Der Mitsubishi Colt Hybrid ist ein Comeback, auf das kaum jemand vorbereitet war. Und trotzdem fühlt es sich an, als hätte dieser Kleinwagen nie gefehlt. Zehn Jahre lang war der Colt von der Bühne verschwunden, bevor Mitsubishi ihn 2023 wieder ins europäische Programm hob. Doch diesmal tritt er nicht als komplette Eigenentwicklung an, sondern als technisch nahezu baugleicher Zwilling des Renault Clio. Ein mutiger, aber strategisch cleverer Schritt: Er verbindet die langjährige Zuverlässigkeit von Mitsubishi mit der modernen Plattform des Clio, einem der erfolgreichsten Kleinwagen Europas.
Unser Testwagen – der Mitsubishi Colt Hybrid in der Ausstattung „TOP“ und im leuchtenden Aurora Rot – zeigt exemplarisch, wie weit Badge-Engineering heute reicht. Während die Grundarchitektur eindeutig französisch ist, setzt Mitsubishi die eigenen Akzente an Front, Logo, Markenidentität und beim Thema Garantie. Genau hier beginnt der entscheidende Unterschied: Der Colt will nicht einfach Clio Nummer zwei sein, sondern ein attraktives Angebot mit Mehrwert, besonders für jene, die Wert auf sparsamen Hybridantrieb, pragmatische Bedienbarkeit und einen rund abgestimmten Kleinwagencharakter legen.
Die Frage im Test war daher nicht nur, wie gut der Mitsubishi Colt Hybrid fährt, sondern ob er sich ausreichend eigenständig anfühlt, um als ernsthafte Alternative wahrgenommen zu werden. Und ob Mitsubishi es schafft, aus einer bekannten Basis ein Paket zu schnüren, das im Alltag effizient, komfortabel und zeitgemäß ist – ohne den Preis in den Premiumbereich zu treiben. Genau dort beginnt die Story dieses Fahrberichts.
Der Look
Der Mitsubishi Colt Hybrid tritt mit einer gewissen Selbstverständlichkeit auf, die man einem Kleinwagen eigentlich nicht sofort zutraut. Aurora Rot schillert im Sonnenlicht so kräftig, dass man fast vergisst, dass dieses Auto technisch ein Renault Clio ist. Zumindest bis man die Front betrachtet. Denn dort trägt der Colt das volle Mitsubishi-Ego vor sich her: das Dynamic-Shield-Design mit Chromspangen, ein massiver Grill und die drei Diamanten, die dafür sorgen, dass Verwechslungen höchstens aus der Ferne passieren. Die Lichtsignatur bleibt identisch zum französischen Zwilling, was nachts sogar für kurze Momente zu Doppelgängern führt, doch genau darin liegt der Charme. Ein bekanntes Gesicht mit einer eigenen Identität, die durch wenige, aber prägnante Eingriffe geschärft wurde.
Seitlich bleibt der Colt ein typischer Fünftürer, und dennoch wirken die Proportionen einen Hauch muskulöser. Die versetzten Türgriffe hinten, eingelassen in der C-Säule, nehmen dem Profil die Kleinwagen-Typisierung und verleihen ihm etwas Coupéhaftes. Die Top-Ausstattung bringt schicke Leichtmetallräder mit, die das Auto optisch erwachsener machen, ohne überheblich zu wirken. Am Heck trägt der Colt seinen Markennamen in Versalien. Eine Entscheidung, die nicht subtil, aber effektiv ist. Mitsubishi wollte klarstellen: Das hier ist kein Clio in Verkleidung, sondern ein Colt, der zufällig auf denselben Grundlagen steht.
Und innen?
Im Innenraum des Mitsubishi Colt verschwimmen die Grenzen zwischen Frankreich und Japan nahezu vollständig. Wer einmal im Renault Clio saß, wird sich hier sofort zurechtfinden. Und trotzdem spürt man, dass der Colt eine eigene Atmosphäre erzeugt. Das Instrumentenlayout ist vertraut, logisch, angenehm klar. Digitale Anzeigen, ein breites 9,3-Zoll-Infotainment, klassische Schalter für Klima und wichtige Funktionen: Die Mischung aus Touch und Haptik wurde bewusst so gewählt, dass der Colt intuitiv bedienbar bleibt, ganz ohne den technischen Übermut, den manche Kleinwagen heute zur Schau stellen.
Die Materialien wirken robust und ordentlich verarbeitet. Leder oder Zierfinessen sucht man nicht in verschwenderischer Form, dafür verbreitet der Innenraum einen angenehm funktionalen Charme. Die Sitze sind überraschend bequem, vorne mit Schenkelauflage und ausgewogener Polsterung, hinten mit ausreichend Platz, solange man die Kleinwagenphysik nicht ignoriert. Zwei Erwachsene sitzen dort solide, drei werden zu einer Übung in Harmonietraining. Wie üblich in dieser Klasse. Die Top-Ausstattung addiert Ambientesetzung, Bose-Sound, digitale Cockpitanzeigen und ein paar Komfortdetails, die den Colt tatsächlich eine Stufe höher wirken lassen, als der Preis vermuten lässt.
Besonders positiv fällt die Bedienlogik auf. Während manche Kleinwagen sich in Touch-Menüs verlieren, bleibt hier alles herrlich unkompliziert. Der Hybridstatus wird übersichtlich dargestellt, die Energieflüsse wirken eher beruhigend als technisch überladen, und die gesamte Interieurarchitektur vermittelt ein Gefühl von Klarheit. Selbst die Rückbank bietet dank anständiger Neigung und Polsterung mehr Komfort als erwartet.
Der Kofferraum fällt wegen des Hybridsystems etwas kleiner aus, bleibt aber praktisch. Die Stufe beim Umklappen ist nicht ideal, doch der Nutzen überwiegt. Innen zeigt der Colt, was er sein möchte: ein zuverlässiger, sparsamer Alltagsbegleiter, der seine Herkunft nicht versteckt, aber auch nicht hinter ihr zurückbleibt.
Der Antrieb des Mitsubishi Colt Hybrid
Der Mitsubishi Colt Hybrid wirkt im Alltag wie ein Kleinwagen, der genau verstanden hat, wie viel Antrieb ein Stadt- und Pendelfahrzeug wirklich braucht. Der Vollhybrid verfolgt keinen sportlichen Ansatz, sondern einen effizienten. Und genau darin liegt seine Stärke. Die Kombination aus einem 1,6-Liter-Vierzylinder ohne Turbo, einem 49-PS-E-Motor für den eigentlichen Antrieb und einem zweiten, im Getriebe integrierten E-Motor, der Schaltvorgänge und Synchronisation übernimmt, formt ein System, das erstaunlich harmonisch arbeitet. Der Colt startet grundsätzlich elektrisch, und es fällt oft erst später auf, dass der Verbrenner überhaupt aktiv ist. Dieses unaufgeregte Ineinandergreifen beider Antriebe sorgt dafür, dass der Colt sich besonders im Stadtverkehr wie von selbst bewegt. Lautlos, weich, ruckfrei.
Das Multi-Mode-Getriebe ist technisch komplex, aber im Alltag unkompliziert. Die sechs möglichen Fahrstufen – vier für den Benziner, zwei für den E-Motor – werden fast unmerklich orchestriert. Nur bei leerem Akku reagiert der Verbrenner mit etwas länger anhaltender Drehzahl, um Batterie und Vortrieb gleichzeitig zu bedienen. Im restlichen Fahrprofil zeigt sich der Hybridantrieb bemerkenswert kultiviert, und obwohl 143 PS im Segment nicht spektakulär wirken, reicht die Systemleistung völlig aus. Der Colt wirkt agil genug für den Alltag, beschleunigt linear und lässt sich sowohl sparsam als auch zügig bewegen.
Rein elektrisches Fahren gelingt bis 75 km/h, was angesichts der kleinen Batterie fast erstaunt. Gerade im Stadtverkehr gleitet der Colt lange ohne Verbrennerunterstützung dahin, was sich positiv auf den Verbrauch auswirkt und den Geräuschkomfort nochmals hebt. Bei höherem Tempo gewinnt der Luftwiderstand zwar schnell die Oberhand, aber der Colt lädt bereits im Normalbetrieb häufig und effizient nach, sodass man fast nie das Gefühl hat, dem System fehlt Energie. Dazu passt das komfortbetonte Fahrwerk, das kurze Kanten erstaunlich gut filtert und dem Auto eine reife Ruhe mitgibt, die man in dieser Klasse selten findet. Der Colt ist kein Dynamiker, aber ein ausgesprochen harmonischer Begleiter.
Alltag & Verbrauch
Im Alltag zeigt der Mitsubishi Colt Hybrid, warum dieser Antrieb im Kleinwagensegment eine der sinnvollsten Lösungen ist. Er fährt sich so unkompliziert, wie man es sich von einem städtischen Begleiter nur wünschen kann. Leichtfüßig, leise und mit einer Effizienz, die man auf den ersten Kilometern sofort spürt. Der Vollhybrid nutzt konsequent jede Gelegenheit, elektrisch zu rollen, und genau daraus ergibt sich der große Vorteil. Viele der Kurzstrecken, die das Leben in der Stadt dominieren, erledigt der Colt ohne jegliche Verbrennerbeteiligung. Das sorgt nicht nur für Ruhe, sondern auch für ein Verbrauchsniveau, das man sonst eher von Dieselmodellen früherer Jahre kennt. Die gemessenen 4,9 Liter im Drittelmix unterstreichen, wie stimmig dieses Antriebskonzept im Alltag arbeitet, zumal der Colt auf der Sparrunde sogar die Dreiliter-Marke knacken kann, wenn man ihn bewusst defensiv bewegt.
Interessant ist dabei, dass der Colt gar nicht auf extreme Effizienzmechanismen angewiesen ist. Der Fahrer muss weder spezielle Programme noch komplizierte Energieschemata aktivieren; das System arbeitet im Hintergrund und entscheidet selbst, wann Strom und wann Benzin die bessere Wahl darstellen. Genau das macht den Alltag so angenehm. Auch die Rekuperation funktioniert nachvollziehbar und bringt im Stadtverkehr regelmäßig Energie zurück in die kleine Batterie, die der Verbrenner ohnehin über ein gewisses Grundniveau hält.
Abseits der Effizienz zeigt sich der Colt alltagstauglich im klassischen Sinn. Er ist kompakt genug, um sich durch enge Straßen und Parklücken zu schlängeln, gleichzeitig aber nicht so klein, dass man sich bei längeren Etappen eingeschränkt fühlt. Das sanfte Fahrwerk filtert die üblichen Unebenheiten des Stadtlebens gut heraus und die Kombination aus leichtgängiger Lenkung und fein regelnder Hybridtechnik erzeugt ein sehr entspanntes Gesamtbild. Für Pendler, Stadtbewohner und Menschen, die auf Zuverlässigkeit statt Spektakel setzen, ist der Colt Hybrid ein bemerkenswert stressfreier Partner.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Der Mitsubishi Colt Hybrid zeigt im Alltag sehr deutlich, wie geschickt Mitsubishi und Renault die Technik des kleinen Vollhybrid-Bruders abgestimmt haben. Gerade in der Top-Ausstattung fällt auf, wie konsequent der Colt darauf ausgelegt wurde, auch im Kleinwagensegment ein Gefühl von moderner Ausstattung und unkompliziertem Bedienkomfort zu schaffen. Die Vielzahl an Assistenzsystemen arbeitet unaufgeregt und zuverlässig. Besonders der adaptive Tempomat zeigt sich im Test als angenehmer Begleiter, der sanft beschleunigt, vorausschauend abbremst und sich auch im zähflüssigen Stadtverkehr nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Ein Highlight ist die 360-Grad-Kamera, die in dieser Klasse keineswegs selbstverständlich ist. Sie erleichtert das Rangieren in engen Straßen oder kleinen Parkhäusern enorm und macht den Kleinwagen gefühlt ein gutes Stück handlicher. Unterstützt wird dies vom Parkassistenten, der zuverlässig Ein- und Ausparkvorgänge überwacht. Ebenso überzeugend arbeitet der Totwinkelwarner, der gerade bei mehrspurigen Fahrten frühzeitig auf sich nähernde Fahrzeuge hinweist und im Alltag zu einem echten Sicherheitsgewinn wird.
Das Infotainment selbst bleibt – typisch Renault – leicht verständlich und flott. Das große Zentraldisplay reagiert sauber und die Integration von Smartphone-Apps via Android Auto oder Apple CarPlay läuft kabellos und ohne merkbare Verzögerung. Das Bose-Soundsystem überrascht im positiven Sinne. Der Klang ist für einen Kleinwagen üppig, klar und dynamisch genug, um selbst längere Fahrten angenehmer zu machen. Auch Kleinigkeiten wie Smart Key, Ambientebeleuchtung oder die sehr schnell aufheizenden Sitzheizungen sorgen dafür, dass der Colt im Alltag einen großen Komfortbonus mitbringt, den viele Fahrer in dieser Fahrzeugklasse nicht erwarten würden.
Ergonomisch zeigt sich der Colt ebenfalls durchdacht. Die Bedienknöpfe für Klima, Assistenzsysteme und Fahrmodi liegen logisch sortiert und sind auch während der Fahrt intuitiv erreichbar. Der automatisch abblendende Innenspiegel und die vernünftig dimensionierten Außenspiegel tragen zusätzlich zur Übersichtlichkeit bei. Damit präsentiert sich der Mitsubishi Colt Hybrid insgesamt als erstaunlich vollausgestatteter Kleinwagen, der seine technisch-französischen Wurzeln geschickt mit typischer Mitsubishi-Praktikabilität kombiniert.
Varianten & Preise des Mitsubishi Colt Hybrid
Beim Blick auf die Preisliste des Mitsubishi Colt zeigt sich schnell, dass der Kleinwagen trotz seiner engen Verwandtschaft zum Renault Clio eine eigene, klar strukturierte Angebotslogik verfolgt. Die Basis bleibt bewusst günstig positioniert, während die höherwertigen Linien zunehmend jene Ausstattung bündeln, die der Colt zu einem vollwertigen Alltagsbegleiter macht. Gleichzeitig gilt: Der Hybrid ist erst ab den oberen Linien verfügbar. Und das zu spürbar attraktiveren Konditionen als beim französischen Zwilling.
Die Basis eröffnet das Programm bei 15.990 Euro und bleibt ausschließlich dem 67-PS-Benziner vorbehalten. Dennoch ist die Grundausstattung keineswegs karg: LED-Scheinwerfer, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, manuelle Klimaanlage, Heizspiegel, Regensensor und ein schlüsselloses Zugangssystem sind bereits enthalten. Ein Paket, das in dieser Preisklasse keineswegs selbstverständlich ist.
Darüber rangiert die Plus-Linie, die nun ab 19.690 Euro startet. Sie erweitert den Funktionsumfang um Klimaautomatik, 16-Zoll-Räder, zusätzliche Komfortdetails und ein insgesamt merklich wertigeres Ambiente. Der Hybrid ist ab dieser Ausstattungslinie erstmals verfügbar, positioniert sich aufgrund seiner Effizienzvorteile jedoch deutlich oberhalb des Basistrims.
Die Ausstattungslinie „Edition“ ist neu
Neu hinzugekommen ist die Edition, die ab 21.290 Euro angeboten wird und sich klar an Käufer richtet, die ein Plus an Komfort und Sicherheit wünschen, ohne gleich zur Top-Version greifen zu müssen. Mit einem automatisch abblendenden Innenspiegel, grau-schwarzen Teil-Kunstledersitzen sowie zusätzlichen Assistenten wie Totwinkel- und Fernlichtassistent setzt der Edition-Colt ein attraktives Zwischenstatement. Besonders für jene, die viel im urbanen Umfeld unterwegs sind und sich moderne Hilfssysteme wünschen.
Die Speerspitze bildet weiterhin die Top-Ausstattung, die ab 22.690 Euro mit dem Turbobenziner startet und ab 27.690 Euro als Hybrid erhältlich ist. Hier bündelt Mitsubishi nahezu alles, was in dieser Klasse möglich ist. Bose-Soundsystem, 360-Grad-Kamera, Multi-Sense-Fahrprogramme, Ambientebeleuchtung, das große Digitalcockpit sowie kabellose Smartphone-Integration. In dieser Konfiguration zeigt der Colt besonders deutlich, dass er zwar ein Kleinwagen ist, sich aber in Punkto Ausstattung keineswegs verstecken muss.
Alle Versionen bleiben grundsätzlich beim modernen Frontantrieb. LPG, Allrad oder alternative Antriebsvarianten hält die Preisliste nicht bereit. Doch gerade im Kontext Preis-Leistung positioniert sich der Colt dadurch, wie schon sein Vorgänger, als jene Art Kleinwagen, der pragmatische Käufer ebenso anspricht wie jene, die Wert auf Technik, Komfort und Effizienz legen.
Kundenfeedback
Im Alltagstest vieler Besitzer zeigt sich ein recht eindeutiges Stimmungsbild: Der Mitsubishi Colt – besonders als Hybrid – wird überwiegend positiv wahrgenommen und gilt bei vielen Kundinnen und Kunden als „unterschätzter Allrounder“. Sehr oft gelobt werden die geringe Verbrauchsneigung, das harmonische Hybrid-System und die überraschend souveräne Geräuschkulisse im Stadtverkehr. Viele Fahrer berichten, dass der Colt deutlich öfter rein elektrisch fährt, als sie erwartet hatten, und dass der Übergang zwischen E-Antrieb und Verbrenner fast unmerklich bleibt. Genau dieser sanfte, unaufgeregte Charakter taucht in Erfahrungsberichten immer wieder auf.
Auch die Platzverhältnisse vorne, die intuitive Bedienbarkeit und die solide Materialanmutung werden häufig hervorgehoben. Selbst Umsteiger aus älteren Kleinwagen beschreiben das Cockpit als „modern, aber nicht überfrachtet“. Ein Punkt, der gerade im Vergleich zum Renault Clio öfter positiv erwähnt wird. Ein weiterer Pluspunkt ist die sehr umfangreiche Ausstattung in höheren Linien: Viele Kunden empfinden den Preis-Leistungs-Mix als überdurchschnittlich, besonders weil der Colt in vielen Fällen serienmäßig Features bietet, die beim Clio Aufpreis kosten.
Kritik gibt es ebenfalls – allerdings auf moderatem Niveau. Einige Nutzer empfinden das Fahrwerk als etwas weicher und weniger verbindlich, besonders bei höherem Tempo oder auf welligen Landstraßen. Auch dass der Kofferraum bei der Hybridversion kleiner ausfällt, wird gelegentlich bemängelt. Einzelne Stimmen erwähnen zudem, dass das Multi-Mode-Automatikgetriebe in seltenen Situationen etwas zögerlich wirkt oder bei starker Leistungsanforderung hörbar werden kann, wenngleich das insgesamt harmonische System dadurch kaum abgewertet wird.
Sehr positiv wird hingegen immer wieder die fünfjährige Herstellergarantie erwähnt, die vielen Käufern ein Gefühl zusätzlicher Sicherheit vermittelt. Der Eindruck, „mehr Auto fürs Geld“ zu bekommen, zieht sich durch zahlreiche Erfahrungsberichte. Und macht den Colt für viele zu einer bewussten Alternative gegenüber dem technisch nahezu identischen Renault Clio. Insgesamt präsentiert sich das Kundenfeedback damit als stimmiges Gesamtbild. Ein sparsamer, alltagstauglicher, gut ausgestatteter Kleinwagen, der gerade im Hybrid-Trimm einen deutlichen Sympathiebonus genießt.
Fazit zum Mitsubishi Colt Hybrid
Der Mitsubishi Colt Hybrid zeigt im Alltag, dass ein bewährtes Konzept nicht langweilig sein muss, solange es gut ausgeführt ist. Auch wenn er technisch weitgehend ein Renault Clio ist, gelingt es ihm, eine eigene Identität aufzubauen. Die Markenlinie mit fünf Jahren Garantie, die bessere Serienausstattung in vielen Varianten und der angenehm kultivierte Hybridantrieb lassen den Colt in genau jene Rolle schlüpfen, die viele Kundinnen und Kunden im Kleinwagensegment suchen: unkompliziert, sparsam, intuitiv und unaufgeregt souverän.
Sein Design ist bewusst nah am französischen Bruder, doch die Mitsubishi-typischen Details an Front und Heck reichen aus, um ihn äußerlich eigenständig wirken zu lassen. Innen überzeugt er mit der bekannten Clio-Architektur, die im Colt zu einer stimmigen Mischung aus Bedienbarkeit und moderner Digitalisierung wird. Dazu kommt das Hybridpaket, das im Test mit ruhigem Charakter, hoher Effizienz und überraschend vielen rein elektrischen Fahranteilen beeindruckte. Genau dieser Gesamteindruck macht den Colt im täglichen Gebrauch bemerkenswert einfach. Er fährt sich leichtfüßig, federt kommod und verlangt keine Eingewöhnung.
Preislich positioniert Mitsubishi den Colt zudem clever. Die neuen Linien erlauben eine feinere Abstufung, die Hybridversion hat sich als effizienter Alltagsbegleiter bewährt und die Ausstattung ist – typisch Mitsubishi – oftmals großzügiger als bei vergleichbaren Mitbewerbern. Schade bleibt lediglich, dass eine LPG-Option wie beim Clio fehlt und einige Raumvorteile nur der französische Bruder bietet.
Unterm Strich ist der Kleinwagen von Mitsubishi jedoch ein solcher, der seine Rolle mit Bravour erfüllt. Er ist pragmatisch, angenehm im Umgang, erstaunlich effizient und bietet ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Für alle, die einen ehrlichen, gut ausgestatteten und modernen Kleinwagen suchen, ist der Colt eine Option, die im Alltag genauso vernünftig wie charmant wirkt.
Konkurrenzmodelle
Im direkten Umfeld des Mitsubishi Colt Hybrid tummelt sich eine wahrlich lebhafte Kleinwagenklasse, in der jeder Kandidat seine ganz eigenen Stärken ausspielt. Der Renault Clio bleibt als „Bruder im Geiste“ naturgemäß der engste Vergleich. Schließlich teilen sich Colt und Clio Architektur, Plattform und Antriebstechnik. Der Clio wirkt dabei etwas frischer im Design und seine Variantenpalette ist breiter, doch der Colt legt in Ausstattung und Preis oft die Nase vorn, was viele Kunden als wichtiges Kaufkriterium ansehen.
Neben dem Clio hat das Mazda2 Facelift in der klassischen Benzinvariante einen emotionaleren Auftritt und punktet mit Fahrdynamik und Design, während der Mazda2 Hybrid insbesondere die Effizienzseite klar schärft und im urbanen Alltag mit niedrigen Verbrauchswerten überzeugt. Gerade wer häufig elektrisch unterstützt unterwegs ist, findet hier eine interessante Alternative zum Colt.
Der Hyundai i20 bringt ein sehr gutes Raum- und Platzgefühl, gepaart mit solider Technik und einer hohen Alltagstauglichkeit. Seine Preis-Leistungs-Relation ist ähnlich attraktiv wie beim Colt, wobei der i20 sein Plus eher über ein modernes Design und eine etwas ausgewogenere Fahrwerkabstimmung einspielt.
Kompakt, kultiviert und mit starkem Markenangebot tritt das VW Polo Facelift an. Er gilt als einer der solidesten Vertreter im Segment, bietet reichlich Assistenzsysteme und starke Motoren, kostet aber in Ausstattungspaketen oft mehr als ein vergleichbar bestückter Colt.
Mit dem Seat Ibiza steht ein weiteres technisch eng verwandtes Polo-Geschwistermodell zur Verfügung. Der Ibiza wirkt sportlicher und bietet ein jüngeres, dynamisches Image, bleibt technisch aber im gleichen Umfeld wie sein Konzernbruder.
Der Skoda Fabia setzt auf pragmatische Alltagstauglichkeit, ein sehr gutes Raumgefühl und clevere Details. Er ist ein exzellenter Partner für Familien und Vielfahrer, punktet aber weniger mit Hybridtechnik. Ein Bereich, in dem der Colt seinen Vorteil ausspielt.
Auch ein Franzose bietet dem Mitsubishi Colt Hybrid Paroli
Der Peugeot 208 Hybrid wiederum liefert mit seinem eigenständigen Design und der modernen i-Cockpit-Architektur ein Erlebnis, das viele Kunden emotional anspricht. Die rein elektrischen Varianten des 208 zeigen, wie weit Peugeot im Bereich E-Mobilität bereits ist. Beim Colt bleiben Hybridfahrer davon jedoch unberührt.
Schließlich kann der Toyota Yaris besonders in seiner Hybridausführung glänzen: Seine Effizienz, Zuverlässigkeit und die lange Hybrid-Erfahrung von Toyota machen ihn zu einer der stärksten Alternativen im Segment. Beim täglichen Pendeln oder Stop-and-Go-Verkehr liegt der Yaris Hybrid häufig vorn, während der Colt mit seiner ausgeglichenen Systemleistung und dem insgesamt harmonischen Fahrverhalten dagegenhält.
In diesem Feld zeigt sich. Der Mitsubishi Colt Hybrid muss sich nicht verstecken. Er ist keine punktuelle „Nischenlösung“, sondern steht im Zentrum eines sehr kompetitiven Wettbewerbsumfelds, in dem Effizienz, Ausstattung und Preis-Leistung über Sieg und Niederlage im Kaufentscheid entscheiden.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D
