Mit der fünften Generation des Kia Sportage Diesel schickt der koreanische Hersteller einen echten Europäer ins Rennen – zumindest was Design und Fertigung angeht. Denn gebaut wird das SUV in der Slowakei, entworfen für den europäischen Geschmack und die hiesigen Straßen.
Der Sportage setzt dabei unter anderem auf einen effizienten 1,6-Liter-Diesel mit Mildhybrid-Technik, der vor allem Sparfüchse begeistert. Doch der neue Kia kann mehr als nur Verbrauchswerte: Mit einem frischen, markanten Design, einem modernen Interieur samt digitalem Curved-Display und jeder Menge Komfort will er in einem knallhart umkämpften Segment überzeugen.
Ob er die starken Konkurrenten wie VW Tiguan, Mazda CX-5 oder Peugeot 3008 locker hinter sich lässt oder doch noch Nachholbedarf hat, erfahren Sie in unserem umfassenden Test. Fahrbericht.
Der Look
Er trägt es nicht nur im Blech, sondern auch im Herzen: Der neue Kia Sportage Diesel ist ganz klar ein Europäer mit asiatischen Wurzeln. Gefertigt im slowakischen Žilina, zeigt er sich von außen so kontinentaltauglich wie ein guter Espresso – kraftvoll, stilvoll, aber ohne Schaumkrönchen.
Die Front? Markant! Die neuen LED-Tagfahrleuchten in Bumerang-Optik setzen ein klares Statement: Hier kommt kein SUV von der Stange. Der breite Kühlergrill gibt sich selbstbewusst, fast schon futuristisch – aber nie verspielt. Und die berühmte „Tigernase“? Die wandert einfach ein Stockwerk höher. Kia zeigt damit: Evolution statt Revolution – mit Geschmack.
Die Seitenansicht betont das, was viele SUVs gerne wären: dynamisch und kraftvoll. Ein Dach, das elegant nach hinten abfällt, trifft auf muskulöse Radhäuser und eine sportlich ansteigende Gürtellinie. Die C-Säule trägt einen Dachspoiler, der mehr als nur Show ist – auch wenn er das ziemlich gut beherrscht.
Und hinten? Da hat Kia den Mut zur Kante bewiesen. Eine kleine Heckscheibe, ein horizontaler Knick unter dem neuen Logo und ein bulliger Abschluss verleihen dem Sportage Charakter – nicht übertrieben, aber selbstbewusst.
Besonders chic im Test: die Farbe Blue Flame mit schwarzem Dach – für 920 Euro ein Eyecatcher mit Understatement. Fazit: Wer im SUV-Segment optisch auffallen will, ohne in den Design-Zirkus abzurutschen, liegt hier goldrichtig.
Und innen?
Türen auf – Staunen an. Wer beim neuen Kia Sportage Diesel noch mit Vorurteilen hantiert, wird sie hier direkt los. Der Innenraum? Kein bisschen Billigplastik-Parade, sondern vielmehr eine Einladung in die obere Mittelklasse. Kia zeigt, dass man sich nicht hinter Wolfsburg verstecken muss – im Gegenteil: Man gibt Kontra. Stilvoll.
Materialwahl und Verarbeitung wirken deutlich hochwertiger als in früheren Generationen. Leder, Softtouch-Oberflächen und Dekorelemente – alles wirkt durchdacht statt zusammengespart. Und das Highlight: ein gebogenes „Curved Display“, das Fahrer und Beifahrer mit einer digitalen Panoramalandschaft empfängt. Ein bisschen Mercedes-Feeling, aber ohne den Sternenpreis.
Doch nicht nur hübsch, sondern auch praktisch: Anders als manche Touch-verliebte Konkurrenz setzt Kia weiterhin auf physische Tasten und Drehregler. Eine Wohltat für alle, die beim Fahren lieber auf die Straße schauen als durch Menüs wischen.
Die Sitze? In der getesteten GT-line elektrisch einstellbar, mit Memory-Funktion – da bleibt kaum ein Wunsch offen. Vorne viel Platz, hinten wird’s ab 1,85 m etwas kuschelig – vor allem wegen der abfallenden Dachlinie und kleinen Fenster. Zu dritt im Fond? Nur wenn man sich sehr gern hat.
Der Kofferraum schluckt 526 Liter (Diesel mit Mildhybrid), maximal sogar 1.715 Liter bei umgeklappter Rückbank. Fairer Stauraum, aber mit zwei Makeln: einer hohen Ladekante (73 cm) und einem Kofferraumbelag, der beim Wort „Kratzer“ schon schweißgebadet wirkt.
Kurzum: Der Sportage zeigt innen, wie viel Premium Kia heute kann – und lässt dabei die Arroganz einfach draußen.
Der Antrieb des Kia Sportage Diesel
Keine Sorge – der neue Kia Sportage Diesel will kein Rennwagen sein. Aber er zeigt, dass Sparsamkeit auch Spaß machen kann. Unter der Haube arbeitet ein 1,6-Liter-Reihenvierzylinder-Turbodiesel mit 136 PS, unterstützt von einem 48-Volt-Mildhybridsystem. Klingt technisch? Ist es auch – aber vor allem clever.
Der Riemenstartgenerator übernimmt das sanfte Start-Stopp-Spiel, hilft beim Anfahren und ermöglicht sogar den Segelmodus – also: Motor aus, aber voller Komfort an. Und das spürt man tatsächlich kaum. Der Strom dafür kommt aus einer kleinen Hybridbatterie, die sich unauffällig, aber nützlich ins System einfügt.
Gekoppelt ist der Diesel an ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das seine Sache gelassen, aber zuverlässig macht. Keine nervigen Denkpausen beim Schalten, eher ein überlegtes Weitergeben des Drehmoments. Apropos: 320 Nm ab 2.000 U/min sorgen für kräftigen Vortrieb – zumindest, solange man nicht auf der linken Spur mit AMG-Träumen unterwegs ist.
Fahrverhalten? Angenehm unaufgeregt. Das Fahrwerk zeigt sich souverän ausbalanciert zwischen Komfort und Agilität. Die Lenkung? Spürbar direkter als beim Vorgänger. Und wer sich auf rutschigem Terrain bewegt, darf sich über den optionalen Allradantrieb mit Längssperre freuen – Sicherheit inklusive.
Das Beste kommt zum Schluss: Der Verbrauch. Auf der Redaktions-Sparrunde genehmigte sich der Sportage gerade mal 4,3 Liter Diesel, im Alltagsmix waren es 6,3 Liter auf 100 km. Ein Kompakt-SUV mit Knauser-Faktor? Ja – aber eben einer mit Stil und Verstand.
Assistenz, Technik & Ausstattung
In der GT-line zeigt sich der neue Kia Sportage Diesel von seiner verwöhnten Seite – ganz ohne Protzgehabe. Elektrisch verstellbare Vordersitze mit Memory und Sitzbelüftung sorgen für Frische im Sommer, ohne dabei lärmend auf sich aufmerksam zu machen. Genau wie das angenehm leise arbeitende Klimaautomatiksystem, das im Tunnel automatisch auf Umluft schaltet – clever, oder?
Optisch machen 19-Zoll-Felgen, Alcantara-Leder-Mix und Sportlenkrad was her, aber technisch hat die GT-line noch mehr auf Lager: etwa adaptiv einstellbare Dämpfer für komfortables Cruisen und knackige Kurven. Nicht ganz so gelungen: der hyperaktive Spurhalteassistent. Lässt sich abschalten – nur leider nicht dauerhaft. Ebenso nervig: das Dauerpiepsen der elektrischen Heckklappe. Warum kein gestengesteuertes Öffnen ohne Nachbarschaftswecker?
Dafür glänzt das Infotainment mit einem der besten Navigationssysteme der Klasse, logisch aufgebaut und reaktionsschnell. Die variable Bedienleiste für Klima und Audio ist ein echtes Highlight – wandelbar und intuitiv. Weniger überzeugend: die Sprachsteuerung, die oft lieber rät als versteht.
Ein echter Ohrenschmaus: das Harman/Kardon-Soundsystem (590 €), allerdings nur im Kombi-Paket mit Drive-Wise-Plus für ca. 1.400 €. Aber immerhin: neun Assistenzsysteme sind dabei – und der Klang rechtfertigt den Preis.
Zusatzfeatures wie die 360°-Kamera, die automatische Bergabfahrhilfe, die Allrad-Längssperre und der Ruhemodus fürs Fond-Entertainment runden das Komfortpaket ab.
Fazit: Der Sportage bietet fast alles, was Premium kann – aber eben zum Kia-Preis. Nur bei der Heckklappe muss man noch ein bisschen geduldig sein.
Varianten & Preise des Kia Sportage Diesel
Beim neuen Kia Sportage Diesel (Modelljahr 2025) kann man sich seinen Traum-SUV fast wie beim Möbelhaus zusammenstellen – nur ohne Imbissgutschein. Der Einstieg gelingt bereits ab 34.690 Euro in der Basisversion Vision. Sparsam ausgestattet, aber nicht nackt. Danach wird’s komfortabler – und teurer:
- Vision: ab 34.690 €
- Ultimate Edition: ab 36.990 €
- Spirit: ab 38.890 €
- Nightline Edition: ab 42.350 €
- GT-line: ab 45.090 €
Wer das volle Paket mit Diesel, Allrad und GT-line will, startet bei 48.050 Euro – kein Schnäppchen, aber im Vergleich zur Konkurrenz immer noch fair kalkuliert.
Motorisch bleibt Kia sportlich vernünftig: Zur Wahl stehen ein 1.6-Liter-Turbobenziner mit 160 PS, ein 136 PS starker Diesel sowie zwei elektrifizierte Varianten. Der Vollhybrid kommt auf 215 PS Systemleistung, der Plug-in Hybrid sogar auf 252 PS. Alle Versionen teilen sich das gleiche Grundlayout – nur eben mit mehr oder weniger Strom.
Allradantrieb? Ja, bitte – aber gegen Aufpreis. Der liegt je nach Motor und Ausstattung zwischen 2.000 und 2.900 Euro. Dafür bekommt man nicht nur mehr Traktion, sondern auch ein beruhigendes Sicherheits-Upgrade – vor allem im Winter oder auf unbefestigten Wegen.
Kurzum: Der Kia Sportage bietet eine Bandbreite, die vom vernünftigen Pendler bis zum komfortorientierten Technikfreund reicht – und dabei fast immer günstiger bleibt als die üblichen Verdächtigen aus dem deutschen Dreiklang.
Kundenfeedback
Wer sich für den Kia Sportage Diesel entscheidet, tut dies meist mit einem klaren Ziel: ein komfortables, effizientes und gut ausgestattetes SUV zu fahren – und genau das bestätigen viele Besitzer. Besonders gelobt wird die Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs. Nutzer berichten von einer erstaunlich ruhigen Fahrweise, einem hochwertigen Innenraumgefühl und einer Sitzposition, die auf langen Strecken echten Reisekomfort bietet. Auch das Infotainment-System wird vielfach positiv hervorgehoben – es sei übersichtlich, reaktionsschnell und mache gerade auf längeren Touren richtig Spaß.
Auch das äußere Erscheinungsbild kommt gut an: Viele Fahrer schätzen das markante, moderne Design, das sich deutlich von der Masse abhebt. Der niedrige Verbrauch des Diesels wird ebenfalls als echtes Kaufargument genannt – wer viel fährt, freut sich über den sparsamen Umgang mit Kraftstoff, selbst bei zügiger Autobahnfahrt.
Nicht ganz frei von Kritik ist der Sportage dennoch. Einige Kunden empfinden die Assistenzsysteme als zu eifrig – etwa den Spurhalteassistenten, der gelegentlich zu früh oder unnötig eingreift. Auch die Navigation ist für manchen noch verbesserungswürdig, besonders in der Routenführung und Geschwindigkeitsanpassung.
Trotz dieser kleineren Schwächen überwiegt die Zufriedenheit klar. Viele Fahrer berichten, dass sie mit dem Sportage „alles richtig gemacht“ haben – ein Auto, das solide fährt, gut aussieht und einfach Sinn ergibt. Kurzum: Der Kia Sportage Diesel trifft bei seinen Besitzern genau ins Schwarze – ohne laut zu schreien, aber mit Nachdruck zu überzeugen.
Fazit zum Kia Sportage Diesel
Mit der fünften Generation des Kia Sportage hat der koreanische Hersteller nicht einfach nachgeschärft – er hat komplett neu gedacht. Optisch zeigt der SUV klare Kante: eigenständig, modern, fast schon provokant im Vergleich zur optischen Gleichförmigkeit mancher Mitbewerber. Und das Beste daran? Er wurde in Europa designt und gebaut – für Europa.
Die Kombination aus mutigem Design, hoher Alltagstauglichkeit und umfangreicher Ausstattung macht den Koreaner zum echten Kundenfänger ohne Blendergehabe. Klar, nicht alles ist perfekt – ein etwas nervöser Spurhalteassistent hier, ein unwilliger Sprachassistent da – aber in der Summe punktet Kia mit einem echten Quantensprung in Qualität und Technik.
Gerade als Diesel mit 48-Volt-Mildhybridsystem überzeugt der Sportage mit Effizienz, Reichweite und erstaunlich niedrigen Verbrauchswerten – und das bei alltagstauglicher Leistung. Wer auf mehr PS oder elektrisches Fahren setzt, findet im Hybrid- oder Plug-in-Modell ebenfalls passende Alternativen.
Die Preisgestaltung? Inzwischen auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, aber immer noch mit dem gewissen Kia-Bonus: viel Auto fürs Geld. Und ein Design, das sich wohltuend vom SUV-Einerlei abhebt – mit einem leisen Lächeln im Kühlergrill, wenn man so will.
Der Kia Sportage 2024 ist kein Trendfolger, sondern ein Trendsetter mit Bodenhaftung. Für alle, die Verlässlichkeit, Stil und Sparsamkeit suchen – und dafür nicht unbedingt einen deutschen Pass im Motorraum brauchen.
Konkurrenzmodelle
Der Kia Sportage Diesel 2024 stellt sich in einem hart umkämpften Segment auf die Bühne, in dem etablierte Modelle wie der VW Tiguan, Mazda CX-5, Hyundai Tucson, Opel Grandland, Peugeot 3008, Skoda Karoq, Seat Ateca, Citroën C5 Aircross und Renault Austral die Messlatte hoch legen. Doch der Koreaner weiß, wie man sich behauptet.
Der VW Tiguan glänzt mit einem soliden Innenraum und einem großzügigen Kofferraum, verliert jedoch aufgrund seines höheren Preises und der komplexen Ausstattungspakete an Attraktivität. Der Mazda CX-5 punktet mit sportlicher Fahrdynamik und hochwertiger Verarbeitung, bietet jedoch weniger Platz als der Sportage. Der Hyundai Tucsonüberzeugt mit einem großzügigen Innenraum und einer umfangreichen Ausstattung, steht dem Sportage in vielen Bereichen jedoch in nichts nach.
Der Opel Grandland bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, kann in puncto Fahrdynamik jedoch nicht ganz mithalten. Der Peugeot 3008 beeindruckt mit seinem futuristischen Design und einer hochwertigen Innenausstattung, ist jedoch in der Praxis nicht immer so praktisch wie der Sportage. Der Skoda Karoq überzeugt durch seine Praktikabilität und ein gutes Platzangebot, lässt jedoch in Sachen Komfort und Ausstattung etwas nach.
Der Seat Ateca bietet sportliche Fahrleistungen und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, hinkt jedoch in Sachen Komfort und Ausstattung hinterher. Der Citroën C5 Aircross setzt auf Komfort und ein einzigartiges Design, kann jedoch in anderen Bereichen nicht ganz überzeugen. Der Renault Austral bietet moderne Technik und ein gutes Platzangebot, ist jedoch in der Praxis nicht immer so überzeugend wie der Sportage.
Insgesamt zeigt der Kia Sportage Diesel 2024, dass er in diesem Wettbewerb gut aufgestellt ist und in vielen Bereichen die Nase vorn hat. Wer Wert auf ein ausgewogenes Gesamtpaket legt, macht mit dem Sportage sicherlich nichts verkehrt.
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D