Mit dem Kia Stonic Facelift haben die Koreaner ihr kleinstes SUV einer dezenten Erfrischungskur unterzogen.
Dabei fielen die äußeren Modifikationen nur marginal aus. Noch immer strahlt der Stonic Frische und Jugendlichkeit aus, sodass größere Maßnahmen am Exterieur nicht nötig waren.
Dafür fielen die technischen Updates deutlich umfangreicher aus. Insbesondere in Bezug auf Konnektivität und Sicherheit hat der Kleine ordentlich zugelegt. Für unseren Test fuhren wir das geliftete City-SUV in der GT-Line. Fahrbericht.
Der Look
Ja, das hier ist wirklich das Facelift. Wer den Stonic nicht kennt, wird die Unterschiede kaum erkennen, so marginal fielen sie aus. Ein Blick auf die Front zeigt neue Scheinwerfer, die nun endlich auch mit LED-Technik erhältlich sind. Damit einhergehend gibt es eine neue Lichtsignatur, die dem Kleinen mehr Pep verleiht. Die überarbeitete Frontschürze tut ihr Übriges und ist in der GT-Line dynamischer ausgeführt.
Ein Blick auf die Seite zeigt keine nennenswerten Änderungen, was auch für das Heck gilt. Hier kommt in der GT-Line eine ebenfalls angepasste Heckschürze zum Einsatz, die zusammen mit zwei Fake-Endrohrblenden für mehr Sportlichkeit sorgen soll. Ob es das wirklich tut, überlassen wir jedem Betrachter selbst.
Im Innenraum geht es nach wie vor sehr aufgeräumt zu, sodass man auch hier zweimal hinschauen muss, um die Änderungen zu detektieren. Wir lösen auf: Das Infotainment ist neu, verfügt nun über einen acht Zoll großen Touchscreen samt neuer Bedienoberfläche. Ansonsten bleibt vieles beim Alten. Auch im Kia Stonic Facelift wird nach wie vor auf viele physische Tasten und Schalter gesetzt, was wir sehr begrüßen. So wurde die Klimaeinheit genauso mit echten Tasten ausgerüstet, wie das Lenkrad – bravo!
Die Sitze vorn sind sehr bequem und angenehm ausgeformt. Eine Sitzheizung gibt es obendrein und wer mag, kann sich auch das Lenkrad beheizen lassen. Im Fond wird es derweil enger, doch für kurze und Mittelstrecken mit vier Personen reicht der Platz allemal aus. Praktisch: Im Fond gibt es einen kleinen USB-Slot, mit dem der Fondgast sein Smartphone laden kann.
Der Kofferraum stellt 352 Liter zur Verfügung und liegt damit eher im unteren Durchschnitt. Die Konkurrenz kann hier teilweise 400 Liter und mehr vorweisen. Dennoch dürfte der Platz für die meisten alltäglichen Anforderungen ausreichen. Immerhin lässt sich das Ladevolumen durch Umklappen der Rüclsitzlehnen auf bis zu 1.155 Liter erweitern.
Der Antrieb des Kia Stonic Facelift
Angetrieben wurde unser Testwagen von einem 1.0 Liter großen Dreizylinder mit 120 PS. Dies ist auch zugleich der stärkste erhältliche Motor für den Stonic. Dank mit dem Facelift eingezogene Mildhybridisierung stehen immerhin 172 Newtonmeter bereit, die den Kleinen recht gut auf Trab halten.
Alternativ steht der gleiche Motor noch mit 100 PS zur Verfügung. Wer es lieber gemächlich mag: Die Basisversion ist auch mit einem 1,2-Liter-Sauger erhältlich, der mit 84 PS den Einstieg in die Stonic-Welt bildet. Der Diesel, der noch beim Vorfacelift verfügbar war, wurde übrigens ersatzlos gestrichen.
Dafür gibt es nun das sogenannte intelligente Schaltgetriebe, das auch in unserem Testwagen verbaut war. Dieses kann unter optimalen Bedingungen selbständig auskuppeln und sogar den Motor abschalten, was beispielsweise beim Heranrollen an Ampeln zum Spritsparen beiträgt. In unserem Test funktioniert das tatsächlich auch ganz gut, allerdings nur dann, wenn der Motor auf Betriebstemperatur war.
Das Fahrwerk im Stonic wurde auf Komfort getrimmt, sodass Kias Bezeichnung „sportlicher City-Crossover“ nur bedingt zutrifft. Optisch mag der Kleine als GT-Line ein wenig Dynamik versprühen, beim Fahren ist davon jedoch nichts zu spüren. Das ist nichts schlechtes. Wir finden sogar, dass der Stonic erstaunlich kommod federt und konnten keinen einzigen negativen Bordbucheintrag finden.
Was sagt der Verbrauch?
Etwas Kritik gibt es allerdings doch: Der Dreizylinder ist ein ziemlich rauer Geselle, den man auch im Innenraum gut bei der Arbeit vernehmen kann. Das können andere Hersteller, die ebenfalls Dreizylinder im Portfolio haben, deutlich besser. Der Fairness halber ist zu erwähnen, dass der Preisaufschlag aber genauso drastisch ist. Besonders bedauerlich ist der Umstand, dass der verblichene Diesel um Welten laufruhiger war. Welch ein Jammer.
Der Verbrauch des Kia Stonic Facelift belief sich in unserem Test auf 6,4 Liter Super pro 100 Kilometer. Wer es ruhig angehen lässt, sieht von Zeit zu Zeit auch eine Fünf vor dem Komma, viel weniger wird es aber nicht. Doch selbst bei Vollgas wird es auch nicht viel mehr. Mit einem Maximum von 9,6 Litern bei Dauervollgas über nächtliche Autobahnen konnte der Stonic dann doch ein wenig beeindrucken.
Preis & Ausstattung
Zunächst muss man festhalten, dass Kia für den Stonic schon ab Werk eine reichhaltige Serienausstattung bereitstellt. So rollt jeder Stonic mit Navigationssystem samt Online Services vom Band. Bei hiesigen Herstellern ist dies teilweise mehr Utopie denn Realität. Dass man dies nicht nur bei großen Fahrzeugen á la Sorento, sondern auch bei kleinen SUVs, wie unserem Protagonisten einführt, finden wir prima.
Zur Serienausstattung gehören darüber hinaus bei jedem Stonic folgende Optionen:
- Sitzheizung vorne
- Lenkradheizung
- Kia Navigationssystem samt Online Services
- Tempomat
- 16-Zoll-Leichtmetallräder
- Aktiver Spurhalteassistent
- Klimaautomatik
- Parksensoren hinten
- Rückfahrkamera
- Frontkollisionswarner
- elektrisch anklappbare und beheizte Außenspiegel
Wir empfehlen – sofern die Basisausstattung gewählt wird – unbedingt das Upgrade auf die LED-Scheinwerfer im Rahmen des LED-Paketes für 990 Euro. Die höheren Ausstattungslinien haben diese bereits serienmäßig an Bord. Auf Wunsch zieht zudem für 590 Euro extra ein Glasschiebedach in den Innenraum des Stonic ein. Aktuell gibt es den Stonic auch als limitiertes Sondermodell Nightline Edition (wir berichteten).
Fazit zum Kia Stonic Facelift
Als sportlicher City-Crossover deklariert, zeigte sich das Kia Stonic Facelift in unserem Test als flauschiger Begleiter im urbanen und suburbanen Bereich, der auch die Langstrecke nicht scheuen muss. Mit der 120-PS-Motorisierung ist das kleine SUV bestens aufgestellt und muss sich auch vor der deutschen Konkurrenz nicht verstecken.
Dass mit dem Facelift nur zarte Modifikationen einhergingen, finden wir nicht weiter tragisch. Relevante Schwachstellen, wie das Fehlen von LED-Scheinwerfern, wurde gekonnt ausgemerzt, sodass wir hier keinen Grund mehr zum Klagen haben. Hinzu kommt natürlich die 7-Jahres-Garantie von Kia, die auch für den Stonic gilt und weiterhin ungeschlagen ist.
Wer also auf der Suche nach einem SUV ist, das überwiegend im städtischen Bereich eingesetzt wird, sollte sich den gelifteten Koreaner unbedingt einmal näher anschauen.
Konkurrenzmodelle: VW T-Cross, Seat Arona, Skoda Kamiq, Ford Puma, Nissan Juke, Mazda CX-3, Hyundai Kona, Renault Captur, Mitsubishi ASX
Technische Daten des Kia Stonic Facelift
Modell | Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 PS 48V iMT GT-Line |
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,14 x 2,03 x 1,51 |
Radstand (mm) | 2.580 |
Motor | Dreizylinder-Reihenmotor |
Hubraum (ccm) | 998 |
Leistung (kW / PS) | 88 / 120 |
Drehmoment (Nm) | 172 |
Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe |
Antrieb | Frontantrieb |
Kraftstoffart | Super E10 |
Durchschnittsverbrauch (WLTP in Liter) | 5,6 |
Durchschnittsverbrauch (NEU! in Liter) | 6,4 |
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km) | 128 |
Abgasnorm | Euro 6-ISC-FCM |
0 auf 100 km/h (in Sekunden) | 10,4 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 185 |
Leergewicht (kg) | 1.225 |
Kofferraumvolumen (l) | 352 – 1.155 |
Farbe | Perennial-Grau / Tan Orange (Grau / Orange) |
Grundpreis (Euro) | 21.850 |
Testwagenpreis (Euro) | ca. 28.630 |
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D