Das DS 3 Facelift ist wie der stilbewusste Pariser, der auch nach der dritten Einladung immer noch unverschämt gut aussieht – ohne dabei zu protzen. Mit seiner typischen Mischung aus avantgardistischem Design, luxuriösen Details und ein bisschen Extravaganz will er beweisen: Kleinwagen-SUV kann auch schick, eigenständig und ein bisschen diva-mäßig sein.
Dabei nimmt er es nicht so genau mit der Masse, sondern setzt lieber auf Charakter – was nicht jeden zum Schwärmen bringt, aber eben die richtigen. In diesem Testbericht schauen wir uns an, wie gut der kleine Franzose im Jahr 2025 wirklich geworden ist. Spoiler: Er ist zwar kein Schnäppchen, aber dafür ein echter Blickfang mit einigen Überraschungen. Fahrbericht.
Der Look
Wer sagt denn, dass Zurückhaltung langweilig ist? Beim Exterieur-Facelift des DS 3 beweisen die Franzosen einmal mehr, dass feine Modifikationen oft die größte Wirkung erzielen – ganz ohne Design-Overkill.
Herzstück der neuen Front sind die überarbeiteten LED-Scheinwerfer, flankiert von frisch gezeichneten Tagfahrlichternim Stil des großen Bruders DS 7. Statt an eine lichterkettenartige Restbestandslösung zu erinnern, ziehen sich die homogenen LED-Streifen nun markant durchs Gesicht des kompakten SUV – souverän, selbstbewusst und ziemlich französisch.
Der größere Kühlergrill sowie eine sanft retuschierte Frontschürze unterstreichen die neue Präsenz. Seitlich hingegen bleibt alles weitgehend beim Alten – auch die charakteristische „Haifischflosse“ an der B-Säule durfte bleiben, ebenso wie der markante Knick darunter. Ein echtes Erkennungsmerkmal, das weiter für Wiedererkennungswert sorgt.
Am Heck zeigt sich der DS 3 weiterhin leicht „auf Zehenspitzen“, unterstützt von 18-Zoll-Leichtmetallrädern und einer stattlichen Höhe von 1,53 Metern – genug, um in der Innenstadt für ein Kompakt-SUV gehalten zu werden. Ein Missverständnis, das wir charmant korrigieren: Wer in der Golfklasse sucht, landet beim DS 4.
Das auffällig leuchtende Diva-Rot tut sein Übriges: Es schreit nicht „Kleinwagen“, sondern flüstert elegant „französische Noblesse“. Ja, der DS 3 bleibt auch nach dem Facelift ein Statement – dezent inszeniert, aber mit Stil und einem Hauch Grandezza.
Und innen?
Französischer Luxus im Kleinformat? Bien sûr! Im Innenraum des DS 3 Facelift setzt DS Automobiles konsequent auf das, was sie am besten können: Pariser Avantgarde trifft Design-Mut – und ein bisschen Bedienverwirrung.
Schon beim ersten Blick dominieren Rauten das Innenraumdesign. Ob Sitze, Türverkleidungen oder Schalter – alles wirkt wie frisch aus dem Pariser Designstudio entsprungen. Hochwertige Materialien wie fein genähtes Leder, Softtouch-Oberflächen und kunstvolle Muster sorgen für Premium-Feeling – zumindest optisch und haptisch.
Doch wer formvollendet ist, darf offenbar auch etwas komplizierter sein: Die neu gestalteten Sensortasten unter dem Zentralbildschirm im Rautendesign reagieren mal zu zaghaft, mal zu übereifrig. Ein klarer Fall von „Design vor Funktion“. Gleiches gilt für die Fensterheber in der Mittelkonsole – schön anzusehen, aber ergonomisch fragwürdig.
Das Platzangebot vorne ist überraschend gut, das Raumgefühl angenehm offen – wäre da nicht der etwas überdimensionierte Pralltopf im Lenkrad. Hinten wird’s enger: Großgewachsene stoßen schnell an ihre (Kopf- und Knie-)Grenzen. Und die schicke „Haifischflosse“ an der B-Säule? Sie raubt ein Stück Sicht – sieht aber immerhin gut aus.
Positiv: Der Kofferraum fasst 350 Liter – genug für Wochenendtrips oder den Einkauf im Feinkostladen. Und ein cleveres Detail: Eine kleine Öffnung im Ladeboden gibt dem Subwoofer der Soundanlage Raum zum Atmen. Très chic – mit Soundtiefe!
Der Antrieb des DS 3 Facelift
Wer beim DS 3 Facelift auf eine Motorenoffensive gehofft hat, darf beruhigt weiterträumen – oder sich über Bewährtes freuen. Denn unter der Haube werkelt weiterhin der bekannte PureTech 130, ein 1.2-Liter-Dreizylinder-Turbobenzinermit 130 PS und 230 Nm Drehmoment. Seit 2018 dabei – und seitdem ein grundsolider Partner für den urbanen Alltag.
In Kombination mit der 8-Stufen-Automatik liefert der Antrieb ein angenehm unaufgeregtes Fahrerlebnis. Die Gangwechsel: geschmeidig. Der Motorsound: zurückhaltend. Und das typische Dreizylinder-Grollen? Kaum spürbar. Nur im Sportmodus wird’s etwas nervöser – dann zeigt das Getriebe gelegentlich charakterstarke Eigenheiten.
Das Fahrwerk ist spürbar auf Komfort gebürstet – Schlaglöcher werden charmant ignoriert, Bodenwellen freundlich weggeschaukelt. Allerdings: Bei schnellen Richtungswechseln neigt die Karosserie zum Nicken und Wanken. Heißt: Der DS 3 bleibt lieber der Cruiser mit Stil als der Kurvenräuber mit Sportsgeist.
Die Lenkung ist leichtgängig, das Bremsverhalten angenehm dosierbar. Und wer in den Eco-Modus schaltet, erlebt eine entspannte Welt aus niedrigerem Verbrauch und leicht gebremstem Vorwärtsdrang – 196 km/h Spitze sind es offiziell, das sind vier weniger als vorm Facelift. Wen stört’s?
Beim Verbrauch bleibt alles wie gehabt: 6,2 Liter im Test, 5,1 Liter auf der Sparrunde. Auch hier gilt: keine Revolution – aber ein verlässlicher Begleiter mit gutem Benehmen und dezenter Ausstrahlung. Und das ganz ohne „Crossback“-Namensanhängsel.
Assistenz, Technik & Ausstattung
In der höchsten Ausstattungsvariante Opera zeigt der DS 3 Facelift, was französischer Chic in Sachen Technik und Komfort bedeutet – oder zumindest bedeuten will. Ein echter Hingucker ist das optional erhältliche Matrix-LED-Licht (1.200 €), das mit präziser Ausblendung und satter Leuchtkraft für klare Sicht und neidische Blicke sorgt.
Zentraler Bestandteil des digitalen Erlebnisses ist das neue DS Iris System. Es vereint Navigation, Sprachsteuerungund permanente Internetverbindung in einem schicken Paket. Android Auto und Apple CarPlay laufen kabellos – zumindest meistens. Denn die Verbindung verabschiedet sich gelegentlich beim Neustart. Charmanter französischer Eigenwille? Vielleicht.
Die Sprachassistentin „Iris“ versteht kurze, klare Ansagen recht zuverlässig. Wer aber im Plauderton Befehle erteilt, wird eher mit höflichem Unverständnis belohnt. Immerhin: Das digitale Cockpit zeigt sich facettenreicher und kontrastreicher als zuvor, und auch die neue 180-Grad-Rückfahrkamera liefert endlich Bilder in anständiger Qualität.
Sitzheizung? Ja, aber mit Geduld. Eine Lenkradheizung? Leider non. Dafür glänzt das Extended Safety Paket (1.450 €) mit einem verbesserten Spurhalteassistenten, zuverlässigem Abstandstempomaten und einem wachsamen Totwinkelwarner – letzterer eine echte Alltagshilfe.
Akustisch sorgt das optionale Focal-Soundsystem mit zwölf Lautsprechern plus Subwoofer für ordentliche Unterhaltung – auch wenn audiophile Ohren noch Luft nach oben orten.
In Summe liefert der DS 3 ein Technikpaket mit Stil, das sich nicht aufdrängt – manchmal aber ein bisschen Zuwendung braucht.
Varianten & Preise des DS 3 Facelift
Mit dem Facelift des DS 3 hat sich nicht nur die Front verändert – auch die Modellpolitik wurde gründlich entrümpelt. Statt vormals sechs Antriebsoptionen stehen jetzt nur noch zwei zur Wahl: der neue Mildhybrid „Hybrid 145“ mit – Überraschung – 145 PS Systemleistung sowie der überarbeitete, vollelektrische DS 3 E-Tense mit nun 156 statt 136 PS. Benziner und Diesel? Geschichte.
Auch bei den Ausstattungen wurde ordentlich durchsortiert – DS nennt das Ganze „Collections“, was deutlich edler klingt als einfach „Modellvarianten“. Neu dabei:
- Pallas – das neue Basismodell, startet bei 32.990 € mit dem Hybrid 145. Wer lieber lokal emissionsfrei unterwegs sein möchte, muss mit 41.500 € für den E-Tense deutlich tiefer in die Tasche greifen.
- Jules Verne – ein Hauch literarischer Glanz in der Mittelklasse. Der Einstiegspreis liegt bei 34.990 €, der elektrische Aufschlag hebt das Ganze auf 43.500 €.
- Étoile – die Spitze des Angebots. Für 38.790 € gibt’s das volle Hybrid-Programm, die elektrische Version klettert auf 47.300 € – definitiv kein Preis für Sternengucker mit kleinem Budget.
Der einst so bunte Antriebsmix ist also passé. Stattdessen setzt DS Automobiles nun auf Reduktion mit Stil – was man mögen muss. Dafür bleibt die Optik exklusiv, die Technik solide und der Auftritt einzigartig französisch – auch wenn der Preis längst nicht mehr dem Charme eines Bistros in der Nebenstraße entspricht.
Kundenfeedback
Besitzer des DS 3 Facelift loben vor allem das unverwechselbare Design und die hochwertige Verarbeitung im Innenraum. Viele heben hervor, wie angenehm sich das Fahrzeug im Stadtverkehr und auf der Landstraße bewegt. Das komfortable Fahrwerk und die präzise Lenkung sorgen für ein entspanntes Fahrerlebnis, während das moderne Infotainment mit kabellosem Android Auto und Apple CarPlay für viele einen echten Mehrwert darstellt.
Doch nicht alles ist rosarot: Einige Nutzer kritisieren die eingeschränkte Sicht durch die breiten C-Säulen und die vergleichsweise kleine Fensterfläche. Auch der Kofferraum wird als ausreichend, aber nicht üppig empfunden, was bei Familien mit viel Gepäck schon mal für Kopfschütteln sorgt. Zudem berichten einzelne Besitzer von kleineren elektronischen Macken, die gelegentlich den Bedienkomfort trüben.
Insgesamt zeigt sich jedoch, dass der DS 3 Facelift besonders bei designbewussten Fahrern gut ankommt, die Komfort und Stil über maximale Praktikabilität stellen. Die Eigenheiten des Franzosen werden von vielen als charakterstark und sympathisch empfunden – ein Auto für Individualisten, das mit seinem Charme auch kleine Alltagsschwächen wettmacht.
Fazit zum DS 3 Facelift
Der überarbeitete DS 3 Facelift bleibt auch 2025 das, was er schon immer war: eine stilvolle Ausnahmeerscheinung im Segment der kompakten SUVs. Während andere auf Funktionalität oder sportliche Claims setzen, hebt DS den französischen Chic wie eine gut geschneiderte Designerjacke auf die Straße – nicht unbedingt praktisch, aber eben verdammt elegant.
Mit seinem markanten Design, dem hochwertigen Innenraum und spürbarem Komfortanspruch setzt der kleine Franzose Maßstäbe – zumindest für jene, die lieber Lichtsignatur sagen als Licht. Dass dabei manches zugunsten der Optik geopfert wird (Stichwort: Bedienlogik), sehen treue Fans eher als Feature denn als Mangel. Der DS 3 ist weniger Auto, mehr Statement– auch ganz ohne das einstige „Crossback“ im Namen.
Die Modellpflege bringt spürbare Verbesserungen: Assistenzsysteme, Infotainment und Verarbeitung wurden aufpoliert. Nur bei den Motorvarianten hat man den Rotstift vielleicht etwas zu großzügig geschwungen. Zwei Antriebe – Hybrid und Elektro – reichen für Designverliebte, könnten aber pragmatische Käufer abschrecken.
Der Preis? Selbstbewusst französisch. Wer sich ein bisschen Luxus abseits des Mainstreams gönnen will, darf beim DS 3 tiefer in die Tasche greifen – und bekommt dafür ein Auto, das auf jedem Parkplatz für Aufsehen sorgt.
Unterm Strich bleibt das DS 3 Facelift: mutig, charmant, eigensinnig. Oder wie man in Paris sagen würde: très DS.
Konkurrenzmodelle
Im Segment der kompakten SUV mit urbanem Chic tummeln sich zahlreiche Mitbewerber – und der DS 3 Facelift muss sich gegen eine illustre Runde behaupten. Stilvolle Herausforderer wie der Peugeot 2008 oder der ebenfalls französisch geprägte Renault Captur samt seinem technisch identischen Zwilling Mitsubishi ASX buhlen mit frischen Designs und praktischen Tugenden um die Gunst der City-Flaneure.
Auch der Opel Mokka, trotz deutscher Herkunft ebenfalls Konzernverwandtschaft, zeigt mit kantiger Optik und solider Technik klare Ambitionen. Der Toyota Yaris Cross bringt Hybridkompetenz und Zuverlässigkeit mit, wirkt aber emotional eher wie ein sparsamer Geschäftstermin als ein Date in Saint-Germain.
Deutlich stylischer geht es beim Kia Stonic zu, der mit fairen Preisen und flotter Optik punktet, aber bei Materialwahl und Luxusanspruch hinterherfährt. Wer es klein, aber luxuriös mag, schaut zum Lexus LBX – oder gleich zum schicken Mini Countryman, der trotz gewachsener Größe immer noch den coolen Briten in sich trägt.
Premium? Gibt’s natürlich auch: Audi Q2, Mercedes GLA und BMW X1 tragen das große Markenversprechen – aber auch große Preisschilder. Der Alfa Romeo Junior will mit italienischer Sinnlichkeit glänzen, trifft aber einen ähnlichen Nerv wie der DS 3: Charisma vor Konvention.
Nicht zu vergessen: Der Jeep Avenger, der als kerniger Stadtcowboy mit kantigem Offroad-Charme und überraschend urbaner Alltagstauglichkeit überrascht – vor allem in der vollelektrischen Variante. Und der Nissan Juke, einst Design-Revoluzzer, heute gereifter Charakterdarsteller mit solidem Technikpaket und auffälliger Optik, bleibt ebenfalls eine feste Größe im stylischen Klein-SUV-Revier.
Fazit: Der DS 3 bleibt ein Exot – bewusst. Er ist nicht der Vernünftigste, nicht der Günstigste, aber mit Sicherheit einer der eigenständigsten Charaktere im Wettbewerbsfeld. Für alle, denen Design, Charme und französische Attitüde wichtiger sind als Zentimeter und Zahlenkolonnen.