In seiner nunmehr siebten Generation tritt der Mitsubishi Colt auf – und dieses mal frischer als je zuvor.
In Kooperation mit Renault, einem Allianzpartner von Mitsubishi, entstand der neue Kleinwagen, der technisch auf dem französischen Clio basiert.
Wir haben uns No. 7 im Rahmen eines Erstkontaktes einmal genauer angeschaut. Fahrbericht.
Der Look
Zugegeben, auf den ersten Blick erkennt man schon die Ähnlichkeit zum französischen Geschwistermodell. Doch spätestens auf den zweiten Blick werden einige Änderungen deutlich, die den Colt doch recht eigenständig dastehen lassen. Doch der Reihe nach. Die Front trägt den markentypischen Dynamic Shield Look, der im Falle des Colt etwas kleiner, aber vollkommen symmetrisch ausfällt. Das Highlight schlechthin ist die Lichtsignatur, die sich in kleine, vertikale LED-Brackets aufteilt und den Colt breiter erscheinen lässt, als er es ist.
Die Seitenansicht zeigt einen kompakten Kleinwagen mit kurzen Überhängen vorne und hinten und in der C-Säule versteckten Türgriffen für die hinteren Zustiege. Die coolen 17-Zoll-Räder harmonieren stil- und größentechnisch gut mit dem Fahrzeug. Am Heck gibt’s dann formschön integrierte Heckleuchten sowie den Markenschriftzug quer über die gesamte Heckklappe. Was bei anderen Modellen der Marke noch okay ist, wirkt hier fast ein bisschen zu viel des Guten. Denn der eigentliche Modellschriftzug geht hier fast völlig unter. Besser wäre es gewesen, wenn der Modellname (der nur vier Buchstaben enthält) die Pole Position eingenommen hätte. Ein Endrohr gibts derweil nur beim Dreizylinder-Turbo, der Hybrid spart sich dieses.
Und innen?
Im Innenraum des neuen Mitsubishi Colt geht es sehr aufgeräumt zu. Besonders die Übersichtlichkeit gefällt und auch die Tatsache, dass die Digitalisierung hier nicht die Oberhand ergriffen hat, dürften Fans der Marke sehr zu schätzen wissen. Platz genommen wird auf sehr bequemen Sitzen, die auf Wunsch beheizt sind. Der Fahrerblick fällt auf ein volldigitales Cockpit, das mit hoher Auflösung punktet. Das Infotainment benötigt einen Moment der Eingewöhnung, dann ist die Bedienung jedoch recht intuitiv.
In Sachen Raumangebot liegt der Mitsubishi Colt im Mittelfeld der Kleinwagen. Vorne sitzen auch groß gewaschene Passagiere prima, hinten solle man jedoch nicht deutlich größer als 1,80 Meter sein. Insgesamt fällt auf, dass die Verarbeitung hier auf einem recht hohen Niveau ist, was wir aus Gründen der Anerkennung noch einmal erwähnen möchten. Das gilt auch für das Kofferraumvolumen, denn mit 391 Litern muss sich der Colt vor niemandem verstecken. Wer allerdings den Hybrid wählt, büßt satte 90 Liter ein und muss mit nur 301 Litern zurechtkommen.
Der Antrieb des Mitsubishi Colt
Insgesamt stehen für den neuen Mitsubishi Colt drei Antriebe zur Wahl.
Den Einstieg macht ein 1.0 Liter großer Dreizylinder-Saugbenziner mit 65 PS und 95 Newtonmeter Drehmoment. Dieser Antrieb stand bei unseren ersten Fahrten noch nicht zur Verfügung.
Darüber rangiert der 1.0 Turbo, dessen aufgeladener Dreizylinder mit 90 PS aufwartet. Schon auf den ersten Metern erwies sich der Turbobenziner als spritzig und gut am Gas hängend. Dabei fiel ebenfalls auf, dass der Colt nicht ständig hohe Drehzahlen einfordert, was Dreizylinder erfahrungsgemäß häufig tun. Den Colt hingegen kann man angenehm schaltfaul fahren und generiert eine nicht geringe Menge Fahrspaß. Der wird nur etwas vom Getriebe getrübt, das mit etwas mehr Knackigkeit auftrumpfen könnte. Aber gut, dafür rasten die Gänge anstandslos ein und viel Kraft aufwenden muss man auch nicht.
Das Fahrwerk des Mitsubishi Colt ist neutral abgestimmt und eher dem Komfort verpflichtet. Eine gesunde Härte bleibt jedoch nicht außen vor, sodass man mit dem Colt eigentlich alle Szenarien durchspielen kann – von Cityfahrten bis hin zum Kurzurlaub. Zudem bleibt das Fahrzeug stets berechenbar, was auch für Fahranfänger und Wiedereinsteiger ein starkes Pro-Argument darstellt. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, was in der Stadt von Vorteil ist. Die Bremsen hatten mit dem Colt leichtes Spiel und verzögern auf Wunsch sehr ordentlich.
In Sachen Verbrauch können wir bei einem Erstkontakt keine validen Werte liefern. Doch um die fünf Liter Super pro 100 Kilometer sind aus unserer Sicht ein realistischer Wert.
Der Dritte im Bunde ist der Colt Hybrid. Dieser kommt mit Vierzylinder-Benziner plus E-Motor und stellt eine Systemleistung von 143 PS bereit. Damit ist er zugleich auch der stärkste Colt im Portfolio. Mit dem Multimode Getriebe kommt der Colt auch wirklich schnell auf Touren, allerdings offeriert der Dreizylinder-Turbo durch seine Mentalität mehr Sportsgeist als der Hybrid – trotz mehr Leistung. Der Hybrid ist daher eher der Sparfuchs, der immer dann auftrumpfen kann, wenn es um niedrige Verbrauchswerte geht. Darüber hinaus offeriert der Hybrid eine EV-Taste, sodass der Kleine kurzzeitig zum E-Mobil wird. Das funktioniert natürlich immer nur streckenweise, aber für das leise Wegrollen vom Parkplatz oder die „letzte Meile“ in der Innenstadt ist es sicherlich praktisch.
Ausstattungen & Preise des Mitsubishi Colt
Wie bei Mitsubishi üblich, gibt es auch für den Colt drei Ausstattungslinien, die wir nachfolgend einmal vorstellen:
- Basis – Ab 17.590 Euro erhält der Kunde unter anderem Bi-LED-Scheinwerfer, eine Klimaanlage, einen aktiven Spurhalteassistenten, einen Notbremsassistenten, eine Verkehrszeichenerkennung, ein Tempomat, ein Digitalcockpit sowie ein Infotainment mit Bluetooth-Schnittstelle.
- Plus – Ab 19.790 Euro kommt on top eine Klimaautomatik, 16-Zoll-Räder, Parksensoren hinten samt Rückfahrkamera, ein Infotainment mit Apple CarPlay und Android Auto (beides kabellos), Sitz- und Lenkradheizung, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem sowie eine induktive Ladestation für Smartphones.
- Top – Für mindestens 23.990 Euro gibt es zusätzlich ein Bose Soundsystem, 17-Zoll-Räder, ein 3D-Navigationssystem, eine 360-Grad-Kamera sowie eine Fahrprofilauswahl samt Ambientebeleuchtung.
Zusätzlich gibt es die sogenannte Intro Edition, welche zwischen den Linien „Plus“ und „Top“ positioniert ist. Diese startet bei 22.590 Euro und enthält zusätzlich zur „Plus“ folgende Optionen:
- 17-Zoll-Räder
- Fernlichtassistent
- Stoff- / Kunstledersitze
- 3D-Navigationssystem samt 9,3-Zoll-Touchscreen
- Totwinkelassistent
- Adaptiver Tempomat
Im Übrigen offeriert der Hersteller für den Mitsubishi Colt zur Markteinführung einen Aktionspreis in Höhe von 15.590 Euro für den Einstiegs-Colt mit Basis-Ausstattung und 65-PS-Antrieb.
Fazit – Ein Colt für alle Fälle
Mit dem neuen Mitsubishi Colt haben die Japaner einen Kleinwagen im Portfolio, der in Sachen Effizienz und Fahrverhalten wirklich gut im Futter steht. Um sich entsprechend vom französischen Geschwistermodell abzugrenzen, wartet er mit geänderter Lichtsignatur und cleveren Ausstattungslinien auf, die für jeden Geschmack etwas bieten sollten.
Mit einem Einstiegspreis von 15.590 Euro fällt er derweil preislich nicht aus dem Rahmen und offeriert bereits hier eine solide Grundausstattung, die für den urbanen Zweck mehr als ausreichend ist. Zudem kann er sich aus unserer Sicht durchaus gegen die Platzhirsche VW Polo und Co. behaupten.
Wer hätte gedacht, dass sich seit dem Markteinstieg 1978 so vieles ändert. Doch eines ist gleich geblieben: Der Colt ist immer noch ein erschwinglicher Kleinwagen für jung und alt – und das ist auch gleichzeitig seine beste Eigenschaft.
Konkurrenzmodelle: Renault Clio, VW Polo, Seat Ibiza, Opel Corsa, Hyundai i20, Peugeot 208, Kia Rio, Toyota Yaris
Technische Daten des Mitsubishi Colt
Modell | Mitsubishi Colt 1.0 l Turbo-Benziner |
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,05 x 1,99 x 1,98 |
Radstand (mm) | 2.583 |
Motor | Dreizylinder-Reihenmotor |
Hubraum (ccm) | 999 |
Leistung (kW / PS) | 67 / 90 |
Drehmoment (Nm) | 160 |
Getriebe | 6-Gang-Schaltgetriebe (manuell) |
Antrieb | Frontantrieb |
Kraftstoffart | Super E10 |
Durchschnittsverbrauch (WLTP in Liter) | 5,2 |
Durchschnittsverbrauch (NEU! in Liter) | 5,3 |
CO²-Ausstoß (nach WLTP in g/km) | 117 |
Abgasnorm | Euro 6d-ISC-FCM |
0 auf 100 km/h (in Sekunden) | 12,2 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 180 |
Leergewicht (kg) | 1.117 |
Kofferraumvolumen (l) | 391 – 1.069 |
Farbe | Onyx Black (Schwarz) |
Grundpreis (Euro) | 15.590 |
Testwagenpreis (Euro) | ca. 23.990 |
Text / Fotos: NEU!
Kamera: Canon EOS 6D