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Mit dem Dacia Jogger Hybrid zeigt der Hersteller eindrucksvoll, wieviel Sparpotential in diesem Fahrzeug steckt.

Dabei erwies sich der Hybridantrieb als eine nicht nur stimmige sondern auch sparsame und zugleich fahraktive Kombination, die den Kombi-Van so richtig auf Trab halten konnte.

Für unseren Test wurde uns der Jogger Hybrid in der Ausstattungslinie Extreme und in der neuen Farbgebung Dolomit-Grau zur Verfügung gestellt. Fahrbericht.

Der Look

Schaut man sich den Dacia Jogger Hybrid zum ersten Mal an, erkennt man nicht auf Anhieb die Antriebsart. Durch sein Dasein als Vollhybrid bleibt ihm ein E-Kennzeichen verwehrt und auch ansonsten zeigt er sich als klassischer Jogger. Lediglich am Heck gibt es dann ein kleines Hybrid-Badge – das wars. In Dolomit-Grau sieht der Jogger derweil etwas weniger fancy aus und passt sich optisch eher dem Mainstream an. Wem das gefällt, der kann hier gerne zuschlagen. Wer es etwas frischer haben will, darf gern auf die Lackfarben Terracotta-Braun oder Safari-Grüngrau zurückgreifen.

Ansonsten bleibt es beim Eindruck, den wir schon beim Test des Verbrenner-Joggers hatten. Die Mischung aus Kombi, Van und etwas SUV kommt immer noch gut an und lässt den Rumänen alles andere als altbacken wirken. Hinzu kommt die schicke Tagfahrlicht-Signatur, die immer noch an die italienischer Sportwagen erinnert. Cool wirkt zudem die Rundum-Beplankung sowie die vielen schwarzen Applikationen – insbesondere die Fensterrahmen und die Dachreling.

Und innen?

Auch hier gleicht der Hybrid dem Verbrenner nahezu vollständig. Lediglich die Tachoeinheit gibt hier einen Hinweis auf die Antriebsart. Denn statt eines klassischen Drehzahlmessers gibt es hier eine Art „Power-Kreis“, der sowohl die Ausnutzung der Leistung, die Rekuperation und auch mittels „EV-Symbol“ das rein elektrische Fahren anzeigt. Rechts und links davon gibt es derweil die Batteriefüllstandsanzeige sowie die Tankanzeige.

Ansonsten bleibt es auch im Innenraum des Dacia Jogger Hybrid recht nüchtern. Das Interieur besticht nicht durch absolute Hochwertigkeit, wirkt dafür aber aufgeräumt, robust und übersichtlich. Nahezu alles ist dort, wo man es erwartet und der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass die meisten Bedienschritte noch über echte Tasten und Drehregler gesteuert werden. Dies wiederum erleichtert die Bedienung während der Fahrt enorm.

Die Sitze erwiesen sich vorn als relativ bequem und durchaus auch langstreckentauglich. Die Polsterung könnte aus Sicht der Redaktion etwas dicker sein und auch der Seitenhalt ist nicht unbedingt berauschend, aber insgesamt geht das Gestühl in Ordnung. Das gilt auch für die zweite Reihe, auf der zwei Erwachsene problemlos unterkommen – sofern sie nicht jenseits der 1,90 Meter groß sind. Das passt dann zwar mit der Kopffreiheit, doch die Beinfreiheit stößt dann an ihre Grenzen.

Für 1.000 Euro mehr mit sieben Sitzen

Auch unser Dacia Jogger Hybrid rollte als 7-Sitzer zu uns und so konnten wir auch hier die Plätze Sechs und Sieben testen. Zugegeben, wirklich angenehm sitzt man hier nicht auf Dauer, wenngleich zwei Erwachsene – sofern sie einmal hineingekommen sind – hier durchaus ein wenig verweilen können. Für Kinder hingegen sind die Plätze ideal. Hier gibt es je ein Ausstellfenster und eine 12-Volt-Steckdose. Also: Unbedingt einen USB-Adapter mitbestellen!

In Sachen Kofferraum bleibt es bei den 160 Litern bei voller Passagier-Beladung. In fünfsitziger Konfiguration stehen derweil rund 600 Liter zur Verfügung. Und wer den Jogger mal als Transporter zweckentfremdet, kann sich auf maximal 1.807 Liter Stauraum einstellen. Die Sitze Sechs und Sieben wiegen übrigens nur rund neun Kilo und können reicht einfach aus- und wieder eingebaut werden.

Der Antrieb des Dacia Jogger Hybrid

Der größte Unterschied unseres Protagonisten zum bereits getesteten Jogger besteht in seinem Antrieb. Denn dieser besteht aus insgesamt drei Motoren: Ein Vierzylinder-Benziner mit 1,6 Litern Hubraum sowie zwei Elektromotoren. Der Hauptelektromotor wurde ins Getriebe integriert, während der zweite als Starter-Generator dient. Die Systemleistung beträgt 140 PS. Das sogenannte Multimode-Getriebe arbeitet aufgrund seiner Bauweise ohne Kupplung und stellt zwei „Gänge“ beziehungsweise Fahrstufen für den elektrischen Antrieb sowie vier Fahrstufen („Gänge“) für den Verbrennungsmotor bereit.

Was in der Theorie ein wenig kompliziert klingt, ist in der Praxis für den Fahrer eigentlich irrelevant. Denn dieser bekommt von dem Zusammenspiel der Komponenten in den meisten Fällen überhaupt nichts mit. Das Ergebnis ist ein Vollhybridantrieb, der immer rein elektrisch startet. Und so beginnen wir unsere Testfahrten ebenfalls rein elektrisch, was am frühen Morgen bei sensibler Nachbarschaft immer sehr willkommen ist.

Schon auf den ersten Metern überraschen zwei Dinge. Erstens: Der Jogger Hybrid ist sehr komfortabel abgestimmt, steckt selbst Gullydeckel und kurze Querfugen bemerkenswert gut weg. Zweitens: Es ist erstaunlich wie lange der Dacia rein elektrisch unterwegs ist, bevor sich der Verbrenner zuschaltet. Diese Eindrücke haben sich nach mehreren hundert Kilometern manifestiert.

In der Stadt am sparsamsten

Sein wahres Potential spielt der Dacia Jogger Hybrid dabei in der Stadt aus. Hier verspricht der Hersteller, dass der Kunde bis zu 80 Prozent elektrisch unterwegs sein kann. Und das ist in diesem Falle kein Marketing-Gewäsch. Wir haben es nicht genau nachgemessen, aber in Anbetracht des häufigen Rekuperierens bleibt der Jogger tatsächlich die meiste Zeit im E-Modus. Dies wiederum wirkt sich ausgesprochen positiv auf den Verbrauch aus. Wir haben innerorts einen durchschnittlichen Konsum von 5,2 Liter ermittelt – mit drei Personen plus Gepäck an Bord.

Auf der Autobahn hingegen ist der Vollhybridantrieb dann eher weniger Sparfuchs. Zwar bleibt der Jogger bei Richtgeschwindigkeit sowohl akustisch als auch verbrauchstechnisch im Rahmen, doch werden die 140 Hybrid-Pferdchen gefordert, hat der Rumäne alle Hände voll zu tun, diesem Unterfangen nachzukommen. Das Ergebnis ist dann ein recht lauter Motor sowie ein Getriebe, das ruckelig schaltet. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 167 km/h begrenzt, was sicherlich keine schlechte Idee war.

Verbrauch & Anhängelast des Dacia Jogger Hybrid

Wieder runter von der Autobahn, verfällt der Jogger sogleich erneut in eine harmonischere Gangart. Die Lenkung ist relativ neutral, wenn auch nicht allzu mitteilungsfreudig. Die Bremsen hingegen arbeiteten zu unserer Zufriedenheit, wenngleich der Wechsel zwischen Bremsvorgang und Rekuperation nicht selten zu spüren ist. Loben möchten wir an dieser Stelle nochmals das Fahrwerk, das auch bei sportlicherer Behandlung überwiegend Contenance behält.

Im Übrigen darf der Dacia Jogger Hybrid bis zu 750 Kilogramm an den Haken nehmen. Mehr geht leider nicht an die Anhängerkupplung des Dacia Jogger Hybrid. Der Gesamtverbrauch belief sich in unserem Test auf 5,7 Liter Super pro 100 Kilometer. Das entspricht übrigens exakt dem Wert, den Dacia für den Verbrenner angibt und liegt einen halben Liter unterhalb dessen von uns gemessenen Verbrauch. Wer es drauf anlegt, fährt den Hybrid-Dacia aber auch problemlos mit einer Vier vor dem Komma. Auf unserer Sparrunde genehmigte sicher das Fahrzeug gerade einmal 3,9 Liter. Nur auf der Autobahn ist es dann mit dem Sparen vorbei: Knapp neun Liter gönnt sich der Rumäne bei entsprechender Behandlung.

Preis & Ausstattung

Preislich startet der Dacia Jogger Hybrid bei 24.100 Euro für die Ausstattungslinie „Expression“. Die von uns gefahrene „Extreme“ Ausstattung ruft mindestens 25.100 Euro auf. Diese Preise gelten für den 5-Sitzer. Wer den Jogger Hybrid als 7-Sitzer haben möchte, muss nochmal 1.000 Euro drauflegen. Möchte man seinen Jogger Hybrid voll ausstatten, stehen am Ende rund 28.000 Euro auf dem Preisschild.

Das ist dann gar nicht mehr so günstig, wie man meinen könnte. Dennoch bleibt das Fahrzeug damit der günstigste Hybrid in seiner Klasse. Nicht zuletzt aus diesem Grunde empfehlen wir auch die Ausstattungslinie „Extreme“ sowie die nachfolgenden Optionen:

• City-Paket – Für 300 Euro extra ziehen in den Hybrid-Jogger ein Totwinkel-Warner sowie Parksensoren vorne und hinten ein.
• Navigationssystem „Media Nav“ – 400 Euro ruft Dacia für das Navigationssystem auf einschließlich Karten-Updates für die Dauer von drei Jahren.
• Sitzheizung vorne – Ist im Winter quasi Pflicht und kostet bei Dacia 250 Euro extra.

Die Differenz zwischen den Linien „Expression“ und „Extreme beträgt glatt 1.000 Euro. Unsere Empfehlung liegt – wie bereits erwähnt – auf der „Extreme“ Ausstattung, da diese unter anderem eine Klimaautomatik, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem sowie eine Rückfahrkamera ab Werk mitbringt.

Fazit zum Dacia Jogger Hybrid

Der Dacia Jogger Hybrid erwies sich in unserem Test als sparsamer urbaner Begleiter, der in Sachen Komfort und Effizienz zwar keine Maßstäbe setzt, doch seine Herstellerversprechen auf jeden Fall einlöst. Vielfahrern empfehlen wir dennoch den Verbrenner-Jogger oder gleich den Eco-G genannten Autogas-Antrieb, mit dem sich laut Hersteller Reichweiten von über 1.250 Kilometer realisieren lassen.

Einer urban lebenden Klientel mit erhöhtem Platzbedarf und überschaubarem Fahrprofil können wir derweil den Hybrid-Jogger nahelegen. Bei entsprechender Behandlung erweist sich dieser als effizient und souverän und dürfte das Gros an Familien-Herausforderungen problemlos wegstecken. Hinzu kommt der – bei allen Joggern – sehr hohe Nutzwert. Das Fahrzeug ist tatsächlich universell einsetzbar, ob als Familientaxi, Baumarkt-Transporter, Umzugshelfer oder einfach nur für den Weg zur Arbeit.

Konkurrenzmodelle: VW Caddy, VW Touran, Citroen Berlingo MPV, Ford Tourneo Connect

Technische Daten des Dacia Jogger Hybrid

Modell	Dacia Jogger Hybrid 140
Länge x Breite x Höhe (m)	4,55 x 2,01 x 1,67
Radstand (mm)	2.898
Motor	Vierzylinder-Reihenmotor plus 2 E-Motoren
Hubraum (ccm)	1.598
Leistung (kW / PS)	104 / 140
Drehmoment (Nm)	205
Getriebe	Multi-Mode-Automatikgetriebe
Antrieb	Frontantrieb
Kraftstoffart	Super E10
Durchschnittsverbrauch (WLTP in Liter)	4,8
Durchschnittsverbrauch (NEU! in Liter)	5,7
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km)	108
Abgasnorm	Euro 6-ISC-FCM
0 auf 100 km/h (in Sekunden)	10,0
Höchstgeschwindigkeit (km/h)	167
Leergewicht (kg)	1.460
Kofferraumvolumen (l)	160 (7 Sitze) / 607 (5 Sitze) / 1.807 (2 Sitze)
Farbe	Dolomit-Grau (Grau)
Grundpreis (Euro)	24.100
Testwagenpreis (Euro)	ca. 27.860

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D