Im Dezember 2023 wurde das Facelift des Renault Arkana vorgestellt – und es sorgt für frischen Wind im Crossover-Segment. Der Renault Arkana, dessen Name sich vom lateinischen „arcanum“ ableitet und mit „Geheimnis“ übersetzt wird, fasziniert mit einem Design, das sowohl sportlich als auch geheimnisvoll wirkt. In unserem Fahrbericht nehmen wir das Facelift unter die Lupe, bei dem wir die Version Full Hybrid 145 mit der exklusiven Ausstattungslinie Esprit Alpine fuhren.
Dieses SUV-Coupé vereint moderne Technik, ein markantes Design und eine komfortable Ausstattung – doch wie gut schlägt sich der Arkana Facelift im Alltag? Wir haben den geheimnisvollen Crossover auf Herz und Nieren geprüft und teilen unsere Eindrücke.
Der Look
Das Facelift des Renault Arkana präsentiert sich optisch zurückhaltend – jedoch keineswegs wirkungslos. Besonders an der Front lässt sich die Modellpflege deutlich erkennen: Das neue Renault-Logo thront nun zentral auf einem überarbeiteten Kühlergrill mit rautenförmiger Wabenstruktur. Diese markante Designsprache setzt sich in der neugestalteten Frontschürze fort, deren breiter geöffnete Lufteinlässe dem Fahrzeug eine dynamischere Präsenz verleihen – als würde es den Fahrtwind bereits im Stand einfangen wollen.
Die Seitenansicht bleibt weitgehend unverändert und unterstreicht weiterhin die elegante Crossover-Silhouette des Arkana. Auffällig sind jedoch die glanzgedrehten Leichtmetallfelgen, die das sportive Erscheinungsbild wirkungsvoll abrunden. In der Ausstattungsvariante „Esprit Alpine“ bekennt sich das SUV-Coupé dezent, aber selbstbewusst über entsprechende Embleme an den vorderen Kotflügeln zu seiner Toplinie.
Auch am Heck setzen sich die Änderungen stilvoll fort: Das neue Markenlogo ersetzt das bisherige, während der Renault-Schriftzug nun in edlem Schwarz erscheint. Die integrierten Endrohrblenden in der modifizierten Heckschürze sind rein dekorativer Natur, tragen aber zur insgesamt frischeren und moderneren Anmutung bei.
Und innen?
Im Innenraum bleibt das bewährte Layout weitgehend erhalten – übersichtlich, funktional und geschmackvoll gestaltet. Das neue Renault-Logo auf dem Lenkrad ist hier die einzige visuelle Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell. In der Ausstattungslinie „Esprit Alpine“ wird der Anspruch auf Hochwertigkeit spürbar: Blaue Ziernähte, ein stilisiertes „A“ als Markenemblem und die französische Trikolore auf den Vordersitzen setzen dezente, aber charakterstarke Akzente. Auch am Lenkrad zeigt sich patriotisches Detailbewusstsein mit dreifarbigen Nähten.
Die Sitze bieten großzügige Auflageflächen und ausgeprägten Seitenhalt – ideal für längere Fahrten. Die Materialauswahl sowie deren Verarbeitung lassen kaum Wünsche offen und unterstreichen den hochwertigen Anspruch dieser Modellvariante. Eine geschmackvolle Kombination aus edlen Oberflächen macht den Innenraum nicht nur optisch, sondern auch haptisch zu einem Erlebnis.
In der zweiten Sitzreihe bleibt das Raumangebot für Beine und Schultern komfortabel, lediglich die Kopffreiheit kann bei Körpergrößen über 1,85 Metern durch den coupéartigen Dachverlauf etwas eingeschränkt sein.
Der Gepäckraum des Arkana fällt bei der Vollhybridvariante etwas kleiner aus, da die Batterie zusätzlichen Raum beansprucht. Dennoch stehen mit 480 Litern im Normalzustand und bis zu 1.263 Litern bei umgeklappter Rückbank alltagstaugliche Werte zur Verfügung. Der Laderaumboden bleibt dabei angenehm eben – praktisch für größere Gepäckstücke oder den Wochenendeinkauf.
Der Antrieb des Renault Arkana Facelift
Im Renault Arkana Full Hybrid 145 arbeitet ein durchdachtes Antriebssystem, das Effizienz und Fahrkomfort gekonnt vereint. Herzstück ist ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Ottomotor ohne Aufladung, der 94 PS liefert. Unterstützt wird er von einem 49 PS starken Elektromotor, der direkt ins Getriebe integriert ist. Gemeinsam erzeugen sie eine Systemleistung von 143 PS und ein maximales Drehmoment von 205 Nm. Ergänzt wird das Duo durch einen zweiten Elektromotor, der als Startergenerator fungiert und ebenfalls im Getriebe untergebracht ist. Die Kraftübertragung erfolgt über ein sogenanntes Multimode-Getriebe – eine stufenlose Automatik, die bis zu acht Fahrstufen simulieren kann.
Das Antriebskonzept basiert sowohl auf dem seriellen als auch dem parallelen Hybridprinzip. Der Arkana kann also rein elektrisch fahren, vom Verbrenner angetrieben werden oder beide Systeme in Kombination nutzen – je nach Fahrsituation und Ladezustand der Batterie. Die elektrische Reichweite ist nicht fest definiert, doch im Alltag wechselt der Arkana bemerkenswert oft in den E-Modus – eine Stärke, die sich vor allem im urbanen Verkehr bezahlt macht.
Die kompakte Lithium-Ionen-Batterie speichert maximal 1,2 kWh. Im Normalbetrieb hält das System die Ladung konstant im mittleren Bereich. Nur bei anhaltendem Vollgas, etwa auf der Autobahn, lässt sich die Batterie vollständig entladen. Für mehr Kontrolle bietet der Arkana drei Fahrmodi: „Eco“, „Sport“ und „My Sense“ (letzterer individuell konfigurierbar). Ein zusätzlicher „E-Save“-Modus friert den Batterieladestand ein, etwa für spätere elektrische Fahranteile – praktisch z. B. für das lautlose Heimkommen am Abend.
Das Fahrverhalten ist in Richtung Komfort getrimmt
Das Zusammenspiel zwischen Verbrenner und Elektromotor wirkt durchweg stimmig. Die Übergänge sind sanft, das Ansprechverhalten direkt – vor allem durch den Elektromotor, der das SUV beim Anfahren zügig in Bewegung bringt. In Stadt und Umland kann der Arkana seine Hybrid-Vorteile voll ausspielen: Häufige Phasen rein elektrischen Fahrens und geringerer Verbrauch gehören hier zur Tagesordnung. Auf der Autobahn hingegen geht der Effizienzvorteil durch den höheren Verbrenneranteil tendenziell verloren.
Das Fahrwerk zeigt sich insgesamt komfortorientiert. Unebenheiten auf der Straße werden souverän ausgeglichen, was für ein entspanntes Fahrerlebnis sorgt. Die Lenkung ist leichtgängig – in manchen Situationen sogar einen Tick zu leicht – und bietet nicht ganz die Präzision, die man vom Microhybrid TCe 140 kennt. Warum dieser Unterschied besteht, ließ sich im Test nicht abschließend klären, doch das Gefühl war deutlich.
Bremsseitig überzeugte der Arkana durch eine nahezu nahtlose Integration der Rekuperation ins mechanische Bremssystem. Der Wechsel zwischen den beiden Bremsarten war kaum spürbar und absolut unauffällig im Alltag.
Im Testbetrieb konnte der Vollhybrid seine Effizienzqualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Im klassischen Drittelmix aus Stadt, Landstraße und Autobahn lag der Durchschnittsverbrauch bei 5,3 Litern pro 100 Kilometer – nur 0,6 Liter über der Herstellerangabe und ein sehr guter Wert für ein Fahrzeug dieser Klasse. Besonders glänzen konnte der Arkana auf der Verbrauchs-Sparrunde: Hier sank der Spritkonsum auf bemerkenswerte 3,4 Liter – hochgerechnet auf 100 Kilometer. Noch beeindruckender: Mehr als die Hälfte der Strecke wurde rein elektrisch zurückgelegt.
Assistenz, Technik & Ausstattung
In der Ausstattungslinie „Esprit Alpine“ präsentiert sich das Renault Arkana Facelift als rundum überzeugendes Gesamtpaket mit einer Vielzahl an Komfort- und Technikfeatures, die kaum Wünsche offenlassen. Schon optisch setzt die Topversion markante Akzente: Homogen ausleuchtende Voll-LED-Scheinwerfer mit zuverlässigem Fernlichtassistenten, das charakteristische bumerangförmige Tagfahrlicht sowie glanzgedrehte 19-Zoll-Leichtmetallfelgen verleihen dem SUV-Coupé eine moderne und dynamische Ausstrahlung. Zahlreiche Designelemente – sowohl im Exterieur als auch im Interieur – bleiben ausschließlich dieser Ausstattungslinie vorbehalten und unterstreichen den hochwertigen Anspruch.
Im Innenraum erwarten die Insassen Komfortdetails auf hohem Niveau. Die elektrisch einstellbaren Vordersitze sind mit einem Bezug in synthetischem Wildleder versehen, bieten Sitzheizung und zeigen sich in Verarbeitung und Ergonomie absolut langstreckentauglich. Ein automatisch abblendender Innenspiegel sowie ein adaptiver Tempomat mit Radarsensor – geschickt in der Frontschürze integriert – sorgen für zusätzliche Sicherheit und Entlastung im Alltag.
Für audiophile Fahrer:innen bietet das optionale Bose® Soundsystem für 1.200 Euro eine klangliche Aufwertung, die sich hören lassen kann. Typisch Bose: kräftige Bässe. Doch im Arkana überrascht das System darüber hinaus mit einer ungewohnt natürlichen Klangabstimmung und feinen Details, die auch anspruchsvollere Ohren zufriedenstellen dürften.
Ebenfalls aufpreispflichtig, aber lohnenswert: das elektrische Glas-Schiebedach für ebenfalls 1.200 Euro. In vier Stufen per Drehregler steuerbar, bringt es auf Knopfdruck Helligkeit und Frischluft in den Innenraum – ein echtes Plus für alle, die gerne mit offenem Himmel fahren oder einfach eine freundliche Atmosphäre im Fahrzeug schätzen. Wer mag, kann dies für weitere 400 Euro extra noch mit einem schwarzen Dach kombinieren.
Für 390 Euro bringt das City-Paket zusätzliche Unterstützung beim Einparken: Parksensoren rundum, eine praktische 360-Grad-Kamera sowie ein Parkassistent, der die Lenkarbeit beim Ein- und Ausparken übernimmt, erleichtern das Rangieren selbst in engen Parklücken. Gerade in der Stadt oder im dichten Verkehr eine sinnvolle Investition.
Varianten & Preise des Renault Arkana Facelift
Der Renault Arkana Facelift war zunächst in drei Ausstattungslinien erhältlich, von denen die Basisversion „Evolution“ mittlerweile eingestellt wurde. Darüber hinaus gab es drei Antriebe: den Mild Hybrid 140, dem Mild Hybrid 160 oder dem E-Tech Full Hybrid 145. Der Mild Hybrid 160 ist mittlerweile ebenfalls nicht mehr zu bekommen, sodass mittlerweile nur noch zwei Antriebe und zwei Ausstattungslinien erhältlich sind. Allradantrieb ist nicht verfügbar – alle Modelle fahren ausschließlich mit Vorderradantrieb.
Evolution – ab 30.500 € (nur mit Mild Hybrid 140, mittlerweile nicht mehr erhältlich):
- 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
- Zwei-Zonen-Klimaautomatik
- Voll-LED-Scheinwerfer
- Keyless-System
- Notbremsassistent mit Fußgängererkennung
Techno – ab 30.500 € (mit Mild Hybrid 140) / ab 33.200 € (mit Full Hybrid 145):
- EASY Link Online-Multimediasystem
- 9,3-Zoll-Zentraldisplay
- Rückfahrkamera
- Adaptiver Tempomat (ACC)
Esprit Alpine – ab 34.550 € (mit Mild Hybrid 140) / ab 37.250 € (mit Full Hybrid 145):
- Exklusivdesign innen und außen
- Hochwertigste Ausstattungsdetails
- Totwinkel-Assistent
- Induktive Smartphone-Ladefläche
Kundenfeedback
Das Kundenfeedback zum Renault Arkana Facelift fällt größtenteils positiv aus. Besonders gelobt wird das markante Design, das in Kombination mit der Coupé-typischen Linie viele Käufer anspricht. Das Fahrzeug wird oft als sehr ansprechend und modern beschrieben, was durch die überarbeitete Frontpartie und die klaren, eleganten Linien verstärkt wird. Viele Nutzer schätzen außerdem die hochwertige Innenraumgestaltung, die durch edle Materialien und durchdachte Details überzeugt.
Auch der Fahrkomfort erhält viel Zuspruch. Der Arkana wird oft als angenehmes Fahrzeug für den Stadtverkehr hervorgehoben, mit einem guten Platzangebot und einer soliden Leistung. Insbesondere die Kombination aus dem Mild- und Full-Hybrid-Antrieb kommt gut an, da sie für eine gute Effizienz sorgt, ohne dabei auf Fahrspaß zu verzichten.
Allerdings gibt es auch einige kritische Stimmen. Einige Fahrer berichten von kleineren Mängeln, die für ein Fahrzeug in dieser Preisklasse störend sein können, wie etwa ein quietschender Fahrersitz oder kleinere Softwareprobleme. Auch die Lenkung wird gelegentlich als etwas unpräzise empfunden, besonders bei höheren Geschwindigkeiten. Vereinzelt wird zudem die Verkehrsschildererkennung als verbesserungswürdig bezeichnet.
Trotz dieser Kritikpunkte überwiegt die Zufriedenheit. Der Renault Arkana Facelift wird als ein Fahrzeug beschrieben, das seinen Zweck hervorragend erfüllt – komfortabel, stylisch und zuverlässig. Wer ein auffälliges SUV-Coupé mit einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, scheint hier genau richtig zu sein.
Fazit zum Renault Arkana Facelift
Das Facelift des Renault Arkana bringt keine radikalen Veränderungen – aber genau das macht seinen Reiz aus. Mit gezielten optischen Retuschen und einer dezent geschärften Linienführung wirkt das SUV-Coupé noch eine Spur eleganter und moderner, ohne seine markante DNA zu verlieren. Als Crossover mit coupéhaftem Karosserieverlauf trifft der charismatische Franzose weiterhin den Nerv einer stetig wachsenden Zielgruppe – inklusive jener, die sonst vielleicht eher bei einem Audi Q3 Sportback oder BMW X2 ins Grübeln kommen würden.
Neben der stilistischen Auffrischung wurden auch die Ausstattungslinien neu geordnet und sinnvoll aufgewertet. Besonders erfreulich: Trotz gestiegener Anforderungen blieb der Preis nicht nur stabil, sondern wurde sogar leicht gesenkt – ein echtes Ausrufezeichen im aktuellen Marktumfeld.
Unterm Strich bleibt der Renault Arkana ein ausgesprochen attraktives Angebot für alle, die ein stilvolles SUV-Coupé mit guter Ausstattung und fairem Preis-Leistungs-Verhältnis suchen – ganz ohne Premium-Emblem, aber mit viel Charakter und Selbstbewusstsein.
Konkurrenzmodelle
Mit seinem dynamischen SUV-Coupé-Design und der eigenständigen Positionierung bewegt sich der Renault Arkana in einem spannenden Wettbewerbsumfeld – irgendwo zwischen klassischem Kompakt-SUV und eleganter Fastback-Limousine. Dabei trifft er auf eine Mischung aus etablierten Marken und eher unkonventionellen Konzepten:
- Peugeot 408: Ebenfalls ein Crossover mit coupéhaftem Heck und auffälligem Design. Der 408 setzt auf markentypische Eigenständigkeit und bietet moderne Antriebskonzepte, allerdings zu leicht höheren Einstiegspreisen.
- Citroën C5 X: Ein stilistisch sehr eigenständiger Mix aus Limousine, Kombi und SUV – komfortbetont und mit viel Platzangebot. Technisch eng verwandt mit dem Peugeot, spricht er eine ähnlich designaffine Zielgruppe an.
- BMW X2: Der Arkana-Konkurrent aus München zeigt sich betont sportlich – mit straffem Fahrwerk, Premium-Interieur und entsprechendem Preisniveau. In der neuen Generation rückt er noch näher an die SUV-Coupé-Form heran.
- Audi Q3 Sportback: Die Ingolstädter Variante überzeugt mit hochwertiger Verarbeitung, breiter Antriebspalette und markentypischem Design. Preislich und technisch auf einem deutlich höheren Niveau angesiedelt, spricht er vor allem Image-orientierte Käufer:innen an.
- Mercedes-Benz GLC Coupé: Als größter und teuerster Mitbewerber im Feld verkörpert das GLC Coupé den Premiumanspruch am deutlichsten. Größer, stärker und luxuriöser – aber auch spürbar weiter entfernt vom preislichen Einstieg des Arkana.
Der Renault Arkana positioniert sich klug zwischen Volumen- und Premiumsegment: stylisch wie ein Premium-SUV-Coupé, aber deutlich günstiger in der Anschaffung und im Unterhalt. Wer also Design, Alltagstauglichkeit und moderne Technik sucht, dabei aber nicht zwangsläufig ein Prestige-Label auf der Haube braucht, findet im Arkana eine überzeugende und bodenständige Alternative mit Charakter.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D