VW T-Roc Facelift
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VW T-Roc Facelift – Lets roc(k)!

Mit dem VW T-Roc Facelift haben die Wolfsburger ihr Kompakt-SUV in feinen Zügen geliftet, ohne dabei das Wesentliche außer Acht zu lassen.

Der T-Roc ist bei Volkswagen so etwas wie der Kassenschlager, wird von vielen als höhergelegter Golf betitelt, kommt aber besonders bei einer älteren Zielgruppe gut an.

Das neutrale Fahrverhalten und der höhere Einstieg sind dabei zwei maßgebliche Kriterien. Umso wichtiger war es, den T-Roc im Rahmen der Modellpflege nicht zu spacig werden zu lassen, um dessen Kundschaft nicht zu vergraulen.

Wir fuhren für unseren Test den T-Roc im schicken Ascotgrau und als R-Line. Als Antrieb diente der 2.0 TDI samt Allradantrieb 4Motion. Fahrbericht.

Der Look

Zugegeben, der T-Roc war noch nie der Exzentriker der Nation und wollte das auch nie sein. Dafür beglückter er seine Kunden mit einem wonnigen Antlitz samt katzenpfötchenartiger Tagfahrlichtsignatur, die ihn – sofern man die LED-Scheinwerfer mit bestellt hat – auch von anderen SUVs seiner Klasse unterschieden.

Die Katzenpfötchen sind nun (bei der R-Line) passé, dafür gibt’s (ebenfalls bei der R-Line) die drei coolen Balken weit unten in der modifizierten Frontschürze. Wir erinnern uns: Bis dato waren diese dem reinrassigen R-Modell vorbehalten. Außerdem gibt’s nun – ganz dem Trend folgend – eine illuminierte Leiste an der Front. Das kennen wir so auch bereits aus anderen Modellen, wie beispielsweise dem frisch vorgestellten, neuen VW Tiguan.

Ein Blick auf die Seite zeigt kaum Änderungen. Warum auch? Der T-Roc trägt seinen Speck mit Stolz auf den Hüften und hat davon auch ohnehin nicht viel. Dafür gibt’s nun neue Felgen, die auf Wunsch auch ziemlich dynamisch aussehen. Am Heck gibt’s neue Leuchten mit CI-konformer Signatur und eine geänderte Heckschürze. Die vier angedeuteten Endrohre, die natürlich Blenden sind, kann man mögen, muss man aber nicht.

Richtig hübsch ist derweil das Ascotgrau unseres Testwagens. Insbesondere in Verbindung mit der R-Line sieht der T-Roc so deutlich dynamischer aus.

Und innen?

Auch den Innenraum des VW T-Roc Facelift hat man sich im Rahmen des Modellwechsels angenommen. So ist das Facelift deutlich weniger verspielt als bisher, wirkt bisweilen fast ein wenig bieder. Wobei, so bieder dann auch wieder nicht, immerhin thront nun auf der Mittelkonsole ein größeres Zentraldisplay. Leider sind einige physische Tasten der Modernisierung zum Opfer gefallen. So gibt es beispielsweise keinen Drehregler für die Lautstärke mehr (im größten Infotainment).

Die Klimabedieneinheit im VW T-Roc Facelift sitzt zwar separat, doch der Facelift-Kunde muss hier mit Slide-Flächen und Touch-Buttons klarkommen. Das funktioniert in der Praxis aber relativ gut. Zudem gibt es (gegen Aufpreis) ein Lenkrad mit Touch-Tasten. Hm. Wer nicht immer das neueste Smartphone braucht, kann den Haken für dieses Feature ruhig weglassen.

An den Platzverhältnissen hat sich derweil wenig geändert. Nach wie vor bietet der T-Roc vorne wie hinten ein solides Raumangebot, bei dem keine Abstriche gemacht werden müssen. Der Kofferraum offeriert 392 Liter, was im Wettbewerbsdurchschnitt liegt. Maximal stehen bei umgeklappten Rücksitzlehnen 1.237 Liter zur Verfügung. 

Der Antrieb des VW T-Roc Facelift

Angetrieben wurde unser Test-T-Roc vom Butter-und-Brot-Diesel, dem Zweiliter-Triebwerk, das im Kompakt-SUV 150 PS generiert. Die Kraftverwaltung übernimmt in diesem Fall ein Siebengang-DSG, die dank Allradantrieb 4Motion bei Bedarf auf alle vier Räder verteilt werden.

Der Antrieb passt sehr gut zum gelifteten T-Roc, der Selbstzünder macht auch im Kompakt-SUV eine gute Figur. Das Fahrverhalten ist gelinge gesagt narrensicher, echte Überraschungen bleiben hier aus. Das ist jedoch auch ein Kritikpunkt, den man als solchen zumindest mal aufgreifen kann. Wirklich Highlights emotionaler Natur bleiben nämlich aus. Der T-Roc eine die Mentalität eines gut abgerichteten Schäferhundes, der alles mitmacht, was man ihm befiehlt.

Das Fahrwerk zeigt sich ausgewogen und neutral und selbst im Grenzbereich gibt es wenn überhaupt nur leichtes Untersteuern. Das weiß das ESP jedoch bereits im Keim zu ersticken. Dank des Allradantriebes 4Motion sind auch Ausflüge abseits befestigter Straßen möglich. Klar, der T-Roc ist kein Geländegänger, doch die Traktion während unserer Wald- und Wiesenfahrten war bemerkenswert. Insbesondere für schneereiche Regionen oder aber bei widrigen Fahrbedingungen, wie einer nassen Straße, ist der Allradantrieb ein zusätzliches Sicherheitsplus.

Die Lenkung des VW T-Roc Facelift zeigte sich im Test leichtgängig und vermeldete trotzdem ausreichend Feedback. Die Bremsen packen bei Bedarf ordentlich zu und verzögern das SUV heftiger als man erwarten würde. Bleibt am Ende noch das Thema Verbrauch. Dieser wird seitens des Herstellers mit 5,8 Litern pro 100 Kilometer angegeben. Wir eruierten 5,7 Liter, was ein wahrlich guter Wert ist. Wer sich nur einen Hauch Mühe gibt, erntet eine Vier vor dem Komma und selbst Vollgasorgien enden nicht im zweistelligen Bereich; will heißen, mehr als rund neun Liter sind eigentlich nicht drin.

Sinnvolle Konfiguration eines VW T-Roc Facelift

Ab 27.085 Euro beginnt der Start in die T-Roc-Welt. Nachfolgend geben wir einen Überblick über sinnvolle Optionen, die im VW T-Roc Facelift nicht fehlen sollten. Als Basis nehmen wir die Ausstattungsvariante „Style“ sowie den 116 PS starken Dieselmotor mit 6-Gang-Handschaltung als Antrieb. Praktischer Tipp am Rande: Das Ascotgrau des Testwagens – das wir auch als Farbgebung empfehlen – ist eine Unilackierung und kostet keinen Aufpreis.

  • Designpaket „Black Style“ (845 Euro) – Für einen fairen Aufpreis gibt es diverse schwarze Anbauteile, die eine R-Line fast obsolet machen; wir empfehlen dieses Paket insbesondere in Verbindung mit der hellen Lackfarbe Ascotgrau.
  • Beheiztes Lederlenkrad (150 Euro) – Für einen kleinen Aufpreis gibt es Multifunktion am Lenkrad und warme Pfötchen.
  • Sitzkomfort-Paket (320 Euro) – Ein ebenfalls volksnaher Aufpreis für den ergoActive-Sitz, Sitzheizung vorne, eine verschiebbare Oberschenkelauflage, beheizte Waschdüsen und Massage für den Fahrer.
  • Assistenzpaket IQ.Drive (175 Euro) – Ein kleiner Aufpreis für den adaptiven Temporalen ACC, den Spurhalteassistent „Lane Assist“, den Notbremsassistent „Front Assist“ sowie den Fernlichtassistenten „Light Assist“.
  • Rückfahrkamera (345 Euro) – Im Vergleich fast schon teuer ist die Rückfahrkamera, die jedoch jedes Parken und Rangieren zum kinderleichten Unterfangen macht.
  • Navigationssystem „Discover Media“ (630 Euro) – Das mittlere Infotainment kommt noch mit manuellem Drehregler für die Lautstärke (!) sowie drahtlosem Apple CarPlay und Android Auto, Verkehrszeichenerkennung, DAB-Radio und allen Online-Diensten.
  • Beats Soundsystem (500 Euro) – Fans von gutem Sound sollten hier keine Kompromisse eingehen und den Aufpreis für das gute Beats-Soundsystem investieren; im Vergleich zur Standard-Anlage eine deutliche Steigerung.
  • 2-Zonen-Klimaautomatik (390 Euro) – Arbeitet leise und zügig, ist zudem preislich angemessen.
  • Keyless Access (395 Euro) – Keyless ist ein deutliches Komfort-Feature – so auch im T-Roc. Allerdings ist dieses hier nur in Verbindung mit der Diebstahlwarnanlage erhältlich, die wiederum weitere 350 Euro aufruft.
  • Adaptive Fahrwerksregelung ACC (1.145 Euro) – Der teuerste Posten auf dieser Liste, allerdings sehr empfehlenswert. Die adaptiven Dämpfer spreizen den Fahrcharakter des T-Roc nicht unerheblich.

Am Ende stehen somit 41.340 Euro auf der Liste. Das sind gut 14.000 Euro mehr als für den Basis-T-Roc fällig werden. Im Gegenzug erhält der Kunde jedoch ein sparsames Kompakt-SUV mit einer soliden Ausstattung und einem Wesen, das völlig frei von Allüren ist. Wer möchte (und viel nachts unterwegs ist), erhält für weitere 785 Euro die famosen IQ.Light LED-Matrixscheinwerfer sowie für weitere 1.280 Euro ein großes, zu öffnendes Panorama-Glasdach. Steht klein T-Roc regelmäßig draußen, empfiehlt sich auch ein Blick auf die Standheizung für weitere 1.690 Euro.

Fazit zum VW T-Roc Facelift

Auch nach dem Update zeigt sich das VW T-Roc Facelift fresher denn je und kann weiterhin um die Gunst der Kunden buhlen. Wirklich Schwächen ließ sich das Facelift keine zu Schulden kommen. Wer sich am trägen DSG stört, kann getrost zum Handschalter greifen und auch der 116-PS-Diesel dürfte für viele ein kleiner „Hidden Champion“ sein, der mit einer Werksangabe von 4,6 Litern wohl das sparsamste Aggregat im Portfolio ist.

Dass unser üppig ausgestatteter Testwagen knapp 55.000 Euro kostet, ist eine echte Ansage. Wir empfehlen daher auch einen Blick auf unseren Konfigurationstipp, denn hier lassen sich auf die Schnelle gleich mal rund 14.000 Euro sparen. Ob Schnäppchen oder nicht – wir sind uns sicher, dass der T-Roc auch weiterhin großen Zuspruch von seinen Kunden erfahren wird.

Konkurrenzmodelle: Renault Captur, Mitsubishi ASX, Volvo XC40, Mercedes-Benz GLA, Audi Q2, Hyundai Kona, Kia XCeed, Mazda CX-30, BMW X2, Cupra Formentor

Technische Daten des VW T-Roc Facelift

ModellVW T-Roc R-Line 2.0 TDI DSG 4Motion
Länge x Breite x Höhe (m)4,24 x 1,82 x 1,58
Radstand (mm)2.594
MotorVierzylinder-Reihenmotor
Hubraum (ccm)1.968
Leistung (kW / PS)110 / 150
Drehmoment (Nm)360
Getriebe7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG)
AntriebAllradantrieb (4Motion)
KraftstoffartDiesel
Durchschnittsverbrauch (WLTP in Liter)5,8
Durchschnittsverbrauch (NEU! in Liter)5,7
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km)144
AbgasnormEuro 6d-ISC-FCM
0 auf 100 km/h (in Sekunden)8,5
Höchstgeschwindigkeit (km/h)200
Leergewicht (kg)1.561
Kofferraumvolumen (l)392 – 1.237
FarbeAscotgrau Uni (Hellgrau)
Grundpreis (Euro)27.085
Testwagenpreis (Euro)ca. 54.895
Technische Daten des VW T-Roc Facelift

Text / Fotos: NEU!

Kamera: Canon EOS 6D

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