Mit dem neuen Subaru Impreza stellen die Japaner ihren überarbeiteten Kompakten vor, der bereits seit rund 30 Jahren die Straßen der Welt bereichert.
In seiner mittlerweile sechsten Generation erhielt das Fahrzeug ein Facelift, welches sowohl die Optik als auch die Technik betraf. Dabei blieb man jedoch den Markentugenden in vollem Umfang treu, sodass auch das Facelift weiterhin mit Boxermotor und permanentem, symmetrischem Allradantrieb zu seinen Kunden rollt.
Wir hatten im schönen Südbayern die Möglichkeit, das Fahrzeug im Rahmen eines Erstkontaktes zu testen. Fahrbericht.
Der Look
Schon auf den ersten Blick zeigt sich der neue Impreza vor allem von vorne signifikant nachgeschärft. So sorgen neue Scheinwerfer für einen noch markanteren Look, während sogar die Scheinwerfer-Reinigungsanlage eine neue Form erhielt. Ein markanter, aber nicht überdimensionierter Kühlergrill rundet das Design ab. Ganz nebenbei bemerkt sorgen diese Änderungen an der Front für ein nicht unbeträchtliches Maß an Überholprestige.
Ansonsten bleibt sich der Impreza treu. Die Abmessungen sind minimal gewachsen, sodass das Facelift nun 15 Millimeter länger und fünf Millimeter breiter ist. In der Praxis fällt das aber kaum auf. Am Heck gibt es Leuchten in Teil-LED-Technik, die immer noch leicht ausgestellt sind, was den asiatischen Touch weiterhin aufrechterhält. Unser in „Crystal White Pearl“ lackierter Testwagen wirkt derweil sogar recht unschuldig. Wer es etwas bunter mag, sollte auf jeden Fall einer der farbenfrohen Lackfarben wählen. Neu im Programm sind die Farben „Oasis Blue“ und „Sun Blaze Pearl“.
Letztere Farbe ist ein kräftiges Orange, das je nach Lichteinfall auch braune und goldene Facetten zutage fördert. Unsere Empfehlung liegt allerdings auf der Farbe „Oasis Blue“. Dieses wunderbare Hellblau lässt den Impreza wahrhaft jugendlich wirken und bleibt zudem mit einem Aufpreis von 370 Euro auch preislich vollkommen im Rahmen.
Und innen?
Im Innenraum hat man vorrangig die technischen Komponenten modernisiert. Sofort fällt der neue, 11,6 Zoll messende Bildschirm auf, der hochkant in die Mittelkonsole verpflanzt wurde und eine gewisse Ähnlichkeit zum Infotainment des Outback aufweist. Mittweile kann dieses Infotainment auch mit „what3words“ aufwarten. Außerdem kann der Touchscreen wie der Bildschirm eines Smartphones gesperrt werden, was beispielsweise dann von Vorteil ist, wenn man das Fahrzeug Dritten zum Parken überlässt. Der dritte Bildschirm, den wir noch im Vorfacelift und auch im Forester vorfanden, ist hier nun entfallen.
Darüber hinaus gibt es nun kabelloses Apple CarPlay und Android Auto. Wer sein Smartphone doch lieber per Kabel verbinden möchte, dem stehen USB-A- und USB-C-Schnittstellen zur Verfügung. Darüber hinaus wurde auch die Sicherheit verbessert. Es gibt zwei zusätzliche Airbags, einen Mittelairbag und einen Sitzflächen-Airbag für den Beifahrersitz. Zudem wurde das Subaru-eigene Assistenzsystem Eyesight verbessert. Hier hielt eine dritte Kamera Einzug, welche den Erkennungswinkel vergrößert, sodass die Systeme noch präziser agieren können. Dank einer neuen Software werden nun Verkehrs- und Zusatzzeichen besser erkannt. Außerdem kann der neue Subaru Impreza im Fall des Falles auch selbständig ausweichen und auf Wunsch die aktuell gültige Geschwindigkeit automatisch übernehmen.
Die LED-Scheinwerfer erhielten derweil nicht nur einen neuen Look sondern auch eine neue Funktion. Neben dem Kurvenlicht gibt es nun auch ein sehr wirkungsvolles Abbiegelicht, das wir während unseres Erstkontaktes noch nicht testen konnten, dies aber alsbald nachholen werden.
Der Antrieb des neuen Subaru Impreza
Den Antrieb im neuen Subaru Impreza übernimmt weiterhin ein zwei Liter großer Boxermotor mit Mildhybrid-Unterstützung. Subaru nennt dieses System e-Boxer. Wie bereits eingangs erwähnt, rollt jeder Impreza mit dem markentypischen Symmetrischen Allradantrieb vom Band. Die Kraftverwaltung übernimmt weiterhin eine stufenlose Lineartronic. Der größte Unterschied liegt allerdings in der gebotenen Leistung. Denn bis dato konnte der Impreza mit maximal 150 PS aufwarten, jetzt sind es bisweilen nur noch 136 Pferdestärken.
Unser erster Test konnte jedoch zeigen, dass sich diese Minderleistung in der Praxis nicht spürbar negativ auswirkt. Die Ingenieure haben es geschafft, die fehlenden Pferdestärken adäquat zu kompensieren, was sicherlich auch an dem 16 PS starken E-Motor liegt, den man ins Getriebe integriert hat. Klar, so wirklich sportlich wird es zwar nie, dafür jedoch auch nicht wirklich lahm. Über die beiden Fahrmodi des „SI-Drive“ kann man streiten.
Fakt ist jedoch, dass die Leistung ausreicht, um den Impreza in Schwung zu bringen und auf Trab zu halten. Unsere ersten Fahrten führten teilweise auch über freigegebene Autobahnen und so können wir eruieren, dass es bis Tempo 180 auch ganz ordentlich vorangeht. Nur darüber wird es etwas zäher.
Das stufenlose Getriebe Lineartronic hat dazugelernt
Das stufenlose Getriebe hat ebenfalls dazugelernt und wartet nicht mehr mit dem für diese Getriebeart typischen Gummibandeffekt auf. Zwar sind bei spontanem Leistungsabruf immer noch hohe Drehzahlen die Folge, doch dies geschieht mittlerweile lang nicht mehr so quälend zäh, wie noch vor einigen Jahren. Auch die Bremse konnte im Japaner keine Kritik verbuchen, auf Wunsch beißt selbige kräftig zu und hat mit dem knapp 1,6 Tonnen schweren Kompakten leichtes Spiel. Der Wechsel zwischen Bremsvorgang und Bremsenergierückgewinnung ist weder für den Fahrer noch für die Passagiere spürbar. Im Vergleich zum neuen Crosstrek weist der Impreza weniger Wank- und Nickbewegungen auf, und bleibt so der dynamischere Vertreter dieser Riege.
In Sachen Verbrauch können wir nach einem Kurztest noch keine validen Angaben liefern und reichen diese im Rahmen eines ausführlichen Einzeltests nach. Allerdings konnten wir bereits eruieren, dass bei gemischter Fahrweise mit hohem Autobahnanteil und tiefen Außentemperaturen acht bis neun Liter realistisch erscheinen.
Die Ausstattung
Der neue Subaru Impreza ist nur in zwei Ausstattungslinien erhältlich, die wir nachfolgend auflisten:
- Trend – Ab 34.990 Euro beginnt der Einstieg in die Welt der Imprezas. Hierin sind bereits unter anderem ein Adaptiver Tempomat (ACC), das Subaru Eyesight System samt sämtlicher Assistenten, das große Infotainment samt DAB+, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorne, Voll-LED-Scheinwerfer, elektrisch anklappbare Außenspiegel, 17-Zoll-Räder sowie ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem dabei.
- Platinum – Ab 37.490 Euro kommen zusätzlich unter anderem ein Glas-Schiebedach, eine Lenkradheizung, ein Fernlichtassistent, ein Navigationssystem samt „what3words“-Funktion, ein automatisch abblendender Innenspiegel sowie Vollleder-Sitze mit elektrischer Verstellung für Fahrer und Beifahrer hinzu.
Fazit zum Subaru Impreza
Mit dem Facelift des Subaru Impreza haben die Japaner ihren Kompakten artgerecht aufgefrischt und ihn mit neuer Technik wieder auf Höhe der Zeit geholt. Der Antrieb ist nicht sportlich, aber souverän und wirkt bereits nach wenigen Kilometern sehr robust und langlebig. Das ist es auch, was die Kunden an der Marke und auch an diesem Modell schätzen. Statt aberwitziger Leistungswerte gibt es gute alte Hausmannskost, gepaart mit Zuverlässigkeit und Sicherheit durch ausgereifte Technik und permanenten Allradantrieb.
Legt man dies zugrunde, kann in diesem Segment kaum ein Konkurrent mithalten. Auch optisch muss sich der Impreza schon lange nicht mehr verstecken. Die neuen Lackfarben peppen den Japaner derweil zusätzlich auf. Im Übrigen gewährt Subaru auch auf den Impreza eine 5-Jahre-Vollgarantie bis 160.000 Kilometer, die auf Wunsch auf bis zu acht Jahre und 200.000 Kilometer verlängert werden kann.
Text: NEU!
Fotos: NEU! / André Tillmann für NEU!
Kamera: Canon EOS 6D