Seit rund 40 Jahren bereichert er das Straßenbild und rollt mittlerweile in der sechsten Generation zu seinen Kunden. Der Suzuki Swift ist schon immer ein extrovertierter Kleinwagen gewesen, doch so filigran war er in keiner Generation zuvor. Als Modell „Sport“ gibt sich der Swift nun noch dynamischer und erhielt zudem im Zuge seiner Modellpflege auch eine Mildhybrid-Unterstützung. Wir haben das teilelektrifizierte Sport-Derivat einem ausgiebigen Test unterzogen. Fahrbericht zum Suzuki Swift Sport Hybrid.
Der Look
Unser Suzuki Swift Sport Hybrid rollte in der schicken gelben Kommunikationsfarbe Champion Yellow zu uns. Dieses „Textmarker-Gelb“ steht dem kleinen Japaner wirklich gut und lässt ihn im wahrsten Sinne des Wortes aus der Masse hervorstechen. Das macht Freude – nicht nur bei der Suche auf dem Supermarktparkplatz. Natürlich stehen für den Kleinwagen auch noch eine Handvoll andere Lackfarben zur Wahl.
Ansonsten zeigt sich der Suzuki Swift Sport Hybrid als knuffiger Kleinwagen mit frecher Front. Diverse Anbauteile wurden im Carbon-Look ausgeführt, was dem dynamischen Anspruch gerecht wird und insbesondere mit der Lackfarbe bestens harmoniert. Ein Blick auf die Seite gibt die Sicht auf weitere Details frei. Die Silhouette wirkt gefällig und die hinteren Türgriffe hat man schwungvoll und der Designlinie folgend in die C-Säule integriert. Am Heck wirkt der Swift Sport richtig breit und offeriert zudem zwei echte (!) Endrohre, die auf besondere Potenz hinweisen. Abgerundet wird dies durch den Swift Sport Schriftzug sowie einem kleinen Hybrid-Badge, das auf die Mildhybridisierung hinweist.
Das Interieur
Innen geht es markentypisch aufgeräumt zur Sache. Die Bedienung des Fahrzeugs ist schnell verinnerlicht und durch und durch intuitiv. Überfrachtung oder totale Digitalisierung? Nicht im Suzuki Swift Sport Hybrid. Dafür wartet das analoge Cockpit mit einer roten Ambientebeleuchtung auf und kredenzt zudem ein farbiges Info-Display.
Der Zentralbildschirm prangt gut erreichbar in der Mittelkonsole und die darunter befindliche Klimaeinheit verfügt komplett über manuelle Tasten und Drehregler. Die Sportsitze sind vorne sehr gut ausgeformt und bieten auch auf längeren Strecken ausreichend Komfort sowie Seitenhalt. Im Fond geht es in Sachen Beinfreiheit dagegen etwas enger zu- Die Kopffreiheit ist hingegen auf allen Plätzen als sehr gut zu beschreiben. Der Kofferraum fasst 265 Liter und kann auf bis zu 947 Liter erweitert werden. Das dürfte den meisten Interessenten mehr als genügen.
Es gibt den Suzuki Swift Sport nur in einer Ausstattungslinie. Diese beinhaltet quasi Vollausstattung – also all das, was auch für die Standard-Swifts erhältlich ist. Dazu zählen unter anderem ein adaptiver Abstandstempomat, ein Notbremsassistent, eine Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung, ein Totwinkel-Warner, eine Rückfahrkamera sowie ein Querverkehrswarner. Hinzu kommen elektrisch anklappbare Spiegel, eine zügig agierende Sitzheizung sowie sehr gut ausleuchtende Voll-LED-Scheinwerfer.
Der Antrieb des Suzuki Swift Sport Hybrid
Beim Antrieb handelt es sich um einen 1,4 Liter großen Vierzylinder, der 129 PS generiert und maximal 235 Newtonmeter stemmt. Derart motorisiert, geht es in 9,1 Sekunden von Null auf 100 km/h, Schluss mit Vortrieb ist bei 210 Stundenkilometern. Dank Hybridunterstützung geht es besonders in den unteren Drehzahlbereichen flott zur Sache, nicht zuletzt aufgrund der sogenannten Torque-Fill-Funktion, die den Antriebsstrang mit weiteren 53 Newtonmetern versorgt.
Den Swift Sport erhält der Kunde ausschließlich mit einer manuellen Sechsgang-Handschaltung. Auch der Frontantrieb ist beim Sportmodell die einzige Antriebsart.
Impressionen
Mit dem Suzuki Swift Sport unterwegs zu sein, macht in nahezu jeder Situation Spaß. Das kleine Kraftwerk zeigt sich ab dem ersten Meter quietschfidel und munter, was sich gewissermaßen auch auf den Fahrer überträgt. Nach dem ersten Anlassen knurrt der Swift Sport willig vor sich hin und wartet darauf, adäquat bewegt zu werden.
Kommen wir zunächst zum Antrieb: Die Kombination aus Vierzylinder – man entschied sich hier bewusst gegen einen Dreizylinder, was wir sehr begrüßen – und dem manuellen Schaltgetriebe ist eine Liaison sondergleichen und harmoniert bestens zusammen. Dazu passt auch das Fahrwerk, in dessen Abstimmung die Ingenieure ihre gesamte Erfahrung haben einfließen lassen. Herausgekommen ist ein straffes Setup, das dabei soviel Restkomfort bietet, dass sich der Swift Sport problemlos im Alltag bewegen lässt – völlig ohne Abstriche.
Sehr gefällig erwies sich auch die Lenkung, die ziemlich gierig auf die nächste Kurve zielt, bei höheren Geschwindigkeiten derweil aber stoisch und kein bisschen schwammig wirkt. Gleiches gilt auch für die Bremsen, die absolut angemessen dimensioniert wurden. Wir finden, dass die Stopper des Swift Sport noch sehr, sehr viel höheren Anforderungen standhalten würden. Reserven sind ja immer gut.
Bemerkenswert ist zudem, dass der Swift Sport wirklich langstreckentauglich ist. Das mag man im ersten Moment nicht glauben, doch nach einer rund 450 Kilometer langen Autobahnfahrt können wir dies eindeutig bestätigen. Vorausgesetzt man reist zu zweit oder maximal zu viert. Passagier No. 5 hat es dann doch nicht so gemütlich im Fond, wenngleich die Kopffreiheit – wie bereits erwähnt – enorm ausfällt.
Die sportlich ambitionierten Fahrer profitieren indes von dem überarbeiteten Schaltgetriebe, das nun mit noch kürzeren Schaltwegen und mehr Knackigkeit aufwarten kann. Festzuhalten ist auch, dass der Suzuki Swift Sport Hybrid den Sprint von 0 auf 100 in 9,1 Sekunden hinlegt.
Der Verbrauch
Dank Mildhybridisierung hält sich der Verbrauch doch arg in Grenzen. 6,4 Liter flossen im Schnitt durch die vier Brennkammern, was nicht einmal einen Liter oberhalb der Herstellerangabe liegt. Lässt man es ruhig angehen – wir haben es ausprobiert – landet man bei 3,8 Litern. Und wer gern dauerhaft zügig von A nach B kommen möchte, knackt nur mit Müh und Not die Schwelle zur 10-Liter-Marke.
Preis und Ausstattung des Suzuki Swift Sport Hybrid
Der Preis für den Suzuki Swift Sport Hybrid liegt aktuell bei 25.550 Euro. Klingt nach viel? Nun ja, er ist allerdings auch schon komplett ausgestattet und außer einer Lackierung (nur das coole Gelb ist aufpreisfrei) kann nur noch Zubehör konfiguriert werden, sodass nahezu alle Sport-Swifts kaum oberhalb der 26.000-Euro-Grenze den Besitzer wechseln.
Und diese Ausstattung kann sich sehen lassen. So rollen die Sportmodelle mit einer zügig agierenden Klimaautomatik vom Band, genauso wie mit Sitzheizung und sehr guten Voll-LED-Scheinwerfern. Auch mit dabei ist ein adaptiver Tempomat, ein Notbremsassistent, eine Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung, ein Spurhalte- und Totwinkelassistent sowie ein Querverkehrswarner. Die Rückfahrkamera hilft beim Rangieren und die elektrisch einklappbaren Außenspiegel schützen vor ungewollter Kaltverformung in urbanen Ballungsgebieten.
Zu guter Letzt gibt es eine Privacy-Verglasung, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Hinzu kommt ein etwas in die Jahre gekommenes, aber voll funktionsfähiges Infotainment samt DAB+, Apple CarPlay, Android Auto und Navigationssystem.
Fazit zum Suzuki Swift Sport Hybrid
Der Suzuki Swift Sport Hybrid ist so etwas wie der Geheimtipp unter den kleinen Hot Hatches. Er ist günstig in Anschaffung und Unterhalt, macht viel mehr Spaß, als man meinen könnte und sieht zudem auch noch gut aus. Hinzu kommt die Vollausstattung ab Werk, die man im Wettbewerb so kaum ein zweites Mal findet. Ein „Gute-Laune-Auto“ ohne Reue, so könnte man den Kleinen in einem Satz beschreiben. Denn auch im Unterhalt ist der kleine Japaner alles andere als teuer. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern sind inklusive Steuern und Versicherung mit etwa 230 Euro zu rechnen.
Wem also Fahrspaß wichtiger ist als ein Premium-Image, der sollte sich den Suzuki Swift Sport Hybrid unbedingt einmal genauer anschauen – und Probe fahren!
Konkurrenzmodelle: VW Polo GTI, Ford Fiesta ST, Hyundai i20 N, Mini Cooper
Technische Daten
Modell | Suzuki Swift Sport Hybrid |
Länge x Breite x Höhe (m) | 3,89 x 1,88 x 1,48 |
Radstand (mm) | 2.450 |
Motor | Vierzylinder-Reihenmotor |
Hubraum (ccm) | 1.373 |
Leistung (kW / PS) | 95 / 129 |
Drehmoment (Nm) | 235 |
Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe |
Antrieb | Frontantrieb |
Kraftstoffart | Super E10 |
Durchschnittsverbrauch (WLTP in Liter) | 5,6 |
Durchschnittsverbrauch (NEU! in Liter) | 6,4 |
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km) | 127 |
Abgasnorm | Euro 6d-ISC-FCM |
0 auf 100 km/h (in Sekunden) | 9,1 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 210 |
Leergewicht (kg) | 1.095 |
Kofferraumvolumen (l) | 265 – 947 |
Farbe | Champion Yellow (Gelb) |
Grundpreis (Euro) | 25.550 |
Testwagenpreis (Euro) | ca. 25.550 |
Test / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D