverändert, lediglich das Kia-Logo wurde dem aktuellen Markenauftritt angepasst.

Und innen?

Im überarbeiteten Innenraum des Kia ProCeed GT fällt sofort das neue volldigitale Cockpit ins Auge. Hochauflösend, individuell anpassbar und gestochen scharf – es ergänzt das überarbeitete Infotainment-System mit 10,25-Zoll-Zentraldisplay, das in der Bedienung nochmals intuitiver geworden ist.

Sportliches Flair vermittelt der Innenraum weiterhin konsequent: Die roten Ziernähte, GT-Stickerei und tief ausgeformte Sportsitze betonen den dynamischen Anspruch. Fahrer und Beifahrer sitzen angenehm tief, ohne Einbußen bei der Kopffreiheit – auch für Personen über 1,80 m. Ein Vorteil dabei: Das Panoramadach ist bei diesem Modell nicht verbaut, wodurch zusätzliche Luft nach oben bleibt.

Im Fond sitzen die Passagiere leicht abgesenkt, was trotz der flachen Dachlinie für ausreichende Kopffreiheit sorgt. Der ProCeed bleibt damit einer der flachsten Kombis seiner Klasse, ohne Komfort einzubüßen. Auch hinten finden Erwachsene ausreichend Platz – für die Fahrzeugklasse durchaus bemerkenswert.

Der Kofferraum punktet mit alltagstauglicher Flexibilität: 594 Liter Volumen bei aufgestellten Sitzen, bis zu 1.545 Liter bei umgeklappter Rückbank. Die dreifach teilbaren Rückenlehnen und die stufenlose Ladefläche machen den ProCeed GT auch für größere Transporte geeignet. Eine optionale Laderaumsicherung hat sich in der Praxis als nützlich erwiesen.

Für den passenden Sound sorgen zwei im Kofferraum verbaute Woofer, die den sportlichen Anspruch des Fahrzeugs akustisch unterstreichen. So wird der ProCeed GT nicht nur zum Fahrerauto, sondern auch zum klangvollen Begleiter im Alltag. Doch dazu später mehr.

Der Antrieb des Kia Proceed GT

Unter der Haube des Kia ProCeed GT bleibt alles beim Bewährten – und das mit gutem Grund: Der 1.6-Liter-Turbobenziner leistet weiterhin 204 PS und 265 Nm Drehmoment, abrufbar über ein breites Plateau zwischen 1.500 und 4.000 U/min. Das sorgt für kraftvollen Durchzug, gerade beim Beschleunigen aus mittleren Geschwindigkeiten.

Akustisch wird der Vierzylinder synthetisch unterstützt – der Sound reicht je nach Geschmack von kernig bis künstlich. Die Meinungen dazu gehen auseinander, am besten hört man selbst hin. Neu ist: Das manuelle Getriebe entfällt, der GT ist nur noch mit 7-Gang-Doppelkupplung (DCT) erhältlich. Zwar schaltet das Getriebe automatisch zügig, doch beim manuellen Eingreifen über die Lenkradwippen bleibt ein spürbares Delay – vor allem im Sportmodus wäre mehr Direktheit wünschenswert.

Das Fahrwerk präsentiert sich sportlich-straff, ohne unkomfortabel zu wirken. Schnelle Kurven, enge Kehren, plötzliche Lastwechsel – der GT bleibt stabil, zeigt nur im Grenzbereich leichtes Untersteuern. Die Lenkung ist direkt, rückmeldefreudig, die Bremsanlage zuverlässig selbst bei starker Beanspruchung.

Der GT-line als leistungsschwächere Alternative bringt seit dem Facelift einen neuen 1.5-Liter-Turbobenziner mit 160 PS. Das verbessert den Sprintwert auf 100 km/h auf 8,8 Sekunden (vorher 9,4), bleibt aber hinter dem GT mit seinen 7,7 Sekunden zurück.

Trotz gleichbleibender Leistung konnte der GT im Verbrauch zulegen: 7,9 Liter im Mix statt zuvor 8,6. Auf der Sparrunde genügten 5,1 Liter – fast 1,5 Liter weniger als beim Vorgänger. Selbst bei Vollgas sank der Wert deutlich auf etwa 11 Liter.

Assistenz, Technik & Ausstattung

Das Facelift des Kia ProCeed GT bringt spürbare Fortschritte bei Konnektivität und Sicherheit. Herzstück ist das überarbeitete Infotainmentsystem mit neuen Kia Connect-Funktionen, darunter eine cloudbasierte Routenführung. Diese bezieht Verkehrsdaten in Echtzeit ein und passt die Navigation entsprechend an – für eine noch präzisere und sicherere Zielführung. Auch die Bootzeiten wurden verkürzt: Das System ist nun nach dem Start schneller einsatzbereit.

Die Bedienung bleibt klar und intuitiv – echte Tasten und Regler erleichtern die Handhabung im Alltag. Funktionen wie Lenkrad- und Sitzheizung arbeiten schnell und gleichmäßig. Kabelloses Laden funktioniert zuverlässig, allerdings bleibt Android Auto und Apple CarPlay weiterhin nur per Kabel nutzbar. Für akustischen Komfort sorgt das optionale JBL-Soundsystem mit solider Klangqualität.

Im Bereich der Fahrerassistenz hat Kia ebenfalls nachgelegt. Neu ist der navigationsbasierte adaptive Tempomat, der das Tempo vorausschauend an Kurven, Kreuzungen und Tempolimits anpasst. Ebenfalls neu: der Autobahnassistent, der beim gesetzten Blinker den Spurwechsel selbstständig einleitet – vorausgesetzt, die Spur ist frei. Gleichzeitig hält er das Fahrzeug mittig in der Spur, solange die Markierungen klar erkennbar sind.

Der Totwinkel-Assistent erweitert seine Funktion um eine Ausstiegswarnung – nützlich beim Türöffnen, wenn sich Fahrzeuge oder Radfahrer von hinten nähern. Der Querverkehrsassistent ist nun mit einer Notbremsfunktion gekoppelt und kann im Ernstfall aktiv eingreifen.

Damit bietet der ProCeed GT nicht nur sportliche Fahrfreude, sondern auch ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit – ganz auf der Höhe der Zeit. Das gilt auch für die Voll-LED-Scheinwerfer, die in Sachen Helligkeit und Homogenität super sind und ein deutliches Upgrade gegenüber dem Vorgängermodell und beispielsweise auch dem kleineren Stonic darstellen.

Varianten & Preise des Kia Proceed GT

Mit den zahlreichen Neuerungen des Facelifts steigt auch der Preis des Kia ProCeed GT, was angesichts der Verbesserungen wenig überraschend ist. Im Vergleich zum Vorfacelift-Modell mit 7-Gang-DCT beträgt die Preisanpassung 4.400 Euro – der GT kostet nun 37.590 Euro.

Der ProCeed GT ist damit rund 3.600 Euro teurer als die GT-line, die mit einem Einstiegspreis von 33.990 Euro ebenfalls nur noch mit der DCT-Automatik verfügbar ist. Trotz der Preiserhöhung bleibt der Abstand zwischen den beiden Varianten nahezu gleich.

Voll ausgestattet kommt der ProCeed GT Facelift auf 40.120 Euro – für diese Ausstattung und Leistung ist der Preis im Vergleich zu anderen Fahrzeugen der Klasse immer noch moderat. Auch wenn die Neuwagenpreise generell steigen, bietet der GT in dieser Preisklasse weiterhin ein attraktives Gesamtpaket.

Kundenfeedback

Die Meinungen der Besitzer des Kia ProCeed GT Facelift sind überwiegend positiv. Besonders geschätzt wird die Kombination aus sportlichem Design und praktischer Alltagstauglichkeit. Viele Nutzer loben die markante, flache Silhouette des Kombis, die ihn in seiner Klasse einzigartig macht. Das dynamische Fahrverhalten wird häufig hervorgehoben, ebenso wie die spritzige Leistung des 1.6-Liter-Turbobenziners, der trotz seiner Kraft effizienter geworden ist. Der Doppelkupplungsgetriebe (DCT) sorgt für schnelles Schalten und trägt so zur angenehmen Fahrdynamik bei, auch wenn einige Fahrer sich hier eine noch schnellere Reaktionszeit wünschen.

Die erweiterten Assistenzsysteme kommen bei den meisten Kunden gut an. Der adaptive Tempomat und die neuen Funktionen wie der Autobahnassistent und der Querverkehrsassistent bieten ein Plus an Sicherheit und Komfort, was besonders auf längeren Strecken geschätzt wird. Das Infotainment-System sorgt ebenfalls für positives Feedback – mit seiner benutzerfreundlichen Bedienung und den praktischen Kia Connect-Funktionen, die eine moderne Navigation ermöglichen. Einzig die Einschränkung bei der kabellosen Nutzung von Android Auto und Apple CarPlay wird hin und wieder kritisiert, da viele Nutzer diese Funktion erwarten.

Ein weiteres häufiges Lob geht an die hochwertige Verarbeitung des Innenraums, die für diesen Preis als hervorragend wahrgenommen wird. Zwar gibt es vereinzelt Anmerkungen zur Größe der 18-Zoll-Felgen und dem Wunsch nach größeren Radoptionen, insgesamt überwiegt jedoch die Zufriedenheit. Die gute Ergonomie, ausreichend Platz und die gelungene Kombination aus sportlichem Fahren und Komfort machen den ProCeed GT für die meisten Kunden zu einem rundum gelungenen Auto.

Fazit zum Kia Proceed GT

Der Kia ProCeed GT bleibt mit seiner markanten Shooting-Brake-Form und dem flachen Dach ein echter Hingucker. Kein anderer Kompaktwagen kommt optisch so dynamisch und gleichzeitig praktisch daher – der Mercedes CLA erreicht diese flache Silhouette nicht.

Dank zahlreicher technischer Upgrades ist der ProCeed GT nun absolut auf dem neuesten Stand. Besonders die erweiterten Assistenzsysteme und die verbesserte Effizienz des Antriebs bieten einen klaren Mehrwert. Trotz gleicher Leistung ist der Benziner nun deutlich sparsamer, was den Fahrspaß auch bei den höheren Preisen erhalten bleibt.

Das optische Facelift wirkt subtil, aber gelungen – es verleiht dem koreanischen Shooting Brake eine erwachsenere, hochwertigere Ausstrahlung, die sich in allen Bereichen des Fahrzeugs widerspiegelt. Der Mix aus sportlichem Design, intuitiver Bedienung und einem dynamischen Antrieb macht ihn nach wie vor zu einem der spannendsten Kompaktkombis.

Und das Beste: Trotz aller Verbesserungen bleibt der Preis des ProCeed GT im Vergleich zu Wettbewerbern immer noch attraktiv und fair. Für das, was der Kia zu bieten hat, bekommt man eine Menge Auto für sein Geld.

Konkurrenzmodelle

Der Kia ProCeed GT stellt sich nicht nur im eigenen Haus der Konkurrenz, sondern muss auch gegen etablierte Modelle aus dem Premiumsegment ankämpfen. Ein direkter Rivale ist der Mercedes-Benz CLA Shooting Brake, der ebenfalls mit einer dynamischen, flachen Silhouette und sportlichem Design punktet. Viele Käufer vergleichen den ProCeed GT mit dem CLA aufgrund ähnlicher Linienführung und der praktischen Kombi-Form. Doch während der CLA eine edlere Ausstrahlung und mehr Prestige bietet, kann der Kia mit seinem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Der ProCeed GT bietet ähnlich viel Fahrspaß, ist dabei jedoch deutlich erschwinglicher und punktet vor allem mit einem gelungenen Mix aus Design, Technik und Komfort.

Auch der Audi A3 Sportback ist ein ernstzunehmender Mitbewerber. Mit seiner kompakten Größe und sportlichen Ausrichtung spricht er ähnliche Zielgruppen an. Allerdings liegt der A3 in der Anschaffung und Ausstattung im höheren Preissegment, was den ProCeed GT für Preisbewusste besonders attraktiv macht. Der BMW 1er, besonders in der sportlichen M135i-Variante, stellt ebenfalls einen direkten Konkurrenten dar. Er punktet mit sportlichem Handling und einem markanten Look, jedoch ist der Preis für vergleichbare Ausstattungen deutlich höher als beim Kia.

Ein weiteres Konkurrenzmodell könnte der Hyundai i30 Fastback N sein, der ähnliche technische Grundlagen wie der ProCeed GT nutzt, aber mit einem etwas sportlicheren Fokus. Dennoch fällt auch hier der Preis des Kia deutlich günstiger aus, während die Performance in vielen Bereichen gleichwertig bleibt. Nur leider wird dieser bisweilen nicht mehr angeboten.

Zusammenfassend bietet der Kia ProCeed GT eine attraktive Alternative in einem Segment, in dem Premiummodelle wie der CLA Shooting Brake und der Audi A3 zwar mehr Luxus und Status bieten, aber auch mit höheren Preisen und teils höheren Betriebskosten einhergehen.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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