Manchmal sind es nicht die Großen, die im Alltag die größte Wirkung erzielen und der Hyundai Bayon gehört genau in diese Kategorie. Ein kompakter Crossover, der unaufgeregt daherkommt, aber im urbanen Umfeld schon nach wenigen Kilometern zeigt, warum er sich eine eigene Nische erarbeitet hat. Seit seinem Debüt 2021 ist der Bayon der kleinste SUV der Marke. Unterhalb von Kona und Tucson angesiedelt, aber mit genug Charakter, um nicht als Lückenfüller wahrgenommen zu werden. Er richtet sich an Fahrer, die ein Auto wollen, das leichtfüßig, praktisch, sparsam und dennoch auffällig genug ist, um sich vom Einheitslook der Kleinwagen-SUV abzusetzen.
Und auffällig ist er, selbst in einer Preisklasse, in der Zurückhaltung oft die Norm darstellt. Der Bayon kombiniert ungewöhnliche Linienführung mit mutigen Lichtsignaturen, wirkt verspielter als die konventionellen City-SUVs und bleibt dabei erstaunlich erwachsen. Genau diese Mischung macht ihn zu einem Modell, das man nicht sofort versteht, aber schnell schätzen lernt. Besonders, wenn man täglich zwischen Innenstadtchaos, Supermarktparkplatz und Pendelstrecke unterwegs ist.
Unser Testwagen trat in der Ausstattung Prime an, der Topversion, und mit dem damals verfügbaren 120-PS-Dreizylinder-Turbo samt 48-Volt-Mildhybridtechnik. Wichtig zu wissen: Diese Motorisierung bietet Hyundai inzwischen nicht mehr an. Heute gibt es den Bayon ausschließlich mit einem 1.0-Liter-Dreizylinder mit 90 PS, wahlweise mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 7-Gang-DCT. Für diesen Test bedeutet das: Wir fahren die stärkste je angebotene Variante. Das hilft, die maximale Bandbreite des Bayon zu zeigen, auch wenn künftige Käufer sich an die neue Leistungsstufe gewöhnen müssen.
Damit genug der Einordnung. Jetzt geht es darum, wie sich der Hyundai Bayon im Alltag schlägt: beim Design, beim Komfort, bei der Technik – und natürlich auf der Straße. Fahrbericht.
Der Look
Der Hyundai Bayon gehört zu den Autos, die man nicht nur sieht, sondern liest. Seine Linien sprechen eine Sprache, die man in dieser Klasse kaum findet. Kantig, zerklüftet, fast ein bisschen trotzig. Als wolle er demonstrieren, dass Kleinwagen-Crossover nicht zwangsläufig rundgelutscht und brav sein müssen. Gerade im urbanen Umfeld, wo sich SUV-Silhouetten ähneln wie E-Scooter im Stadtbild, wirkt der Bayon wie ein Statement gegen die Gleichförmigkeit. Die Front setzt dabei den stärksten Akzent. Die mehrstöckige Lichtarchitektur mit den scharf geschnittenen LED-Tagfahrlichtern oben, den Hauptscheinwerfern weiter unten und dem breiten Grill dazwischen erzeugt einen unerwarteten Mix aus Ernsthaftigkeit und jugendlicher Frechheit. Der Bayon wirkt dadurch präsenter, als seine Abmessungen vermuten lassen.
In der Seitenansicht bricht er endgültig mit klassischen SUV-Proportionen. Die ausgeprägten Sicken, die scharf gezogenen Kanten und die leicht nach hinten ansteigende Fensterlinie erzeugen fast eine technisch-skulpturale Dynamik, die man eher von größeren, teureren Modellen kennt. Ein leicht coupéhaftes Moment schwingt ebenfalls mit, ohne jedoch die Alltagstauglichkeit zu opfern. In dieser Disziplin bleibt der Bayon konsequent praktisch. Große Türen, guter Überblick, keine modischen Kompromisse.
Das Heck schließlich setzt auf Eigenständigkeit statt Mainstream. Hyundai verzichtet bewusst auf ein glattes, durchdesigntes Einheitsschema und kombiniert stattdessen bumerangförmige LED-Rückleuchten mit einem durchlaufenden Reflektorband. Genau diese Kantigkeit verleiht dem Bayon einen hohen Wiedererkennungswert. Und man merkt: Der Hersteller wollte hier bewusst polarisieren, nicht einfach abnicken.
Und innen?
Wer von außen einen ebenso kantigen, experimentellen Innenraum erwartet, wird beim Hyundai Bayon zunächst überrascht. Denn innen regiert nicht die Extravaganz, sondern Vernunft. Hyundai hat bewusst den Ansatz gewählt, das extrovertierte Karosseriedesign nicht eins zu eins ins Cockpit zu übertragen. Stattdessen erinnert das Interieur stark an den i20, auf dem der Bayon technisch basiert. Das mag nach Recycling klingen, ist in der Praxis aber ein Vorteil. Alles wirkt vertraut, logisch und bereits ausgereift.
Die Sitzposition ist spürbar höher als im i20 und verleiht dem Bayon den erhofften Crossover-Charakter. Der Einstieg gelingt mühelos, und die Übersicht ist genau das, was man in engen Parkhäusern oder dichten Städten haben möchte: klar, unaufgeregt, stressfrei. Die Vordersitze bieten ordentliche Polsterung und ausreichend Komfort für den Alltag, ohne sportliche Ambitionen vorzugaukeln. Die Seitenführung bleibt zurückhaltend, passt aber zum Charakter des Fahrzeugs, das eher für Stadt, Landstraße und spontane Wochenendausflüge konzipiert ist als für hochdynamische Etappen.
In der zweiten Reihe zeigt der Bayon, dass er trotz kompakter Außenlänge clever verpackt ist. Zwei Erwachsene sitzen hier angenehm, solange sie keine Langstreckenerwartungen mitbringen. Die Kopf- und Beinfreiheit ist für diese Klasse absolut solide, und der Ein- wie Ausstieg gelingt auch dort unkompliziert. Die Materialqualität bewegt sich über dem, was man im Segment erwarten würde. Hartplastik bleibt sichtbar, aber Hyundai kaschiert es an den richtigen Stellen mit sauberen Oberflächen und guter Verarbeitung.
Der Kofferraum schließlich ist ein kleines Highlight: Mit 334 Litern liegt der Hyundai Bayon über vielen typischen Kleinwagen-Crossovern. Er kommt zwar nicht an Taigo oder T-Cross heran, bietet aber genug Flexibilität für Wocheneinkauf, Sporttaschen oder Kurzurlaub zu zweit. Wer die Lehnen umklappt, bekommt ein ordentlich nutzbares Ladevolumen und eine flache Ladefläche.
Der Antrieb des Hyundai Bayon
Im aktuellen Modellprogramm setzt Hyundai den Fokus beim Hyundai Bayon stärker auf Effizienz als auf Leistung. Das zeigt sich auch darin, dass die frühere Topmotorisierung mit 120 PS – exakt der Motor unseres Testwagens – inzwischen nicht mehr angeboten wird. Heute gibt es den 1.0-Liter-Dreizylinder nur noch mit 90 PS, wahlweise mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 7-Gang-DCT. Wer also nach der stärksten Bayon-Variante sucht, findet sie nur noch in Gebrauchtwagenbörsen. Schade, denn der 120-PS-Motor verleiht dem Crossover eine souveräne Note, die ihm gut steht.
Der aufgeladene Dreizylinder liefert 200 Nm Drehmoment und wirkt damit im Alltag deutlich kräftiger, als es Daten auf dem Papier vermuten lassen. Besonders zwischen 2.000 und 3.500 Touren schiebt der Hyundai Bayon engagiert an, ohne je übermotiviert aufzutrumpfen. Das iMT-Getriebe – eine Art Hybrid mit Schalter – verzichtet zwar nicht auf ein Kupplungspedal, kann aber elektronisch auskuppeln. Dadurch fährt sich der Bayon überraschend entspannt und erlaubt auf Wunsch sehr schaltfaules Gleiten. Theoretisch ermöglicht das System auch Segeln, praktisch trat dies im Test aber nur selten ein.
Das Fahrgefühl ist klar komfortorientiert. Das Fahrwerk dämpft sauber, kleine wie mittlere Unebenheiten filtert es mühelos heraus. Nur grobe Schlaglöcher dringen spürbar durch, was in dieser Klasse jedoch normal ist. Die Lenkung bleibt leichtgängig, wirkt aber recht gefühlsarm. Erst im Sportmodus schärft Hyundai die Rückmeldung ein wenig nach. Dennoch bleibt der Bayon stets gutmütig und berechenbar, auch wenn man ihn etwas forciert bewegt. Freude macht die knackige Schaltkulisse, die auch beim manuellen Eingreifen ein kleines Lächeln provoziert. Im Kern bleibt der Bayon jedoch ein Auto für entspannte Piloten, die Zuverlässigkeit über Dynamik stellen.
Alltag & Verbrauch
Im Alltag zeigt der Hyundai Bayon genau das, wofür er gebaut wurde. Eine unaufgeregte, effiziente Mobilität mit einem sympathischen, leichtfüßigen Charakter. Der Dreizylinder arbeitet kultiviert, bleibt akustisch meist im Hintergrund und zeigt nur unter Volllast das typische Dreizylinder-Brummen. Der Mildhybrid unterstützt beim Anfahren und Zwischenspurt merklich, ohne je den Eindruck eines klassischen Hybrids zu erzeugen. Wer nach einem rein elektrischen Krabbelmodus oder einer wilden Rekuperationsstrategie sucht, ist hier falsch. Der Bayon bleibt technisch bewusst einfach.
Beim Verbrauch hängt vieles am eigenen Gasfuß. Im Test lagen wir im Drittelmix bei 6,9 Litern pro 100 Kilometer. Realistisch, aber eben auch fast anderthalb Liter über der WLTP-Angabe. Die Sparrunde zeigte, dass der Bayon rein technisch deutlich genügsamer sein kann: 4,3 Liter sind ein guter Wert. Über längere Vollgasetappen steigt der Konsum dagegen schnell auf rund 13 Liter. Ein normaler Effekt bei kleinen, hoch aufgeladenen Motoren.
Im Alltag wirkt der Bayon leichtfüßig und überschaubar. Der Wendekreis ist angenehm klein, die Übersichtlichkeit tadellos, und die erhöhte Sitzposition erleichtert das Rangieren in engen Parkhäusern. Besonders positiv fällt das Komfortsetup auf. Der Bayon bleibt auch auf schlechten Stadtstraßen ruhig und federt überraschend erwachsen. Dazu kommt die City-Tauglichkeit. Elektrische Spiegelanklappung beim Verriegeln, eine intuitive Bedienung, kurze Schaltwege und ein gut dosierbares Bremsgefühl.
Kurzum: Der Hyundai Bayon ist kein Effizienzwunder, aber ein verlässlicher Alltagsbegleiter mit ehrlichem Verbrauchsverhalten und angenehm unkomplizierter Charakteristik.
Assistenz, Technik & Ausstattung
Der Hyundai Bayon zeigt in seinem Technik- und Ausstattungsangebot sehr deutlich, wo Hyundai in den letzten Jahren am stärksten gewachsen ist: bei der cleveren Alltagsfunktionalität. Auch wenn der Bayon klar in der Kleinwagenliga spielt, fühlt er sich innen keineswegs sparsam an. In der Ausstattungsstufe Prime, wie unser Testwagen sie trug, bringt der Crossover alles mit, was man im urbanen Alltag benötigt – und manches, womit man in dieser Klasse nicht unbedingt rechnet.
Beginnen wir mit dem Licht: Die LED-Scheinwerfer der Prime-Version überzeugen mit einer bemerkenswert gleichmäßigen, fleckenfreien Ausleuchtung. Gerade bei Nachtfahrten wirkt der Lichtkegel so definiert, dass man ihn eher in der Kompaktklasse vermuten würde. Die Signatur bleibt zwar schlicht, doch Funktion schlägt hier Form. Innen setzt der Bayon auf einfarbiges Ambientelicht in Blau, das zumindest am Abend einen Hauch von Atmosphäre bringt, wenngleich die sichtbaren Leuchtstäbe in den Türablagen optisch improvisiert wirken.
Weniger improvisiert ist das optionale Bose-Soundsystem. Es spielt in dieser Fahrzeugklasse erstaunlich souverän, mit echtem Punch und unaufdringlicher Klarheit, und stellt so manche Konkurrenzanlage locker in den Schatten. Zusammen mit dem Navigationssystem, dem großen 10,25-Zoll-Display und den Online-Diensten bildet es ein Paket, das nicht günstig ist, aber seinen Preis durch spürbare Mehrwerte rechtfertigt. Android Auto und Apple CarPlay funktionieren – anders als bei manchem Wettbewerber – absolut stabil und reagieren nahezu verzögerungsfrei.
Die Komfortfeatures sind typisch Hyundai: Sitzheizung vorn, optional auch im Fond, Lenkradheizung, Keyless-Go, elektrische Spiegelanklappung beim Verriegeln und eine angenehm intuitive Bedienlogik. Manche Details zeigen aber auch, dass der Bayon preislich bodenständig bleiben will – etwa der fehlende Regensensor oder die einfachen Türverkleidungen.
Bei den Assistenzsystemen präsentiert sich der Bayon gemischt. Die Verkehrszeichenerkennung arbeitet überraschend präzise, doch der Spurhalteassistent ist überempfindlich und erkennt Linien, die gar nicht existieren. Das optional buchbare Assistenzpaket Plus macht vieles besser: Totwinkelwarner, Querverkehrsassistent mit Notbremsfunktion und eine Ein- und Ausparkhilfe erhöhen die Alltagssicherheit spürbar.
Varianten & Preise des Hyundai Bayon
Beim Blick auf die aktuellen Ausstattungslinien zeigt der Hyundai Bayon, wie viel Bandbreite ein Kleinwagen-Crossover heute abdecken kann – und wie klar Hyundai die Zielgruppen trennt. Der Einstieg beginnt inzwischen bei 23.400 Euro mit der Linie Select, die trotz Basisposition erstaunlich gut ausgestattet ist. Schon hier gibt es ein Lederlenkrad, ein Navigationssystem, eine Klimaanlage und eine Rückfahrkamera – Elemente, die bei einigen Wettbewerbern erst optional verfügbar sind. Damit eignet sich der Bayon Select vor allem für preisbewusste Käufer, die dennoch nicht auf essentielle Technik verzichten wollen.
Eine Stufe darüber positioniert sich Trend ab 25.700 Euro, die wohl attraktivste Balance aus Preis und Ausstattung. Voll-LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten verbessern nicht nur die Optik, sondern auch die Sichtbarkeit spürbar. Dazu kommen Sitzheizung vorn, Lenkradheizung und ein digitales Cockpit – Features, die eine deutlich modernere Anmutung schaffen und den Bayon in Richtung Kompaktklasse schielen lassen. Für viele dürfte diese Linie das „Sweet Spot“-Modell sein.
Mit der Blackline ab 26.700 Euro wird es stylischer. Privacy-Verglasung, schwarze Akzentteile und – besonders wichtig – das serienmäßige Bose-Soundsystem geben dem Hyundai Bayon ein spürbar hochwertigeres Ambiente. Gerade das Bose-System, das im Testwagen mit ordentlich Volumen und beeindruckender Dynamik überraschte, ist in dieser Klasse ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Die Blackline richtet sich klar an Fahrer, die Wert auf Design und Sound legen.
Ganz oben thront weiterhin die Prime, nun ab 28.300 Euro. Hier zielt Hyundai stark auf Komfort und Sicherheit ab: Klimaautomatik, Totwinkelwarner, Querverkehrsassistent, Parksensoren vorn und hinten sowie ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem runden das Paket ab. Wer den Bayon als vollwertiges Alltagsauto mit maximaler Ausstattung nutzen möchte, findet in der Prime-Version die überzeugendste Wahl.
Bei der Motorisierung bleibt es eintönig. Es gibt nur noch den 1.0-Liter-Dreizylinder mit 90 PS. Wer lieber das Siebengang-DCT wünscht, kann dieser ab der Linie „Trend“ ordern. Der Aufpreis beträgt 1.800 Euro.
Kundenfeedback
Wer mit dem Hyundai Bayon unterwegs ist, beschreibt ihn oft als einen dieser seltenen Alltagsbegleiter, die schnell unterschätzt werden – bis man sie im täglichen Einsatz erlebt. Viele Besitzer loben zunächst das auffällige Design. Es polarisiert, ja, aber genau das ist für zahlreiche Käufer einer der ausschlaggebenden Gründe gewesen. Aussagen wie „Endlich mal ein Auto, das nicht aussieht wie alle anderen“ oder „Mutiger als alles, was VW und Toyota in der Klasse anbieten“ ziehen sich durch Foren und Erfahrungsberichte.
Positiv fällt auch auf, wie leichtfüßig und unkompliziert sich der Bayon im Stadtverkehr bewegt. Die etwas höhere Sitzposition wird besonders von älteren Fahrern und Fahranfängern geschätzt, weil der Überblick stimmt und Rangieren angenehm einfach bleibt. Die Lenkung, die im Testbetrieb eher leichtgängig wirkte, wird von Kunden genau deshalb bevorzugt – sie macht den Bayon stressfrei in engen Straßen und Parkhäusern. Auch das DCT-Getriebe des aktuellen 90-PS-Modells bekommt viel Lob, weil es den Wagen harmonischer wirken lässt als die zuvor angebotene iMT-Lösung.
Zu den größten Pluspunkten zählt aus Kundensicht die Ausstattung. Gerade ab „Trend“ aufwärts wirkt der Bayon wie ein Auto, das deutlich teurer sein müsste. Die LED-Scheinwerfer, der große Bildschirm und das digitale Cockpit erhalten durchweg positive Resonanz. Käufer der Linien „Blackline“ und „Prime“ schwärmen besonders vom Bose-Soundsystem, das für ein Fahrzeug dieser Preisklasse erstaunlich voluminös spielt.
Kritik gibt es natürlich ebenfalls – der Kofferraum sei „okay, aber nicht herausragend“, und der Innenraum wirke „praktisch, aber eben nicht emotional“. Einige Fahrer bemängeln auch, dass Hyundai die stärkere 120-PS-Version gestrichen hat, denn sie habe dem Auto „genau das Quäntchen mehr Souveränität“ verliehen.
Unterm Strich jedoch beschreibt die Mehrheit den Hyundai Bayon als zuverlässigen, ehrlichen, überraschend komfortablen Begleiter, der mehr bietet, als sein Preis vermuten lässt – und genau deshalb eine treue Fangemeinde aufgebaut hat.
Fazit zum Hyundai Bayon
Der Hyundai Bayon zeigt auch nach seiner Modellpflege sehr klar, wofür er steht: ein Crossover, der mit extrovertiertem Design auffällt, im Alltag unkompliziert bleibt und preislich weiterhin attraktiv positioniert ist. Dass Hyundai den einst angebotenen 120-PS-Mildhybrid inzwischen aus dem Programm genommen hat, ist zwar bedauerlich, ändert aber wenig am grundsätzlichen Charakter des Bayon. Der Dreizylinder mit heute 90 PS wirkt harmonisch genug für den Stadtverkehr, bleibt genügsam und macht den Bayon vor allem für urbane und suburbane Fahrer interessant, die kein SUV im klassischen Sinne möchten, aber dennoch höher sitzen und besser ein- und aussteigen wollen.
Seine größte Stärke bleibt der selbstbewusste Auftritt. Kaum ein anderer Kleinwagen-Crossover traut sich so viel Kante, Bruch und Eigenständigkeit. Wer Individualität sucht, findet hier einen willkommenen Gegenentwurf zu weichgespülten Mainstream-Entwürfen. Innen geht es nüchterner zu, aber gerade diese Einfachheit sorgt für Übersichtlichkeit und alltagsfreundliche Bedienbarkeit. Das Kofferraumvolumen ist solide, die Sitzposition angenehm, und in der Topversion zeigt der Bayon mit Bose-Sound, Navigation, Klimaautomatik und Assistenten, dass er sich problemlos eine Klasse höher behaupten kann.
Beim Fahren bleibt er ein typischer Hyundai: sicher abgestimmt, leicht zu bedienen und ohne Allüren. Er drängt sich nicht auf, will weder sportlich sein noch besonders ambitioniert wirken – und genau das macht ihn so unanstrengend. Wer primär im Stadtverkehr unterwegs ist, wird die Kombination aus Kompaktheit, Wendigkeit und dem leicht erhöhten SUV-Gefühl schätzen.
Unterm Strich ist der Hyundai Bayon ein Crossover für alle, die Charakter lieben, aber keine Kompromisse bei Alltagstauglichkeit und Ausstattung eingehen wollen. Ein kleines Auto mit großer Eigenständigkeit – und das bleibt sein größtes Verkaufsargument.
Konkurrenzmodelle
Der Hyundai Bayon tritt in einem Segment an, das so dicht besetzt ist wie kaum ein anderes, und seine Konkurrenten decken ein erstaunlich breites Spektrum ab. Am nächsten liegt ihm der VW Taigo, der mit seiner coupéhaft abfallenden Dachlinie eher Lifestyle-Ambitionen verfolgt und beim Platzangebot weniger nüchtern auftritt als der Bayon. Der Skoda Kamiq wiederum setzt traditionell auf clevere Raumökonomie und hohe Alltagstauglichkeit. Für Familien und pragmatische Käufer häufig die erste Wahl. Der Seat Arona zeigt die sportlichere, jugendlichere Interpretation derselben Plattform und trifft damit vor allem urbane Zielgruppen, während der Kia Stonic bewusst etwas robuster, kantiger und preisorientierter positioniert ist.
Daneben spielt der Toyota Yaris Cross als Hybrid-Spezialist eine gewichtige Rolle, denn er glänzt vor allem im Stadtverkehr mit niedrigem Verbrauch und hohem Markenvertrauen. Premium-Alternative in der Klasse ist der DS 3, der zwar emotionaler gestaltet ist, aber in manchen Punkten weniger praktisch daherkommt. Der Opel Mokka bringt ein eigenständiges, fast schon avantgardistisches Design mit und wirkt insgesamt schicker, aber weniger geräumig als der Bayon. Der Nissan Juke bleibt das extrovertierteste Angebot dieser Runde und spricht mit seiner futuristischen Linienführung eher Lifestyle-Fahrer an. Schließlich mischt auch der Peugeot 2008 mit, der dem Segment eine betont hochwertige Anmutung und ein sehr modernes Innenraumkonzept entgegensetzt.
Im direkten Vergleich zeigt sich, dass der Hyundai Bayon seine Stärken klar in seinem charaktervollen Design, seiner guten Ausstattung und seinem insgesamt sehr unkomplizierten Alltagsverhalten hat. Während einige Konkurrenten emotionaler gestalten, andere stärker auf Effizienz oder auf Premiumwirkung setzen, besetzt der Bayon den Platz eines alltagstauglichen, ausgewogenen und preislich fair positionierten Crossover – gerade für Kunden, die im Kleinwagen-SUV-Segment ein rundes Gesamtpaket ohne Extreme suchen.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D
