Honda Civic Hybrid
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Honda Civic Hybrid – Es bleibt die Limousine

Der Honda Civic Hybrid tritt in der nunmehr elften Generation als e:HEV auf und setzt neue Maßstäbe in der Kompaktklasse. Mit einem modernen Hybridantrieb und einer perfekten Balance aus Effizienz und Fahrspaß bietet der Civic e:HEV alles, was man sich von einem zeitgemäßen Kompaktwagen wünscht – und mehr.

Honda blickt auf über fünf Jahrzehnten Erfahrung in der Kompaktklasse zurück und setzt dabei mit jeder neuen Generation neue Akzente. Der Civic hat sich stets weiterentwickelt, was nicht zuletzt an der schnellen Modellpflege in Japan liegt. In diesem Fahrbericht haben wir uns dem aktuellen Civic e:HEV gewidmet, der in der Schrägheck-Variante und in der auffälligen Farbe Premium Crystal Blue Metallic für Aufsehen sorgt – eine Farbwahl, die einen stolzen Aufpreis von 1.100 Euro mit sich bringt. Doch wie schlägt sich der Civic im Alltag? Wir haben das Fahrzeug genau unter die Lupe genommen.

Der Look

Bereits mit der zehnten Generation verabschiedete sich der Honda Civic von übertriebener Verspieltheit im Design. Seit 2022 zeigt sich die elfte Generation nochmals deutlich ausgereifter: Die Linienführung wirkt klarer, dynamischer – und bringt nun auch eine Prise Eleganz ins Spiel. Besonders an der Front wurde gefeilt: Der neugestaltete Kühlergrill und die überarbeitete Frontschürze verleihen dem Civic ein modernes, selbstbewusstes Gesicht. Die neuen LED-Scheinwerfer bestehen aus drei separaten Elementen – zwei Reflektoreinheiten und einer Linseneinheit – und sorgen gemeinsam mit dem darüber positionierten Tagfahrlicht für eine markante Lichtsignatur. Auf die früheren seitlichen Positionslichter wurde verzichtet, was das Frontdesign noch aufgeräumter wirken lässt.

Auch aus der Seitenperspektive bleibt der Civic seinem dynamischen Auftritt treu. Die coupéhafte Linienführung mit Schrägheck betont den sportlichen Charakter des Fahrzeugs, der in Europa ausschließlich in dieser Karosserievariante angeboten wird. In den höherwertigen Ausstattungslinien rollen serienmäßige 18-Zoll-Leichtmetallfelgen mit – ein weiteres Detail, das den modernen Auftritt unterstreicht.

Am Heck zeigt sich die gründlichste Überarbeitung: Die Rückleuchten wirken nun schlanker und eleganter und verlaufen weniger dominant über die Fahrzeugbreite. Gemeinsam mit der komplett neu gestalteten Heckschürze ergibt sich ein stimmigeres, harmonischeres Gesamtbild, das deutlich erwachsener und stilvoller wirkt als beim Vorgänger.

Und innen?

Der Generationswechsel macht sich im Innenraum besonders deutlich bemerkbar. Das Interieur des Honda Civic Hybrid wirkt nun deutlich moderner und digitaler, ohne die Benutzerfreundlichkeit aus dem Blick zu verlieren. Im Fokus steht das neue volldigitale Cockpit (je nach Ausstattung), das gemeinsam mit dem freistehenden Zentralbildschirm und den neu gestalteten Luftauslässen eine futuristische Designsprache spricht. Letztere erinnern mit ihrer Wabenstruktur fast an eine Space-Ausstattung und fügen sich harmonisch in die insgesamt aufgeräumte Armaturentafel ein. Das Lenkrad hingegen blieb weitgehend unverändert – ein bewusst gesetzter Ruhepol im modernisierten Fahrerbereich.

Eine besondere Eigenheit zeigt sich bei der Bedienung des Getriebes: Statt eines klassischen Wählhebels kommen nun Druck- und Zugtasten zum Einsatz. Eine cleane Lösung, die jedoch beim Rangieren etwas Aufmerksamkeit verlangt – man blickt öfter auf die Mittelkonsole, um die richtige Taste zu treffen.

Positiv fällt die Materialqualität auf: Alles wirkt hochwertiger als beim Vorgänger. Auch in Sachen Ergonomie überzeugt der Civic – selbst auf längeren Strecken bieten die Vordersitze hervorragenden Komfort und ausreichend Seitenhalt. Das Platzangebot ist für ein Fahrzeug der Kompaktklasse bemerkenswert: Vor allem die Beinfreiheit im Fond erreicht fast Mittelklasse-Niveau. Der Kofferraum bietet mit 404 Litern ein überdurchschnittliches Volumen, das sich durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf knapp 1.200 Liter erweitern lässt. Praktisch bleibt auch das querverlaufende Rollo als Laderaumabdeckung, das sich dezent in das durchdachte Raumkonzept einfügt.

Der Antrieb des Honda Civic Hybrid

Der Honda Civic Hybrid beeindruckt mit einem intelligenten Vollhybridsystem, das Effizienz und Fahrspaß auf bemerkenswerte Weise vereint. Herzstück ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder ohne Turbo, der mit 143 PS und 186 Nm primär zur Stromerzeugung dient. Der eigentliche Antrieb erfolgt über einen 184 PS starken Elektromotor mit satten 315 Nm Drehmoment – eine Lösung, bei der der Benziner als Generator agiert. Dieses serielle Hybridkonzept liefert eine Systemleistung von 184 PS und sorgt für eine erstaunlich harmonische, direkte Leistungsentfaltung.

Im Fahralltag überzeugt das Zusammenspiel der Antriebseinheiten durch geschmeidige Übergänge und eine lineare Kraftentfaltung. Der Benziner hält sich akustisch dezent im Hintergrund, da das stufenlose Getriebe (CVT) Drehzahlausbrüche wirkungsvoll vermeidet. Besonders beim Beschleunigen – etwa von 0 auf 100 km/h in rund acht Sekunden – fühlt sich der Civic oft stärker an, als es die Zahlen vermuten lassen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h.

Drei Fahrmodi (Normal, Sport, Eco) ermöglichen eine anpassbare Charakteristik. Während Sport für agiles Ansprechen sorgt, zügelt Eco die Dynamik zugunsten der Effizienz. Unterstützt wird das durch den „Predictive Eco Assist“, der den Elektromodus in urbanen Bereichen priorisiert. Zusätzlich lässt sich die Rekuperation über Schaltwippen in vier Stufen regeln – eine clevere Lösung, um Energie gezielt zurückzugewinnen.

Das ausgewogene Fahrwerk bietet einen sportlich-komfortablen Mix, unterstützt durch eine präzise Lenkung und standfeste, fein dosierbare Bremsen. Im Testbetrieb überzeugte der Civic mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,9 Litern – sogar unter der Herstellerangabe. In der Sparrunde unterbot das Fahrzeug diesen Wert noch einmal drastisch: Mit nur 2,5 Litern setzte der Civic einen neuen Effizienz-Bestwert in unserer internen Vergleichsliste.

Assistenz, Technik & Ausstattung

In der Topausstattung „Advance“ bietet der Honda Civic e:HEV eine umfangreiche Ausstattungsliste, die kaum Wünsche offenlässt. Das Infotainmentsystem punktet mit zügiger Reaktion auf Eingaben und einer klar strukturierten Menüführung. Zwar wirkt die Kartendarstellung etwas nüchtern im Vergleich zur Konkurrenz, doch die Routenberechnung läuft schnell und zuverlässig. Android Auto funktioniert kabellos und stabil, der Systemstart dauert allerdings nach wie vor etwas zu lang.

Das LED-Lichtsystem mit dreigeteilten Scheinwerfern überzeugte im Praxistest nur bedingt: Die Lichtverteilung des Abblendlichts ist ungleichmäßig, das Fernlicht zeigt sich mit durchschnittlicher Reichweite. Dagegen liefert die Klimaautomatik mit physischen Drehreglern eine intuitive Bedienung und konstant angenehme Temperaturen. Das BOSE-Soundsystem mit zwölf Lautsprechern sorgt für satten, bassbetonten Klang, der dem Civic akustisch eine sportliche Note verleiht.

Viel Lob verdient die kabellose Ladestation, die durchgehend zuverlässig arbeitete. Auch die Rückfahrkamera mit mehreren Ansichten und guter Auflösung erwies sich im Alltag als praktisches Feature. Der adaptive Tempomat sowie der Stauassistent funktionierten sauber und sorgten für entspanntes Fahren im zähen Verkehr.

Komfort-Extras wie Lenkrad- und Sitzheizung arbeiten schnell und gleichmäßig, der Totwinkelassistent funktionierte fehlerfrei. Lediglich der Spurhalteassistent zeigte sich gelegentlich überempfindlich und erkannte Fahrbahnmarkierungen nicht immer korrekt. Das Panoramadach ist in der „Advance“-Version serienmäßig an Bord und sorgt für ein helles Raumgefühl.

Einziger Wermutstropfen: Die zulässige Zuladung und Anhängelast fallen recht gering aus – hier bleibt Potenzial nach oben, insbesondere für Nutzer mit aktiverem Lifestyle oder häufigem Transportbedarf.

Varianten & Preise des Honda Civic Hybrid

Im Vergleich zur typischen Kompaktklasse fällt der Honda Civic Hybrid nicht nur in seinen Abmessungen, sondern auch preislich etwas großzügiger aus. Das Modellportfolio umfasst hierzulande drei Ausstattungsvarianten, die ausschließlich mit dem effizienten Vollhybridantrieb und Vorderradantrieb kombiniert werden. Der Einstieg beginnt mit der „Elegance“-Version ab 39.500 Euro. Sie bringt bereits eine solide Serienausstattung mit, darunter Honda Connect mit Navigation, DAB+, Apple CarPlay, Android Auto sowie einen adaptiven Tempomaten. Ein WLAN-Hotspot ist optional aktivierbar.

Die mittlere Ausstattungslinie „Sport“ startet bei 41.000 Euro und ergänzt das Paket unter anderem um 18-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Nebelscheinwerfer und eine induktive Ladestation. Wer sich für das Topmodell „Advance“ entscheidet, investiert mindestens 44.700 Euro – bekommt dafür aber auch ein digitales Cockpitdisplay, das hochwertige BOSE-Soundsystem sowie ein elektrisches Panoramadach serienmäßig dazu. Damit zielt Honda klar auf Kunden, die nicht nur Effizienz, sondern auch Komfort und Technologie auf gehobenem Niveau erwarten.

In Deutschland ist der Civic ausschließlich als Schrägheck mit dem genannten Hybridsystem erhältlich. Internationale Märkte – insbesondere in Asien und Nordamerika – erhalten zusätzlich eine Limousinenversion mit Stufenheck sowie alternative Motorisierungen, darunter aufgeladene Benziner mit bis zu 203 PS. Für Performance-Enthusiasten bietet Honda weiterhin den Civic Type R an, der mit satten 329 PS deutlich sportlichere Ambitionen verfolgt. Auch dieser wird als eigenständiges Modell mit Fokus auf Fahrdynamik angeboten.

Kundenfeedback

Die Rückmeldungen von Besitzern des Honda Civic e:HEV fallen überwiegend positiv aus. Viele schätzen die Kombination aus sportlicher Fahrdynamik und hoher Effizienz. Ein Nutzer hebt hervor, dass der Civic e:HEV im Vergleich zu seinem vorherigen Dieselmodell deutlich leiser und komfortabler unterwegs ist. Besonders die sanfte Leistungsentfaltung und die harmonische Abstimmung des Antriebsstrangs werden gelobt.​

Ein weiterer Fahrer berichtet von einem beeindruckenden Verbrauch von über 4,5 Litern pro 100 Kilometer, was die Effizienz des Fahrzeugs unterstreicht. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen: Einige bemängeln die eingeschränkte Ladefläche und die niedrige Anhängelast, die die Praxistauglichkeit in bestimmten Situationen einschränken könnten.​

Die Ausstattung des Civic e:HEV wird insgesamt positiv bewertet. Besonders die gute Verarbeitung und die intuitive Bedienung finden Anklang. Einige Nutzer wünschen sich jedoch eine noch bessere Integration von Smartphone-Diensten und eine schnellere Systemstartzeit.​

Insgesamt zeigt sich, dass der Honda Civic e:HEV bei seinen Besitzern einen guten Eindruck hinterlässt. Die Kombination aus Fahrspaß, Effizienz und Ausstattung macht ihn zu einer attraktiven Wahl im Kompaktwagensegment.

Fazit zum Honda Civic Hybrid

Mit seinem sportlich-eleganten Design, dem überraschend großzügigen Raumangebot und einem durchdachten Hybridantrieb setzt der Honda Civic e:HEV in der Kompaktklasse echte Maßstäbe. Bereits optisch überzeugt die elfte Generation mit einer stimmigen Mischung aus Dynamik und Stil, die sich deutlich vom Vorgängermodell abhebt.

Besonders begeistert hat im Test der Antrieb: Das Zusammenspiel aus effizientem Verbrenner und starkem Elektromotor sorgt nicht nur für kraftvollen Vortrieb, sondern auch für ein herausragendes Verbrauchsniveau. Tatsächlich stellte der japanische Kompaktwagen auf unserer Sparrunde einen neuen internen Rekord auf – kein anderer Vollhybrid mit Verbrenneranteil verbrauchte bislang weniger. Unterstützt wird das Ganze von einem ausgewogenen Fahrwerk, das Komfort und Agilität perfekt miteinander verbindet.

Zwar liegt der Einstiegspreis über dem Segmentdurchschnitt, doch bietet der Civic dafür eine umfangreiche Ausstattung und moderne Technologien, die das Fahrerlebnis spürbar aufwerten. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Die geringe Zuladung und überschaubare Anhängelast schränken die Alltagstauglichkeit in bestimmten Situationen etwas ein. Wer mehr Platz benötigt, sollte auch einen Blick auf das Kompakt-SUV ZR-V werfen.

Trotzdem: Wer ein sparsames, kraftvolles und stylisches Fahrzeug sucht, das nicht an jeder Tankstelle auf Durchzug schaltet, findet im Civic e:HEV einen idealen Begleiter. Gerade für Pendler oder Vielfahrer mit Sinn für Effizienz und Komfort ist dieser Japaner definitiv einen genaueren Blick wert.

Konkurrenzmodelle

In der Kompaktklasse tritt der Honda Civic e:HEV gegen eine starke Konkurrenz an, die ebenfalls den Hybridtrend für sich entdeckt hat. Besonders der Toyota Corolla Hybrid stellt sich als direkter Rivale dar, da er ähnlich wie der Civic auf eine ausgewogene Kombination aus Benziner und Elektromotor setzt. Mit seiner Zuverlässigkeit und Effizienz überzeugt der Corolla, muss sich aber oft in puncto Fahrspaß hinter dem Civic zurückhalten.

Ein weiterer ernsthafter Mitbewerber ist der Mazda3 M-Hybrid, der mit seinem markentypischen Fahrverhalten und einer ansprechenden Optik punktet. Zwar bietet er einen soliden Hybridantrieb, doch in Sachen Verbrauch und Dynamik kann der Civic e:HEV oftmals besser abschneiden. Auch der Peugeot 308 Hybrid tritt in diesem Segment an und liefert dank seiner Technik und dem eleganten Design einen starken Wettbewerbsfaktor, doch auch hier zeigt sich der Civic als die etwas agilere Wahl.

Neben den Hybridmodellen konkurrieren auch die etablierten Platzhirsche in der Kompaktklasse. Der VW Golf und sein spanischer Bruder, der Seat Leon, gehören zu den beliebtesten Vertretern dieser Fahrzeugkategorie. Beide bieten solide Motorisierungen und eine hohe Verarbeitungsqualität, müssen sich jedoch in Sachen Fahrverhalten und Hybridtechnologie dem Civic e:HEV stellen. Der Skoda Scala ist ebenfalls ein ernstzunehmender Mitbewerber, der mit seinem praktischen Innenraum und niedrigen Unterhaltskosten punkten kann, dabei jedoch weniger sportlich daherkommt.

Asiatische Marken wie Kia Ceed und Hyundai i30 bieten ebenfalls eine starke Konkurrenz. Beide überzeugen mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und soliden Hybridversionen, doch der Civic bleibt hier dank seines einzigartigen Designs und der Fahrdynamik ein starker Herausforderer.

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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