Der Opel Combo-e stellt die elektrifizierte Variante des Rüsselsheimer Hochdachkombis, der mittlerweile nur noch als E-Fahrzeug erhältlich ist, dar.
Dabei blickt der Combo auf eine lange Historie zurück. Schon seit 1986 ist er als Kastenwagen unterwegs und stand dabei immer auf der Watch List von Handwerkern, Malern und Co. Pragmatikers Liebling also.
In seiner mittlerweile fünften Generation war er einst mit Benzin- und Dieselmotoren erhältlich; mittlerweile hat man sich – aufgrund des Bekenntnisses des Stellantis Konzerns zur E-Mobilität – darauf verständigt, den Combo nur noch als Elektroversion anzubieten.
Wir haben den E-Hochdachkombi einem ersten Test unterzogen. Schnellcheck.
Der Look
Auf den ersten Blick sieht man dem Opel Combo-e gar nicht an, dass es sich hierbei um ein Elektrofahrzeug handelt. Von dem E-Kennzeichen und dem Schriftzug am Heck mal abgesehen.
Das Exterieur
Insgesamt fällt das Design des Combo-e nicht sonderlich aufregend aus. Ein typischer Hochdachkombi ohne Design-Spielereien, aber mit viel Platz. Auch grenzt sich der Opel Combo-e durch eine geänderte Frontschürze von seinen Geschwistermodellen Peugeot E-Rifter, Citroen E-Berlingo, Fiat E-Doblò und Toyota Proace City Electric ab.
Der elektrische Combo ist in zwei Längen erhältlich. Für unseren Test fuhren wir die kurze Version, die 4,40 Meter in der Länge misst und wie prädestiniert für die Reise zu fünft wirkt. Möchte man auf mehr Laderaum respektive mehr Platz für Passagiere zurückgreifen, sollte ein Blick auf die XL-Version geworfen werden, die mit nicht zu verachtenden 35 Zusatz-Zentimetern aufwartet, welche sich signifikant auswirken. Steht von vornherein fest, dass der E-Combo die meiste Zeit als Siebensitzer gebraucht werden soll, ist der XL eindeutig die bessere Wahl.
Das Interieur
Auch im Innenraum gibt es so gut wie keine Hinweise auf die elektrische Antriebsart. Nur die mittlerweile volldigitale Tachoeinheit kommt logischerweise ohne Drehzahlmesser, dafür aber mit Batterieanzeige daher, was dem Kenner dann doch den E-Antrieb verrät. Auch gibt es mittlerweile keine mechanische Handbremse mehr; diese wurde durch ein elektrisches Pendant ersetzt.
Sonst geht es im Opel Combo-e sehr aufgeräumt zu. Ablagen noch und nöcher sorgen für ausreichend Stauraum für Kind und Kegel. Quasi der halbe Hausstand kann hier untergebracht werden, was so manches SUV an seine Grenzen bringen würde. Nicht aber den Hochdach-Kombi. Absolut cool: Opel hat das Lenkrad ausreichend dick gepolstert und eine Lenkradheizung sorgt für warme Hände an kalten Tagen.
Das Platzgefühl ist vorne sehr gut, der Seitenhalt ist weniger ausgeprägt. Doch mit 136 PS ist der Combo nun auch wirklich nicht sportlich ambitioniert. Im Fond gibt es in der Kurzversion drei Einzelsitze, auf denen Passagiere bis 1,80 Meter locker unterkommen. Darüber wird die Beinfreiheit etwas knapp, was ebenfalls wieder für den XL spricht. Kids hingegen haben hier keine Probleme.
Bemerkenswert ist auch der Kofferraum: Zum einen aufgrund der extrem niedrigen Ladekante und der riesigen Heckklappe, die bei schlechtem Wetter auch als Regenschirm-Ersatz dienen kann. Zum anderen ist das Ladevolumen mit 597 und maximal 2.126 Litern wahrlich üppig. Nicht vergessen: Wir sprechen hier nur vom Kofferraum; nicht miteinbezogen sind hingegen die vielen Ablagen, die wir bereits angesprochen haben.
Zur Info: Der Opel Combo-e XL bietet 850 bis 2.693 Liter Ladevolumen.
Der Antrieb im Opel Combo-e
Den Antrieb im Opel Combo-e übernimmt ein 136 PS starker Elektromotor, der für uns kein Unbekannter ist. Denn im gesamten Stellantis-Konzern treibt er die meisten E-Derivate an, ist quasi der Universal-E-Motor des Konzerns. Auch hier wird die Kraft über eine 1-Gang-Automatik an die Vorderräder übertragen. Maximal werden somit 236 Newtonmeter bereitgestellt, was für eine Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h innerhalb von 11,7 Sekunden sorgt. Schluss mit Vortrieb ist bereits bei 135 Sachen.
Mit diesen Werten zeigt sich sogleich, dass der Combo-e eher der gemütliche Gleiter ist und weniger für dynamische Langstreckenfahrten geeignet ist. Der verblichene Selbstzünder und auch der ebenfalls verblichene Benziner waren hier im Vorteil. So fuhren wir für unseren Schnelltest auch überwiegend im urbanen Bereich. Schnell fiel auf, dass der elektrische Hochdach-Kombi aufgrund seines Antriebs eine herrliche Ruhe ausstrahlt. Im Innenraum bleibt es mit Ausnahme von ein paar Abrollgeräusche ruhig.
Der zweite Punkt, der uns aufgefallen ist, bezieht sich auf das Fahrwerk. Hier wurde eindeutig auf Komfort gesetzt, was auch nicht weiter verwundert. Fahrbahnunebenheiten werden so gut es geht geschluckt, sodass sie nur marginal bis zu den Insassen vordringen.
Laut kombiniertem WLTP-Wert soll der Opel Combo-e bis zu 280 Kilometer weit kommen. Soweit die Theorie. Unser kombinierter Verbrauch betrug 23,3 kWh pro 100 Kilometer, was knapp oberhalb der Werksangabe liegt. Allerdings lässt sich dieser Verbrauch auch problemlos steigern, sobald es auf die Autobahn geht. Nicht umsonst regelt Opel den Topspeed schon bei 135 km/h ab. Überwiegend in der Stadt gefahren, dürfte die Reichweite allerdings realistisch sein.
Einen Vorteil hat der Opel Combo-e beim Laden. An einer 100-kW-DC-Säule sind binnen 30 Minuten wieder rund 80 Prozent aufgeladen. Möchte man den Rüsselsheimer vollladen, vergehen insgesamt rund 70 Minuten.
Preis und Ausstattung des Opel Combo-e
Der Opel Combo-e startet aktuell bei 43.050 Euro. Die Langversion „XL“ kostet mindestens 44.750 Euro.
In Sachen Ausstattung ist der elektrische Kombi bereits ab Werk recht gut ausgestattet und bringt unter anderem folgende Optionen mit:
Leider gibt es den Combo-e – wie auch alle seine Geschwistermodelle – ausschließlich mit Halogen-Scheinwerfern. Wir hoffen hier auf ein Upgrade auf LED-Leuchten, da diese die Sicherheit bei Fahrten in der Nacht signifikant erhöhen.
Zusätzlich gibt es noch die folgenden vier Ausstattungspakete:
Fazit zum Opel Combo-e
In unserem Erstkontakt zeigte sich der Opel Combo-e als vernünftiger Familienwagen mit deutlichen Stärken in Sachen Raumangebot und Fahrkomfort. Darüber hinaus bietet er einen fairen Preis und eine bereits serienmäßig umfangreiche Ausstattung.
Seine Schwächen zeigt der E-Combo allerdings auf der Langstrecke; auf der Autobahn und bei entsprechender Beladung dürften hier kaum mehr als 200 Kilometer drin sein. Dafür lädt der Hochdach-Kombi verhältnismäßig schnell, eine entsprechende Säule vorausgesetzt.
Wer mit dem Combo-e überwiegend im urbanen und suburbanen Bereich unterwegs ist, wird mit dem Fahrzeug derweil keine Schwierigkeiten haben. Ein Blick auf die Konkurrenz lohnt, wenn es um bestimmte Feinheiten in Sachen Ausstattung und Markentreue geht.
Konkurrenzmodelle: Citroen E-Berlingo Electric, Peugeot E-Rifter, Fiat E-Doblò, Toyota Proace City Verso Electric
Technische Daten
Modell | Opel Combo-e Life |
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,40 x 2,11 x 1,84 |
Radstand (mm) | 2.785 |
Motor | Elektromotor |
Batteriekapazität (kWh) | 50 |
Leistung (kW / PS) | 100 / 360 |
Drehmoment (Nm) | 260 |
Getriebe | 1-Gang-Automatikgetriebe |
Antrieb | Frontantrieb |
Kraftstoffart | Strom |
Durchschnittsverbrauch (WLTP in Liter) | 21,5 |
Durchschnittsverbrauch (NEU! in Liter) | 23,3 |
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km) | 0 |
Ladedauer: | 32 Minuten (100 kW DC, 0 – 80 Prozent) |
0 auf 100 km/h (in Sekunden) | 11,7 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 135 |
Leergewicht (kg) | 1.664 |
Kofferraumvolumen (l) | 597 – 2.126 |
Farbe | Mistral Braun |
Grundpreis (Euro) | 43.050 |
Testwagenpreis (Euro) | ca. 45.050 |
Test / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D























